Gaming-PCs-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Gaming-PCs sind leistungsstärker als gängige PCs, um neue anspruchsvolle Titel darauf spielen zu können.
  • Große Gaming-Tower gewährleisten ein einfaches Nachrüsten.
  • Die Grafikkarte und der Prozessor sind für die Leistung des Computers entscheidend.
  • Um Games in höchster Auflösung spielen zu können, ist ein hochwertiger Monitor unentbehrlich.

Die Leistungssportler unter den Computern

Leidenschaftliche GamerInnen, die die neusten Computerspiele in höchster Auflösung spielen möchten, greifen in der Regel zu einem Gaming-Computer. Dabei handelt es sich nicht um eine spezielle PC-Art, sondern um einen Computer, dessen technische Spezifikationen für anspruchsvolles Gaming ausgelegt sind. Besonders im Bereich der Grafikverarbeitung erbringt er eine höhere Leistung als zum Beispiel ein üblicher Büro-PC.

Person spielt ein Videospiel am PC
Gamer legen nicht nur auf Leistung großen Wert, sondern auch auf ein schickes Setup.

Zwar können Sie ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis erzielen, wenn Sie jede Komponente des Computers separat kaufen und diesen selbst zusammenbauen. Das setzt für Personen, die keine ExpertInnen sind, jedoch einen enormen Rechercheaufwand voraus. Zudem sollten Sie mit dem Zusammenbauen eines Computers etwas Erfahrung haben, bevor Sie mit teurer Hardware hantieren, wie zum Beispiel mit einer Grafikkarte. Wer es sich nicht zutraut, einen PC komplett neu aufzubauen, schaut sich besser nach einem vorkonfigurierten Gaming-PC um. Wenn Sie etwas mehr Erfahrung und Wissen gesammelt haben, können Sie ihn auseinanderbauen und Hardware nach Bedarf selbst ersetzen.

Was zeichnet einen Gaming-PC aus?

Gaming-PCs sind sehr zukunftsbeständig. Sie verfügen nämlich über aktuelle Grafikkarten, die nicht nur existierende Titel, sondern auch zukünftige Erscheinungen auf höchsten Grafikeinstellungen verarbeiten können. Wenn die Anforderungen eines Spiels die Leistung Ihres PCs übertreffen, tritt der zweite große Vorteil dieser Computer in Kraft, und zwar ihre Konfigurierbarkeit. Dank ihrer meist großen Tower können Sie Hardware, die defekt oder nicht mehr aktuell ist, mit wenigen Handgriffen ersetzen. Wenn Sie sich das nicht zutrauen, können Sie einen Profi zurate ziehen. Wichtig ist, dass Sie keinen neuen Computer brauchen, um die neusten Titel zu genießen, wie es beispielsweise bei Laptops der Fall ist.

Die Leistungsstärke eines Gaming-PCs geht allerdings mit einem hohen Preis einher. Unter 500 Euro werden Sie kaum ein hochwertiges Modell finden, wobei für einen High-End-Gaming-PC meist über 1.000 Euro fällig sind. Zudem sind Gaming-Tower in der Regel größer als die gängigen Computer-Gehäuse und benötigen somit mehr Platz. Nicht zuletzt verbrauchen die leistungsstarken PCs mehr Strom.

VorteileNachteile
LeistungsstarkTeuer
ZukunftsbeständigPlatzraubend
KonfigurierbarHoher Stromverbrauch
Gaming-orientiert

Die wichtigste Hardware

Die Hardware von Gaming-PCs ist darauf ausgelegt, auch die anspruchsvollsten neuen Titel auf hohen grafischen Einstellungen verarbeiten zu können. Folglich ist die Grafikkarte besonders stark gewichtet. Sie ist auch die Hauptursache, die den Preis in die Höhe treibt. Grafikkarten sind schließlich oft die teuersten Elemente. Darüber hinaus ist auf den Prozessor, den Arbeitsspeicher, die Festplatte und die Kühlung zu achten.

