Nespresso-Kaffeemaschinen-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Bei Nespresso-Kaffeemaschinen handelt es sich um Portionskaffeesysteme. Die Kaffeezubereitung gelingt schnell, bequem und intuitiv.
  • Für eine Tasse Kaffee wird eine Kapsel, die das Kaffeemehl enthält, an der Oberseite eingegeben. Nach der Zubereitung fällt die Kapsel in einen Auffangbehälter.
  • Der eigentliche Brühvorgang findet in der Kapsel statt. Er imitiert das Zubereitungsverfahren von Siebträgermaschinen und Vollautomaten.
  • Für den Verkauf kooperiert Nespresso mit anderen Markenherstellern. In Deutschland sind Nespresso-Systeme von Krups, De’Longhi, Miele und Siemens verfügbar.
  • Ein großer Vorteil ist die Vielfalt: Neben Kaffeekapseln gibt es auch Kapseln für Tee, Kakao und Milchkaffeespezialitäten.
Verschiedene Nespresso-Kaffeemaschinen im Vergleich

Kaffee auf Knopfdruck

Nespresso ist ein Kaffeezubereitungssystem der Firma Nestlé. Der Name ist eine Kombination aus Nestlé und Espresso. So entstand die Markenbezeichnung Nespresso. Die Kombination aus Nespresso-Maschine und -Kapsel ergibt das System. In puncto Verkauf kooperiert Nespresso mit anderen Unternehmen. Deren Marken sollen für eine hohe Qualität und Zufriedenheit stehen. In Deutschland werden Nespresso-Systeme der Marken Krups, De’Lonhgi, Siemens und Miele vertrieben.

Bedienung und Funktionsweise

Die Bedienung ist denkbar einfach: Für eine Tasse Kaffee wird jeweils eine Kapsel in die Maschine gegeben. Beim Einlegen wird diese von einem Mechanismus umschlossen und an der Oberseite von Dornen angestochen. Anschließend wird in der Maschine zubereitetes heißes Wasser mit hohem Druck in die Kapsel gedrückt. Übersteigt der Druck innerhalb der Kapsel einen bestimmten Wert, reißt die dafür vorgesehene Aluminium- oder Kunststoffmembran an der Kapselunterseite ein. Der mit einem Druck von 19 Bar in der Kapsel gebrühte Kaffee läuft nun durch die perforierte Membran aus, fertig ist das Getränk. Technische Vorkenntnisse oder eine Bedienungsanleitung benötigen Sie für die Zubereitung in der Regel nicht: Kapsel eingeben, Knopf drücken, Kapsel auswerfen. Ein hochwertiges, funktionales Design vereint mit einer intuitiven und bequemen Bedienweise – so könnte man das Konzept Nespresso beschreiben.

Gebrauchte Nespresso-Kapseln mit perforiertem Aluminiumdeckel
Nach dem Brühvorgang sind die durch die Dornen entstanden Löcher an der Kapseloberseite und die perforierte Membran an der Unterseite sichtbar.

Kapselmaschinen imitieren die Funktionsweise von Siebträgermaschinen und Vollautomaten. Da immer nur eine Tasse gleichzeitig gebrüht werden kann, ist das System vor allem für kleine Single- oder Paarhaushalte ausgelegt. Für eine größere Gesellschaft, etwa bei einem Geburtstag, sind die Geräte weniger geeignet; schließlich kann immer nur eine Tasse hergestellt werden. Danach heißt es: abwarten, bis das Wasser für den nächsten Brühvorgang aufgewärmt wurde. Dafür ist ein solches System bestens für WenigtrinkerInnen ausgelegt. Während eine geöffnete 500-Gramm-Packung gemahlener Kaffee etwa zwei Wochen nach dem Öffnen einen Großteil seiner Aromen verliert und eine geöffnete Packung Kaffeebohnen das Aroma ungefähr vier bis sechs Wochen garantiert, halten Kapseln den eingefüllten Kaffee frisch und geben bei jeder Einzelportion das perfekte Aroma ab. Zudem gibt es eine große Auswahl: Neben Kapseln für Kaffeespezialitäten mit und ohne Milch sind auch solche erhältlich, die Tee oder Kakao entstehen lassen. Während die Geräte wegen der einfachen Bedienbarkeit beliebt sind, bemängeln KritikerInnen den entstehenden Verpackungsmüll und den hohen Preis für den in den Kapseln enthaltenen Kaffee.

