Hochdruckreiniger-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Hochdruckreiniger entfernen hartnäckige Ablagerungen und Schmutz von Oberflächen. Je nach Anwendungsgebiet und Art der Verschmutzung bieten sich unterschiedliche Düsen an.
  • Einige Hochdruckreiniger reinigen sowohl mit kaltem als auch mit heißem Wasser. Letzteres bietet sich vor allem bei der Beseitigung von Fetten, Ölen und Farben an.
  • Die Reinigung und Pflege von Hochdruckreinigern ist unkompliziert und schnell.
  • Bei der Verwendung eines Hochdruckreinigers sollten Kunden Sorgfalt wahren, da der hohe Druck durchaus zu Verletzungen und Beschädigungen führen kann.

So funktioniert ein Hochdruckreiniger

Besitzer von Häusern, Lauben, kleinen Häuschen und Hütten kennen das Problem: Mit der Zeit setzen sich feiner Dreck und Algen an den Hauswänden fest, wodurch das Gebäude unschön und schmuddelig wirkt. Ein einfacher Gartenschlauch schafft es nicht, hartnäckigen Schmutz zu lösen, und die Arbeit mit einem Schwamm ist mühselig und schmerzhaft. In solch einem Fall ist die Renigung mit Wasser unter Hochdruck, ein Hochdruckreiniger ist die perfekte Lösung. Gehwege, Bodenplatten und deren Fugen sind besonders im Frühling und im Herbst von pflanzlichen Verunreinigungen befallen. Außerdem setzen die unterschiedlichen Wetterbedingungen auch Dachziegeln und Hauswänden zu.

Wie die Beseitigung von Moos auf einem Dach mit einem Hochdruckreiniger abläuft, demonstriert dieses Video des YouTube-Kanals AgrarBlick:

Im Vergleich zu einem herkömmlichen Gartenschlauch stoßen Hochdruckreinigereiniger das Wasser mit signifikant höherem Druck aus. Der Druck handelsüblicher Hochdruckreiniger für den Hausgebrauch liegt zwischen 100 Bar und 200 Bar. Auf diese Weise entfernen Nutzer Pflanzenreste, Ablagerungen und andere Verschmutzungen mit dem Hochdruckreiniger problemlos von Gehwegen, Terassen un Co ohne hohen Kraftaufwand. Auch die Reinigung von Terrassen, Kraftfahrzeugen oder Fahrrädern zählt zu den bewährten Einsatzgebieten von Hochdruckreinigern.

Wer im Physik-Unterricht aufgepasst hat, weiß, dass Wasser sich nicht komprimieren lässt. Das Zusammenpressen der Flüssigkeit ist also keine Möglichkeit, um Druck aufzubauen. Hochdruckreiniger basieren deshalb auf dem Prinzip einer Kolbenpumpe – folgendes Schaubild erklärt die Funktionsweise eines Hochdruckreinigers kurz und knapp:

Funktionsweise Hochdruckreiniger
Darstellung der Druckerzeugung im Hochdruckreiniger. Die Pfeile zeigen die Flussrichtung des Wassers vom Anschluss bis zur Düse an.

Zusammenfassung der Funktionsweise eines Hochdruckreinigers

  • Eine im Hochdruckreiniger integrierte Pumpe saugt das Wasser an und befördert es über zwei Saugventile zu jeweils einem Kolben.
  • Die Kolben lagern auf einer Taumelscheibe, welche die Kolben in eine Vorwärts-Rückwärts-Bewegung versetzt. Hierdurch wird das Wasser im Hochdruckreiniger mittels eines Druckventils mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Düse gepresst. Abwechselnd stößt die Taumelscheibe jeweils einen Kolben nach vorne, während eine Rückholfeder die Stäbe im Nachhinein wieder in die Ausgangsposition bringt.
  • Über diese Bewegung drücken die Kolben mit Hilfe eines Druckventils das Wasser mit hoher Geschwindigkeit zur Düse. Die Ventile funktionieren zusammen als Pumpe, da sie die Flüssigkeit ansaugen und abgeben. Besäße ein Hochdruckreiniger nur einen Kolben, könnte das Wasser nur stoßweise ausströmen. Die zwei Elemente gewährleisten dem Hochdruckreiniger eine kontinuierliche Flüssigkeitsabgabe. Abhängig von der Drehzahl des Motors wiederholt sich dieser Ablauf etwa 1.400 bis 2.800 Mal pro Minute.
  • Die Düse gibt das Wasser druckvoll nach Außen ab, sodass es die verschmutzte Fläche säubert. Bei einigen Hochdruckreinigern ist der Druck des Wassers regulierbar, um den Strahl der Hartnäckigkeit des Schmutzes anzupassen.