Grafikkarte: Das Wichtigste fürs Gaming

Als Grafikkarte wird die gesamte Hardware bezeichnet, die die Grafikausgabe steuert. Die eigentliche Leistung erbringt die GPU (Graphics Prozessor Unit), also der Prozessor der Grafikkarte. Dieser wandelt Daten um, sodass sie auf dem Monitor wiedergegeben werden können.

Für das Gaming ist die Grafikkarte das wichtigste Element, da sie für einen flüssigen Spielverlauf und eine hohe – sofern es sich um ein leistungsstarkes Modell handelt – Auflösung sorgt. Bei einem fertig erstellten Gaming-PC sollten Sie besonders darauf achten, dass er über eine aktuelle Grafikkarte beziehungsweise GPU verfügt, auch wenn sie den Preis in die Höhe treibt. Diese ist nämlich nicht nur eines der wichtigsten, sondern auch eines der teuersten Hardware-Komponenten. Eine hochwertige Grafikkarte kostet nicht selten über 1.000 Euro. Ein aktuelles Modell sollte mindestens ein paar Jahre zu nutzen sein, bis es den neusten Titeln nicht mehr auf höchsten grafischen Einstellungen standhalten kann.

Nvidia und AMD sind in puncto Grafikkarten die klaren Marktführer. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird auch Ihr PC mit einer GPU von einem der beiden Hersteller bestückt sein. Das Modell ist wichtiger als der Hersteller selbst, beide Hersteller bieten hochwertige Produkte in allen Preisklassen an. Nvidias GeForce-Reihe ist unter Gamern allerdings etwas beliebter.

Gaming-Computer gPU

Wie erkennen Sie aber, wie gut die Grafikkarte ist? Die Leistung ist am Namen einsehbar. Die Nvidia GeForce GTX 1050 kann als Beispiel dienen: Nvidia ist der Name des Herstellers. GeForce gibt Auskunft darüber, dass es sich um eine Grafikkarte handelt. GTX bedeutet, dass es ein High-End-Modell ist – GTS wäre zum Beispiel die mittlere Klasse. Die erste Nummer, also die 10, kennzeichnet die Generation der Grafikkarte. Dort erkennen Sie also, wie alt oder neu das Modell ist. Die nächste Zahl, also die 5, weist auf die Leistung hin. Die 0 ist schließlich die Version der Grafikkarte. Als Faustregel gilt: je höher die Zahl, desto besser die Grafikkarte. Die aktuellen NvidiaGeForce-Grafikkarten sind die GTX-20– und RTX-30-Serien (Stand 04.05.2021).

Zu beachten ist neben der GPU auch die VRAM (Video Random Access Memory). Sie ist der Arbeitsspeicher der GPU und besonders für die Farbtiefe sowie die Bildauflösung entscheidend. Zwar kann sie bestimmte visuelle Aspekte der Wiedergabe beeinflussen, für die Leistung der GPU ist sie allerdings nicht allzu wichtig. Für die meisten Gamer genügt eine VRAM mit vier Gigabytes. Wer eine hochwertige zukunftstaugliche VRAM möchte, ist bei acht Gigabytes allerdings besser aufgehoben.

Der allgegenwärtige Prozessor

Der Prozessor – im Englischen CPU (Central Processing Unit) – ist die zentrale Recheneinheit des Computers, die Befehle bearbeitet. Zwar ist ein starker Prozessor für das Gaming nicht so wichtig wie die Grafikkarte, dennoch sollten Sie hier keine Kompromisse eingehen. Zum einen wirkt dieser beim Gaming mit, zum anderen muss ein PC neben dem Zocken meist auch andere Aufgaben erledigen, wofür der Prozessor zweifellos zum Einsatz kommt.

Seine Leistung wird anhand der Taktfrequenz in Hertz angegeben. Je höher die Taktfrequenz ist, umso mehr Befehle kann der Prozessor bearbeiten. Wichtig ist außerdem die Kernanzahl, die von 2 bis 16 rangiert. Für das Gaming genügen 6 bis 8 Kerne. GamerInnen, die streamen möchten oder mit besonders ressourcenintensiven Programmen wie Adobe Premiere arbeiten, um Videos zu erstellen, benötigen eventuell mehr Kerne.

