Gimbals-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Gimbals gleichen beim Filmen und Fotografieren ruckartige Bewegungen mithilfe von drei Motoren aus.
  • Je nach Modell können unterschiedliche Endgeräte darauf montiert werden.
  • In der Regel müssen Gimbals erst ausbalanciert werden.

Gimbal für ein stabiles Bild

Ein Gimbal sieht zwar oft aus wie ein Selfie-Stick, hat jedoch eine ganz andere Funktion. Anstatt die Reichweite des Arms zu verlängern, dient er dem Zweck, das Bild zu stabilisieren. Dies geschieht durch Motoren, die Rucke in Echtzeit ausgleichen. Gimbals werden vorwiegend für Videos eingesetzt.

Smartphone auf Gimbal

Einst waren Gimbals nur Profi-Kameramännern und -frauen ein Begriff. Inzwischen ist die Technologie auch für Hobbyisten erhältlich und bezahlbar. In der Zeit der Eigenproduktion sorgen Gimbals für hochwertigen audiovisuellen Content. Selbst Modelle für Smartphones sind inzwischen erhältlich, da diese zunehmend als Videokameras genutzt werden.

Funktionsweise eines Gimbals

Ein Gimbal verfügt über drei Motoren mit sehr schneller Reaktionsgeschwindigkeit. Diese halten die Kamera in der voreingestellten Lage, indem sie Bewegungen ausgleichen. Jeder Motor ist für eine der drei Bewegungsachsen zuständig.

In folgendem Video von fototrainer.com wird die Funktionsweise eines Gimbals erläutert:

Bauteile eines Gimbals

Zwar unterscheiden sich Gimbals in ihrem Funktionsumfang, einige Komponenten sind jedoch immer dabei:

Halterung: Gimbals haben immer eine Halterung, auf der die Kamera montiert wird. Je nach Modell können darauf Smartphones, Actionkameras oder größere Kameras montiert werden.

Arm: Ein verstellbarer Arm verbindet Griff und Halterung.

Drei Motoren: Jeder der drei Motoren gleicht Bewegungen in einer Richtung aus; der Rollmotor von rechts nach links, der Neigungsmotor von oben nach unten und der Schwenkmotor die Drehungen des Handgelenks.

Griff: Am Griff befinden sich in der Regel Anschlüsse und Bedienelemente.

Bedienelemente: Oft sind Bedienelemente wie Joysticks oder Zoomtasten vorhanden.Ladeanschluss: Zum Aufladen nutzen Gimbals einen USB- oder Micro-USB-Anschluss.

Für welche Kameraarten sind Gimbals geeignet?

Nicht jede Kamera passt auf jeden Gimbal. Wir stellen die üblichsten Varianten vor.

Für Handys und Actioncams

Solche Modelle sind besonders leicht und handlich. Die Bedienung ist in der Regel einfach. Zudem sind sie verhältnismäßig günstig. Dafür sind sie nicht so belastbar, was bei Smartphones und Actionkameras jedoch selten ein Problem ist.

VorteileNachteile
LeichtNicht sehr belastbar
Günstig
Intuitiv
Kompakt

Für Kameras

Größere Kameras wie System- oder Spiegelreflexkameras sind schwerer und brauchen dementsprechend robustere sowie belastbarere Gimbals. Diese sind für hochwertige Aufnahmen geeignet. Dafür sind sie schwerer, teurer und etwas sperriger in der Handhabung als die kleineren Modelle.

VorteileNachteile
BelastbarSchwerer
RobustTeurer
Hochwertige AufnahmenSperriger

Alles in einem

Es sind auch Gimbals erhältlich, die bereits über eine integrierte Kamera verfügen. Damit können Sie ohne Weiteres direkt loslegen. Solche Gimbals sind besonders kompakt und werden deshalb auch Pocket-Gimbals genannt. Sie sind außerdem mit einem Touchscreen versehen. In der Regel können sie ebenso an das Smartphone angeschlossen werden. Die Kamera kann jedoch nicht aufgerüstet werden und die Geräte sind dafür verhältnismäßig teuer. Nicht zuletzt fällt bei einigen Modellen die Akkulaufzeit etwas kurz aus.

VorteileNachteile
Kamera bereits vorhandenKamera nicht aufrüstbar
LeichtGeringe Akkulaufzeit
KompaktOft teuer
Verbindung mit Smartphone möglich

Kaufkriterien

Welche Kaufkriterien für Sie relevant sind, hängt von Ihren Vorlieben und Ihrem Nutzungsumfang ab.

Schwenkung und Neigung

Schwenkachse und Neigungswinkel sollten bei einem Gimbal möglichst groß ausfallen, um Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Ein Winkel von 360 Grad sollte in der Regel möglich sein. Gimbals für Handys oder Actionkameras fallen in dem Bereich oft etwas kurz aus. Wer Gimbals lediglich zum Vloggen nutzt, braucht nicht die höchsten Spezifikationen. Wer jedoch beispielsweise Extremsport filmen will, sollte eine breite Schwenkachse und einen großen Neigungswinkel vorziehen.

Akku

Die Akkulaufzeit eines Gimbals kann sehr unterschiedlich ausfallen. Je nach Modell ist eine Laufzeit von 4 bis 18 Stunden möglich. Für eine Filmsession sollte der Akku mindestens ausreichen. Wer eine Powerbank oder einen Laptop dabeihat, kann den Gimbal per USB-Kabel aufladen. Einige Modelle verfügen außerdem über wechselbare Akkus. Je stärker die Motoren arbeiten müssen, desto mehr belasten sie den Akku. Wenn Sie also wenig Energie verbrauchen möchten, sollten Sie sich bemühen, die Kamera möglichst still zu halten.

Belastbarkeit

Gimbals für Smartphones und Actioncams können in der Regel etwa 200 Gramm tragen. Modelle für größere Kameras kommen selbst mit zwei bis drei Kilogramm zurecht. Vergewissern Sie sich am besten vor dem Kauf, dass Ihr gewünschtes Gimbal-Modell Ihre Kamera trägt.

Funktionsumfang

Frau nutzt Gimbal mit Kamera

Wer bereit ist, mehr für einen Gimbal zu zahlen, kann auch mit mehr Funktionen rechnen. Einige Modelle können beispielsweise per App mit dem Smartphone verbunden werden. Oft lässt sich der Gimbal am Griff steuern, etwa mit einem Joystick und andere Bedienelementen. Damit können Sie die Kamera lenken.

Maße

Gimbals bestehen in der Regel aus Kunststoff und Metall. Einige Modelle sind spritzwassergeschützt. Wenn Sie in der Nähe von Gewässern oder im Regen filmen, ist besonders darauf zu achten. Einen komplett wasserfesten Gimbal werden Sie jedoch nicht finden.

Preis

Am günstigsten sind Smartphone-Gimbals. Ihr Preis beginnt bei etwa 50 Euro. Wer ein gutes Gerät der mittleren Klasse erwerben möchte, muss etwa 200 Euro einplanen. Eine bekannte Preisobergrenze gibt es nicht.


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