TENS-Geräte-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Reizstromgeräte kommen in verschiedensten Therapieformen wie auch beim Fitnesstraining zum Einsatz.
  • TENS-Reizstromgeräte stimulieren die Nerven und lindern Schmerzen. Zudem unterstützen sie bei langfristiger Anwendung Heilungsprozesse im Körper.
  • EMS-Reizstromgeräte regen die Muskeln zur Kontraktion an. Je nach Intensität entspannt oder kräftigt das gezielt Muskelgruppen.
  • Die „Doctor’s Function“ vieler TENS-Geräte erlaubt es Ärzten, optimale Reizstrombehandlungen für ihre Patienten zu programmieren, die sie dann selbstständig zu Hause ausführen.
  • Schwangere sowie Personen mit bestimmten Erkrankungen sollten Reizstromgeräte nur in Absprache mit einem Arzt verwenden.

Strom gegen Schmerzen

Schreibtischarbeit, langes Sitzen, krumme Körperhaltungen und verkümmernde Stützmuskeln – gerade in der heutigen Zeit, in der viele Menschen ihre Arbeitstage im Büro absitzen, sind Schmerzen in der Muskulatur oder im Bewegungsapparat weitverbreitet. Glücklicherweise stehen uns viele Methoden zur Verfügung, um unserem Muskelgewebe und den Nerven etwas Gutes zu tun. Zu den Klassikern der Schmerzlinderung gehören etwa Massagen, Wärme- und Kältebehandlungen oder die Akupunktur.

Frau liegt und bekommt eine Reizstrombehandlung

Eine weitere, komfortable und sehr effektive Weise, Schmerzen zu lindern, ist die Reizstromtherapie. Dabei wirken schwache elektrische Impulse gezielt auf betroffene Körperpartien ein, um Muskeln und Nerven zu stimulieren. Mittlerweile gibt es handliche Geräte für den Heimgebrauch, mit denen sich Schmerzgeplagte ohne großen Aufwand Abhilfe verschaffen können. Anwender kleben sich dabei spielkartengroße, kabelgebundene Pads mit kleinen Elektroden auf die betroffenen Körperstellen.

Die Reizintensität regeln sie mit dem zentralen Bedienelement, das einem alten Barren-Handy ähnelt. Je nach Stärke wirkt der elektrische Impuls unterschiedlich. Das Spektrum reicht von einem sanften Kribbeln zur Nervenstimulation über eine wohlige Massage zur Entspannung bis hin zu impulsivem Muskelzucken für die Kräftigung.

Vorteile von Reizstromgeräten

Reizstromgeräte sind bequem anwendbar und dabei äußerst effektiv. Benutzer können die Geräte selbstständig zu Hause bedienen und ohne Termindruck ihre Behandlungsdauer bestimmen. Die schmerzlindernde, muskelstärkende Wirkung der Elektrotherapie wurde vielfach in klinischen Studien belegt – eine korrekte und idealerweise mit dem Arzt abgesprochene Anwendung natürlich vorausgesetzt. Zudem ist die Benutzung von Reizstromgeräten simpel, schmerzfrei, nebenwirkungsarm und fast risikolos.

Medizinische Einsatzgebiete von Reizstromgeräten

Privatanwender legen sich oft ein Reizstromgerät zu, um krampfhafte Verspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern, typischerweise im

  • Nacken,
  • Rücken,
  • Lendenwirbelbereich,
  • Knie oder
  • Bein.

Patienten mit nervös oder muskulär bedingten chronischen Schmerzen wie

  • Kopfschmerzen,
  • Nervenschmerzen oder
  • Phantomschmerzen, etwa nach einer Amputation,

benötigen dank der Reizstromtherapie weniger Schmerzmedikamente. Sportler bauen ihre Muskulatur nach Verletzungen behutsam wieder auf, Menschen mit Inkontinenz stärken ihre Beckenbodenmuskulatur, und nach Unfällen oder Schlaganfällen hilft der Reizstrom Betroffenen bei der Wiederherstellung ihrer Mobilität. Auch in der Logopädie kommen Reizstromgeräte zum Einsatz: Auf Hals oder Nacken angebracht unterstützen sie die Therapie von Menschen mit einer Stimmbandlähmung oder nach einer Kehlkopferkrankung.

