Backöfen-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Backöfen gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen, sodass sich für jeden Anspruch ein passendes Gerät findet.
  • Ein Backofen sollte mindestens die Betriebsarten Heißluft, Ober- und Unterhitze sowie Grillen beherrschen.
  • Für kleine Küchen empfehlen sich Kombibacköfen, die zusätzlich mit einem Dampfgarer oder einer Mikrowelle ausgestattet sind.
  • Die Pflege eines Backofens gestaltet sich dank spezieller Reinigungsfunktionen mittlerweile kinderleicht.

Backöfen – Praktische Helfer für die moderne Küche

Eine moderne Küche ist ohne Backofen undenkbar. Ob Kuchen, Aufläufe oder Braten – ohne Backröhre lassen sich viele Rezepte nur schwer umsetzen. Doch was sollte ein Backofen können und welche Funktionen sind dagegen weniger wichtig?

Was sind Backöfen und wozu dienen sie?

Cookies im Backofen

Backöfen sind Geräte zum Backen, Braten und Grillen, die je nach Ausführung nicht nur in der heimischen Küche, sondern auch im Handwerk und im industriellen Bereich zum Einsatz kommen können. Moderne Haushaltsbacköfen arbeiten entweder mit Strom oder Gas, wobei der Elektrobackofen die verbreitetste Variante darstellt. Eng verwandt mit dem Backofen ist der Küchenherd, der neben der eingebauten Backröhre auch ein Kochfeld auf der Oberseite besitzt.

Elektrobacköfen werden einfach an das heimische Stromnetz angeschlossen. Leistungsstärkere Modelle benötigen unter Umständen einen Starkstromanschluss mit einer Mindestleistung von mehr als zehn Kilowatt. Da eine falsche Installation zu körperlichen Schäden, Sachschäden am Gerät und einem Verlust der Hersteller-Garantie führen kann, ist es ratsam, diese Arbeit von einem Fachmann durchführen zu lassen.

Wie funktioniert ein Backofen?

Die Funktionsweise ist bei den meisten Elektrobacköfen weitgehend gleich. In ihrem Inneren befinden sich als Wärmequellen dienende Heizstäbe, deren Temperatur über einen Temperaturregler eingestellt wird. Der Temperaturbereich liegt für gewöhnlich zwischen circa 50 und 250 Grad Celsius. Die eingestellte Temperatur wird kontinuierlich über einen Temperaturfühler überwacht und bei Bedarf automatisch nachgeregelt.

Auflauf im Backofen

Werden Lebensmittel in den Ofen geschoben, beginnt der Garprozess. Einfache Modelle verfügen über Ober- und Unterhitze sowie Umluft, höherwertige oftmals zusätzlich über eine Grillfunktion. Einige Geräte sind sogar zum schonenden Dampfgaren in der Lage und reinigen sich anschließend selbst. Moderne Elektrobacköfen ersetzen mittlerweile sogar die Mikrowelle. Zum Standard gehören heute auch Öfen mit Pizzafunktion, bei der die Pizza bei mehr Unterhitze und weniger Oberhitze gebacken wird. Einige Backöfen ermöglichen sogar die gleichzeitige Zubereitung von zwei Gerichten, beispielsweise den Braten für das Sonntagsmenü und den Kuchen für den Nachmittagskaffee.

Mit Erdgas oder Propangas betriebene Gasbacköfen können nur mit Unterhitze backen und haben deutlich weniger Steuermöglichkeiten als Elektrobacköfen. Außerdem lassen sich mit den meisten Modellen keine niedrigen Temperaturen (unter 150 °C) erzeugen. Ausnahmen bilden Geräte mit vollelektronischer Zündung, die durch Taktung Temperaturen von circa 75 Grad Celsius erreichen.