Gaming-Computer CPU
Der Prozessor wird oft als das Herz des Computers bezeichnet.

AMD und Intel sind die CPU-Marktführer. Die meisten Gaming-PCs sind mit einer IntelCore oder AMDRyzenCPU ausgestattet. Beide Hersteller bieten hochwertige Produkte in verschiedenen Preis- und Leistungsklassen an.

Der Name des Prozessor-Modells verrät, ähnlich wie bei Grafikkarten, wie leistungsstark dieser ist – zum Beispiel der Intel Core i7 9700K. Intel Core sagt aus, dass es sich um einen Prozessor von Intel handelt. i7 ist die Prozessorfamilie und deutet auf die Leistung hin. Es gibt vier Leistungsstufen: i3 bedeutet niedrige Leistung, i5 mittlere, i7 hohe und i9 die höchste. Außer der Darstellung der Leistungsstufe tragen diese Ziffern keine weitere Bedeutung. Für GamerInnen ist mindestens die Leistungsstufe i7 zu empfehlen. Dann müssen Sie nicht so schnell nachrüsten. Die nächste Ziffer, in diesem Fall die 9, weist auf die Generation hin. Zurzeit befinden wir uns in der 11. Generation (Stand 04.05.2021). Die letzte Zahl, 700, gibt Auskunft über die Version. Wie in den vorherigen Zahlenangaben gilt auch hier: Je höher die Zahl ist, umso so stärker ist die Leistung. Der Buchstabe K zeigt eine besondere Produktlinie an. Hierbei handelt es sich um entsperrte Gaming-Prozessoren, die übertaktet werden können.

Tower: Nicht nur ein Hingucker

Der Computer-Tower – also das Gehäuse, in dem die Hardware verbaut ist – hat zwar keinen direkten Einfluss auf die Leistung des PCs, ist für die Kaufentscheidung allerdings maßgeblich. Zum einen spielt sein Design für viele Gamer eine wichtige Rolle. Gaming-PCs haben oft ein etwas ausgefalleneres Design als die gängigen quaderförmigen Tower. Viel wichtiger ist jedoch ihre Größe. Diese hat auf die Konfigurierbarkeit des Computers einen erheblichen Einfluss.

Desktop-Tower

Nicht alle Gaming-PCs sind groß. Auch kleine Modelle sind erhältlich – und sie sind nicht einmal besonders leistungsschwach. Für ZockerInnen mit wenig Platz sind solche Desktop-Tower sehr praktisch. Sie haben jedoch ein großes Manko: Sie lassen sich nur sehr begrenzt aufrüsten, wenn überhaupt. Das Ersetzen bestimmter Hardware ist wegen des Platzmangels oft nicht möglich. Zudem erhitzen sich die Geräte wegen des geringen Platzes stärker als größere Modelle.

Midi-Tower

Midi-Tower sind den meisten vertraut, da es sich dabei um die Größe handelt, welche die meisten Computer aufweisen. Sie nehmen zwar etwas mehr Platz ein als Desktop-Tower, passen jedoch trotzdem unter die meisten Schreibtische. Im Vergleich zu Desktop-Modellen ist es bei ihnen auch einfacher, Hardware zu ersetzen, um sie auf den aktuellen Stand zu bringen.

Big-Tower

Am besten sind für das Gaming allerdings die sogenannten Big-Tower beziehungsweise Full-Tower geeignet. Die großen Gehäuse brauchen zwar viel Platz, dafür passt aber auch mehr hinein. Zudem sind die Tower für eine regelmäßige Aufrüstung perfekt ausgelegt. Ihr Inneres bietet genug Platz, um mit den Händen überall ohne Schwierigkeiten heranzukommen. Außerdem lässt sich ihre Temperatur viel besser regulieren: zum einen, weil größere Kühlungsvorrichtungen hineinpassen, zum anderen, weil die warme Luft mehr Platz hat, um sich auszubreiten und schließlich das Geräte-Innere zu verlassen. Nicht zuletzt weisen sie oft schicke Designs auf, wie zum eine Glasfläche, durch die Sie den Innenraum betrachten können.

