Teleskope-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Teleskope vergrößern mithilfe einer Linse Objekte am Nachthimmel.
  • Es gibt zwei Teleskoptypen: das Linsen- und das Spiegelteleskop.
  • Zur Beobachtung naher Objekte wie des Mondes sollte ein Linsenteleskop genutzt werden.
  • Ferne Objekte jenseits des Sonnensystems sollten mit einem Spiegelteleskop gesucht werden.

Blick in unendliche Weiten

Am Sternenhimmel befinden sich viele faszinierende Objekte. Mit einem eigenen Teleskop kann heutzutage jeder einen Blick auf Jupiter oder Saturn werfen. Dabei kann sowohl wissenschaftliches Interesse als auch Sterndeutung eine Rolle spielen. Je nach Interessengebiet müssen sich angehende Hobbyastronomen zwischen einem Linsen- und Spiegelteleskop entscheiden.

Person betrachtet den Sternenhimmel

So funktioniert ein Teleskop

In einem Teleskop wird Licht gesammelt und gebündelt. Auf diese Weise werden weit entfernte Objekte vergrößert. In der Teleskopröhre, die „Tubus“ genannt wird, befinden sich lichtsammelnde Elemente. Dabei handelt es sich um gekrümmte Spiegel und konvexe Linsen. Je größer die Öffnung des Teleskop ist, desto mehr Licht fällt hinein und umso besser wird das Bild. Am Ende des Tubus trifft das Licht auf das Okular, durch das der Beobachter oder die Beobachterin schaut.

Linsenteleskop – für nahe Objekte

Ein Linsenteleskop – auch Refraktor genannt – besteht im einfachsten Fall nur aus einem Objektiv und einem Okular. Das Objektiv sammelt das Licht des anvisierten Objekts und bündelt es im Brennpunkt. Dort entsteht ein auf dem Kopf stehendes Bild. Das Okular im Brennpunkt dient als Lupe, welche das vom Objektiv erzeugte Bild für Betrachtende vergrößert. Der Abstand zwischen Objektivlinse und Brennpunkt wird als Brennweite bezeichnet. Für die Beobachtung von Einzelobjekten wie der Planeten empfiehlt sich eine kurze Brennweite. Großflächige Objekte wie der Mond werden am besten mit einer kurzen Brennweite beobachtet. Wer nach kosmischen Maßstäben nahe Objekte beobachten möchte, ist mit einem Linsenteleskop gut beraten. Für die Beobachtung weit entfernter Himmelsobjekte sammeln sie nicht genügend Licht.

Spiegelteleskop – für weit entfernte Objekte

Das Spiegelteleskop wird auch Reflektor genannt. Das hier verbaute lichtsammelnde Element ist keine Linse, sondern ein Spiegel. Durch die große Öffnung fällt das Licht auf einen schüsselförmigen Hauptspiegel, der es wiederum auf einen ebenen Fangspiegel reflektiert. Dieser lenkt es weiter zum Okular. Aufgrund der großen Öffnung ist ein Spiegelteleskop ideal für die Beobachtung von weit entfernten und lichtschwachen Objekten wie Galaxien, Sternhaufen und Nebeln. Im Gegensatz zum Linsenteleskop müssen die Spiegel des Reflektors regelmäßig eingestellt werden, was Anfänger überfordern mag.

Wichtige Kriterien beim Kauf eines Teleskops

Ein Teleskop, das viel Licht sammelt, liefert bessere Bilder. Die Größe der Öffnung ist daher ausschlaggebend. Darüber hinaus kommt es auf Ihre Beobachtungsinteressen an. Wer helle Sterne und die Planeten unseres Sonnensystems betrachten möchte, sollte zu einem Linsenteleskop greifen. Galaxien, die Millionen Lichtjahre entfernt sind, lassen sich am besten mit einem Spiegelteleskop ausfindig machen.