Kalt- und Heißwasserreiniger

Ebenso wie beim Geschirrspülen ist auch die Reinigung von Gartenmöbeln oder Fahrzeugen sowohl mit kaltem als auch mit heißem Wasser möglich. Die Effizienz ist bei Heißwasser jedoch höher, denn der Schmutz löst sich schneller von der Oberfläche ab. Beim Entfernen von Substanzen mit Wasser lagern sich deren Teilchen an den Wassermolekülen an. Aufgrund der hohen Temperatur der Flüssigkeit bewegen sich jene Moleküle schneller und werden vom zu säubernden Körper gerissen. Je heißer das Wasser ist, desto höher ist die Geschwindigkeit der Teilchen.

Wie erhitzt der Hochdruckreiniger das Wasser?

Die Flüssigkeit fließt in einen Wärmetauscher, der um die Hitzequelle herum im Hochdruckreiniger aufgebaut ist. Da Kupfer eine sehr gute Leitfähigkeit besitzt, befinden sich dünne Kupferrohre am Brenner. Das kalte Wasser fließt in den Hochdruckreiniger und durchläuft die Kupferleitungen. Die nun erhitzte Flüssigkeit tritt mit hoher Geschwindigkeit aus dem Hochdruckreiniger aus und beseitigt so auch hartnäckigen Schmutz.

Viele Hersteller bieten Hochdruckreiniger mit einem integrierten Brenner an, der das Wasser in einem zweiten Kreislauf erhitzt. Dieser ist nötig, weil Wasser oberhalb einer Temperatur von 60 Grad Celsius beginnt, Blasen zu bilden. Die Pumpen in einem Hochdruckreiniger reagieren aufgrund der Änderung des Aggregatzustandes sehr empfindlich auf die Blasenbildung, weshalb der Prozess der Druckerzeugung unabhängig vom Erhitzen ablaufen muss.

Am verbreitetsten ist bei Hochdruckreinigern ein System mit Diesel oder Heizöl. Elektronische Erhitzung kommt aufgrund ihres schlechteren Wirkungsgrades nur selten bei Hochdruckreinigern zum Einsatz und findet lediglich bei besonders nachhaltig arbeitenden Hochdruckreinigern Verwendung. Auch wenn die Arbeitsumgebung auf Grund der Gefährdung den Einsatz von Brennstoffen nicht zulässt, ist bei Hochdruckreinigern eine elektrische Erhitzung des Wassers notwendig.

Heißwasser-Geräte

ProKontra
Reinigt besserTeurer
Vertragen externe Hitze (etwa Sonneneinstrahlung) besserSchwerer
Umweltschädlich

Kaltwasser-Geräte

ProKontra
GünstigerHöherer Wasserverbrauch
LeichterEntfernung von Farbe sehr schwierig
Selten Wartung nötig

Besonders im industriellen Bereich sind Heißwasser-Hochdruckreiniger unverzichtbar. Schmierstoffe, Öle und Farben sind mit Kaltwasser-Hochdruckreinigern nur schwer zu entfernen. Gleiches gilt für die Landwirtschaft, da Tierkot und ähnliche Substanzen Bakterien enthalten, die durch heißes Wasser abgetötet werden müssen. Aus diesem Grund finden Heißwasser-Hochdruckreiniger auch in Saunen und Schwimmbädern Verwendung. Der Bedarf an Reinigungsmitteln verringert sich bei Heißwasser-Hochdruckreinigern ebenfalls, und Verbraucher sparen durch die effektivere Säuberung etwa ein Drittel der Arbeitszeit.

Im privaten Einsatz eignet sich ein Heißwasser-Hochdruckreiniger besonders in den Wintermonaten, da Nutzer neben Schmutz auch Eis und Frost unkompliziert entfernen können.