Gaming-Computer Big Tower

Arbeitsspeicher

Im Arbeitsspeicher – im Englischen RAM (Random Access Memory) – werden Daten von laufenden Programmen kurzzeitig gespeichert, er dient also als Schnellzugriffspeicher. Anders als bei der Festplatte wird er beim Herunterfahren des PCs komplett entleert. Beim Arbeitsspeicher ist die Speicherkapazität entscheidend.

Gaming-PC Arbeitsspeicher

Für einen Gaming-PC hat der Arbeitsspeicher nicht die höchste Priorität. Er ist leicht zu ersetzen und kostet nicht besonders viel. Wenn Sie einen Gaming-PC finden, in dem nur der Arbeitsspeicher Ihren Anforderungen nicht entspricht, können Sie also trotzdem zugreifen und diesen bei Bedarf nachrüsten. Für das Gaming empfiehlt sich ein RAM von mindestens 8 Gigabytes. Mit 16 Gigabytes können Sie bedenkenlos zocken. Wer auf seinem Computer besonders aufwendige Anwendungen nutzt, wie professionelle Ton- und Videobearbeitungsprogramme, ist bei 32 Gigabytes bestens aufgehoben. Mehr als das ist selten nötig.

Die Entwickler von Computerspielen geben in der Regel an, welche Systemvoraussetzungen ihre Spiele aufweisen:

Beliebte TitelEmpfohlene Arbeitsspeicherkapazität
League of Legends4 Gigabytes
Assassin’s Creed: Valhalla8 Gigabytes
Fortnite8 Gigabytes
World of Warcraft: Shadowlands8 Gigabytes
Call of Duty: Modern Warfare (2019)12 Gigabytes
Mit einer RAM von 16 Gigabytes decken Sie auch die Systemvoraussetzungen anspruchsvoller Tite ab.

Speicher für schnellen Zugriff auf viele Games

Der Speicher ist für die dauerhafte Speicherung von Dateien zuständig. Mit Ausnahme von Browser-Games müssen Sie Spiele bei ihrer Installation darauf speichern. Wenn Sie viele Spiele parallel installiert haben, ist viel Speicherkapazität von Vorteil. Die meisten Gaming-PCs verfügen über mindestens ein Terabyte, was in der Regel ausreichend ist. Auch auf den Speichertyp ist zu achten: Beim Gaming kommen neben HDDs und SSDs auch Hybride zum Einsatz.

HDD: Die altbewährte Festplatte

HDDs (Hard Disk Drives) sind Festplatten, die aus beweglichen Bauteilen wie Magnetscheiben oder einem Lese- und Schreibkopf bestehen. Sie funktionieren also mechanisch. Oft wird ihnen ihre mechanische Funktionsweise zum Verhängnis: Die unterschiedlichen Komponenten sind anfällig für Schäden, die zum Beispiel durch Stöße entstehen können. Zudem sind solche Festplatten platzraubend und rufen die gespeicherten Dateien verhältnismäßig langsam ab. Allerdings bieten sie für wenig Geld sehr viel Speicherkapazität.

VorteileNachteile
GünstigAnfällig für Schäden
Große SpeicherkapazitätVerhältnismäßig langsam
Platzraubend
SSD: Schnell, aber teuer

SSDs (Solid State Drives) sind neue Flash-Speicher. Sie sorgen für kürzere Ladezeiten, da sie die gespeicherten Dateien schneller abrufen als HDD-Festplatten. Zudem sind sie um einiges kleiner und robuster: Sie verfügen über keine mechanischen Komponenten, die Platz einnehmen und beschädigt werden können. Auch wenn sie inzwischen nicht mehr so teuer sind wie früher, kosten Sie um einiges mehr als HDDs – in der Regel etwa zweimal so viel für die gleiche Speicherkapazität. Wenn Sie vorhaben, von einer HDD zu einer SSD umzusteigen, sollten Sie sich außerdem erkundigen, ob Ihr Motherboard über eine SSD-Schnittstelle verfügt.