VorteileNachteile
Bequeme, intuitive BedienungViel Verpackungsmüll
Ideal für kleine Haushalte und WenigtrinkerInnenHoher Kilopreis für Kaffee
Immer frisches KaffeearomaLängere Wartezeiten zwischen Durchgängen
Große Sortimentenvielfalt

Die beiden Nespresso-Systeme

Das Produktportfolio von Nespresso umfasst inzwischen zwei verschiedene Typen: zum einen die klassischen Nespresso-Maschinen und zum anderen relativ neue Nespresso-Vertuo-Maschinen. Die Maschinen und die Kapseln sind nicht untereinander kombinierbar.

„Klassisches“ Nespresso-System

Die klassische Nespresso-Maschine feierte 1986 in der französischsprachigen Schweiz ihre Markteinführung. Der Erfolg blieb aber zunächst unter den erwarteten Zielen zurück. Den Durchbruch erreichte die Marke im Jahr 2010, als vermehrt auf Werbung in Print und Fernsehen gesetzt wurde. Die Werbeclips mit George Clooney und dem Claim Nespresso – What else? sind sehr populär. Für NutzerInnen von Vorteil ist, dass das Patent auf das klassische Nespresso-System ausgelaufen ist und sie aus einer breiten Palette an Kapseln verschiedener Drittanbieter wählen: seien es Dallmayr, Jacobs, Lavazza, illy oder die Eigenmarken der Supermärkte.

VorteileNachteile
Kapseln verschiedener Hersteller nutzbarNicht mit dem Vertuo-System kompatibel
Teils günstigere Kapseln als vom LizenzgeberLediglich kleine Portionen brühbar

Neueres System: Nespresso Vertuo

Relativ neu ist das NespressoVertuo-System (vormals VertuoLine genannt), das in Deutschland seit 2018 verfügbar ist. Die Vertuo-Kapseln und -Kaffeemaschinen sind nicht mit den klassischen Nespresso-Maschinen kompatibel.

Ein Vorteil des Vertuo-Systems liegt darin, dass sich mit diesen Maschinen und den dazu passenden Kapseln größere Kaffeeportionen brühen lassen: Die gewöhnliche NespressoVertuo-Maschine schafft in einem Brühdurchgang 414 Milliliter Flüssigkeit. Bei dem seit 2020 erhältlichen Modell Nespresso Vertuo Next sind es sogar 535 Milliliter. Ein weiterer Vorteil der Vertuo-Modelle liegt darin, dass sie eine größere, stabilere Crema herstellen können, als es bei den klassischen Nespresso-Modellen der Fall ist.

Auswahl verschiedener Nespresso-Vertuo-Kapseln
Im Vertuo-System – erkennbar durch die runde Kaspelkuppel – gibt es verschiedene Kapseln für unterschiedliche Getränkegrößen.

Zudem kommt in der Vertuo-Serie eine ganz neue Technik zum Einsatz: Der Kaffee wird allein durch den Wasserdruck innerhalb der Kapsel gebrüht. Zusätzlich rotiert die Kapsel mit bis zu 7.000 Umdrehungen pro Minute. Informationen wie Drehgeschwindigkeit, Brühtemperatur, Druck und Zubereitungsdauer unterscheiden sich je nach Kapselart. Ein ebenfalls dem Patent unterliegender Strichcode liefert der Vertuo-Maschine alle dafür nötigen Informationen. Auf der Negativ-Seite könnte man anfügen, dass Nespresso noch einige Zeit ein Patent auf das Vertuo-System hält. Das bedeutet, dass es keine Konkurrenz gibt; man ist also auf die Original-Kapseln des Herstellers angewiesen, der sich diese Monopolstellung gut bezahlen lässt. NutzerInnen, denen eine große Auswahl sowie ein für Drittanbieter geöffneter Markt wichtig sind, greifen also besser zum klassischen Nespresso-System.