Wann ist ein Heißwasserreiniger unnötig?

Bei der Reinigung von Bodenplatten, Fliesen oder Fugen ist der zusätzliche Nutzen durch die höhere Wassertemperatur sehr gering. In diesem Fall ist ein herkömmlicher Hochdruckreiniger mit hohem Druck vollkommen ausreichend, um den Schmutz zu beseitigen.

Unterschiede im Aufbau von Hochdruckreinigern

Hochdruckreiniger unterscheiden sich nicht nur in Kalt- und Heißwasserreiniger, sondern auch im Bezug auf ihren verbauten Motor und den weiteren Bestandteilen. Hier gibt es zwischen den verschiedenen Modellen von Hochdruckreinigern teilweise erhebliche Unterschiede. Dabei hat jeder Hochdruckreiniger im Vergleich seine diversen Vor- und Nachteile. Interessenten sollten sich vor dem Kauf eines Hochdruckreinigers im Klaren sein, welche Einsatzgebiete der Hochdruckreiniger hat und welches Zubehör notwendig ist, denn nicht jeder Anwender benötigt eine Pumpe aus Messing oder einen Tank für Reinigungsmittel.

Welche Motortypen gibt es?

Den Hochdruckreiniger betreibt entweder ein elektrischer Motor oder ein Verbrennungsmotor, der fossile Brennstoffe wie Gas oder Öl verbraucht. Strombetriebene Hochdruckreiniger setzen dagegen entweder auf eine dauerhafte Energieversorgung per Kabel oder auf einen Akkumulator – ein akkubetriebener Hochdruckreiniger ermöglicht eine flexible Verwendung, da sich manche Modelle wie ein Rucksack auf den Rücken schnallen lassen. Bei einem benzinbetriebenen Hochdruckreiniger ist es wichtig, Öldruck und Tankfüllung stets zu kontrollieren. Zu geringe Werte kommuniziert der Reiniger dagegen meist in Form unterschiedlicher Warnsignale, für eventuelle Störungen sind benzinbetriebene Hochdruckreiniger meist mit einem Notausschalter ausgestattet.

MotortypVorteileNachteile
Elektronisch – KabelLeicht, Günstig, UmweltfreundlichAbhängig von Steckdosen, Kabel als potenzielle Stolperfalle
Elektronisch – AkkuUmweltfreundlich, Günstig, HandlichLeistung abhängig von Ladestand, begrenzte Einsatzzeit, geringere Leistung
Benzin/ÖlKabelfrei nutzbar, Sehr hohe LeistungStete Kontrolle von Öldruck und Tankfüllung, Umweltschädlich

Der benötigte Stromanschluss für elektronisch betriebene Hochdruckreiniger unterscheidet sich entsprechend der Leistung der Hochdruckreiniger. An das in Deutschland übliche Wechselstromnetz mit 230 Volt können Nutzer Modelle mit einer Aufnahmeleistung von circa 3500 Watt anschließen. Hochdruckreiniger mit einer höheren Leistungsaufnahme benötigen Starkstromauch, 400 Volt, um ihre volle Kraft auszuschöpfen. Besonders im industriellen Bereich sind stärkere Hochdruckreiniger mit höheren Wattzahlen und entsprechend besserer Leistung vorzufinden.

Wussten Sie schon, dass …

… Industriereiniger mit einem Druck von bis zu 2000 Bar arbeiten? Gewöhnliche Geräte für Privatpersonen leisten 100 bis 200 Bar.

Zwischen Hochdruckreinigern mit Elektro- und Verbrennungsantrieb besteht kein Unterschied hinsichtlich ihrer Reinigungseigenschaften. Ein nahezu leerer Akku führt zwar zu geringerem Druck, gleiches gilt jedoch auch für einen leeren Benzintank oder eine schwache Stromverbindung. Jeder Motortyp ist in unterschiedlichen Leistungsklassen verfügbar, so weisen Geräte mit einem elektrischen Antrieb mitunter eine höhere Wattzahl auf als Hochdruckreiniger mit Verbrennungsmotoren. Gleichzeitig unterschreiten auch mit Strom betriebene Hochdruckreiniger die eines mit Benzin betriebenen Exemplars.

