Stirnlampen-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Stirn- oder Kopflampen sind kleine Leuchten, die mit einem Stirnband am Kopf befestigt werden.
  • Die Lampen sind praktisch beim Sport oder Wanderungen im Dunkeln sowie bei der Arbeit in schlecht beleuchteten Räumen.
  • Wählen Sie zwischen akku- oder batteriebetriebenen Modellen und achten Sie auf einen bequemen Sitz.
  • Mit mehreren Lichtmodi, verstellbarer Breite des Lichtkegels und auf die Umgebung angepasster Helligkeit sind Sie für diverse Herausforderungen gewappnet.
  • Die meisten Stirnlampen sind zumindest vor Regen und Spritzwasser geschützt, einige sogar komplett wasserdicht.

Wo Stirnlampen nützlich sind

Als Stirn- oder Kopflampen werden kleinformatige Leuchten bezeichnet, die mit einem Band am Kopf praktisch befestigt werden. Das hat den Vorteil, dass Sie die Hände bei Aktivitäten im Dunkeln beziehungsweise bei schlechten Lichtverhältnissen frei haben. Außerdem ist das Licht immer dort, wo Sie es brauchen, weil es in Ihre Blickrichtung leuchtet. In der Regel können Sie die Lampen auch über einer Mütze oder – mitunter dank einer speziellen Halterung – an einem Helm befestigen.

Stirnlampen sind in mehreren Ausführungen und Leistungsstärken erhältlich, die sich in Helligkeit und Leuchtdauer unterscheiden. Kleine, günstige Modelle sind für den sporadischen Gebrauch nützlich, etwa bei Stromausfall oder dann, wenn Sie etwas in einem nicht beleuchteten Bereich in Keller oder Garage suchen. Auch beim Gassigehen mit dem Hund kann eine Leuchte mit geringer Leistung ausreichen.

Mit Stirnlampe in Wald

Allround-Modelle sind für die Arbeit bei schwachen Lichtverhältnissen oder beim Joggen und Spazierengehen bei Nacht praktisch. Hochleistungsmodelle hingegen empfehlen sich, wenn Sie nachts in der freien Natur Sport treiben, beispielsweise klettern oder Ski fahren. Auch im professionellen Bereich, etwa im Rettungsdienst oder in der Forstwirtschaft, sind Lampen mit starkem Licht und hoher Leistungsdauer erforderlich.

Bestandteile der Stirnlampe

Generell bestehen die Stirnlampen aus dem Leuchtkopf, dem Stirnband zur Befestigung sowie einem Batteriefach beziehungsweise Akkubetrieb. Überprüfen Sie, ob die jeweiligen Details von ausreichender Qualität sind und Ihren Ansprüchen genügen.

Leuchte

Das Licht in der Stirnlampe kommt in der Regel von einer LED-Leuchte. Diese hat gegenüber anderen Leuchtmitteln den Vorteil, dass sie viel Licht mit geringem Energieaufwand erzeugt und zudem eine hohe Lebensdauer hat. Je heller das Licht ist, desto weiter kann es strahlen. Wenn Sie nachts auf Wegen mit Straßenbeleuchtung unterwegs sind, reicht schon eine geringe Lichtstärke, angegeben in Lumen, um gesehen zu werden und das Wichtigste zu erkennen. Etwa 100 bis 250 Lumen sollte das Licht erzeugen, wenn Sie die Lampe bei Dämmerung beziehungsweise nachts auf Wanderungen und Bergtouren nutzen wollen. Sportarten wie Skifahren oder Mountainbiking sollten Sie nachts nur mit Leuchten in einer Lichtstärke von mindestens 500 Lumen durchführen.

Stirnband

Das Stirnband der Leuchte sollte nicht zu eng am Kopf liegen. Andererseits darf es bei ständiger Bewegung, etwa beim Joggen oder Radfahren, nicht verrutschen. Ob es drückt, merkt man jedoch oft erst nach einiger Zeit. Achten Sie darauf, dass das Band aus einem weichen, dehnbaren Material besteht und entweder in Universalgröße angegeben oder mit einem Riemen einstellbar ist. Manche Bänder sind sogar so weit verstellbar, dass sie um eine schmale Taille getragen werden können. Im Idealfall können Sie Lampe und Stirnband voneinander trennen, sodass dieses separat gewaschen werden kann.

stirnlampe radfahrer straßenverkehr
Beim Radfahren ist die Stirnlampe ein praktischer Begleiter. Im Straßenverkehr darf sie jedoch nicht das Licht am Fahrrad ersetzen.

Energiezufuhr

Die Kopflampe wird mit einem integrierten Akku oder austauschbaren Batterien betrieben. Akkus sind praktisch und auf lange Sicht günstiger. Sie lassen sich in der Regel innerhalb weniger Stunden per USB- oder Mini-USB-Kabel laden. Auf längeren Ausflügen sind Batterien jedoch unter Umständen die bessere Wahl, da die Laufzeit pro Satz länger ist und die Energieträger schnell ausgewechselt werden können.