VorteileNachteile
Große und stabile CremaTeure Kapseln teuer
Große Portionen brühbarNur Originalkapseln nutzbar

Nicht zur Nespresso-Serie gehörend: Nescafé Dolce Gusto

Nicht zu verwechseln sind diese beiden Systeme mit dem NescaféDolceGusto-System, das ebenfalls mit Kapseln arbeitet, aber den Zusatz Nespresso nicht im Namen führt.

Modellreihen

Grob lassen sich in der Nespresso-Familie fünf verschiedene Modellreihen unterscheiden. Sie arbeiten allesamt mit den klassischen Nespresso-Kapseln und sind nicht mit der Vertuo-Reihe kompatibel. Manchen InteressentInnen kommt es aber nicht nur auf die technischen Daten, sondern auch auf die Optik der Modellserien an.

Essenza

Diese bereits etwas in die Jahre gekommene Modellreihe hat nur noch wenige Einsteigermodelle auf dem Markt. Die Maschinen sind kompakt und erschwinglich, aber nur einfach ausgestattet. Zwar müssen NutzerInnen bei der Brühgruppe und damit der Kaffeequalität keine Abstriche hinnehmen, da diese baugleich mit anderen Serien ist, dafür gibt es weniger Einstelloptionen und die Materialqualität ist minderwertiger. Besonders kleine Modelle sind bestens für enge Küchen und kleine Büros geeignet.

Inissia

Bei der Inissia-Baureihe handelt es sich um das aktuellere Einsteigermodell, das NutzerInnen in die Nespresso-Welt führt. Die Maschinen sind denen der Pixie-Reihe sehr ähnlich – Form und Bedienung sind identisch. Metall kommt aber nur am Verschlussbügel zum Einsatz. Viele andere Teile sind aus Kunststoff gefertigt. Dennoch fühlt sich das Material hochwertig an.

Pixie

Die Modelle stechen durch ihre sehr kompakte Bauform hervor. Die Füllmenge der Heißgetränke lässt sich individuell variieren. Allerdings fallen die Wassertanks bei diesen Maschinen vergleichsweise klein aus, sodass sich die Maschinen eher für Single-Haushalte eignen als für Vieltrinker-Familien.

Citiz

Die Citiz-Kapselkaffeemaschinen sind den Pixie-Modellen sehr ähnlich, fallen allerdings etwas größer aus. In der Variante Citiz & Milk sind sie um das eingebaute Aeroccino-Milchaufschäumsystem von Nespresso ergänzt.

Ein Kaffeegetränk in einer Tasse neben Nespresso-Kapseln
Die Modellvielfalt ermöglicht zu Zubereitung einer Reihe von Nespresso-Kaffeespezialitäten.

Lattissima

Die Lattissima-Serie eignet sich bestens für die Zubereitung von cremigen Kaffeegetränken mit Milch. Dank integriertem Milchaufschäumer bereitet sie Spezialitäten wie Cappuccino oder Latte macchiato wie von Zauberhand zu.

U

Modelle aus der jüngsten Nespresso-Serie, die sich einfach U nennt, sind leicht zu erkennen, da der Brühvorgang nicht per Knopfdruck, sondern durch das Verschließen der Kapseleinheit automatisch gestartet wird. Zudem lässt sich die Wassermenge entsprechend der drei bekannten Espresso-Varianten Ristretto, Espresso und Lungo anpassen.