Für die Knochen auf dem Rochen rumgekrochen

Schon im Altertum wandten die Ägypter und die Römer Reizstromtherapie an. Kopfschmerzen, Epilepsie oder gichtige Knochen behandelte man beispielsweise, indem man sich elektrische Fische auf die betroffenen Körperstellen legte oder sich im flachen Meerwasser auf einen Zitterrochen stellte. Ungefährlich ist das allerdings nicht: Einige Rochen-Arten erzeugen Spannungen von bis zu 200 Volt bei Stromstärken von bis zu 30 Ampere, was in etwa einer üblichen Steckdose entspricht und tödlich sein kann.

TENS- und EMS-Reizstromgeräte

Reizstromgeräte untergliedern sich in zwei Arten, die jeweils unterschiedliche Therapieansätze bezwecken: TENS zur Schmerzlinderung und EMS zur Muskelstärkung. Viele Kombigeräte beherrschen beide Methoden, sodass Sie sich beim Kauf nicht für ein einziges Anwendungsgebiet entscheiden müssen.

TENS-Reizstromgeräte für die Schmerzlinderung

Bei der transkutanen elektrischen Nervenstimulation, kurz TENS, werden geringe elektrische Impulse durch die Haut hindurch, also transkutan, verabreicht. Die Impulse stimulieren die Nerven, sodass sie die Weiterleitung von Schmerzsignalen vom Rückenmark zum Gehirn unterdrücken. Das Verfahren heilt also nicht primär die Schmerzursache, sondern hilft als symptomatische Begleittherapie, beispielsweise chronische Schmerzen mit einem geringeren Bedarf an Schmerzmedikamenten zu lindern. Je nach Frequenzhöhe und Intensität erzielt die TENS eine schnell eintretende, aber nur kurzfristig wirkende Schmerzlinderung, oder eine langsamer eintretende, doch länger andauernde Wirkung, die zudem das psychische Wohlbefinden positiv beeinflusst.

Darüber hinaus regt die TENS den Körper dazu an, vermehrt natürliche Schmerzblocker, vor allem Glückshormone und Opioide, auszuschütten. Auch die Produktion körpereigener Durchblutungsförderer wird angekurbelt, wodurch das Gewebe in der Schmerzregion mehr Sauerstoff und Nährstoffe erhält. Beides unterstützt wiederum die natürlichen Heilungsprozesse.

VorteileNachteile
Unterdrückung von SchmerzempfindenKeine ursächliche Schmerzbehandlung
Vermehrte Ausschüttung natürlicher Schmerzblocker
Verbesserte Nähr- und Sauerstoffversorgung

EMS-Reizstromgeräte für den Muskelaufbau

Die elektrische Muskelstimulation, kurz EMS, funktioniert prinzipiell wie die TENS, arbeitet aber mit anderen Impulsfrequenzen und -stärken. Sie stimuliert nicht die Nerven, sondern die Muskeln, die unter dem Reiz kontrahieren. Je nach Reizintensität fühlt sich das wie eine Entspannungsmassage oder ein Muskelzucken an. Die Muskeln arbeiten also wie beim Sport, ohne dass der Anwender tatsächlich Sport treibt, denn der Befehl an die Muskeln kommt nicht von innen, vom Gehirn, sondern von außen, vom Reizstrom.

Regelmäßig angewandt fördert die EMS den Muskelaufbau. Nach einem Unfall oder einer Sportverletzung trägt sie dazu bei, Muskelgewebe behutsam zu kräftigen, ohne dass es aktiv belastet werden müsste. Doch auch, wer sich einfach größere, definierte Muskeln wünscht, stärkt so gezielt Körperpartien und erhöht gleichzeitig seinen Kalorienumsatz: das Körperfett schmilzt. Das Sixpack aus der Steckdose – es funktioniert. Doch abgesehen von der bloßen Kraft trainiert die EMS nicht die Kondition und Koordination, wie es allein sportliche Betätigungen leisten. Ausdauer, Herz-Kreislaufsystem und Geist-Muskel-Verbindung haben also nichts von der Elektrostimulation. Optimal ist daher eine Kombination von Sport und unterstützender EMS.

