Sonnencremes-Kaufberatung
So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Sonnencreme schĂŒtzt die Haut vor schĂ€dlicher UV-Strahlung, die SonnenbrĂ€nde, schmerzhafte Blasen und sogar Hautkrebs verursachen kann.
  • Wirkkraft und Wirkdauer von Sonnencreme lassen sich auf Basis ihres Lichtschutzfaktors und des eigenen Hauttyps ermitteln.
  • FĂŒr eine optimale Wirkung sollte die Sonnencreme dick und regelmĂ€ĂŸig auf alle der Sonne ausgesetzten Hautstellen auftragen werden.
  • Besonders die Haut von Kindern und Menschen mit Hauterkrankungen wie Neurodermitis muss in der Sonne gut geschĂŒtzt sein.

Schöne BrÀune statt Sonnenbrand

Ob im Sommer am Strand oder im Winter beim Skifahren: Sonnencreme ist fĂŒr den Outdoor-Urlaub unverzichtbar, denn sie schĂŒtzt die Haut vor SchĂ€den durch UV-Strahlung. Als Strahlungsfilter verhindert sie schmerzhafte SonnenbrĂ€nde und sorgt stattdessen fĂŒr die elegante SommerbrĂ€une, die viele so gern aus sonnigen Regionen mit nach Hause bringen. Schließlich möchte es sich im Urlaub jeder erlauben können, am Strand oder am Pool zu liegen und seine freie Zeit mit Nichtstun zu verbringen. SonnenbrĂ€une gilt als besonders ansehnlich – jedoch nicht, wenn sie unnatĂŒrlich aussieht oder gar ins Rötliche ĂŒbergeht. In diesem Fall ist sie schĂ€dlich fĂŒr die Haut und zieht eventuell sogar Schmerzen nach sich.

Wieso ist es wichtig, Sonnencreme aufzutragen?

Je nach Empfindlichkeit der Haut, IntensitĂ€t der Sonnenstrahlen und dem eigenen Hauttyp sorgt UV-Strahlung schnell fĂŒr Rötungen beziehungsweise bei lĂ€ngerer Einwirkung fĂŒr schmerzhafte SonnenbrĂ€nde. Sie können so stark wie Verbrennungen ersten oder gar zweiten Grades sein und gehen in ExtremfĂ€llen mit der Bildung von Blasen, anschließenden Narben und Hautalterung einher. Wiederholter starker Einfluss von UV-Strahlung erhöht zudem das Risiko fĂŒr Hautkrebs. Um diesen Folgen entgegenzuwirken, ist es wichtig, bei starker Sonnenstrahlung ausreichend Sonnencreme zu nutzen. Auf diese Weise können Sie die Sonne guten Gewissens genießen und mĂŒssen sich nicht um Folgen fĂŒr Ihre Haut sorgen.

Welche Wirkung hat Sonnencreme auf die Haut?

UV-Strahlung wird in UV-A und UV-B-Strahlung unterteilt. Sonnencreme sollte bestenfalls vor beiden Arten schĂŒtzen. Tragen Sie die Sonnencreme mit den HĂ€nden auf die Haut auf und reiben Sie sie gut ein. Die Creme dient als UV-Licht-Filter und stĂ€rkt die Widerstandskraft des Körpers gegen Sonnenlicht. Die Filterfunktion einer Sonnencreme kann chemischer, physikalischer oder mineralischer Natur sein. Sinn einer Creme ist es, dass keine UVStrahlung die Haut erreicht. Die Inhaltsstoffe wirken dabei auf unterschiedliche Art und Weise: Chemische Filter wandeln die Strahlung der Sonne auf der Haut in WĂ€rme um, mineralische Filter hingegen reflektieren oder zerstreuen sie. Um einen optimalen Effekt zu erreichen, kombinieren einige Hersteller in ihren Cremes oder Lotionen mehrere dieser Filtertypen. In jedem Fall verhindert der Sonnencreme-Film SchĂ€den an der Haut.

Person verreibt Sonnencreme auf Oberarm

Sonnencreme spendet der Haut Feuchtigkeit und hĂ€lt sie straff und gesund. Nicht in Übermaßen angewandt hat Sonnencreme sogar eine Anti-Aging-Wirkung auf die Haut. Viele Hersteller parfĂŒmieren ihre Cremes fĂŒr einen dezenten Duft oder mischen andere Stoffe hinzu, um Hautreaktionen auf bestimmte Inhaltsstoffe zu reduzieren. Das können Vitamine oder aber Panthenol und Ectoin sein. Deshalb sollten Sie beim erstmaligen Auftragen einer neuen Sonnencreme darauf achten, ob zusĂ€tzliche Duft- oder Wirkstoffe allergische Reaktionen hervorrufen.