Maestria

Hierbei handelt es sich um die Flaggschiff-Modelle der Nespresso-Systeme. Sowohl beim Material als auch bei der Verarbeitung werden keine Abstriche gemacht. In diesem Premiumsegment kommt ein automatisiertes System zum Einsatz, das Milchschaum auf Knopfdruck herstellt und damit Kaffeevarianten wie Cappuccino ohne Zutun und Mühe beherrscht. Bezüglich der Anschaffungskosten sind die Geräte allerdings eher mit Vollautomaten vergleichbar und somit insbesondere für wahre KaffeeliebhaberInnen und VieltrinkerInnen gedacht.

Prodigio

Modelle aus dieser Serie eignen sich besonders für technikaffine NutzerInnen. Es handelt sich um die erste Maschine aus der Nespresso-Serie, die sich mit dem Smartphone oder Tablet koppeln lässt. Einmal verbunden können Sie viele Funktionen aus der Ferne steuern. Zudem behalten Sie stets den Überblick über Ihren Kapselvorrat und bestellen auf Wunsch mit wenigen Gesten in der App neue Kapseln nach. Auch den Füllstand des Wassertanks, die Notwendigkeit einer Entkalkung und den Härtegrad des verwendeten Wassers haben Sie immer im Blick. Mit diesem smarten System lassen sich Ihre Genussmomente vorplanen: So können Sie sich beispielsweise vom Duft eines frisch gebrühten Espressos wecken lassen. Mit der Erweiterung Prodigio&milk vergrößern Sie die Produktpalette um weitere Kaffeespezialitäten, die aufgeschäumte Milch erfordern.

Expert

Bei der Nespresso Expert handelt es sich ebenfalls um eine App-steuerbare Kapselmaschine. Einmal mit dem Smartphone oder Tablet verbunden eröffnet sie NutzerInnen maximale Freiheit, was die Optionen bei der Zubereitung von Kapselkaffee angeht. Neben der normalen Version gibt es auch die Expert&milk, die über einen zusätzlichen Milchaufschäumer verfügt. So lässt sich die Kaffeemenge, die Menge an kalter oder warmer Milch sowie die Menge an Milchschaum im Getränk exakt wählen. Die Expert ist die größte Maschine aus der Nespresso-Serie, was aufgrund des gelungenen Designs aber nicht negativ ins Gewicht fällt. Die smarten Maschinen spiegeln auch immer ein Stück Lifestyle und Technikbegeisterung wider: die Möglichkeit, FreundInnen und KollegInnen einen Americano per App aus dem schicken Gerät zaubern zu können, begeistert eine große, moderne Zielgruppe.

Auf diese Kriterien kommt es beim Kauf an

Neben der Art der Nespresso-Maschine, also etwa der Frage, ob das Modell mit Milchschaum arbeitet oder nicht, gibt es noch eine Menge weiterer Kriterien, welche die Kaufentscheidung in die eine oder andere Richtung lenken können.

Hersteller

In Deutschland stammen die meisten Nespresso-Maschinen aus dem Hause Krups oder De’Longhi. Hier ist die Bezeichnung „Hersteller“ streng genommen nicht ganz korrekt. Die beiden Marken sind Lizenznehmer des Nespresso-Systems und vertreiben entsprechende Geräte, die für das Nespresso-System entwickelt wurden. Allein diese Tatsache führt bei KundInnen des Öfteren zu Verwirrung, zudem gleichen sich die Modellreihen oftmals. Kaufinteressierte sollten sich also weniger nach der Vertriebsmarke als vielmehr nach Kaufkriterien wie der Wassertankgröße, dem Milchaufschäumer und der Größe der Auffangschale entscheiden. Siemens und Miele sind weitere in Deutschland aktive Nespresso-Lizenznehmer. Die Auswahl ist im Vergleich zu Modellen von De’Longhi und Krups aber sehr klein oder gar nicht mehr vorhanden.