Material der Pumpe

Es ist von großer Bedeutung für die Handhabbarkeit eines Hochdruckreinigers, dass die Pumpe stabil, leistungsstark, aber auch leicht ist. Die Pumpen der meisten Hochdruckreiniger bestehen darum meist aus Messing, Aluminium oder Kunststoff. Zu Beginn der Entwicklung von Hochdruckreinigern wurden die Pumpen aus hochwertigem Messing gefertigt. Mit zunehmender Massentauglichkeit wurde auf das leichtere und günstigere Aluminium gewechselt. Aluminiumpumpen finden sich bei mittel- und hochpreisigen Hochdruckreinigern wieder. In günstigen Einsteiger-Hochdruckreinigern sind vorwiegend Kunststoffpumpen zu finden, da diese wesentlich günstiger sind, drohen allerdings durch gefrierendes Wasser aufzuplatzen. Es lohnt sich also unbedingt, in hochwertigere Hochdruckreiniger zu investieren.

Da einige Modelle über keinen integrierten Filter verfügen, können diese Wasser aus einer Regentonne oder einem Brunnen nicht benutzen. Hierauf sollten Kunden vor dem Kauf besonderes Augenmerk legen.

Die Qualität der Pumpe misst sich anhand der sogenannten Schwemmleistung des Produkts. Die Schwemmleistung umfasst die Wassermenge in Liter pro Minute, welche der Hochdruckreiniger abgibt. Der TÜV Süd empfiehlt für den normalen Hausgebrauch einen Wert im Bereich von sechs bis zehn Litern pro Minute. Bei zu geringer Fördermenge wird der Schmutz durch den Hochdruckreiniger zwar effektiv gelöst, jedoch liefert der Hochdruckreiniger nicht genügend Wasser um den vorhanden Dreck weg zuschwemmen und die Fläche gründlich zu reingigen.

Tank für Reinigungsmittel

Die meisten Hochdruckreiniger besitzen einen integrierten Tank oder ein externes Behältnis, um Reinigungsmittel hinzuzufügen. Allerdings ist es im privaten Bereich selten notwendig, dem Hochdruckreiniger Reinigungsmittel beizumischen, da der hohe Wasserdruck bereits die meisten Verschmutzungen entfernt. Bei ölhaltigen Verunreinigungen sind fettlösende Substanzen als Reinigungsmittel eine wertvolle Ergänzung. Inzwischen bietet der Fachhandel neben Hochdruckreinigern auch spezielle Mittel gegen Moos, Kalk oder Reifenspuren an. Die Hersteller liefern jene Reinigungsmittel stark konzentriert, weshalb Verbraucher sie problemlos mit Wasser verdünnen können, ohne an Qualität einzubüßen. Des Weiteren ist das Vermischen des Reinigungsmittels mit Wasser umweltfreundlicher.

Entscheiden sich Kunden für die Anschaffung von Reinigungsmitteln, sollte sie darauf achten, dass deren pH-Wert zwischen 7 und 9 liegt, da der Hochdruckreiniger durch zu basische oder saure Lösungen Schaden nehmen kann. Industrielle Hochdruckreiniger stellen eine Ausnahme dar, da diese meist mit einer Edelstahlpumpe ausgestattet sind, welche auch einen geringeren pH-Wert verträgt.

Der pH-Wert gibt über den sauren oder basischen Charakter einer Lösung Auskunft:

– 0 bis 7 = sauer
– 7 = neutral
– 8 bis 14 = basisch

verschiedene Düsen

Je nach Art der Verschmutzung und Anwendungsgebiet bieten sich unterschiedliche Düsenaufsätze für Hochdruckreiniger an – im folgenden Abschnitt stellen wir die gängigsten Varianten vor:

PUNKTSTRAHLDÜSE
Punktstrahldüse

Die Punktstrahldüse gilt als Basisvariante und konzentriert den Wasserdruck auf eine sehr kleine Fläche. Der Winkel beträgt bei dieser Mündung 0 Grad, weshalb sich der gesamte Arbeitsdruck auf die zu reinigende Stelle konzentriert und nicht an Kraft verliert. Besonders für Verunreinigungen in Fugen oder Rillen eignet sich dieser Aufsatz.

