Schongarer-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Slow-Cooker sind elektrische Küchengeräte, die für die langsame Garung von Gerichten bei niedriger Temperatur geeignet sind.
  • Sie verbrauchen wesentlich weniger Strom als Elektroherde oder -öfen.
  • Selbst wenn Sie den Slow-Cooker über mehrere Stunden unbeaufsichtigt anlassen, müssen Sie keine Sicherheitsbedenken haben.
  • Einige Modelle verfügen lediglich über einen Drehregler mit zwei Temperatureinstellungen, während andere mit einem Display und Tasten ausgestattet sind.
  • Für ein bis zwei Personen reicht ein Volumen von 1,5 Litern. Familien sind dagegen mit einem Schongarer besser beraten, der mindestens 3,5 Litern fasst.

Langsam und stetig – komfortabel und stromsparend

Essen schmeckt am besten, wenn man nach einem langen Tag nach Hause kommt und die warme Mahlzeit dampfend auf dem gedeckten Tisch vorfindet. Den Tisch decken kann ein Slow-Cooker zwar nicht, die Mahlzeit passend zu Ihrer Ankunft zuzubereiten, das gelingt ihm jedoch durchaus. Er ist dafür konzipiert, Lebensmittel langsam über mehrere Stunden bei niedrigen Temperaturen zu garen. Darum wird er auch oft als Schongarer bezeichnet.

Erfunden wurde das Gerät in den 1940er-Jahren in Amerika, als Hausfrauen immer häufiger auch einer Erwerbsarbeit nachgingen. Dank des Slow-Cookers musste das warme Abendessen nicht ausfallen. Die Zutaten wurden einfach vor der Arbeit in den Topf gegeben und etwa acht Stunden später war der Eintopf oder die Suppe bereit zum Verzehr.

Mahlzeit im Slow-Cooker

Oft stoßen die Geräte jedoch auf Kritik: Sie können nämlich nur eines, und zwar langsam garen. Das geht auch am Herd. Der traditionelle Weg hat aber Nachteile: Zum einen verbraucht der Herd über lange Zeiträume viel mehr Strom als ein SlowCooker, zum anderen ist es aus Sicherheitsgründen nicht ratsam, ihn lange unbeaufsichtigt anzulassen. Slow-Cooker sind hingegen genau für diesen Zweck konzipiert.

Aufbau eines Slow-Cookers

Äußerlich ähneln Slow-Cooker anderen Küchengeräten wie Reiskochern. Im Prinzip handelt es sich um elektrische Kochtöpfe mit separatem. Das Gehäuse Das Gehäuse besteht aus Edelstahl und Aluminium. In der Regel ist es unlackiert, es gibt aber auch Modelle in Rot, Weiß oder Schwarz. Am Gehäuse sind Bedienelemente angebracht. Dabei kann es sich um alles von einem einzigen Drehregler bis hin zu einem Display mit mehreren Tasten handeln. An den Seiten des Schongarers befinden sich zwei Griffe, die meist mit Kunstsoff ummantelt sind, um Verbrennungen vorzubeugen. Am Gehäuse hängt außerdem das Netzkabel.

Eines der wichtigsten Bestandteile des Slow-Cookers ist der Innentopf. In diesem werden die Lebensmittel gegart. Der Innentopf besteht meist aus Keramik oder Aluminium und kann herausgenommen werden. Viele Modelle sind antihaftbeschichtet, sodass Sie für die Zubereitung einer Speise kaum Fett benötigen. Beim Garen herrschen im Innentopf Temperaturen zwischen 60 und 90 Grad. Unter dem Innentopf befindet sich ein Heizelement, das die Hitze erzeugt.

Der Deckel des Slow-Cookers ist meist aus Glas gefertigt. Dadurch können Sie in den Slow-Cooker hineinschauen, ohne den Deckel abnehmen zu müssen. Zwar wird der Deckel nicht luftdicht verschlossen, das ist aber auch nicht nötig: Die Flüssigkeit, die aus dem Innentopf als Dampf aufsteigt, bildet eine Art Wasserschicht zwischen dem Deckel und dem Gehäuse, die verhindert, dass Dampf entweicht.

drei Teile eines Slow-Cookers
Die drei Teile eines Slow-Cookers: Außenschale, Innentopf und Deckel.