Die maximale Leuchtleistung wird in der Regel nicht durchgängig erreicht, bei billigen Modellen sogar nur sehr kurz. Gerade bei schwächerer Batterie ist das der Fall. Manche Lampen schalten automatisch in den Energiesparmodus, wenn die Akkuleistung zur Neige geht. Das dient Ihnen als Fingerzeig, die Batterien bald wechseln zu müssen, wenn Sie nicht in völliger Dunkelheit dastehen wollen. Stirnlampen mit Akkubetrieb können hingegen gleichbleibende Helligkeit gewährleisten. Das zehrt jedoch stärker an den Energiereserven und führt unter Umständen zu plötzlicher Dunkelheit.

Umbau zur Standlampe

Manche Stirnlampen werden mit einem Diffusor, oft auch als Ambient-Light-Aufsatz bezeichnet, geliefert. Dieser kann unkompliziert mit der Lampe kombiniert werden – schon haben Sie eine kleine Stehleuchte, in Verbindung mit einer Kordel sogar eine Hängelampe. Diese erhellt ein Zelt oder spendet Licht in dunklen Räumen beziehungsweise auf dem Campingplatz.

Wichtige Eigenschaften

Je nach Anwendungsbereich empfiehlt es sich, auf bestimmte Eigenschaften zu achten. Wenn Sie viel bei Nacht in der Natur unterwegs sind oder bei dämmrigen Lichtverhältnissen Sport treiben, sind die Anforderungen an das Licht andere als im Alltag und in den eigenen vier Wänden.

Gewicht

stirnlampe gewicht stirnband

Die Stirnlampen dürfen nicht unangenehm zu tragen sein, am besten spürt man sie so wenig wie möglich. Viele kleinere Modelle wiegen weniger als 100 Gramm, größere können es auf 300 oder 400 Gramm bringen. Diese sind häufig mit einem zusätzlichen, längsseitig verlaufenden Band versehen, das von der Stirn bis zum Hinterkopf reicht. Es sorgt für zusätzlichen Halt und einen Gewichtsausgleich. Zudem befindet sich das Batteriefach in der Regel auf der gegenüberliegenden Seite der Lampe, wodurch sich das Gewicht ausbalanciert.

Lichtmodus

stirnlampe sos notlicht

Die Helligkeit des Lichtstrahls ist bei manchen Modellen veränderbar – mal können Sie mehrere Stärken wählen oder es geht stufenlos vonstatten. Eine geringe Leuchtkraft genügt schon bei Dämmerlicht und spart Energie. Kostspieligere Stirnlampen verfügen teilweise über eine Helligkeitsregulierung, die das Licht an die Umgebungshelligkeit anpasst. So wird es automatisch gedimmt, wenn Sie beispielsweise auf eine Karte schauen. Einige besitzen eine Blinklichtfunktion und einen S.O.S.-Modus, der diesen Hilferuf per Morsezeichen ausgibt. Auch ein rotes Licht ist häufig integriert.

Sichtfeld

stirnlampe  breite lichtkegel

Ein breiter Lichtkegel ist nützlich, wenn Sie das Licht nur im direkten Umfeld brauchen, etwas beim Campen oder Angeln. Dadurch scheint das Licht auch nicht in maximaler Stärke, was auf kurze Distanz selten nötig ist. Ein schmaler und fokussierter Lichtkegel ist heller und konzentriert sich auf einen kleineren Bereich. Diese Einstellung ist beim Laufen oder Radfahren nützlich. Idealerweise ist bei Ihrer Stirnlampe die Lichtstreuung individuell anpassbar, sodass Sie den Lichtkegel beispielsweise auch in Länge und Breite stufenlos einstellen können.

Wasserschutz

stirnlampe wasserfest regenschutz

Die meisten Modelle von Stirnlampen sind auch bei starkem Regen nutzbar. Allerdings sind sie nicht unbedingt komplett wasserdicht, sodass Sie sie unter dem Wasserhahn abwaschen könnten. Achten Sie bei den Herstellerangaben auf die IPX-Schutzart; diese gibt den Wasserschutz an. Wenn die Stirnlampe regendicht sein soll, muss sie mindestens den Wert IPX4 haben; damit ist sie vor Spritzwasser geschützt. Ein Produkt mit dem Wert IPX8 hält selbst dann dicht, wenn es für einige Zeit unter Wasser getaucht wird.

Farbtemperatur

stirnlampe lichtwärme warmweiß

Die Farbtemperatur wird mit dem Wert Kelvin (K) angegeben. Licht zwischen 5.000 und 6.500 Kelvin gilt als tageslichtweiß. Auf Leuchtmitteln entspricht das der Bezeichnung Lichtfarbe 865 und eignet sich beispielsweise gut für Arbeiten in einer Garage oder im Keller. Eine niedrige Farbtemperatur, etwa im Bereich 2.700 bis 3.400 Kelvin, ist warmweiß; je geringer der Wert ist, desto schonender ist das warme Licht für die Augen. Diese Lichtfarbe wird als gemütlich wahrgenommen und erzeugt weniger Nachtblindheit.