Darauf kommt es beim Kauf von Sonnencreme an

Der wichtigste Faktor beim Kauf einer Sonnencreme ist der Lichtschutzfaktor. Er ist standardisiert und gibt in Zahlenwerten an, wie stark die jeweilige Creme wirkt. Der Lichtschutzfaktor einer wirksamen Sonnencreme sollte mindestens sechs betragen. Je nach Hauttyp empfiehlt sich eine Sonnencreme mit höherem oder niedrigerem Lichtschutzfaktor. Das liegt daran, dass helle Haut eine niedrigere Eigenschutzzeit hat als dunklere Haut. Sie neigt also schneller zu SonnenbrĂ€nden statt zu einer natĂŒrlichen BrĂ€unung.

Die Eigenschutzzeit der menschlichen Haut variiert je nach Hauttyp zwischen 3 Minuten bei sehr heller Haut und bis zu 90 Minuten oder lÀnger Zeit bei sehr dunkler Haut. Diese Werte sind nicht absolut und basieren auf der Sonneneinstrahlung an einem durchschnittlichen Sommertag in Europa. An anderen Orten auf der Welt können sie also anders ausfallen. Daher sollten Sie die Eigenschutzzeit Ihrer Haut durch Beobachtung abschÀtzen. Mittels einer Formel können Sie errechnen, wie lange Sie sich mit der aufgetragenen Sonnencreme in der Sonne aufhalten können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen: Multiplizieren Sie den Lichtschutzfaktor der verwendeten Sonnencreme mit der Eigenschutzzeit Ihrer Haut.

Die Sonnencreme-Formel

UngefÀhre Zeit ohne Sonnenbrand = Lichtschutzfaktor x Eigenschutzzeit

Ein Beispiel: Ihre Eigenschutzzeit betrÀgt 15 Minuten und der Lichtschutzfaktor ihrer Sonnencreme liegt bei 30. Sie haben nach dem Eincremen also etwa 450 Minuten oder 7,5 Stunden Zeit in der Sonne, ohne eine Verbrennung zu riskieren. Zur Sicherheit empfiehlt es sich allerdings, diese Zeit nie komplett auszureizen.

Der Lichtschutzfaktor ist auf den meisten Sonnencreme-Verpackungen gut sichtbar abgedruckt. Folgende Abstufungen hinsichtlich der Wirkung sind dabei zu berĂŒcksichtigen:

LichtschutzfaktorWirkkraft
6 bis 10Niedrig
11 bis 25Mittel
26 bis 50Hoch
51 und höherSehr hoch
Die Tabelle zeigt die Wirkkraft der verschiedenen Lichtschutzfaktoren.

Der auf den Creme-Verpackungen vom Hersteller vermerkte Lichtschutzfaktor gibt jedoch nur den Schutz vor UVBStrahlung an. Über den Schutz gegen UV-A-Strahlung informiert der UV-A-Schutzfaktor, den seriöse Hersteller ebenfalls angeben. Dieser sollte mindestens ein Drittel des normalen Lichtschutzfaktors betragen. Eine Creme mit einem UV-B-Lichtschutzfaktor von 30 hat also nur dann die versprochene Wirkkraft, wenn ihr UV-A-Schutzfaktor mindestens 10 betrĂ€gt.

Eigenschutzzeit der Haut ermitteln

Um zu ermitteln, welche Sonnencreme fĂŒr Ihre Haut geeignet ist, sollten Sie vorab wissen, wie Ihre Haut auf Sonnenstrahlung reagiert, und gegebenenfalls Ihren Hauttyp bestimmen. Es gibt insgesamt sechs Hauttypen mit unterschiedlichen Eigenschaften, fĂŒr die jeweils ein anderer Lichtschutzfaktor optimal ist. Die folgenden Angaben beziehen sich auf eine Wettersituation mit einem UV-Index von neun oder höher.

HauttypAussehenEigenschutzzeitEmpfohlener Lichtschutzfaktor
Typ IHelle Haut, Brustwarzen und Haarfarbe, eher Sommersprossen als BrÀuneUnter 10 MinutenMindestens 30
Typ IIHelle Haut und Haarfarbe, leicht dunkle Brustwarzen, sehr langsame BrÀunung10 bis 20 Minuten20 bis 30
Typ IIIMittelhelle Haut, braune Haare und Brustwarzen, langsame, aber intensivere BrÀunung20 bis 30 Minuten15 bis 20
Typ IVBraune Haut und Brustwarzen, braune oder schwarze Haare, schnelle und intensive BrĂ€unung ohne SommersprossenÜber 45 Minuten15
Typ VDunkle Haut und Brustwarzen, braune oder schwarze Haare, schnelle und intensive BrĂ€unung ohne SommersprossenÜber 60 Minuten8
Typ VISchwarze Haut, dunkle Haare, keine Sommersprossen und kaum SonnenbrandÜber 90 Minuten6
Die Tabelle zeigt die Eigenschaften der verschiedenen Hauttypen und ihre Eigenschutzzeit.

