Drohnen-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Drohnen oder Quadrokopter sind ferngesteuerte Fluggeräte mit vier Rotoren.
  • Sie eignen sich für Luftaufnahmen und können mit Kameras ausgestattet werden.
  • Wichtige Faktoren beim Kauf sind die Flugzeit, die maximale Flughöhe, die Kameraqualität, die Reichweite und die Steuerung.
  • Es gelten rechtliche Bestimmungen wie Flugverbotszonen und Genehmigungspflichten.

Abheben mit Hobby-Drohnen und Quadrokoptern

Sie sind seit einigen Jahren vermehrt am Himmel zu sehen: Drohnen. Die flinken Fluggeräte sind längst nicht mehr nur Arbeitsgeräte, etwa für professionelle FotografInnen, sondern mittlerweile gibt es auch einen ganzen Markt für den Privatgebrauch. Die Produktpalette reicht dabei von günstigen 20-Euro-Spielzeugen bis hin zu hochwertigen Modellen, die mehrere tausend Euro kosten. Mit Drohnen können Sie Ihren Traum vom Fliegen ausleben, ähnlich wie bei RC-Hubschraubern oder Helikoptern. Besonders Drohnen mit Kameras bieten ein neues Flugerlebnis und ermöglichen es, die Flüge im Nachhinein gemeinsam auf dem Laptop anzuschauen. Modelle mit FPV-Steuerung ermöglichen sogar eine Echtzeitübertragung des Flugvideos, was das Fliegen hinter Hindernissen erleichtert.

Die gängigste Bauform für den Privatgebrauch ist der sogenannte Quadrokopter – ein Fluggerät mit vier Rotoren. Im Gegensatz zum Helikopter fehlt bei einer Quadrokopter-Drohne der seitlich gestellte Heckrotor. Alle Fluggeräte mit mehr als zwei Rotoren werden Multikopter genannt. Unter den Drohnen gibt es auch Trikopter und Hexakopter, die über drei beziehungsweise sechs Rotoren verfügen.

Mann lässt Drohen fliegen
Eine Drohne lassen Sie am besten über freiem Gelände schweben.

Die Fortbewegung eines Quadrokopters, also die Geschwindigkeit und Ausrichtung, erfolgt über die Steuerung seiner Rotoren. Jeder Rotor ist an einem separaten Arm angebracht und dreht sich in eine spezifische Richtung. Für einen Aufstieg müssen alle Rotoren gleichzeitig beschleunigt werden. Dagegen muss sich für eine Linksflugbewegung beispielsweise der linke vordere Rotor schneller drehen als der rechte und der linke hintere langsamer als der rechte. Der Quadrokopter nutzt zudem Sensoren, um seine Höhe und Stabilität zu überwachen und zu regulieren.

Welche Drohnen gibt es?

Der Markt für Hobby-Drohnen ist ein breites Feld. Für Kinder sind sogenannte Mini-Quadrokopter oder Spielzeugdrohnen besonders gut geeignet. Der Vorteil: Dafür ist kein Führerschein notwendig. Um größere Drohnen bis 25 Kilogramm fliegen zu dürfen, müssen PilotInnen mindestens 16 Jahre alt sein.

Mini-Quadrokopter

Ein Mini-Quadrokopter ist ein kleiner, ferngesteuerter Multikopter mit vier Rotoren, der oft nur wenige Zentimeter groß ist. Solche Modelle sind meist als Spielzeug oder Einstiegshilfe in den Drohnen- oder Modellflug konzipiert. Sie sind preisgünstig und einfach zu fliegen. Eine Kamera ist in der Regel nicht vorhanden. Spannende Szenerien würde das kleine Fluggerät ohnehin nicht aufnehmen, denn diese Art ist für den Gebrauch in Innenräumen ausgelegt und wird auch Indoor-Quadrokopter genannt. Die Drohnen sind so leicht, dass sie selbst bei wenig Wind nicht steuerbar sind und abstürzen würden.

Kameradrohnen

Für FotografInnen ist die Kameradrohne interessant. Mit einem solchen Modell lassen sich hochwertige Fotos und Videos aus der Luft aufnehmen. Von oben bietet sich eine erstaunliche Sicht, was sich zu verschiedenen Zwecken einsetzen lässt. Gerade Profis nutzen Kameradrohnen gern für Filmproduktionen oder atemberaubende Fotos von Sehenswürdigkeiten und Landschaften. Beim Kauf spielt daher die Qualität der Kamera eine große Rolle.