VorteileNachteile
Schonender Muskelwiederaufbau in beschädigtem GewebeKeine Verbesserung von Kondition und Koordination
Gezielter Kraftaufbau auch ohne Sport
Verbesserte Fettverbrennung

Tipps für den Kauf eines Reizstromgerätes

Hinsichtlich der Leistung und Ausstattung von Reizstromgeräten bestehen große Unterschiede zwischen den vielen Marken und Modellen auf dem Markt, und damit natürlich auch im Preis. Einerseits ist immer auf gewisse Mindestanforderungen zu achten, um langfristig Nutzen und Freude aus dem Elektro-Helferlein zu ziehen. Andererseits lohnen sich nicht für jeden Anwender in gleichem Maße umfangreich ausgestattete und damit hochpreisige Reizstromgeräte. Wer beispielsweise nur sein schmerzendes Knie behandeln möchte, braucht nicht unzählige verschiedene Programme zum Muskelaufbau.

Anzahl der Kanäle und Elektroden-Pads

Elektroden-Pads am Ruecken

Reizstromgeräte verfügen über zwei oder vier Kanäle, also Anschlüsse für Kabel, durch die Elektrizität zum Körper fließt. Die Kanäle ähneln Kopfhöreranschlüssen, und genau wie sich Kopfhörerkabel in zwei Ohrknöpfe verzweigen, sitzen auch am Ende jedes Kabels in einem Reizstromgerät zwei Elektroden. Reizstromgeräte mit zwei Kanälen verfügen also über maximal vier Elektroden-Pads; bei Reizstromgeräten mit vier Kanälen können Sie bis zu acht Pads auf dem Körper anbringen.

Vier oder acht Kanäle – was ist „besser“?

Für viele Anwender genügen vier Klebepads, um punktuell schmerzende oder zu trainierende Körperregionen zu behandeln. Wer jedoch beispielsweise das Gefühl einer großflächigen Rückenmassage erzeugen oder gezielt bestimmte Bauchmuskelgruppen kontrahieren möchte, ist mit vier Kanälen und acht Pads besser beraten. Zu bedenken ist dabei allerdings, dass das Hantieren mit acht Pads mit einem gewissen Aufwand und Kabelsalat einhergeht.

Achten Sie darauf, dass die Kanäle voneinander getrennt sind. Das bedeutet, dass die angesteckten Kabel nicht alle die gleiche Impulsstärke und -dauer ausgeben, sondern verschiedene Programme fahren. So können Sie während einer Anwendung verschiedene Körperpartien mit unterschiedlich starker Intensität behandeln.

Wählbare Programme

Die meisten Reizstromgeräte bieten sowohl für TENS- als auch für EMS-Anwendungen mehrere Programme, die mit unterschiedlichen voreingestellten Intensitätsstufen, Impulsstärken und -intervallen ablaufen. Während günstigere Reizstromgeräte typischerweise etwa 10 Programme parat haben, bearbeiten höherpreisige Modelle Ihren Körper mit bis zu 50 Programmen. Dazu gehören zum Beispiel Massage-Effekte wie Shiatsu, Kneten und Hämmern oder Trainingsprogramme für spezifische Muskelgruppen.

Für Schmerzpatienten entscheidend: „Doctor’s Function“

Von entscheidender Bedeutung für Schmerzpatienten mit chronischen Beschwerden ist die Möglichkeit, eigene Programmabläufe im Reizstromgerät einzustellen und abzuspeichern. Das Feature trägt den Namen „Doctor’s Function“ und erlaubt dem Hausarzt, optimal auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmte Therapieprogramme zu erstellen, die der Patient zu Hause auf Knopfdruck abspielen kann.

Externe oder integrierte Elektroden

Einige Spezialmodelle besitzen integrierte Elektroden, die Sie sich ganz ohne Kabelsortieren auf- oder umlegen. Dazu gehört beispielsweise der sogenannte Bauchweg-Gürtel, den Sie sich entweder als breites Band um den Rumpf legen oder als großes Einzelpad auf die Bauchmuskeln kleben. Mit solchen Geräten arbeiten Sie gezielt an Ihrem Sixpack. Wenn Sie hingegen schmerzende Füße oder Beine auf bequeme Weise massieren lassen möchten, sind Reizstrom-Fußmassagegeräte eine Option für Sie. Diese sehen meist aus wie eine Personenwaage oder auch wie zwei Pedale, auf die Sie die Füße einfach nur aufstellen. Sie lösen einen Massageeffekt aus und fördern die Durchblutung. Weitere Reizstromgeräte mit integrierten Elektroden gegen verschiedenste Beschwerden und für spezifische Trainings sind

  • Knie- und Ellbogenmanschetten,
  • Sporthosen,
  • Massage-Handschuhe,
  • Socken sowie
  • Vaginal- und Analsonden.