Die standardmĂ€ĂŸigen UVIndizes von neun oder höher geben Wetterdienste immer mit den aktuellen, vorhergesagten Temperaturen an. Liegt der Index unter 9, ist meist weniger Creme oder eine Variante mit einem geringeren Lichtschutzfaktor ausreichend. Kleidung schĂŒtzt den Körper zusĂ€tzlich vor UV-Strahlung.

Person cremt sich Gesicht waehrend einer Wanderung ein

FĂŒr alle Typen gilt zudem: VorgebrĂ€unte Haut hĂ€lt UV-Strahlung lĂ€nger stand. Auf die exakten Werte sollten Sie also vor allem dann achten, wenn Sie zum ersten Mal seit einer ganzen Weile in den Urlaub fahren und sich lĂ€nger draußen in der Sonne aufhalten als im normalen Alltag. Menschen vom Typ I bis III haben ohne Schutz außerdem ein höheres Hautkrebsrisiko. In jedem Fall sind besonders exponierte oder sensible Körperteile wie das Gesicht inklusive Lippen gut einzucremen. Zum Schutz der Augen dienen Sonnenbrillen mit UV-Licht-Schutz, mit denen Sie in der Sonne zudem besser sehen können.

Weitere Schutzmaßnahmen

Auch bei optimaler Anwendung ist Sonnencreme kein Allheilmittel. Selbst der beste Lichtschutzfaktor lĂ€sst nach einer gewissen Zeit in seiner Wirkung nach. Deshalb sollten Menschen mit besonders empfindlicher Haut zur Mittagszeit eine zusĂ€tzliche Kopfbedeckung, gegebenenfalls mit Nackenschutz, tragen und sich nicht zu lang in der Sonne aufhalten. FĂŒr den Urlaub am Strand empfiehlt sich zudem eine wasserfeste Creme. Die meisten Hersteller geben diese Eigenschaft auf der Produktverpackung an.

Die richtige Creme fĂŒr empfindliche Haut

Manche Hauttypen sind aufgrund anderer Faktoren besonders empfindlich und verlangen nach zusÀtzlicher Pflege. Menschen mit Hauterkrankungen wie Akne oder Neurodermitis reagieren oft empfindlicher auf Sonnenlicht. Sie bekommen schnell einen Sonnenbrand und vertragen aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe nicht jede Sonnencreme.

Vorsicht bei Hauterkrankungen

Im Fall von Akne-Erkrankungen sollte die Sonnencreme nicht allzu viele Öle enthalten und schnell trocknen. Das gilt auch im Falle einer Neurodermitis; diese Hauterkrankung macht die Haut zudem durchlĂ€ssiger fĂŒr UV-Strahlen, weshalb die Creme einen besonders hohen Lichtschutzfaktor haben sollte. DarĂŒber hinaus reagiert erkrankte Haut schneller auf beigemischte Stoffe wie zum Beispiel Duftstoffe und chemische Filter. Daher sollten Sie bestenfalls mineralische Cremes verwenden, bei deren Anwendung weniger Inhaltsstoffe in die Haut eindringen und dort fĂŒr allergische Reaktionen sorgen können.

Gibt es spezielle Sonnencremes fĂŒr Kinder und Babys?

Elternteil cremt Gesicht eines Kindes mit Sonnencreme ein

Die Haut von Kindern und Neugeborenen ist sehr empfindlich. Um auch sie vor der Sonne zu schĂŒtzen, gibt es deshalb spezielle Sonnencremes. Diese haben meist keinerlei ParfĂŒm-, Farb- und Konservierungsstoffe oder potenziell schĂ€dliche Emulgatoren und Öle. Dadurch sind sie ohne Bedenken hĂ€ufiger nutzbar; dies ist bei Kindern besonders wichtig, weil ihre junge Haut hĂ€ufiger einzucremen ist als diejenige von Erwachsenen. Außerdem sollten sie hĂ€ufiger Pausen im Schatten einlegen als ihre Eltern, um ihre Haut zu schĂŒtzen.

Wann und wie trage ich Sonnencreme auf?