Milchaufschäumer oder Milchsystem?

Für PuristInnen genügt ein Nespresso-System ohne Milchaufschäumer oder Milchsystem. Sie trinken den Kaffee entweder schwarz oder mit Milch beziehungsweise einer Milchalternative. Vielleicht wird in sehr seltenen Fällen auch einmal Milch separat aufgeschäumt.

Für alle, die gelegentlich eine Kaffeespezialität mit Milchschaum trinken möchten, bietet sich eine Nespresso-Maschine mit externem Milchaufschäumer an. Diese Modelle heißen Aeroccino. Das Aufschäumen findet neben dem Kaffeekreislauf im etwa 250 Milliliter fassenden Gerät statt und AnwenderInnen müssen das Mischen mit dem Kaffee selbst übernehmen. Der Behälter lässt sich abnehmen und im Kühlschrank lagern, sodass er nicht jedes Mal entleert und gespült werden muss.

Werden Kaffeespezialitäten wie Latte macchiato oder Cappuccino regelmäßig getrunken, lohnt sich eine Nespresso-Maschine mit eingebautem Milchsystem. Dabei wird die Milch beziehungsweise der Milchschaum direkt in die Tasse geleitet – ein sehr komfortables System. Allerdings muss der 500 Milliliter fassende, milchführende Teil nach jeder Nutzung gereinigt werden.

Füllmengenkontrolle

Die Füllmengenkontrolle – auch Flow Control genannt – sorgt dafür, dass nie wieder eine Tasse überläuft. Sie haben praktischerweise die Möglichkeit, festzulegen, welche Kaffeemenge Sie wünschen beziehungsweise die gewählte Tasse aufnehmen kann.

Fassungsvermögen des Wassertanks

Je nachdem, wie viel Kaffee getrunken wird, kann ein größerer Wassertank häufiges Nachfüllen von Wasser überflüssig machen. Die meisten Nespresso-Geräte verfügen über einen Wassertank mit einem Volumen zwischen 0,6 und 1,7 Litern. Zudem können NutzerInnen den Wassertank bei den meisten Modellen abnehmen, um ihn komfortabel unter laufendem Wasser auffüllen zu können. Das gilt allerdings nicht für alle Modelle: Vor allem ältere Modellreihen verfügen teils über fest verbaute Tanks, was das Nachfüllen von Wasser unkomfortabel macht. Entweder muss die Maschine unter das laufende Wasser gehalten werden, oder es wird eine Flasche oder Ähnliches zum Befüllen benötigt.

Größe von Kapseltank und Tropfschale

Bei der Größe des Auffangbehälters für gebrauchte Kapseln gilt dasselbe wie bei der Größe des Wassertanks und der Tropfschale: Je größer diese sind, desto seltener müssen NutzerInnen eingreifen. Da Kapseltank und Tropfschale täglich gereinigt werden sollten, ist dieses Kriterium eher für Familien oder am Arbeitsplatz relevant. Bei Nutzung in Single- oder Paarhaushalten ist nicht zu erwarten, dass die Tropfschale nach einem Tag das Kapazitätsmaximum erreicht.

Höhenverstellbarer Ausguss

Ein höhenverstellbarer Ausguss ermöglicht es, verschieden große Tassen und Becher für das Lieblingsgetränk zu verwenden. So können Sie den Ausguss weiter nach unten justieren, um eine kleine Portion Espresso in eine kleine Tasse laufen zu lassen, sowie nach oben fahren, um große Kaffeebecher für größerer Getränk unterstellen zu können.

Aufheizphase

Je nach Modell benötigen die Maschinen etwa 15 bis 30 Sekunden Zeit, um das Wasser auf Brühtemperatur zu bringen. Dabei dauert der erste Kaffee, bei dem das Wasser von Zimmertemperatur aufgewärmt werden muss, länger als die zweite Tasse direkt im Anschluss. Ein verkalktes wasserführendes System kann zu einer Verlängerung des Aufheizvorgangs führen. Dann sollten Sie sich an Entkalkungshinweise aus der Bedienungsanleitung halten.