Während bei Elektrobacköfen nur der Strom eingeschaltet werden muss, gestaltet sich das Zünden von Gasherden etwas umständlicher. Wird der Schalter geöffnet, strömt das Gas deutlich hörbar aus den seitlichen Öffnungen des Brenners heraus. Die Zündung erfolgt entweder:

  • von Hand (zum Beispiel mittels Streichholz oder Stabfeuerzeug),
  • per Piezo-Effekt oder
  • per Zündtrafo.
Gasherd

Bei allen drei Varianten gewährleistet eine sogenannte Zündsicherung das versehentliche Einschalten des Backofens. Bei der Inbetriebnahme muss der Knopf über mehrere Sekunden gedrückt werden, da die Flamme sonst wieder verlischt. Gesteuert wird diese Sicherung über Zündstifte. Geht der Gasherd trotz längeren Drückens ständig wieder aus, sind unter Umständen die Zündstifte verschmutzt, verbogen oder defekt. In diesem Fall ist ein Austausch erforderlich.

Vor- und Nachteile von Gas- und Elektrobacköfen

Gasbackofen
ProContra
Günstiger im VerbrauchHohe Anschlussgebühren (sofern noch kein Gasanschluss vorhanden ist)
Hitze ist sofort daMeist nur Unterhitze
Luft in der Ofenröhre ist feuchter (Backwaren werden saftiger)Schwierige Temperaturregelung
Speisenzubereitung bei geringer Hitze nur eingeschränkt möglich
Elektrobackofen
ProContra
Leichter steuerbarVerbrauchskosten höher als beim Gas
Viele EinstellmöglichkeitenBraucht Zeit zum Vorheizen
Speisenzubereitung auch bei Niedrigtemperaturen
Geringe Anschlusskosten, da Stromanschluss in der Regel vorhanden

Backöfen in großer Vielfalt – für jede Küche das passende Modell

Backofen ist nicht gleich Backofen. Die mittlerweile kaum noch überschaubare Auswahl umfasst diverse Typen, die unterschiedlichste Funktionen mitbringen und verschiedenste Garergebnisse ermöglichen.

Autarke Backöfen

Höchste Flexibilität bieten autarke Backöfen, die sich optisch nahtlos in eine bereits vorhandene oder neue Küche integrieren lassen. Diese sind sowohl einzeln als auch zusammen mit einem ebenfalls autarken Kochfeld erhältlich. Auch die Installation ist völlig separat möglich. Autarke Backöfen sind beispielsweise in eine Kücheninsel oder in einer sehr angenehmen Arbeitshöhe in einen höheren Schrank integrierbar. Dadurch ergeben sich nicht nur vielfältigere Gestaltungsvarianten in der Küche, auch das Bücken könnte damit der Vergangenheit angehören. Erfolgt der Einbau des Backofens getrennt vom Kochfeld, sind gegebenenfalls zwei Starkstromanschlüsse mit entsprechender Absicherung erforderlich.

Backöfen mit Backwagen oder Teleskopauszug

Bei Backöfen mit Backwagen befinden sich die Bleche und Roste direkt an der Backofentür und werden beim Öffnen einfach mit herausgezogen. Dadurch hat der Bediener beide Hände frei und muss nicht umständlich die Ofenklappe festhalten. Das vereinfacht nicht nur die Arbeit, sondern schützt auch vor Verbrennungen. Eine Zwischenform sind Backöfen mit Teleskopauszug, bei denen sich Bleche und Roste auf Schienen aus dem Ofen ziehen lassen und somit nicht nach vorn wegkippen können. Bei vielen Ofenmodellen sind die Teleskopauszüge ganz unkompliziert nachrüstbar.

Backöfen mit Grill

Nicht jeder hat im Sommer die Möglichkeit, auf der Terrasse oder im Garten einen Grill aufzustellen. Abhilfe schafft ein Backofen mit Grill, mit dem Steak und der Grillwurst fast genauso gut gelingen wie über Holzkohle. Auch Liebhabern von gegrilltem Fleisch und Brathähnchen ist ein solcher Ofen wärmstens zu empfehlen. Ein nützliches Ausstattungsmerkmal für Grill-Backöfen ist ein Drehspieß. Entsprechende Modelle besitzen meist einen eingebauten Motor, über den der Grillspieß automatisch gedreht wird.