VorteileNachteile
Sehr kurze LadezeitenTeuer
KleinMotherboard-Kompatibilität nicht unbedingt gegeben
Robust
Kombiniert für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Einige Gaming-PCs bieten eine Kombination aus HDD und SSD. Bei einem solchen Hybrid-Build können Sie Ihre abgespeicherten Dateien beliebig einem der beiden Speicher zuordnen. Empfehlenswert ist es zum Beispiel, Dateien wie das Betriebssystem oder Spiele, die Sie viel spielen, auf der SSD zu speichern. Diese können Sie somit schneller aufrufen. Selten genutzte Spiele, Fotos oder Musik, die nicht so schnell aufgerufen werden müssen, können Sie auf der Festplatte speichern. Sie weist in solch einer kombinierten Ausstattung mehr Gigabytes auf, der Zugriff verläuft jedoch etwas langsamer. Da diese Kombination das Beste aus beiden Welten vereint, ist sie in puncto Preis-Leistungs-Verhältnis nicht zu schlagen. Wenn allerdings nur eine einzige Komponente beschädigt wird, ist der gesamte Speicher nicht mehr brauchbar.

VorteileNachteile
Dateien beliebig zuordenbarBei Beschädigung nur eines Teiles nicht mehr brauchbar
Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis

Luft oder Wasser: Was kühlt besser?

Gaming ist auch für einen hochwertigen Gaming-PC eine Herausforderung. Besonders die Grafikkarte und der Prozessor müssen eine starke Leistung erbringen und heizen sich somit stark auf. Anders als Menschen kann ein PC seine Temperatur nicht durch Schwitzen regulieren. Damit er sich nicht zu stark aufheizt, benötigt er ein Kühlungssystem. Eine starke Erhitzung macht den Computer langsamer und kann in extremen Fällen sogar Hardware beschädigen. Dabei kommen zwei unterschiedliche Kühlungssysteme infrage: Lüfter oder Wasserkühler.

Klassische Luftkühlung

Luftkühlungssysteme verwenden Ventilatoren, um die Wärme, die sich im Tower-Inneren bildet, nach draußen zu befördern. Lüfter sind die gängigste Kühlungsoption. Sie lassen sich leicht einbauen und sind für die meisten PCs ausreichend. Zudem sind sie die günstigere Variante. Ihr größter Nachteil ist, dass sie einen gewissen Geräuschpegel erzeugen. Je größer die Lüfter, umso geringer ist ihre Drehzahl, was für einen leiseren Betrieb sorgt.

Gaming-Computer CPU
Ein Ventilator sorgt dafür, dass die Luft zirkuliert.
Raffinierte Wasserkühlung

Wenn Sie Bedenken haben, dass eine Luftkühlung nicht genügt, können Sie sich für einen Gaming-PC mit Wasserkühlung entscheiden. Diese kühlt etwas effektiver. Per Pumpe wird Wasser durch einen geschlossenen Wasserkreislauf bewegt. Die von der Hardware entstandene Wärme wird von der Flüssigkeit aufgenommen, zum Radiator befördert und in die Umgebungsluft abgegeben. Die Abwesenheit eines starken Ventilators sorgt für einen ausgesprochen leisen Kühlvorgang. Allerdings kostet eine Wasserkühlung um einiges mehr als eine Luftkühlung.

Gaming-PC Wasserkühlung
Oft kommen Wasserkühlsysteme in verschiedenen Farben.

Wenn Sie vorhaben, auf eine Wasserkühlung aufzurüsten, mit dem Einbau aber keine Erfahrung haben, sollten Sie das Basteln einem Profi überlassen. Bei einer schlecht verbauten Wasserkühlung könnte nämlich Flüssigkeit austreten, was schlimmstenfalls den ganzen Computer außer Gefecht setzt. Wer einen fertigen Gaming-PC mit Wasserkühlung kauft, muss sich diesbezüglich keine Sorgen machen.