Stirnlampen beim Sport

Wenn Sie die Kopflampen als Bestanteil Ihrer Sportausrüstung nutzen wollen, sollten sie ein gewisses Maß an Komfort gewährleisten. Sie müssen einfach einzuschalten und zu verstellen sein – möglichst mit einer Hand und mit Handschuhen. Für den Transport der Lampe ist es außerdem nützlich, wenn sie mit einer Schaltersperre versehen ist, damit sie nicht unbeabsichtigt aktiviert wird.

Einige Ausführungen sind mit Sensoren ausgestattet, die auf Gesten reagieren. So schaltet die Lampe beispielsweise in einen helleren Modus, wenn Sie einmal kurz in einem Abstand von wenigen Zentimetern vor der Leuchte winken. Auch ein verstellbarer Neigungswinkel kann für Ihre Ansprüche ein wichtiges Argument sein. So erleuchten Sie entweder den Boden vor sich stärker oder strahlen in weitere Ferne.

Ergänzung im Straßenverkehr

Ob mit dem Fahrrad durch den Park oder mit dem Mountainbike durchs Gelände – die Stirnlampe ist auf dem Drahtesel ein nützliches Gadget. Allein schon deshalb, weil sie in Ihre Blickrichtung leuchtet und Sie so besser Kurven oder den Wegesrand im Blick haben. Auch die Kombination mit einem Rücklicht am Hinterkopf ist vorteilhaft. Bedenken Sie aber, dass die Stirnlampe im Straßenverkehr kein Ersatz zum Fahrradlicht sein darf, sondern lediglich eine Ergänzung. Achten Sie außerdem darauf, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden.

Alles im Blick mit der App

Einige renommierte Hersteller wie Petzl oder Ledlenser bieten eine App zur jeweiligen Stirnleuchte an, mit der Sie die Einstellungen an Ihrer Lampe auf einen Blick überprüfen können. Hier lässt sich der Akku- beziehungsweise Batteriestand einsehen oder die Leuchtstärke einstellen. Dabei bekommen Sie angezeigt, wie lange Ihre Lampe bei der aktuellen Energiekapazität in welchem Modus noch durchhält, und können dementsprechend Ihre Aktivitäten planen und anpassen.

Minusgrade vermeiden

Besonders die Stirnlampen mit Akkubetrieb sollten Sie nicht bei allzu kalten Temperaturen nutzen. Sonst verlieren sie an Kapazität beziehungsweise entladen sich schneller. Schon bei etwa zehn Grad Celsius empfiehlt es sich, Geräte mit integriertem Akku nah am Körper zu tragen. Spätestens jedoch, wenn Sie die Stirnlampe in Bergregionen oder im Winter nutzen wollen, sollten Sie ein Modell mit externem beziehungsweise abnehmbarem Energiefach in Erwägung ziehen. Dieses ist durch ein Kabel mit der Stirnlampe verbunden und kann in einer Tasche oder am Körper getragen werden, wo es besser vor extremen Temperaturen geschützt ist.

Mit Stirnlampe durch Berge

Wer hat Stirnlampen getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Stirnlampen nicht selbst getestet.

Das outdoor Magazin testet regelmäßig Utensilien, die für Camping, Wanderungen und Outdoorsport wichtig sind; so auch Stirnlampen, denen im Oktober 2021 ein umfangreicher Test gewidmet wurde. Als Gewinnermodelle kürte das Magazin die Lupine Penta sowie die Swift RL von Petzl.

Die Lupine Penta leuchtet in warm- oder kaltweißem Licht mit 4.500 oder 5.700 Kelvin, was für die Reichweite des Lichtstrahls sowie der Leistungsdauer so gut wie keinen Unterschied bedeutet. Mindestens zwei Stunden lang – nach voller Akkuladung – erleuchtet der Weg vor Ihnen in bis zu 80 Metern Entfernung. Die Stirnlampe ist zudem vor Nässe geschützt und wiegt lediglich 111 Gramm. Mit rund 160 Euro müssen Sie allerdings verhältnismäßig tief in die Tasche greifen.

Das Licht der Petzl Swift RL passt sich bei Bedarf automatisch an die Umgebungshelligkeit an. Bis zu 120 Meter weit leuchtet diese Stirnlampe und bietet verschiedene Modi wie Blinklicht oder Boost Modus. Das Modell wird inklusive Diffusor geliefert und besitzt sowohl eine Einschaltsperre als auch eine Energieanzeige. Durch ihren hohen Trage- und Bedienkomfort avancierte die kleinste Lampe im Test für das outdoor Magazin zum Kauftipp.


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