Solche Reizstromgeräte mit integrierten Elektroden arbeiten zuallermeist mit EMS. Sie sind besonders schnell und einfach anzuwenden, allerdings nicht so universell und variabel einsetzbar wie kabelgebundene Geräte, da sie auf einen bestimmten Körperbereich beschränkt sind. Manche Muskelaufbau- und Massagegeräte verfügen aber über zusätzliche Pads und Manschetten, die Sie sich beispielsweise über die Oberarme oder Waden streifen, um weitere Muskelgruppen zu stimulieren.

Stromversorgung

Reizstromgeräte beziehen ihre Energie aus wechselbaren Batterien oder integrierten Akkus. Batteriebetriebene Geräte verwenden für gewöhnlich zwei bis vier handelsübliche 1,5-Volt-, also AAA-Rundzellen. Für einige Exoten brauchen Sie hingegen einen Vorrat an 9-Volt-Blockbatterien. Sie können die Geräte auch mit Standard-Akkus im AAA- oder 9-Volt-Format betreiben, die Sie allerdings gesondert erwerben müssen. Modelle mit Netzteil sind selten und am ehesten bei Fußmassage-Matten und dergleichen zu finden.

Ersatzpads

Die selbstklebenden Pads von Reizstromgeräten haben eine begrenzte Haltbarkeit, da ihre Klebewirkung im Zuge der Benutzung nachlässt. Hochwertige Pads können Sie mindestens 20- bis 30-mal verwenden, bevor sie nicht mehr sicher genug auf der Haut haften – dann steht ein Nachkauf an.

Lebensdauer der Elektroden-Pads verlängern

Eine gute Pflege der Elektrodenpads erhöht deren Lebensdauer enorm. Achten Sie darauf, die Pads nur auf gereinigte, abgetrocknete, möglichst fettfreie Hautpartien aufzutragen. Kleben Sie die Pads nach der Benutzung außerdem wieder auf ihre Trägerfolie und legen Sie sie in die Aufbewahrungstüte. Reinigen Sie die Pads auf keinen Fall selbst: Wasser und Reinigungsmittel lösen die selbstklebende Gelschicht auf.

Ersatzpads vom Hersteller Ihres Reizstromgerätes bekommen Sie problemlos, doch zahlen Sie bei manchen Marken viel Geld dafür. Vorteilhaft ist es daher, wenn Ihr Reizstromgerät mit Pads von Drittanbietern kompatibel ist, sodass Sie sich nach günstigeren Alternativen umschauen können.

Achten Sie beim Nachkauf insbesondere auf die Bauform der Pads: Einige werden wie Kopfhörerkabel per Stecker an die Leitkabel des Reizstromgerätes angeschlossen, andere hingegen mit Druckknöpfen. Die beiden Arten sind nicht miteinander kompatibel.

Abschaltautomatik

Während Sie unter der Massage des Reizstroms dahinschmelzen, kann es Ihnen schnell passieren, dass Sie die Zeit vergessen und die Anwendung länger als beabsichtigt laufen lassen. Viel hilft bei Reizstromgeräten aber nicht viel, sondern kann sogar negative Folgen haben. Werden Muskeln oder Nerven überreizt, verstärken sich schlimmstenfalls die Schmerzen, die sie reduzieren wollten.

Eine Abschaltautomatik verhindert eine Überstimulation, sodass Sie sich vor allem bei TENS-Behandlungen die medizinisch effektivste Dosis Reizstrom verabreichen können. Bei hochwertigen Geräten stellen Sie die Anwendungsdauer genau auf ihre Bedürfnisse ein, beispielsweise für Behandlungsdauern von 5 bis 100 Minuten.

Für wen sind Reizstromgeräte nicht geeignet?

Zwar ist die Benutzung von Reizstromgeräten generell nebenwirkungs- und risikoarm, doch einige Personengruppen sollten sie nur mit Vorsicht und nach einer eingehenden Beratung mit ihrem Hausarzt verwenden.

Personen mit elektrischen Implantaten

Icon - elektrische Implantate

Wenn Sie einen Herzschrittmacher, eine Sonde zur Gehirn-Stimulation oder ein vergleichbares Implantat im Körper tragen, müssen Sie bei der Benutzung von Reizstromgeräten vorsichtig sein. Die ausgesandten Stromimpulse können die Funktion dieser Geräte stören. Besprechen Sie die Anwendung eines Reizstromgerätes unbedingt vorher mit Ihrem Hausarzt, damit er über die „Doctor’s Function“ ausschließlich unbedenkliche Frequenzen und Programme für Sie festlegt.