FLACHSTRAHLDÜSE
Flachstrahldüse

Eine Flachstrahldüse arbeitet mit einem sanfteren und flacheren Strahl. Meist beträgt der Strahlwinkel 60 Grad, wobei Verbraucher oftmals eigene Feinjustierungen vornehmen können. Zu Gunsten einer größeren Flächenleistung büßt der Hochdruckreiniger Druck ein. Dieser Aufsatz eignet sich besonders für Bodenplatten, Fliesen oder Fensterscheiben.

ROTORDÜSE
Rotationsdüse

Eine Rotordüse ist eine Weiterentwicklung der Basisvariante und bewegt sich beim Reinigungsvorgang kreisförmig. Sie kombiniert die Strahlkraft eines Punktstrahls mit der Arealleistung einer Flachstrahldüse. Dadurch säubert der Hochdruckreiniger flächendeckend bei fast punktstrahlgleicher Reinigungskraft. Häufig dient ein Rahmen aus Leichtmetall oder Kunststoff als Spritzschutz für die Düse. Die Kombination aus dem hohen Druck und der Flächenleistung führt jedoch gelegentlich zur Beschädigung des Untergrunds, sofern dieser empfindlich oder porös ist.

KOMBIDÜSE
Kombidüse

Eine Alternative zu den drei genannten Varianten ist die Kombidüse. Sie ist eine individuell verstellbare Mündung, die sowohl eine Punkstrahl- als auch eine Flachstrahldüse sein kann. Durch eine einfache Drehbewegung am Düsenkopf stellt sich der gewünschte Modus ein.

Lanze

Je nach Beschaffenheit der Lanze empfinden Verbraucher beim Einsatz des Hochdruckreinigers den Wasserdruck unterschiedlich stark. Abgewinkelten Modellen ist es zu eigen, dass sich die Rückstoßkraft stark auf das Handgelenk auswirkt. Die „gefühlte Kraft“ ist bei geraden Lanzen wiederum kleiner, weshalb die meisten Hochdruckreiniger eine gerade Pistole einsetzen. Lediglich bei Geräten, die für einen speziellen Bereich entwickelt wurden, sind abgewinkelte Stangen üblich.

Wussten Sie schon, dass …

… ein Gartenschlauch mindestens dreimal so viel Wasser verbraucht wie ein Hochdruckreiniger? Innerhalb einer Stunde fließen 1500 bis 3500 Liter durch einen handelsüblichen Schlauch. Ein Hochdruckreiniger wiederum arbeitet in dem gleichen Zeitraum mit einer Wassermenge von circa 500 Litern.

Tipps zum Umgang und zur Sicherheit bei Hochdruckreinigern

Bei Hochdruckreinigern handelt es sich um kein Spielzeug. Der hohe Druck kann bei unsachgemäßer Bedienung oder Handhabung ernste Folgen haben. Aus diesem Grund gibt es Tipps und Hinweise die bei der Bedienung eines Hochdruckreingers unbedingt beachten werden müssen.

Sicherer Umgang mit einem Hochdruckreiniger

Beim Kauf eines Hochdruckreinigers sollten Kunden darauf achten, dass der Griff nicht automatisch feststellbar ist – Wasser fließt am besten nur auf Knopfdruck, da Anwender andernfalls die Kontrolle verlieren und Schäden in ihrer Umgebung anrichten könnten.

Weiterhin empfiehlt es sich, bei der Verwendung eines Hochdruckreinigers eine Schutzbrille zu tragen, da der hohe Druck von über 100 Bar Steine und Schmutzpartikel aufwirbeln kann. Die Brille verhindert Verletzungen oder Entzündungen am Auge und sollte stets zum Equipment gehören. Besondere Vorsicht gilt insbesondere auch für Kinder, da sie die Gefahr von Hochdruckreinigern, insbesondere des scharfen Wasserstrahls, oft unterschätzen. Daher sollten Verbraucher beim Reinigen stets darauf achten, dass sich keine Mitmenschen in allzu großer Nähe aufhalten.

Eine Selbstverständlichkeit sollte es sein, dass Verbraucher auf keinen Fall elektronische Geräte mit einem Hochdruckreiniger zu säubern versuchen. Platinen, Speicherkarten und andere Elemente sind sehr empfindlich und können leicht Schaden nehmen. Auch elektrische Schläge sind beim Kontakt mit Wasser nicht ausgeschlossen.