FPV-Drohne

Diese Drohnen sind mit einer First-Person-View-Kamera ausgestattet, die es PilotInnen ermöglicht, die Drohne aus der Perspektive eines virtuellen Piloten an Bord zu steuern. Auf diese Weise lassen sich akrobatische Flugmanöver quasi miterleben – obwohl man selbst am Boden bleibt. Solche Modelle sind das Richtige für alle, die nach etwas Nervenkitzel suchen. Die Handhabung von FPV-Drohnen erfordert ein gewisses Maß an Geschicklichkeit und Erfahrung. Daher ist es wichtig, dass AnfängerInnen mit einer kleineren, leichter zu fliegenden Drohne beginnen, um ihre Fähigkeiten zu verbessern, bevor sie zu einer FPV-Drohne übergehen. Für das First-Person-Erlebnis ist eine VR-Brille notwendig, weshalb die Anschaffungskosten relativ hoch sind.

Mann trägt Headset zum Steuern einer Drohne
Immersive Erfahrung: eine FPV-Drohne kombiniert mit einer VR-Brille.

Wichtige Kaufkriterien

Der Kauf einer Drohne kann eine aufregende Möglichkeit sein, die Welt aus einer völlig neuen Perspektive zu sehen und Luftaufnahmen zu machen. Allerdings gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, bevor man sich für eine Drohne entscheidet. Zu den wichtigsten Überlegungen gehören unter anderem die Flugzeit, die maximale Flughöhe, die Kameraqualität, die Reichweite und die Steuerung.

Steuerung

Normalerweise werden Hobby-Drohnen über eine Smartphone oder TabletApp gesteuert, die über eine drahtlose Verbindung mit der Drohne kommuniziert und BenutzerInnen ermöglicht, die Drohne über das Mobilgerät zu steuern. Die Hersteller stellen passende Apps für iOS– oder Android-Geräte zur Verfügung, die heruntergeladen werden können. Wenn die Drohne über WLAN mit dem Smartphone verbunden ist, kann sie normalerweise bis zu einer Entfernung von maximal 50 Metern gesteuert werden, da die WLAN-Verbindung nicht weiter reicht.

Andere, professionellere Drohnen setzen auf eine Funkfernbedienung, wie sie auch von Modellflugzeugen bekannt ist. Das Hauptbedienelement einer solchen Fernbedienung sind die beiden Steuerknüppel. Einer von ihnen steuert die Bewegungen nach rechts, links, vorn und hinten, während der andere für das Aufsteigen und Absinken zuständig ist. Oft ist in die Fernbedienungen eine Halterung für ein Smartphone integriert. Das Handy dient dann als Anzeigegerät für die Übertragung der Kameraaufnahmen, sodass der oder die Steuernde den Drohnenflug in Echtzeit verfolgen kann.

Drohne wird gesteuert
Viele Quadrokopter setzen auf eine Fernbedienung, die mit einem Smartphone gekoppelt wird.

Akkukapazität und Flugzeit

Die Flugzeit einer Drohne mit Kamera hängt in erster Linie von der Akkukapazität ab, die in Milliamperestunden (mAh) angegeben wird. Auch das Gewicht des Fluggeräts und das Flugverhalten nehmen Einfluss auf die Flugzeit. Günstige Modelle haben oft eine niedrigere Akkukapazität und Flugzeiten unter 10 Minuten, während mittelpreisige Modelle Flugzeiten von rund 30 Minuten oder mehr erreichen. Wenn der Hersteller eine Flugzeit von 30 Minuten angibt, ist realistisch gesehen nur mit einer Flugzeit von etwas mehr als 20 Minuten rechnen.