Dampfbacköfen

Hierbei handelt es sich um Kombigeräte aus einem herkömmlichen Backofen und einem Dampfgarer, bei denen neben der herkömmlichen Speisenzubereitung per Ober- und Unterhitze oder Heißluft auch das Garen ausschließlich mit Dampf möglich ist. Letzteres ist deutlich schonender für die Lebensmittel, wodurch die Vitamine, der Geschmack und die Farbe des Gargutes deutlich besser erhalten bleiben. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl spezieller, extra für den Dampfbackofen entwickelter Rezepte. Vorteilhaft ist ein solches Gerät auch für die Herstellung von Backwaren. Da der Dampfbackofen das Befeuchten übernimmt, müssen Brot und Brötchen während des Backvorgangs nicht mehr von Hand beschwadet werden.

Kompaktbacköfen

Ein Kompaktbackofen, auch als Minibackofen bezeichnet, ist die ideale Lösung für kleine Küchen, in denen nur wenig Platz verfügbar ist. Ihren großen Pendants stehen diese kleinen Bauformen hinsichtlich der Ausstattungsmerkmale und der Leistung kaum mehr nach. Allerdings ist der Innenraum mit circa zwölf bis fünfzehn Litern nur etwa halb so groß. Kompaktbacköfen gibt es als Standgeräte, aber auch als Einbaugeräte. Dank ihrer Vielseitigkeit eignen sich die Kompakten nicht nur für Ein-Personen-Haushalte, sie sind auch ideal als Zweitgerät für Familien, die ab und an mehr als nur einen Backofen brauchen.

Nützliches Zubehör
Egal, um was für einen Backofen es sich handelt – ein Bratenthermometer erweist sich grundsätzlich als nützliches Zubehör. Dieses praktische Gerät zeigt an, welche Temperatur das Fleisch gerade hat und ermöglicht damit auch bei Gerichten, die länger garen müssen, ein perfektes Ergebnis. Mittlerweile integrieren viele Backofenhersteller das Bratenthermometer direkt in ihre Geräte. Es gibt die kleinen Küchenhelfer aber auch einzeln zu kaufen.

Was ist beim Kauf eines Backofens zu beachten?

Energieeffizienzklasse

Der Strombedarf einzelner Backöfen kann sich zum Teil sehr stark unterscheiden, was sich bei Vielnutzern unübersehbar auf der Stromkostenrechnung bemerkbar macht. Derzeit besitzen die meisten Backofenmodelle die Energieeffizienzklasse A. Effizientere Geräte weisen A+, A++ oder sogar A+++ auf. Zwar ist der Anschaffungspreis bei sparsamen Modellen höher, dafür sind die Energiekosten zum Teil deutlich geringer. So verbraucht ein Backofen der Klasse A etwa ein Viertel weniger Strom als ein Modell der Effizienzklasse B. Gegenüber einem 10 Jahre im Betrieb befindlichen Altgerät ist der Stromverbrauch sogar um 50 Prozent niedriger.

Die folgende Tabelle zeigt die Energieersparnis und Stromkosten verschiedener Effizienzklassen im Überblick:

Energie-effizienz-klasseStrom-verbrauch/ BackvorgangStrom-verbrauch/ Jahr (100 Backvorgänge)Energiekosten/ Jahr (Strompreis 25 Cent/kWh)Energiekosten über 10 Jahre (Strompreis 25 Cent/kWh)
A0,8 kWh80 kWh20,00 Euro200,00 Euro
B1,1 kWh110 kWh27,50 Euro275,00 Euro
Altgerät (10 Jahre)1,6 kWh160 kWh40,00 Euro400,00 Euro

Backofen-Beleuchtung

Im Garraum installierte Backofenlampen gewährleisten eine gute Ausleuchtung. Moderne Geräte verfügen meist über sparsame und langlebige Halogen- oder LED-Leuchten, die sich zum Teil während des Betriebs abschalten lassen, um Energie zu sparen. Die Backofen-Beleuchtung sollte den Garraum vollständig ausleuchten und nicht blenden. So ist auch bei geschlossener Tür gut zu erkennen, ob der Braten die gewünschte Bräune hat oder wie weit der Kuchen ist.