Achtung!

Auch wenn es bei heißen Temperaturen im Sommer nichts Schöneres als eine Erfrischung gibt – niemals den Hochdruckreiniger auf Menschen richten! Die Kraft des Wasserstrahls ist zu stark für die Haut und kann zu ernsthaften Verletzungen führen.

Richtlinien zur Sicherheit bei Hochdruckreinigern

Der hohe Wasserdruck birgt eine gewisse Verletzungsgefahr, weshalb ein sorgsamer Umgang mit einem Hochdruckreiniger Pflicht ist. Hochdruckreiniger zählen zu den Geräten, die nicht bei allen Umweltbedingungen gefahrenlos einsetzbar sind. Zu starker Wind stellt beispielsweise eine enorme Gefahrenquelle dar. Aus diesem Grund werden die Geräte mit den sogenannten IP-Schutzarten gekennzeichnet. IP steht dabei für International Protection und umfasst mehrere Klassen. Kunden sollten daher darauf achten, dass ihr Hochdruckreiniger mit der Schutzart IP X5 ausgewiesen ist, da dieser belegt, dass das Gehäuse gegen Strahlwasser aus allen Richtungen geschützt ist. Doch nur bei intakter Abdeckung des Hochdruckreinigers und bei sachgemäßer Anwendung ist dieser Status wirklich gegeben. Um dieses Label zu erhalten, muss der Hochdruckreiniger über ein festes und robustes Gebäude verfügen, das gewährleistet, dass der starke Druck ausschließlich über die Düse des Hochdruckreinigers austritt.

Worauf ist bei der Autoreinigung zu achten?

Der Weg in die Autowaschanlage ist unvermeidlich mit einem zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden, den Besitzer von Hochdruckreinigern bequem vermeiden können. Während ein Schwamm allein nicht alle Rillen und Winkel des Wagens erreicht, beseitigt ein Hochdruckreiniger Vogelkot, Harz oder Blütenpollen zuverlässig. Diese Verunreinigungen greifen den Lack langfristig an und sind nicht nur schwer zu entfernen, sondern mindern auch den Wert des Autos. Der Einsatz eines Hochdruckreinigers beugt dieser Art von Beschädigung vor.

Mann wäscht Auto mit Hochdruckreingier
Ob Pollen, Harz oder Schneematsch. Mit dem Hochdruckreiniger sind Verunreinigungen aller Art schnell beseitigt.

Dabei verschmutzt das Auto beileibe nicht nur im Sommer. Auch im Winter haften aggressive Materialien dem Fahrzeug an, beispielsweise sind Schneematsch und Streusalz schädlich für den Lack und sollten daher möglichst zeitnah entfernt werden.

Eine chemische Vorbehandlung ist in den meisten Fällen nicht nötig. Der hohe Druck des Reinigungsgeräts löst den Schmutz von der Fahrzeugoberfläche. Ebenfalls unnötig ist es, den Wagen aus nächster Nähe mit Hochdruck abzuspülen. Je nach Einsatzzweck sollte eine Distanz von zehn bis zwanzig Zentimetern für die Verwendung eines HD-Reinigers eingehalten werden um den Lack nicht zusätzlich zu schaden.

Besondere Vorsicht sollten Autofahrer bei den Reifen walten lassen. Das Gummigemisch reagiert empfindlich auf Druck. Der scharfe Wasserstrahl des Hochdruckreinigers kann den Reifen schädigen. Besser, sofern möglich, den Druck und die Wassermenge regulieren und nicht zu lange isoliert auf eine Stelle am Rad zielen. Andernfalls entstehen kleine Risse im Reifen, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind. Im Straßenverkehr stellen diese unsichtbaren Beschädigungen allerdings eine enorme Gefahr dar.

Für andere sensible Flächen wie den Kühler empfiehlt sich ein Aufsatz, der speziell für diese Zwecke entwickelt wurde. Kärcher bietet beispielsweise Waschbürsten an, die aufgrund ihres weichen, aber dennoch stabilen Materials das Auto reinigen, ohne es zu beschädigen. Mit einem verstellbaren Gelenk erreicht der Hochdruckreiniger auch schwierige Stellen.

Vorsicht bei der Reinigung!