Motherboards und ihre Schnittstellen

Die Auswahl eines Motherboards beziehungsweise eines Mainboards ist vor allem dann wichtig, wenn Sie sich Ihren Gaming-PC selbst zusammenbauen. Schließlich ist es das Element, worauf jegliche Hardware innerhalb des Towers verbaut ist. Auch bei einem fertig erstellten PC spielt das Motherboard eine Rolle. Schließlich ist ein Gaming-PC mit dem Hintergedanken konzipiert, aufrüstbar zu sein, um den steigenden Systemanforderungen von neuen Titeln nachkommen zu können. Welche Hardware-Art und -Größe Sie in Ihren Computer einbauen können, ist also vom Mainboard abhängig.

Gaming-PC Anschlüsse
Folgende Schnittstellen sollte ein Gaming-Computer aufweisen.
Anschlüsse und Laufwerke

Zu den Schnittstellen, über die das Motherboard entscheidet, gehören auch sämtliche Anschlüsse Ihres PCs. Zum Beispiel sind USB-3.1Anschlüsse unabdingbar. Sie sind schließlich die Alleskönner der Datenübertragung und unter anderem für die Verbindung mit der Maus, der Tastatur, der Webcam und dem Drucker zuständig. Mindestens sechs USB-Anschlüsse sollten bei Ihrem PC dabei sein, auch wenn es sich um die langsameren USB-2.0-Anschlüsse handelt.

Zudem benötigen Sie einen HDMIAnschluss (High Definition Multimedia Interface), um sowohl Bild- als auch Audiosignale zu übertragen. Die Verbindung zum Fernseher oder zur Spielkonsole findet meist ebenfalls per HDMI statt. Diese Schnittstellen kommen in zwei Größen: der Standard-Größe und dem Micro-HDMI-Stecker. Ein aktueller Computer sollte über beide verfügen.

Auch ein DVI (Digital Visual Interface) sollte dabei sein, um die Verbindung zum Bildschirm herzustellen. Allerdings überträgt es keine Audiosignale und wird allmählich vom neueren DisplayPort ersetzt. Letzterer kann nämlich auch Audio übertragen und sogar als USB-C-Anschluss fungieren.

Des Weiteren benötigen Sie eine EthernetSchnittstelle, um einen zuverlässigen Internet-Anschluss zu gewährleisten. Gerade beim Online-Gaming kann sogar eine kurze WLAN-Störung fatal sein. Zudem ist die Verbindung per LAN-Kabel in der Regel schneller.

Nicht zuletzt sollten Sie sich im Klaren sein, ob Ihr Computer über ein optisches Laufwerk verfügt. Zwar werden Computerspiele und andere Programme heutzutage hauptsächlich als Digitalversionen vertrieben. Gamer, die gern physische Kopien der Spiele besitzen oder hin und wieder eine DVD beziehungsweise CD abspielen, brauchen allerdings ein Laufwerk. Zu beachten ist außerdem, ob es Blu-Rays abspielen kann.

Das Fenster in die digitale Welt

Selbst das hochwertigste Gaming-Setup kann ohne einen guten Monitor nicht das gewünschte Erlebnis bieten. Der Monitor beeinflusst nämlich das Farbspektrum und die Bildwiederholungsrate erheblich. Ein minderwertiger Monitor kann sogar zu Latenzproblemen führen. Ähnlich wie bei der Grafikkarte sollten Sie hier keinesfalls sparen. Full-HD-Auflösung ist ein Muss. Besonders anspruchsvolle Gamer mit einem leistungsstarken Gaming-Computer können mit einem 4K-Monitor die bestmögliche Auflösung erreichen. Wie groß Ihr Monitor oder ob er beispielsweise gewölbt sein sollte, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben, Ihrem Budget und Ihren räumlichen Gegebenheiten ab.

Mit Energydrink am Gaming-PC

Weitere Kaufkriterien

Neben der Hardware legen Gamer auch auf andere Merkmale ihres PCs einen hohen Wert, wie zum Beispiel sein Aussehen oder seinen Lieferumfang.