Tragen Sie die Sonnencreme fĂŒr optimalen Schutz bereits einige Minuten, bevor Sie sich der Sonne aussetzen, auf. Dadurch hat sie Zeit einzuwirken. Es empfehlen sich pro Körperregion 10 bis 15 SprĂŒhvorgĂ€nge. Handelt es sich um eine Tube, sollte die herausgedrĂŒckte Creme in etwa so lang sein wie Ihre Hand. Je nachdem, wie lange Sie planen, draußen zu sein, darf es auch etwas mehr oder weniger sein. In jedem Fall ist es wichtig, bei lĂ€ngerer Zeit in der Sonne in regelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden neue Sonnencreme aufzutragen. Als Richtwert können Sie von zwei bis drei Stunden ausgehen, je nach Umgebung und Lichtentwicklung können es auch mehr oder weniger sein. Zudem ist es ratsam, Spray doppelt aufzutragen, da es sich in großen Mengen nur schwer verteilen lĂ€sst.

Mehr Creme ist dann nötig, wenn das Haltbarkeitsdatum der Sonnencreme ĂŒberschritten ist. Die Haltbarkeit wird in der Regel auf dem Rand des Deckels in Monaten angegebenen. Sie bezeichnet den Zeitpunkt, bis zu dem der Hersteller die vollstĂ€ndige Wirkkraft auf Basis des Lichtschutzfaktors garantiert. Liegt das Ablaufdatum einige Wochen oder Monate zurĂŒck, wirkt die Creme nach wie vor, nur nicht mehr so stark. Wer abgelaufene Sonnencreme weiterhin nutzen möchte, muss sich also lediglich hĂ€ufiger eincremen als sonst.

Wer hat Sonnencremes getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Sonnencremes nicht selbst getestet.

Im Jahr 2020 testete die Stiftung Warentest sowohl Sonnencremes fĂŒr Erwachsene als auch Sonnencremes fĂŒr Kinder. Die meisten getesteten Produkte von Herstellern wie Eucerin, Garnier, dm, Nivea, Shiseido, Rossmann oder Vichy ĂŒberzeugten im Test – und zwar mit ihrer Wirkkraft und preislich. Gegenstand der Tests von Sonnencremes fĂŒr Erwachsene waren solche mit hohem und sehr hohem Schutzfaktor.

Insgesamt schnitten 11 von 19 der unter die Lupe genommenen Produkte mit der Note „gut“ ab, sechs weitere sogar mit dem Testurteil „sehr gut“. Alle Cremes, Lotionen und Sprays mit diesen Noten schĂŒtzen Anwender sowohl vor UV-B- als auch UV-A-Strahlung. Der Preis spielt dabei keine große Rolle: Schon ab 1,10 Euro pro 100 Milliliter gibt es wirksamen Sonnenschutz. Das ist auch deshalb relevant, weil bei der richtigen Menge pro Anwendung eine Tube oder Flasche mit durchschnittlich 200 Millilitern sehr schnell leer ist. SpĂ€testens nach fĂŒnf Tagen muss im Urlaub eine neue angebrochen werden.

Einziger kritischer Punkt des Tests waren die Angaben der Hersteller, ihre Produkte sein wasserfest. Die Nichteinhaltung dieses Versprechens sorgte in einigen FĂ€llen fĂŒr PunktabzĂŒge. Aufgrund der HĂ€ufigkeit dieser Erkenntnis empfehlen die Tester ausdrĂŒcklich, sich nach dem Baden im Pool oder Meer sicherheitshalber erneut einzucremen.

Ganz Ă€hnlich fiel das Ergebnis beim Test von Kindersonnencremes aus, bei dem im Juli 2020 insgesamt 17 verschiedene Produkte von Herstellern wie Aldi, BĂŒbchen, dm, Eucerin, Garnier, Hipp oder Weleda auf der Vergleichsliste standen. Der Test deckt Produkte aus dem Drogeriemarkt bis hin zu solchen aus NaturkosmetikgeschĂ€ften und Discountern ab. Die Preise begannen bei rund 2 Euro und reichten bis zu 45 Euro pro Milliliter. Außerdem wiesen die Cremes Lichtschutzfaktoren zwischen 30 und ĂŒber 50 auf.

Wiederum ĂŒberzeugten einige gĂŒnstige Cremes, wie zum Beispiel der Testsieger Kids Sonnencreme von Lidl Cien Sun mit der Note 1,4. Die teuerste Creme im Test, die Baby & Kids Neutral Sonnencreme von Eco Cosmetics, fiel hingegen mit dem Testurteil „mangelhaft“ durch, weil sie nicht ausreichend vor UV-A-Strahlung schĂŒtzt. Ansonsten wirkten die meisten Produkte so, wie vom Hersteller angegeben, sowohl solche mit mineralischen als auch solche mit chemischen UV-Filtern.