Innenausstattung

Backofen steht offen

Zur Standardausstattung aktueller Backöfen gehören meist Backblech, Rost und Fettpfanne. Dieses Zubehör lässt sich meist über Einschubleisten auf der gewünschten Höhe platzieren. Für die Reinigung sollten sich das Einhängegestell, Teleskopauszüge und anderes Zubehör leicht aus dem Gerät entfernen lassen. Für viele Backöfen sind überdies pyrolysefähige Halterungen, Auszüge und Backbleche erhältlich.

Für die häufige Zubereitung von Tiefkühlpizzen und knusprigem Gebäck empfehlen sich speziell gelochte Backblech-Varianten, welche die Hitze von unten einströmen und die Feuchtigkeit entweichen lassen. Für eine knusprige Unterseite, beispielsweise bei Brot oder Pizza, sorgt ein sogenannter Backstein.

Elektronikuhr

Die meisten modernen Backöfen sind mit einer Elektronikuhr ausgestattet, die nicht nur die Tageszeit anzeigt, sondern auch die Programmierung der Garzeitdauer ermöglicht. Nach Ablauf der Garzeit ertönt ein Signalton. In einigen Fällen wird der Ofen nach Ende der eingestellten Zeit automatisch ausgeschaltet.

Backofenbedienung

Neben den klassischen Bedienreglern in Form von Drehschaltern besitzen viele moderne Backöfen eine Touch-Oberfläche oder eine Kombination aus diesen beiden Varianten. Die Touchdisplays bieten deutlich mehr Komfort, da die Steuerung schnell und einfach per Fingertipp oder Wischgeste erfolgt und sich auch die Reinigung deutlich einfacher gestaltet.

Die sogenannten TFT-Displays (Thin-film transistor-Displays) erleichtern nicht nur die Bedienung, sie zeichnen sich durch eine hochauflösende, oftmals mehrfarbige Anzeige aus. Wer die herkömmliche Bedienung mittels Schaltergriffen bevorzugt, ohne auf eine geradlinige Gerätefront verzichten zu wollen, kann auf Backöfen mit versenkbaren Knöpfen zurückgreifen.

Mittlerweile bietet sich über “Smart Home” die Möglichkeit, den Backofen über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets von überall her zu bedienen. Voraussetzung für die Fernsteuerung per App sind vernetzungsfähige Geräte.

Temperaturkontrolle und Kochassistent

TFT-Farbdisplays bieten nicht nur eine optimale Anzeigequalität, sie punkten häufig auch mit einer übersichtlichen Menüstruktur. Bei vielen Modellen gewährt das Gerätedisplay Zugriff auf zusätzliche Informationen, etwa Vorschläge zur Temperatureinstellung, Hinweise zur gewählten Heizart oder die aktuelle Temperatur.

Elektro-Backofen

Besonders einfach gestaltet sich die Speisenzubereitung mit einem “Koch-Assistenten”, der für zahlreiche Gerichte die empfohlenen Garzeit- und Temperatur-Werte bereithält. Abhängig vom ausgewählten Gargut erstellt der Backofen eigenständig das optimale Zubereitungskonzept aus der idealen Heizart, der richtigen Temperatur und der erforderlichen Zubereitungsdauer. Natürlich handelt es sich hierbei nur um Vorschläge, die sich vom Nutzer individuell anpassen lassen. Eine Memory-Funktion erlaubt das praktische Abspeichern eigener Einstellungen, zum Beispiel bei häufig zubereiteten Gerichten.

Displays von Backöfen mit Temperaturkontrolle geben Auskunft über die Vorheizphase und zeigen an, wann das Gargut in die Röhre geschoben werden kann. Nach Deaktivierung der Aufheizkontrolle wird die Restwärme beziehungsweise die im Backofeninnenraum herrschende Temperatur angezeigt.