Das passende Betriebssystem

Jeder PC braucht ein Betriebssystem. Zwar hat jedes seine eigenen Vor- und Nachteile, für Gaming kommt allerdings nur Windows infrage. Obwohl in den letzten Jahren immer mehr Spiele iOS-Versionen anbieten, laufen die meisten Titel bisher nur auf Windows. Spiele für Linux sind eine Rarität. Am besten ist es, wenn Sie sich für die neuste Windows-Version entscheiden. So können Sie viele Jahre jedes Computerspiel spielen. Neue Titel laufen nämlich meist neben der aktuellen auch auf den zwei vorherigen Windows-Versionen.

Design: Das Auge spielt mit

Viele Gamer legen großen Wert auf das Aussehen ihres Gaming-PCs. Somit weisen Tower oft ein raffiniertes Design auf, etwa mit RGB-Beleuchtung oder Glasflächen, um das Tower-Innere sehen zu können. Die Rohre von Wasserkühlern kommen zudem oft in bunten Farben, was die Optik ebenfalls aufwertet. Auf die Leistung haben diese Merkmale allerdings keinen Einfluss.

Gaming-Computer LED-Lichter

Unverzichtbarer Lieferumfang

Ein Netzteil und das Betriebssystem sind in der Regel im Lieferumfang von Gaming-PCs enthalten. Einige Computer kommen sogar mit einer Maus und einer Tastatur. Gamer sind bei solchem Zubehör jedoch meist sehr eigen und nutzen am liebsten besondere Gaming-Mäuse und Tastaturen, die sie entweder bereits besitzen oder für das neue Gaming-Setup hinzukaufen.

Schonendes Aufstellen und Reinigen

Bei der Platzierung Ihres neuen Gaming-Computers sollten Sie vor allem auf einen gewissen Abstand zwischen dem Tower und Wänden oder Möbeln achten. Mindestens fünf Zentimeter sind empfehlenswert. Andernfalls kann die Wärme nicht effektiv vom Inneren nach draußen abgeleitet werden und der Computer heizt sich zu stark auf. Dadurch werden die Ventilatoren lauter und der Computer langsamer. Außerdem sollte sich der Tower nicht in unmittelbarer Nähe von wärmenden Geräten befinden oder direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden.

Achten Sie außerdem darauf, dass sich im Computer nicht zu viel Staub sammelt. Dieser kann die Luftzirkulation negativ beeinflussen, was ebenfalls zur Erhitzung führt. Einen PC-Putz sollten Sie etwa zweimal im Jahr vornehmen. Das Äußere können Sie einfach mit einem trockenen Tuch abwischen. Der Staub, der sich auf der Hardware im Tower-Inneren festsetzt, lässt sich am besten mit einer Dose Druckluft entfernen.

Wer hat Gaming-PCs getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Gaming-PCs. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Text unterzogen.

Die Stiftung Warentest testete bislang keine Gaming-PCs. COMPUTER BILD nahm sich allerdings solch einen Test vor. Bei den Testprodukten handelt es sich um Gaming-PCs in der mittleren Preisklasse von etwa 1.000 Euro. Das ist zwar viel Geld, die Preise leistungsstarker Gaming-Computer kommen aber auch schnell an die 2.000 oder gar 3.000 Euro heran. Der Prozessor, die Grafikkarte, der Arbeitsspeicher und der Speicher wurden im Test besonders hoch gewichtet. Vier Modelle schlossen den Test mit „gut“ ab: der Medion Erazer Bandit P10 (MD 34888), der One Gaming PC High End Ultra IN04, der HP Pavilion Gaming PC (TG01-1300ng) und der Acer Predator Orion 3000 PO3-620. Den ersten und vierten Platz trennen lediglich 0,3 Punkte. Dennoch wurde der Medion Erazer Bandit P10 (MD 34888) mit der Note „2,1“ zum Testsieger gekrönt. Ausschlaggebend war sein Spieltempo in Full-HD-Auflösung. Er überzeugte außerdem mit einer allgemein hohen Leistung.


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