Abschaltautomatik

Alle Nespresso-Modelle verfügen über eine Abschaltautomatik, die die Maschine nach der Aufheizphase nach einer bestimmten Zeit wieder ausschaltet, wenn kein Getränk zubereitet wurde. Die Zeitspanne ist nicht bei allen Modellen gleich, variiert dabei zwischen 8 und 30 Minuten. Dieses Sicherheitsfeature schützt vor einer Überhitzung und sorgt dafür, dass sich vergessliche NutzerInnen nicht den Kopf darüber zerbrechen müssen, ob sie die Maschine ausgeschaltet haben oder nicht.

Beheizte Tassenablage

Nur wenige Modelle verfügen über eine beheizte Tassenablage: Bei den meisten Nespresso-Maschinen stehen die Tassen, in die das Getränk gebrüht wird, auf einem gitterartigen Abtropfrost. Einige spezielle Nespresso-Maschinen verfügen jedoch über ein solches Feature:

  • Nespresso Creatista Plus
  • Nespresso Maestria
  • Nespresso Lattissima Pro

Die beheizte Tassenablage sorgt für ein längeres Warmhalten des Getränks, einen verbesserten Geschmack sowie ein insgesamt stimmigeres Kaffeeerlebnis. Bei Geräten mit Milchaufschäumer wärmt diese die Milch vor und hält eine optimale Temperatur bei. Der Schaum bleibt dadurch länger stabil. Das Getränk wird zudem nicht durch kalte Milch heruntgekühlt.

Gut für Umwelt und Geldbeutel: Wiederbefüllbare Kapseln

Kaffeekapseln sind unheimlich praktisch, sorgen aber leider auch für eine große Menge Verpackungsmüll. Selbst dann, wenn so gut wie alle Kapseln mit dem Grünen Punkt zertifiziert und dementsprechend in Deutschland sogar mit Kaffeemehl über den Gelben Sack beziehungsweise die Gelbe Tonne recycelbar sind, verbraucht die Herstellung der Aluminiumkapseln viel Energie. Sogenannte kompostierbare Kapseln sind keine adäquate Lösung: Sie dürfen nicht über die Bio-Tonne entsorgt werden. Grund dafür ist, dass sie sich zu langsam zersetzen und für die Recycling-Unternehmen damit zum Problem werden. Da sie auch nicht über eine Zertifizierung für den Grünen Punkt verfügen, bleibt nur die Entsorgung im Restmüll.

Eine wiederbefüllbare Kapsel auf der Linken versus Müllberg durch Einwegkapseln auf der Rechten
Wiederbefüllbare Kaffeekapseln verursachen abgesehen vom Kaffeemehl keinen Müll.

Eine deutlich bessere Lösung bieten wiederbefüllbare Kaffeekapseln aus Metall oder Kunststoff. Sie entsprechen in ihrer Form den Einwegkapseln, lassen sich aber öffnen und mit dem Kaffeemehl Ihrer Wahl befüllen. Anschließend setzen Sie die Kapseln wie übliche Einwegversionen in die Nespresso-Maschine ein. Nach der Zubereitung fallen sie in den Auffangbehälter und können anschließend gereinigt und wiederverwendet werden. Das erweitert die Vielfalt, da Sie aus einer sehr großen Auswahl an Kaffeearten und Marken auswählen können. Zudem lassen sich die Mehrwegkapseln nach Gebrauch ausspülen und wiederverwenden, sodass außer dem recycelbaren Kaffeemehl kein weiterer Verpackungsmüll entsteht. Auch für die Geldbörse sind die wiederfüllbaren Kapseln ein Vorteil: Das Kaffeemehl ist beim Kauf eines 500-Gramm-Beutels günstiger. Alternativ können Sie Kaffeebohnen kaufen und diese kurz vor dem Befüllen frisch mahlen.