Es gibt mehrere Gründe, warum die tatsächliche Flugzeit kürzer sein kann als die vom Hersteller angegebene. Erstens entsteht durch Wind ein Widerstand, gegen den die Drohne anfliegt. Dadurch entlädt sich der Akku schneller. Zweitens sind Lithium-Polymer-Akkus, die häufig in Drohnen verwendet werden, temperaturempfindlich und bei kaltem Wetter leistungsschwächer. Daher ist es ratsam, bei niedrigen Temperaturen nur von etwa 50 Prozent der maximal angegebenen Flugzeit auszugehen. Mehr Flugzeit lässt sich herausholen, indem die Akkus vor dem Flug angewärmt werden. Drittens sind die vom Hersteller angegebenen Flugzeiten in der Regel unter idealen Laborbedingungen getestet worden, die den Bedingungen an der freien Luft nicht entsprechen. Bei der Planung der Flugzeit sollte also immer ein Sicherheitspuffer berücksichtigt werden.

Intelligenter Akku

Flugzeuge sind mit ihren Flügeln in der Lage zu gleiten – eine Drohne kann das aufgrund ihrer Propeller nicht. Wenn sich diese nicht mehr drehen, etwa weil der Akku leer ist, stürzt sie ab. Aus diesem Grund verfügen die meisten Drohnen über intelligente Akkus, die mit Sensoren und Minicomputern ausgestattet sind. Sie erfassen Parameter wie Wärme, Leistung, Ladezyklen sowie Gesundheit der einzelnen Zellen und übertragen diese an die Drohnen-Software, die den Zustand des DrohnenAkkus überprüft. Im Notfall trifft die Drohne dann selbstständig die Entscheidung, sicher zu landen.

Sensor-Reichweite

Die Signal-Reichweite einer Drohne gibt an, wie weit entfernt das Fluggerät Steuerungssignale empfangen kann. Während Einsteiger-Drohnen in der Regel nur auf eine Entfernung von einigen hundert Metern Signale empfangen, erreichen fortgeschrittene Modelle oft mehrere tausend Meter. Die maximale Flughöhe hängt direkt von der Signal-Reichweite ab und variiert je nach Modell zwischen 50 und über 1.000 Metern.

Für AnfängerInnen ist die Reichweite der Drohne in der Regel noch nicht entscheidend, da die ersten Flüge meist in geringer Entfernung oder in Innenräumen stattfinden. Fortgeschrittene Drohnenflieger interessieren sich hingegen für Modelle mit mehreren hundert Metern Reichweite. Allerdings ist zu beachten, dass beim Fliegen im Freien immer eine direkte Sichtverbindung zur Drohne bestehen muss und die maximale Höhe von 120 Metern nicht überschritten werden darf.

Qualität der Kamera

Die beeindruckenden Aufnahmen aus der Luft sind häufig das Hauptargument für den Kauf einer Drohne. Neben dem Geschick des Piloten beziehungsweise der Pilotin hängt die Qualität der Aufnahmen auch von der technischen Ausstattung der Kamera ab.

Die Videoauflösung ist ein entscheidender Faktor für die Schärfe der Aufnahmen und wird durch die Anzahl der horizontalen und vertikalen Pixel angegeben. Günstigere Drohnenmodelle nehmen meist in HD mit 1.280 x 720 Pixeln auf, während hochwertige Modelle 4KAufnahmen mit 3.840 x 2.160 Pixeln ermöglichen. Grundsätzlich gilt, dass eine höhere Auflösung eine schärfere Darstellung ermöglicht. Die Flüssigkeit der Videos hängt von der Anzahl der Bilder pro Sekunde ab, wobei eine Rate von mindestens 25 Bildern pro Sekunde empfehlenswert ist. Für flüssigere Aufnahmen sollten Interessenten nach Modellen mit mindestens 60 Bildern pro Sekunde Ausschau halten.

Drohnenaufnahme von oben
Mit Drohnen gelingen beeindruckende Aufnahmen.

Die Qualität von Fotoaufnahmen wird über die Megapixel-Anzahl angegeben, wobei höhere Werte schärfere Bilder ermöglichen. Während günstigere Modelle oft nur mit 2-Megapixel-Kameras arbeiten, bieten Mittelklasse- und High-End-Modelle oft Kameras mit mehr als 20 Megapixeln an.