Beachten Sie immer die örtlichen Bestimmungen der Lärmschutzverordnung, um Ärger zu vermeiden. Besonders laute Geräte, die einen Lärmpegel von 88 Dezibel übersteigen, dürfen Sie lediglich werktags von 9 bis 17 Uhr in Betrieb nehmen, wobei in vielen Gemeinden zusätzlich eine Mittagsruhe von 13 bis 15 Uhr gilt.

Pflege des Hochdruckreinigers

Beim Reinigen unter hohem Druck wirbelt der Hochdruckreiniger viel Dreck auf, der sich auch auf dem HD-Reiniger selbst ablagern kann. Deshalb die Oberfläche des Hochdruckreinigers nach jedem Einsatz von grobem Schmutz säubern. Wichtiger noch ist jedoch die Säuberung des Hochdruckreinigers von innen. Dazu leeren Anwender zunächst ihren Hochdruckreiniger, indem sie den Zugang zur Wasserzufuhr sperren beziehungsweise abmontieren und die Pistole betätigen. Die Restflüssigkeit im Hochdruckschlauch des Hochdruckreinigers fließt nun ab. Anschließend ist das Gerät vom Strom zu trennen. Ist ein Reinigungsmitteltank vorhanden, wird dieser idealerweise ebenfalls entleert, da abgestandene chemische Substanzen mit der Zeit an Wirkung verlieren. Zur Säuberung der Mündung die Düse abnehmen und unter klarem Wasser säubern, um kleine Schmutzpartikel zu beseitigen. Der Corpus bedarf keiner besonderen Pflege. Das Abwischen mit einem Lappen oder einem Schwamm genügt vollkommen. Den Hochdruckschlauch wiederum sollten Besitzer gründlich reinigen. Dieser ist am besten mit heißem Wasser von innen und außen zu spülen. Verbraucher entfernen so Rückstände der Reinigungsmittel oder anderer Substanzen.

Falls der Hochdruckreiniger über den Winter nicht gebraucht wird, ist eine Lagerung an einem trockenen und warmen Ort zu empfehlen. Feuchtigkeit oder Kälte, die beispielsweise in einem Gartenhaus vorherrschen, schaden dem Hochdruckreiniger erheblich. Eine gute Reinigung und passende Pflege gewährleisten dem Hochdruckreiniger eine lange Lebensdauer.

Der Weltmarktführer Kärcher und seine Geschichte

Im Bereich Hochdruckreinigung ist Kärcher der uneingeschränkte Weltmarktführer und Vorreiter in Sachen Technologie und Innovation. Dabei legte die Erfindung dieses Geräts nicht den Grundstein der Firma.

Unternehmensgeschichte

Der 1901 in Cannstatt, Stuttgart geborene Alfred Kärcher studierte an der Technischen Hochschule der baden-württembergischen Landeshauptstadt die Fächer Maschinenbau und Elektronik. Nach seinem Abschluss im Jahre 1924 begann der junge Ingenieur, Ideen für Geräte zu entwickeln und umzusetzen. Nach der erfolgreichen Unternehmensgründung elf Jahre später beschränkte sich Alfred Kärcher auf die Herstellung von Heißluftbläsern, da er von diesen Modellen am meisten verkaufte. 1939 erwarb er ein Fabrikgebäude in Winnenden. Dieser Ort ist auch heute noch der Hauptsitz der Firma. Da Winnenden nach dem zweiten Weltkrieg Teil der amerikanischen Besatzungszone war, entwickelte Alfred Kärcher in deren Diensten 1950 den Hochdruckreiniger. Durch stetige Tests, Optimierung und Entwicklung weiterer Modelle wurde Kärcher das führende Unternehmen in dieser Branche.

Inzwischen beschäftigt der Betrieb über 11.000 Mitarbeiter in 60 Ländern und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 rund 2,22 Milliarden Euro. Stetige Innovationen, zuverlässiger Service und eine hohe Produktqualität gewährleisten das andauernde Wachstum des Unternehmens.

Produktpalette

gewerblich und privater Einsatz eines Hochdruckreinigers
Sowohl Industriereiniger (links) als auch Geräte im Privatgebrauch (rechts) sind mit Rädern flexibler und leichter zu bedienen.