Nützliche Automatik-Programme

Für Kochanfänger, denen praktische Kochkenntnisse fehlen und die nicht erst lange im Kochbuch stöbern wollen, empfehlen sich Backöfen mit komfortabler Programmautomatik. Mit dieser lassen sich selbst schwierigere Gerichte kinderleicht zubereiten. Bei dieser Variante steuert ein sogenannter “Auto-Pilot” den gesamten Garprozess. Abhängig vom Hersteller und vom Gerätemodell beinhaltet die Automatikfunktion eine gewisse Anzahl von Programmen für verschiedene Speisenkategorien, angefangen von süßen Desserts bis hin zu deftigen Braten-Gerichten.

Für ein perfektes Garergebnis muss der Bediener lediglich das passende Programm auswählen. Bei einigen Gerichten ist vor dem Programmstart die Eingabe des Gewichts erforderlich, damit das Programm die nötigen Temperatureinstellungen und die Gar-Dauer festlegen kann.

Neben der Garzeit bietet das Gerätedisplay zusätzliche Hinweise zur Brat- und Backform oder zur Einschubhöhe. Die empfohlenen Einstellungen können den persönlichen Vorlieben angepasst werden. Bei manchen Modellen ist es zudem möglich, eigene Automatikprogramme für individuelle Lieblingsspeisen zu generieren.

Schnellaufheizen und Bratautomatik

Wer sich das lange Vorheizen ersparen möchte, kann auf ein Modell mit Schnellaufheizfunktion zurückgreifen. Die Bratautomatik heizt die Backröhre auf 230 Grad auf, damit sich die Poren des Bratens schließen, und fährt anschließend selbsttätig auf die voreingestellte Temperatur zurück. Darüber hinaus gibt es Gräte mit Intensiv-Back-Funktion, die beispielsweise bei Tortenböden das Vorbacken erspart.

Dampf- und Klimagaren

Das Backen und Braten mit Feuchtigkeitszugabe liegt derzeit im Trend. Wer diese Art der Speisenzubereitung nutzen möchte, benötigt einen Backofen mit Dampfstoßfunktion, auch Klimagaren genannt. Bei diesem messen Sensoren die Feuchtigkeit im Ofen und ermöglichen damit ein besonders sanftes Garen oder verhindern das Austrocknen der Speisen.

Die Sicherheit des Backofens

Wohnen Kinder im Haushalt, ist der Sicherheitsaspekt ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Backofenkauf. Funktionen wie Kindersicherung inklusive verriegelbarer Backofentemperatur oder automatischer Sicherheitsabschaltung gehören mittlerweile zur Standardausstattung von Backöfen.

Kindersicherung

Üblicherweise besitzt jedes Gerätemodell eine Sperrfunktion, die gewährleistet, dass Kinder den Backofen weder einschalten noch die Einstellungen verändern können. Bei aktivierter Kindersicherung ist das komplette Bedienfeld gesperrt.

Abschaltautomatik

Ist keine Zubereitungsdauer eingestellt und werden länger keine Einstellungen vorgenommen, schalten sich viele Geräte nach einer gewissen Zeit automatisch ab. Damit erhöht sich die Sicherheit, falls der Bediener einmal abwesend sein oder den Kuchen im Backofen vergessen sollte.

Backofen mit kühler Front

Bei Backöfen mit kühler Vorderseite erwärmt sich die Tür maximal auf 30 bis 40 Grad Celsius. Dies kann Verbrennungen an den Händen effektiv vorbeugen.

Pflegetipps: Das ist bei der Nutzung von Backöfen zu beachten

Vor der ersten Inbetriebnahme steht nicht nur das Studium der Betriebsanleitung auf dem Programm, der Backofen sollte auch eingebrannt werden, um lästige Gerüche zu vertreiben. Wie das funktioniert, ist meist im Handbuch angegeben. Ist das nicht der Fall, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

In einem ersten Schritt wird der Backofen mit Essig gereinigt. Hierfür eignet sich ein Mikrofasertuch am besten, das verhindert, das zu viel Feuchtigkeit in den Backofen gelangt. Anschließend wird das Tuch mit klarem Wasser ausgespült und der Ofen nochmals gründlich damit ausgewischt.