Die Bildstabilisierung ist entscheidend für eine verwacklungsfreie Aufnahmequalität und gleicht Erschütterungen aus. Hierbei wird zwischen elektronischer und mechanischer Bildstabilisierung unterschieden. Die elektronische Bildstabilisierung arbeitet digital, während eine mechanische Stabilisierung durch ein Gimbal ausgeführt wird. Je mehr Achsen das Gimbal besitzt, desto effektiver ist die Verwacklungskompensation.

Automatische Höhenhaltung

Die automatische Höhenhaltung ist eine Funktion, die bei vielen Drohnen vorhanden ist. Sie erlaubt es, dass die Drohne ihre Höhe automatisch hält, ohne dass der Pilot oder die Pilotin ständig eingreifen und korrigieren muss. Diese Funktion wird durch einen Barometer-Sensor gesteuert, der den Luftdruck misst und dadurch die Höhe der Drohne relativ zum Boden bestimmt. Durch die automatische Höhenhaltung kann die Drohne auf einer bestimmten Höhe schweben, um zum Beispiel stabile Luftaufnahmen zu ermöglichen oder einfach in der Luft zu bleiben, ohne dass der Pilot beziehungsweise die Pilotin aktiv eingreifen muss.

Flugstabilisierung

Gerade bei AnfängerInnen sieht der Drohnenflug oft noch recht wackelig aus. Die sogenannte Flugstabilisierung hilft dabei, das Fluggerät sicher in der Luft zu halten. Diese kann aus verschiedenen Komponenten bestehen, darunter einem Gyroskop, einem Beschleunigungsmesser und einem Barometer. Die Sensoren arbeiten zusammen, um die Bewegungen der Drohne in der Luft zu erfassen und auszugleichen – auf diese Weise wird ein ruhiger und kontrollierter Flug gewährleistet.

Wird die Drohne beispielsweise von einem Windstoß oder einer Luftturbulenz erfasst, trägt die Flugstabilisierung dazu bei, diese Bewegungen auszugleichen, um einen Absturz zu vermeiden. Einige fortschrittlichere Drohnen verwenden auch GPS-Technologie, um ihre Position in der Luft zu verfolgen und die Flugstabilisierung zu verbessern.

Drohnenflug – Regeln und Voraussetzungen

Quadrokopter kaufen und einfach losfliegen? Das ist keine gute Idee und kann mitunter sehr teuer werden. Der Drohnenflug über bestimmten Gebieten ist nicht nur gefährlich – bedenken Sie auch, dass sich andere Menschen durch das Fluggerät gestört fühlen können. Der richtige Einsatz der Drohne beugt Missverständnissen und Ärger vor.

Betriebskategorien

Die neuen gesetzlichen Bestimmungen teilen Drohnen in die Betriebsklassen „Offen“, „Speziell“ und „Zulassungspflichtig“ ein, basierend auf ihrem Gewicht und ihrem Verwendungszweck.

Offene Kategorie: Drohnen für den privaten Gebrauch fallen in die offene Klasse. In dieser Kategorie dürfen Drohnen unter 25 Kilogramm nicht höher als 120 Meter sowie innerhalb der Sichtweite des Piloten oder der Pilotin fliegen und keine Fracht transportieren. Die Verwendung erfordert kein Genehmigungsverfahren, jedoch müssen PilotInnen mindestens 16 Jahre alt sein.

Spezielle Kategorie: Diese Kategorie gilt für Drohnen über 25 Kilogramm sowie für solche, die die Grenzen der offenen Klasse in Bezug auf Sichtweite und Flughöhe überschreiten.

Zulassungspflichtige Kategorie: Zulassungspflichtige Drohnen sind für den Transport von Personen oder Fracht konzipiert.

Verschiedene Drohnenklassen
Die drei Drohenklassen im Vergleich.

Innerhalb der offene Klasse gibt es wiederum drei Betriebsklassen, die regeln, unter welchen Bedingungen Drohnen fliegen dürfen. Die Zuordnung einer Drohne hängt von den Risikoklassen ab.

Klasse A1: In Betriebsklasse A1 dürfen Drohnen in der Nähe von Menschen fliegen, aber nicht über Menschenansammlungen oder unbeteiligten Personen. Beim unerwarteten Überfliegen von Menschen muss der Flug schnellstmöglich abgebrochen werden.

Klasse A2: Für Drohnen dieser Klasse gilt ein horizontaler Mindestabstand von 30 Metern zu Personen. In Ausnahmefällen darf der Mindestabstand im Langsam-Modus fünf Meter betragen.