Größe der Öffnung

Für die Beobachtung spielt die Größe der Öffnung die wichtigste Rolle. Darunter wird der Durchmesser der Linse beziehungsweise des Hauptspiegels verstanden. Eine große Linse sammelt mehr Licht, sodass auch lichtschwache Objekte erkannt werden können. Ein großes Lichtsammelvermögen vergrößert darüber hinaus die Auflösung des Fernrohrs. Die Auflösung bezeichnet die Fähigkeit des Fernrohrs, zwei nahe beieinander liegende Punkte getrennt abzubilden.

Kind schaut durch ein Teleskop

Brennweite des Objektivs

Abhängig von ihrer Länge zeigen Teleskope einen unterschiedlich großen Ausschnitt des Nachthimmels – auch bei gleichem Durchmesser der Öffnung. Grund dafür ist die Brennweite, also der Abstand der Linse oder des Hauptspiegels zum Brennpunkt. Ein langes Teleskop, das eine große Brennweite hat, zeigt ein detailliertes Bild eines kleinen Himmelsbereichs. Für die genaue Beobachtung von nahen Himmelskörpern ist daher eine lange Brennweite erforderlich. Ein kurzes Fernrohr, das eine geringe Brennweite aufweist, liefert ein großes, aber undeutlicheres Bild des Nachthimmels. Wer weit entfernte Himmelskörper entdecken möchte, sollte zu einem Teleskop mit kurzer Brennweite greifen.

Vergrößerungsvermögen

Nicht nur die Brennweite des Objektivs ist relevant, sondern auch die des Okulars. Aus beiden Brennweiten ergibt sich das Vergrößerungsvermögen des Teleskops. Es wird berechnet, indem die Brennweite des Objektivs durch die Brennweite des Okulars geteilt wird, zum Beispiel:

600 Millimeter (Objektiv) : 10,5 Millimeter (Okular) = 57

In diesem Fall handelt es sich also um eine 57-fache Vergrößerung. Jedes Teleskop hat eine maximal sinnvolle Vergrößerung, die nicht mehr als das doppelte des Objektivdurchmessers betragen sollte. Bei einem Durchmesser von 600 Millimetern wäre das eine 140-fache Vergrößerung. Bei einer höheren Vergrößerung würde das Bild nur dunkler und unschärfer werden.

Montierung

Nicht nur die optischen Instrumente sind wichtig, sondern auch die Montage. Mit einem Teleskop, das nicht fest montiert ist, ist es nahezu unmöglich, sich am Nachthimmel zu orientieren, da bei einer vielfachen Vergrößerung jedes Wackeln und Schwingen deutlich verstärkt wird. Die Montierung soll nicht nur einen festen Stand garantieren, sondern es auch ermöglichen, das Teleskop nachzuführen. Da sich die Erde dreht, muss das Teleskop nachgeführt werden, falls es auf einen bestimmten Punkt am Himmel ausgerichtet bleiben soll. Das erfolgt manuell oder durch einen Elektromotor.

Für Einsteiger empfiehlt sich die sogenannte azimutale Montierung, da ihr Aufbau leicht nachzuvollziehen ist. Das Teleskop wird über zwei Achsen nach rechts und links sowie nach oben und unten geschwenkt. Sie ist leicht und preisgünstig und daher in vielen Anfängermodellen verbaut.

Der optimale Beobachtungsstandort

Der größte Störfaktor bei der Himmelsbeobachtung ist künstliches Licht. Je dunkler ein Standort ist, desto bessere Beobachtungen machen Sternensucher. Gerade in Städten überstrahlen künstliche Lichtquellen die Himmelskörper am Nachthimmel. Im nächtlichen Stadthimmel sind daher nur wenige Sterne zu erkennen. Wer gute Beobachtungen machen will, sollte sich abseits der störenden Lichtquellen positionieren, etwa auf dem Land. Es ist ratsam, das Teleskop noch bei Licht während der Dämmerung aufzubauen und später in der Dunkelheit zur Orientierung eine Rotlichtlampe zu verwenden.


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