Zum Ausbrennen wird der Backofen auf mindestens 200 Grad Celsius eingestellt und etwa 30 bis 60 Minuten lang bei dieser Temperatur betrieben. Die Umluft sollte dabei zunächst ausgeschaltet bleiben. Nach Ablauf dieser Zeit wird die Hitze aus und die Umluft eingeschaltet und die Tür einen Spalt weit geöffnet. Ein Kochlöffel oder Ähnliches verhindert, dass sich die Ofentür ungewollt schließt. Sofern möglich, sollte die Umluft noch eine Weile weiterlaufen. Ist der Backofen vollständig ausgekühlt, wird er nochmals mit einer verdünnten Essiglösung ausgewischt.

Reinigung des Backofens

Grundsätzlich ist es ratsam die Backofenbeschichtungen nach jeder Benutzung mit einem weichen Tuch und einem schonenden Reiniger zu behandeln, damit sich Rückstände gar nicht erst festsetzen.

Reinigung des Backofens

Der Garinnenraum ist meist emailliert. Da sich an herkömmlichen Emaillierungen wegen der feinen Unebenheiten rasch Schmutzrückstände ablagern, empfiehlt sich der Kauf von Geräten mit Glatt- beziehungsweise Glanz-Email-Innenwänden. Diese wirken ähnlich dem Lotos-Effekt und verhindern das Anhaften von Essensresten oder Spritzern. Zugleich ermöglichen sie Lichtspiegelungen, die für mehr Helligkeit im Garraum sorgen. Je nach Hersteller tragen diese Antihaftbeschichtungen Namen wie:

  • titanGlanz,
  • TitanEmail,
  • PerfectClean oder
  • Longclean.

Häufig bieten die Hersteller auch Zubehör wie Backbleche und -roste aus diesen Materialien an.

Selbstreinigungsfunktionen von Backöfen

Da das Säubern des Backofens von Hand sehr zeitaufwändig ist, haben sich die Backofenhersteller clevere Programme und Materialien einfallen lassen, die lästiges Schrubben meist unnötig machen.

Backöfen mit Katalyse

Bei den meisten dieser Geräte sorgt eine mit katalytisch beschichteter Emaille verkleidete Backofen-Rückwand dafür, dass sich Fettverschmutzungen zersetzen. Es sind aber auch Modelle mit Vollausstattung erhältlich. Ebenso ist eine Nachrüstung von Backöfen mit Katalyse-Zubehör möglich. Die Katalyse-Ausstattung wird je nach Hersteller unter Bezeichnungen wie „EcoClean“ oder „selbstreinigendes Katalyseemail“ vertrieben.

Mit der Katalyse lassen sich ausschließlich fetthaltige Rückstände entfernen. Die Beschichtungen nutzen sich häufig im Laufe der Zeit ab und müssen erneuert werden.

Backöfen mit Pyrolyse

Pyrolyse bezeichnet die Auflösung von Stoffen unter Einwirkung von Hitze. Backöfen mit pyrolytischer Selbstreinigung befreien sich selbst effektiv von Verunreinigungen. Gehandelt wird diese Funktion unter Begrifflichkeiten wie „active Clean“ oder „Pyrolyse®Plus“.

Bei der Pyrolyse erhitzt sich der Innenraum des Backofens nach Aktivierung der Automatikfunktion auf bis zu 500 Grad Celsius. Schmutz verschwelt zu Asche und lässt sich später einfach herauswischen. Meist verfügen pyrolysefähige Geräte über verschiedene Reinigungsprogramme, dank derer sich die Reinigungsstärke individuell anpassen lässt. Im Gegensatz zur Katalyse wirkt die Pyrolyse nicht nur bei Fetten, sondern auch bei eiweiß- oder stärkehaltigen Rückständen und Eingebranntem.

Backöfen mit Hydrolyse

Das Hydrolyse-Verfahren, unter anderem unter den Bezeichnungen „EasyClean“ oder „AquaClean“ gehandelt, löst Verschmutzungen mithilfe von Wasserdampf und Hitze. Je nach Herstellervorgaben müssen vor Start der Anwendung eine bestimmte Menge Wasser und etwas Spülmittel auf den Boden des Backofens gegeben werden. Mithilfe dieses Prozesses lassen sich jedoch nur leichte Verunreinigungen entfernen.