Klasse A3: Hier gilt ein Mindestabstand von 150 Metern zu Menschen sowie zu Wohn-, Gewerbe-, Industrie- und Erholungsgebieten. In der gesamten Flugzone dürfen sich keine unbeteiligten Personen befinden.

Wo darf eine Drohne geflogen werden?

Seit ferngesteuerte Drohnen Einzug in den Hobbybereich gehalten haben, fragen sich viele, welchen rechtlichen Rahmen es für die Geräte gibt und was erlaubt ist. Darüber hinaus besteht immer die Gefahr des Missbrauchs der Fluggeräte, etwa um gezielt die Privatsphäre anderer zu verletzen. Der private Drohnenflug ist allerdings alles andere als eine juristische Grauzone. Es gibt einige wichtige rechtliche Aspekte, deren Nichtbeachtung empfindliche Strafen nach sich ziehen kann. Die Geldstrafen können nach aktueller Gesetzeslage bis zu 50.000 Euro betragen. Die meisten tatsächlich verhängten Bußgelder belaufen sich allerdings auf Summen zwischen 500 und 1.500 Euro.

Die Orte, an denen Drohnenflüge erlaubt sind, sind stark eingeschränkt. Über Wohngebieten, Freibädern und Badestränden während der Öffnungszeiten sowie Flughäfen und -plätzen ist das Fliegen generell verboten. Bei Flughäfen müssen Sie einen Abstand von 1,5 Kilometern einhalten und eventuelle Ausnahmegenehmigungen beim Flughafenbetreiber oder bei der Luftfahrtbehörde einholen.

Um andere Personen nicht zu stören oder ihre Privatsphäre zu verletzen, sollten Sie nur an Orten fliegen, an denen keine Personen sind und keine unerlaubten Filmaufnahmen entstehen könnten. Die Liste der Flugverbotszonen ist lang und umfasst neben den bereits genannten auch folgende:

  • Menschenmengen
  • Autobahnen
  • Unglücksorte
  • Militäranlagen
  • Industriegelände
  • Kraftwerke
  • Gefängnisse
  • Krankenhäuser
  • Bahnanlagen
  • Naturschutzgebiete

Es gibt jedoch Ausnahmen von diesen Regeln. Beispielsweise ist es erlaubt, über Wohngrundstücken zu fliegen, wenn die Drohne weniger als 250 Gramm wiegt und keine Kamera oder Funksignalempfänger besitzt und wenn die Erlaubnis der GrundstückseigentümerInnen eingeholt wurde. Es gibt auch Ausnahmen für FotografInnen und DokumentarfilmerInnen sowie Genehmigungen, die von Luftfahrtämtern der jeweiligen Bundesländer für kommerzielle Drohnenflüge und Flüge bei Nacht erforderlich sind.

Wenn Drohne und Zubehör insgesamt mehr als fünf Kilogramm wiegen, ist auch eine Genehmigung erforderlich. Darüber hinaus gelten besondere Regelungen für

  • Drohnen, die normalerweise nicht von HobbyfliegerInnen betrieben werden,
  • Drohnen, die außer Sichtweite fliegen oder mehr als 25 Kilogramm wiegen, sowie
  • Drohnen, die Gefahrengüter transportieren können und eine Zulassung benötigen.

Die zulässige Höhe für alle Arten von Drohnen beträgt maximal 120 Meter. Nur auf speziellen Modellflugplätzen ist es erlaubt, diese Grenze zu überschreiten. Es ist jedoch allgemein verboten, Drohnen außerhalb der Sichtweite des oder Bedienenden zu fliegen.

Wer darf eine Drohne fliegen?

Seit dem 1. Januar 2021 gilt eine EU-weite Verordnung, die das Mindestalter für DrohnenfliegerInnen auf 16 Jahre festlegt. Allerdings gibt es Ausnahmen: Drohnen der Klasse C0, die als Spielzeug eingestuft werden und weniger als 250 Gramm wiegen, dürfen auch von jüngeren Personen geflogen werden. Ebenso sind selbst gebaute Modelle erlaubt, die weniger als 250 Gramm wiegen oder von einer berechtigten Person beaufsichtigt werden.