Pflege und Reinigung

Gebrauchte Nespresso-Kapseln werden im Idealfall nach jedem Brühvorgang direkt ausgeworfen. Es sollte also keine Kapsel im Extraktionsgang verbleiben, da der feuchte Kaffeesatz in dieser Umgebung anfällig für Schimmel ist. Das regelmäßige Entleeren des Kapselbehälters beugt ebenfalls Stockflecken vor. Auch das Leeren der Restwasserschale sollte zur Reinigungsroutine gehören; ansonsten droht diese irgendwann überzulaufen. Nespresso rät dazu, das Gerät nach jeder Anwendung ohne Kapseln mit Wasser durchzuspülen, um Kaffeerückstände im Wasserkreislauf zu vermeiden.

Für die optimale Temperatur und Qualität der zubereiteten Getränke sollten die Nespresso-Maschinen regelmäßig entkalkt werden. Dafür wird von der Verwendung von Essig oder Essigessenz abgeraten, weil dadurch die Anschlüsse beschädigt werden könnten. Nespresso bietet stattdessen eine angepasste Entkalkungslösung für seine Geräte an.

Wer hat Nespresso-Kaffeemaschinen getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Nespresso-Kaffeemaschinen. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Kaufinteressierte auf der Suche nach der für sie idealen Kapselmaschine schauen oftmals zuerst auf der Homepage der renommierten Stiftung Warentest vorbei. Auch für diesen Themenkomplex werden Suchende fündig. In einem Test im August 2020 nahmen die RedakteurInnen 13 Pad- und Kapselmaschinen genauer unter die Lupe.

Gleich zwei Nespresso-Systeme landeten mit der Testnote 2,0 (gut) auf dem geteilten zweiten Platz. Es sind die Modelle De’Longhi Nespresso Essenza Mini EN85 sowie das Modell Krups Nespresso Essenza Mini XN1108. Beide erhalten die Bestnote in puncto Sicherheit – Verbrennen und Verbrühen sind bei sachgemäßer Anwendung also ausgeschlossen. Auch der Stromverbrauch, das Betriebsgeräusch und eine Schadstoffmessung überzeugten die TesterInnen, sodass in diesen Kriterien bei beiden Maschinen jeweils eine „gute“ Bewertung vergeben wurde.

Des Weiteren sind zwei NespressoVertuo-Systeme im Testfeld enthalten, die mit der ebenfalls „guten“ Note (2,2) auf einem geteilten Platz direkt hinter den klassischen Nespresso-Systemen landeten. Es handelt sich um die De’Longhi Nespresso VertuoPlus ENV155 sowie die Krups Nespresso Vertuo Plus XN9031. Sie erreichten in puncto Sicherheit die Bestnote (1,0). Beim Testkriterium Handhabung sei hier das De’Longi-Modell besonders hervorzuheben, da es das beste Ergebnis erhielt (1,9). Zudem wird der große und dank Schwenkmechanismus gut befüllbare Wassertank gelobt. Angemerkt wird, dass die Vertuo-Kapseln vergleichsweise hochpreisig sind. Bei der Krups-Maschine wird ebenso wie beim De’Longhi-Modell die ausgeprägte Crema gewürdigt.

Darüber hinaus befindet sich ein Modell aus der DolceGusto-Serie im Testfeld. Das Modell De’Longhi Nescafé Dolce Gusto MiniMe EDG155 erhielt ebenfalls die Note „gut“ (2,3). Im Kriterium „Getränke zubereiten“ ergatterte es die bestmögliche Wertung. Positiv fielen die sieben wählbaren Stufen für die auszugebende Wassermenge aus. Ein wenig störte die TesterInnen aber die lange Zubereitungszeit für Espresso sowie die vielen Spritzer im Betrieb.


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