Fragen und Antworten rund um Backöfen

Warum muss der Backofen vorgeheizt werden?

Jeder Ofen braucht unterschiedlich lange, um eine bestimmte Temperatur zu erreichen. Deshalb wird in Rezepten von einem schon aufgeheizten Backofen ausgegangen. Allerdings schadet es vielen Gerichten nicht, wenn sie direkt in den kalten Backofen geschoben werden. Hefekuchen, Lasagne und Tiefkühlgerichte gelingen ohne das energieaufwendige Vorheizen ebenso gut. Lediglich die Garzeiten können etwas variieren. Bei Blätterteig- oder Biskuitkuchen, selbstgemachter Pizza oder für knusprige Braten ist das Vorheizen jedoch in jedem Fall zu empfehlen.

Wie groß sollte der Backofen sein?

Für Familien ist in der Regel ein Backofen mit 60 Zentimetern Breite und Tiefe groß genug. Singles kommen möglicherweise mit energiesparenden Kompaktgeräten aus. Wer des Öfteren viele Gäste bekocht, sollte hingegen ein Gerät mit 90 Zentimetern Breite in Betracht ziehen, in dem bei Bedarf auch zwei Weihnachtsgänse gleichzeitig Platz finden.

Nicht zum Schuhe trocknen geeignet
Schuhe im Backofen zu trocknen, ist keine gute Idee. Diese Erfahrung musste ein Frankfurter machen, der seine nassen Treter zum Trocknen in die Backröhre stellte und anschließend die Wohnung verließ. Als die von aufmerksamen Nachbarn wegen des Rauchgeruchs alarmierte Feuerwehr eintraf, brannten die Schuhe bereits lichterloh. Zum Glück beschränkte sich das Feuer zu diesem Zeitpunkt noch auf den Backofen und konnte schnell gelöscht werden.

Wer hat Backöfen getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Backöfen nicht selbst getestet.

Im Jahr 2019 hat die Stiftung Warentest 13 Einbaubacköfen getestet. Neben der Backfunktion der Öfen legten die Redakteure auch auf die Grillfunktion Wert. Sie maßen die Zeit, die das Gerät braucht, um sich aufheizen und die entsprechenden Temperaturen zu erreichen. Auch die Reinigung der Öfen, deren Sicherheit sowie Umwelteigenschaften waren im Test von Relevanz. Letzteres orientiert sich an der Lautstärke und den Energieverbrauch der Testobjekte. Die drei Testsieger sind: der Bosch HBG632TS1, der Neff B55CR22N0 und der Siemens HB674GBS1 mit den Testnoten 1,8. Alle drei Geräte können in den Kategorien „Backen“ und „Sicherheit“ sehr gute Ergebnisse erzielen. Auch die Grillfunktion, das Temperaturspektrum und die Handhabung bewähren sich bei allen Öfen. Die Modelle von Bosch und Neff weisen allerdings schlechtere Umwelteigenschaften als der Siemens-Backofen auf. Die Reinigungsfunktion des Bosch-Modells ist darüber hinaus marginal schlechter als die der Konkurrenz.

Das letztplatzierte Gerät ist der Matälskare von Ikea (Note 3,0). Gute Resultate beim Grillen und in puncto Sicherheit können nicht über qualitative Mängel hinwegtäuschen: Die Backfunktion beurteilen die Tester nur mit „ausreichend“.

Im Jahr 2018 befanden sich insgesamt acht Einbaubacköfen im Test des ETM-TESTMAGAZINS. Die Redakteure haben darauf geachtet, welche Modelle sich am schnellsten erhitzen, wie gleichmäßig sich die Temperatur im Inneren verteilt und mit welchen (Extra-) Funktionen die einzelnen Geräte ausgestattet sind. Die getesteten Test-Öfen stammen von AEG, Bauknecht, Gorenje, Grundig, Panasonic, Privileg, Samsung und Sharp.


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