Kind steuert Drohne
Kinder unter 16 Jahren dürfen kleine Spielzeugdrohnen fliegen.

Für Drohnen mit einem Gewicht über 250 Gramm ist seit dem 1. Januar 2021 der Drohnenführerschein verpflichtend. Es gibt den kleinen Drohnenführerschein für Modelle bis 0,5 Kilogramm oder Drohnen zwischen 0,5 und 2,0 Kilogramm, die nicht näher als 150 Meter an Wohn-, Gewerbe- und Erholungsgebieten genutzt werden – die sogenannte Kategorie OPEN A3. Der kleine Führerschein umfasst einen schriftlichen Test und eine OnlinePrüfung, die gegen eine Gebühr von 25 Euro auf der offiziellen Website des Luftfahrtbundesamtes abgelegt werden können.

Der große Drohnenführerschein wird benötigt, wenn Drohnen zwischen 0,5 und 2,0 Kilogramm wiegen und in der Nähe von Menschen eingesetzt werden. Hierbei muss neben dem Theorieteil auch ein Praxistest bestanden werden. Die Kosten für den großen Führerschein sind höher als beim kleinen Führerschein und variieren je nach Anbieter. Beispielsweise bieten die DPH Drohnenschule oder DroneClass-zertifizierte Prüfstellen an, bei denen der große Führerschein für weniger als 200 Euro erworben werden kann.

Versicherung und Identifikationsnummer

Eine Drohnenversicherung ist unbedingt erforderlich, um Schäden, die durch den Einsatz der Drohne verursacht werden, abzudecken, wie zum Beispiel bei einem Absturz. Eine normale private Haftpflichtversicherung deckt in der Regel solche Schäden nicht ab, kann jedoch entsprechend angepasst werden. Alternativ dazu bieten viele Versicherungsunternehmen spezielle Drohnenversicherungen an.

Nach erfolgreicher Absolvierung des Drohnenführerscheintests müssen Sie sich beim Luftfahrtbundesamt registrieren lassen. Sie erhalten dann eine Identifikationsnummer, die Sie als kleine Plakette an Ihrer Drohne anbringen müssen. Dadurch kann die Drohne im Falle eines Absturzes, Unfalls oder Diebstahls dem Besitzer oder der Besitzerin zugeordnet werden.

Wer hat Drohnen getestet?

Achtung:Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Drohnen. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Wer nach einer Drohne sucht, möchte nicht, dass der Kauf zum Reinfall wird. Unter der Vielzahl an Tests, die online zu finden sind, ist es oft schwierig, die seriösen zu erkennen. Eine bewährte Anlaufstelle für nachvollziehbare und methodisch einwandfreie Produkttests ist die Website der Stiftung Warentest. Die Verbraucherorganisation hat sich auf unabhängige und fundierte Produkttests und -bewertungen spezialisiert – 2021 wurden auch Drohnen für den Hobbybereich unter die Lupe genommen.

Die TesterInnen haben dabei verschiedene Modelle von Drohnen auf ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit hin überprüft. Wichtig für die Bewertung waren unter anderem die Kategorien Bildqualität, Flugstabilität, Handhabung und Sicherheit. In der Gesamtwertung konnte die DJI Air 2S mit der Note „Gut“ (1,7) den ersten Platz ergattern. Sie überzeugte vor allem durch ihre sehr gute Bildqualität und eine lange Flugzeit. Auch die Handhabung wurde positiv bewertet. Mit einem mittleren Onlinepreis von 950 Euro stellt die Anschaffung dieser Drohne eine größere Investition dar. Den zweiten Platz belegt punktgleich die DJI Mavic Ari 2, die mit durchschnittlich 1.000 Euro aber noch etwas teurer ist als das bereits genannte Modell aus dem Hause DJI.

Auf Platz drei befindet sich das Modell Parrot Anafi, das mit im Schnitt 505 Euro deutlich günstiger als die Erst- und Zweitplatzierten ist. Die Parrot Anafi wurde mit der Note „Gut“ (1,8) bewertet. Mit der Qualität der Kamera zeigten sich die PrüferInnen zufrieden. In puncto Sicherheit erhielt das Modell die Note „Sehr gut“.


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