Personen mit Gelenkprothesen

Icon - Gelenkprothese

Menschen mit Prothesen oder Implantaten aus Metall wie etwa künstlichen Hüftgelenken, Bandscheiben, Stents (Gefäßstützen) oder auch Hormonspiralen sollten zumindest in der betroffenen Körperregion von der Benutzung eines Reizstromgerätes absehen. Das Metall blockiert die Stromimpulse und verhindert auf diese Weise die Behandlung des umliegenden Gewebes.

Schwangere

Icon - Schwangere

Schwangere sollten TENS- und EMS-Geräte nur in Absprache mit ihrem Hausarzt einsetzen. Zwar kann Reizstrom in der Schwangerschaft, richtig angewandt, Rücken- und Ischiasschmerzen lindern sowie verspannte Schultern lockern. Insbesondere in der Nähe der Gebärmutter, auf dem Bauch oder am unteren Rücken sollten jedoch keine Anwendungen erfolgen, da sie Wehen auslösen können. Außerdem erhöhen hochfrequente Elektrotherapien das Risiko für Fehlbildungen am Ungeborenen.

Epileptiker

Icon - Epileptiker

Menschen mit Anfallsleiden wie Epilepsie dürfen Reizstromgeräte keinesfalls in Eigenregie anwenden, sondern müssen sich vorher unbedingt mit ihrem Hausarzt über mögliche Risiken in ihrem speziellen Fall absprechen. Die elektrischen Impulse von Reizstrom können spontan Anfälle auslösen und auch im Anschluss an die Anwendung zu einer temporär erhöhten Häufigkeit von epileptischen Anfällen führen.

Für einige weitere Personengruppen gilt außerdem besondere Vorsicht beim Verwenden eines Reizstromgerätes. Dazu gehören Personen mit

  • Parkinson,
  • Thrombosen
  • Gelenkentzündungen und Arthritis,
  • schmerzhafter Borreliose und Meningitis und
  • psychischen Erkrankungen wie Depressionen.

Beachten Sie des Weiteren, dass Sie die Elektroden-Pads von Reizstromgeräten auf bestimmte Körperstellen nicht auftragen dürfen. Dazu gehören

  • der Halsbereich/die Halsschlagader,
  • die Herzgegend,
  • der Augenbereich,
  • der Mundbereich,
  • frische Wunden und Narben sowie
  • erkrankte, offene oder gefühllose Hautstellen.

Wer hat TENS-Geräte getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Reizstromgeräte-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Bislang finden sich im Netz keine fundierten Testberichte zu Reizstromgeräten. Weder die Stiftung Warentest noch ÖKO-TEST, die beiden bekanntesten und renommiertesten Test- und Verbraucherberatungsportale Deutschlands, widmeten den Reizstromgeräten Testreihen. Die Stiftung Warentest befasste sich im Februar 2018 lediglich in einem sehr kurzen Artikel mit dem EMS-Kombitraining, wie es Fitnessstudios zur Steigerung des Trainingseffektes anbieten, und verwies auf die möglichen Risiken dieser Art von Training.

Ausführliche Tests von Reizstromgeräten wären wünschenswert, da ihre schmerzlindernde Wirkung und ihr Muskelaufbau-Effekt für breite Verbraucherschichten interessant sind. Eingehende Tests von unabhängigen Testinstitutionen würden Verbrauchern seriöse Informationen über die Qualität und Leistung von Reizstromgeräten und die für sie relevantesten Modelle liefern. Hilfreiche Testkriterien wären etwa

  • die Verarbeitung und Haltbarkeit der Elektroden-Pads,
  • die Schadstofffreiheit der Elektroden-Pads,
  • die Anwenderfreundlichkeit der Elektrodenkabel und des Steuergerätes,
  • die Vielfalt der Programme und deren Umsetzung sowie
  • die Verständlichkeit der Bedienungsanleitung.

Des Weiteren wären die Folgekosten von Reizstromgeräten aufgrund des Nachkaufs von Ersatz-Pads in einem vergleichenden Test eine große Hilfe bei der Kaufentscheidung. Gerade in einer Produktgruppe von so großer gesundheitlicher Relevanz würde ein objektiver Test eines unabhängigen Testinstituts Verbrauchern eine sichere Orientierung bieten.