Bohrhämmer Vergleich

Das Wichtigste in Kürze

• Mit einem Bohrhammer ist es möglich, Löcher durch sehr hartes Gestein oder Beton zu bohren. Auch das Meißeln gelingt mit dem Gerät.
• Die Leistung eines elektrischen Bohrhammers genügt für die meisten Arbeiten in den Bereichen Heim- und Handwerk.
• Wie leistungsstark ein Bohrhammer ist, lässt sich anhand der Schlagstärke in Joule, der Schlagzahl und der Motorleistung in Watt ermitteln.
• Mit einem wechselbaren Bohrfutter ist auch die Verwendung von klassischen Bohraufsätzen mit glattem Schaft kein Problem.

Hart, härter, Bohrhammer

Bohrhämmer sind auf das Bohren von Löchern sowie das Meißeln von Beton und hartem Stein spezialisiert. Zu diesem Zweck verbinden sie die Rotation einer Bohrmaschine mit dem Vor- und Zurückschlagen eines Schlagbohrers: Ein beweglicher Bohrer, der in einem Bohrfutter eingespannt ist, dreht sich in axialer Richtung, während ein Schlagwerk für die Schlagenergie sorgt. Zudem lassen sich am Bohrfutter verschiedene Bohraufsätze montieren. Die gleichzeitige Dreh- und Schlagbewegung ist nur durch den geringen Abstand zwischen Bohrer und Futter umsetzbar. Der Antrieb erfolgt entweder elektrisch, pneumatisch oder in hybrider Form.

Elektrische Bohrhämmer haben zwar die niedrigste Leistung, doch für die meisten Projekte im handwerklichen Bereich genügen sie vollkommen. Akkubetriebene Modelle lassen sich auch abseits von Steckdosen nutzen. Pneumatische Bohrhämmer arbeiten mit Druckluft und sind weitaus kraftvoller als die elektrischen Ausführungen. Allerdings benötigen sie einen Kompressor für die erforderliche Druckluft. Bei Hybriden handelt es sich um elektrische Bohrhämmer mit pneumatischem Schlagwerk.

Wichtiges zum Kauf

Die folgenden Kriterien helfen dabei, den idealen Bohrhammer zu finden, um die eigenen Projekte zu realisieren.

Antriebsleistung

Mithilfe der Antriebsleistung in Watt können Sie die Effizienz des gesamten Geräts erkennen. Sie heißt in Produktbeschreibungen meist Nennaufnahme. Je höher die Wattzahl ist, desto höher ist auch die Schlagkraft. Für den Einsatz in den eigenen vier Wänden sind mindestens 700 Watt sinnvoll.

Schlag

Beim Schlag sind die Stärke in Joule und die Anzahl pro Sekunde von Bedeutung. Sie bestimmen, wie effektiv der Bohrhammer ist. Eine hohe Schlagstärke erlaubt zwar, in besonders hartes Gestein zu schlagen, erhöht aber auch das Gewicht und senkt die Schlagzahlen. Die Leerlaufschlagzahl, also wie oft der Bohrer ohne Aufsatz in einer Minute schlägt, ist in der Produktbeschreibung angegeben.

Eine mittlere Schlagzahl- und stärke sind ideal für robusten Beton. Bei weichen Materialien ist die Schlagzahl höher als die Kraft, bei groben Materialien ist sie geringer.Wägen Sie das Verhältnis am besten anhand der zu bearbeitenden Materialien ab. Für HeimwerkerInnen sind zwei bis vier Joule pro Schlag sowie eine Anzahl von 4.000 bis 5.000 Schlägen pro Minute ratsam.

Leerlaufdrehzahl

Die Leerlaufdrehzahl beschreibt, wie oft sich das reine Bohrfutter innerhalb einer Minute dreht. Je höher die Drehzahl, desto besser – außer die Schlagstärke ist sehr gering. In dem Fall kann der Bohrhammer selbst weicheren Beton nicht durchbohren. Sofern die Drehzahl stufenlos oder per Regler einstellbar ist, lässt sie sich an den Werkstoff anpassen.

Gewicht

Bereits kompakte elektrische Bohrhämmer haben ein durchschnittliches Gewicht von zwei bis sechs Kilogramm. Je schwerer der Bohrhammer ist, desto kraftvoller ist er. Ein leistungsstarker Bohrhammer ist aber nutzlos, wenn er aufgrund des enormen Gewichts nicht oder allenfalls für sehr kurze Einsätze anwendbar ist. Wählen Sie nur das Gewicht, was Sie über einen gewissen Zeitraum tragen können, auch wenn es Kompromisse bei der Kraft bedeutet.

Komfortable Handhabung

Um den Bohrhammer als Meißel einsetzen zu können, ist eine ausschaltbare Drehfunktion wichtig. Modelle mit Schlagstopp ermöglichen sogar das Bohren in weiche Materialien wie Holz, ohne sie zu beschädigen.

Mit einem Rechts- und Linkslauf kann sich der Bohrer in die jeweils andere Richtung drehen. Das ist hilfreich, um einen im Beton verkanteten Bohrkopf zu befreien. Für den nötigen Komfort sorgen weiche Griffe aus Gummi sowie eine Vibrationsdämpfung.

Zubehör

Neben Equipment für die Arbeit mit Bohrhämmern ist auch eine Schutzausrüstung für die eigene Sicherheit ratsam.

Für die eigene Sicherheit

Da die meisten Bohrhammer eine Lautstärke von mehr als 90 Dezibel, teils sogar mehr als 100 Dezibel erreichen, ist ein Gehörschutz essenziell. Andernfalls können Sie Ihr Gehör bei längerer Nutzung dauerhaft schädigen. Weiterhin erzeugt das Bohren oder Meißeln Schutt und Schmutz; eine Schutzbrille verhindert, dass dies in die Augen gelangt. Optional sind Handschuhe: Sie schützen vor Verletzungen, etwa Verbrennungen durch den heißen Bohrer, und ermöglichen einen besseren Halt.

Für den Bohrhammer

Bei modernen Bohrhämmern mit Schnellspannbohrfutter gelingt der Austausch von Bohraufsätzen nicht nur schnell und ohne besonderes Werkzeug, sondern das Schnellspannsystem ermöglicht auch eine bessere Kraftübertragung. Um entsprechender Einsatzwerkzeuge zu am Bohrfutter zu fixieren, verfügen sie über spezielle Nuten in den Köpfen. Bohraufsätze mit runden und glatten Schäften sind für Schnellspannsysteme nicht geeignet. Um solche an den Bohrhammer zu befestigen, ist ein Wechselbohrfutter erforderlich, das auf die Bohrerwelle kommt.

Eine weitere praktische Komponente ist ein Tiefenanschlag. Er garantiert, dass die Löcher genau die Tiefe haben, die nötig ist.  Es ist nicht möglich, die voreingestellte Bohrtiefe zu überschreiten. Da der Bereich zwischen Schaft und Futter immer ausreichend gefettet sein sollte, ist Meißelfett bei der Wartung und Pflege sehr wichtig.

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