Kärcher bietet eine große Auswahl an Heiß- und Kaltwasserreinigern sowohl für Privathaushalte als auch für industrielle Unternehmen. Die Hochdruckreiniger teilt der Marktführer in verschiedene Leistungsklassen ein. Interessenten können unter anderem zwischen Produkten aus der Super-, Mittel- und Kompaktklasse wählen. Da in der Industrie aufgrund der hartnäckigen Verunreinigungen üblicherweise Geräte mit heißem Wasser zum Einsatz kommen, bietet Kärcher auch Hochdruckreiniger an, die mit Bio-Diesel funktionieren. Für Betriebe, die besonderes Augenmerk auf Umweltverträglichkeit legen, ist dies häufig ein wichtiger Faktor in der Auswahl der Hochdruckreiniger. Des Weiteren ist die kabellose Handhabung dieser Exemplare ein großer Vorteil, da etwa in der Landwirtschaft Stromquellen nicht überall vorhanden sind.

Die meisten Hochdruckreiniger von Kärcher verfügen über Räder, was die Flexibilität der Geräte erhöht. Dadurch erinnern die Produkte ein wenig an Staubsauger. Bei der Pflege und Wartung der Modelle sollten Besitzer daher die Reifen regelmäßig säubern, damit diese nicht auf Dauer Schaden nehmen und der Hochdruckreiniger ohne Einschränkungen verwendbar bleibt.

Interessenten erhalten auf der Internetseite des Anbieters Unterstützung in Form eines Produktberaters. Dort können sie den gewünschten Druck, die Flächenleistung sowie das zu reinigende Objekt angeben und im Gegenzug passende Modellvorschläge erhalten. Die gesetzten Filter setzen Kunden jederzeit zurück, um eine neue Suche zu starten.

Wer hat Hochdruckreiniger getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Hochdruckreiniger-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Bei der Stiftung Warentest befanden sich zuletzt im April 2014 elf Hochdruckreiniger von acht Anbietern zu Preisen zwischen 70 und 555 Euro im Test. Dabei mussten die Tester enorme Qualitätsunterschiede feststellen. Nur vier Testmodelle erhielten das Qualitätsurteil „Gut“. Die anderen Geräte fielen im Dauertest durch. Das Testfazit: Qualität hat ihren Preis, doch es muss nicht unbedingt der Marktführer Kärcher sein. Alternativen sind beispielsweise die Testgeräte von Kränzle und Stihl.

Zu den Testkriterien gehörten die Reinigung, die Handhabung, die Haltbarkeit, die Umwelteigenschaften und die Sicherheit. In puncto Reinigung standen unter anderem die Reinigungsleistung mit rotierender Düse und mit Flachstrahldüse sowie die Reinigungsqualität auf dem Prüfstand. Bezüglich der Handhabung interessierten die Tester insbesondere die Gebrauchsanleitung und Deklaration, die Inbetriebnahme und Bedienbarkeit, die Transport- und Aufbewahrungsfähigkeit sowie die Reinigung und Wartung.

Den ersten Platz teilen sich der Kränzle HD 10/122 für rund 470 Euro und der Kärcher K 7 Premium Ecologic Home für 555 Euro, jeweils mit der Testnote 2,0 und somit dem Testurteil „Gut“. Ebenfalls mit „Gut“ bewertet, aber günstiger sind der Stihl RE 108 für 249 Euro und der Kärcher K5 Compact für 275 Euro. Für Einsteiger eignen sich auch die besonders preiswerten Testmodelle Nilfisk C 110.4-5 X-tra für rund 100 Euro und Kärcher K2 Basic für circa 95 Euro. Die vier Schlusslichter wurden im Test vorzeitig kraftlos, hatten undichte Pumpen und vorzeitige Lagerschäden am Motor.

Auch ÖKO-TEST befasste sich ausgiebig mit Hochdruckreinigern. Im Test: neun Modelle großer Marken, von denen drei mit dem Testurteil „Gut“ bewertet wurden. Die Tester konnten erneut bestätigen, dass es hier auf den Preis ankommt. Für einen guten Hochdruckreiniger sind mindestens 200 Euro zu investieren. Von allen Geräten im Test überzeugten die Modelle von Bosch, Nilfisk, Hornbach und Stihl hinsichtlich der Reinigung am meisten.


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