Wichtige Kaufkriterien

Hauptsächlich unterscheiden sich die Modelle anhand ihrer Größe beziehungsweise ihres Fassungsvermögens und ihres Funktionsumfangs. Diese zwei Merkmale beeinflussen nicht nur die Nutzung, sondern auch den Kaufpreis.

Fassungsvermögen

Das Fassungsvermögen des Slow-Cookers muss mit der intendierten Portionenzahl beziehungsweise Menge übereinstimmen. Es rentiert sich nicht, sicherheitshalber ein großes Modell zu kaufen. Ein Schongarer sollte nicht mit weniger als der Hälfte seines Volumens gefüllt werden, sonst brennt der Inhalt eventuell an. Zudem verbraucht ein größeres Gerät mehr Strom, wiegt mehr und kostet bei der Anschaffung mehr Geld.

Das Fassungsvolumen herkömmlicher Modelle beträgt zwischen 1,5 und 8,0 Liter. Ein 1,5-Liter-Modell ist für einen Single- oder Zweipersonenhaushalt geeignet. Bei 3,5 Litern können Sie für eine vierköpfige Familie kochen. Um eine große Familie zu versorgen, benötigen Sie ein Volumen von 6,5 Litern oder mehr.

Funktionsumfang

Die einfachsten analogen SlowCooker haben lediglich einen Drehregler, womit die Temperatur auf „high“ oder „low“ eingestellt wird. Einige Modelle verfügen auch über eine mittlere Temperatureinstellung sowie eine Warmhaltefunktion. Mehr können die meisten analogen Geräte nicht. Wenn Ihnen die Einstellungsmöglichkeiten genügen, sind solche Modelle ideal, da sie benutzerfreundlich und günstig sind. Mit einer Zeitschaltuhr können Sie gegebenenfalls eine Timer-Funktion simulieren.

Drehregler eines Slow-Cookers
Der Drehknopf eines klassischen analogen Slow-Cookers hat vier Stellungen: aus, niedrig, hoch und Warmhalten.

Wer sich mehr von seinem Slow-Cooker wünscht, sollte zu einem digitalen Gerät mit Display und Tasten greifen. Bei solchen Schongarern ist eine Warmhaltefunktion die Mindestanforderung. Bei einigen Modellen spring die Warmhaltefunktion automatisch nach dem Ende der Garzeit an.

Die wichtigste Zusatzfunktion ist allerdings der Timer. Damit können Sie nicht nur die Garzeit, sondern auch die Start- oder Endzeit genau bestimmen. Wenn Sie also länger abwesend sind, als das Gericht zum Garen braucht, können Sie es so einstellen, dass es erst anspringt, wenn Sie bereits unterwegs sind. Bei einigen Modellen kann die Zeit nur stufenweise in Stunden- oder Halbstundenschritten eingestellt werden. Andere Geräte ermöglichen eine minutengenaue Einstellung.

Für diejenigen, die ungern abwaschen, ist ein Gerät mit Anbratfunktion ratsam. Diese erlaubt es Ihnen, im Innentopf Lebensmittel wie Zwiebeln oder Fleisch anzubraten, bevor Sie den langsamen Garprozess starten – statt eine zusätzliche Pfanne zu nutzen. Einige Geräte haben zwar keine Anbratfunktion, ihr Innentopf kann jedoch entfernt und am Herd wie eine Bratpfanne genutzt werden.

Form

Am üblichsten sind ovale Schongarer. Nutzer finden diese besonders praktisch, da auch langförmige Lebensmittel wie Schweinerippchen perfekt hineinpassen, ohne ein rundes Gerät mit einem größeren Durchmesser zu benötigen. Selter findet man Slow-Cooker mit kreisrundem Grundriss. Noch seltener sind rechteckige Slow-Cooker sie, können jedoch praktisch im Schrank verstaut werden.

geschlossener Cooker auf Holztisch
Die meisten Slow-Cooker sind oval, damit größere Fleischstücke gut hineinpassen.

Sicherheit

Wichtig ist, dass Slow-Cooker schadstofffrei sind. Zwar sind die topfförmigen Geräte stabil, rutschfeste Standbeine bieten jedoch zusätzliche Standsicherheit. Viel wichtiger sind wärmeisolierende Griffe, da Sie Ihre Hände vor einer Verbrennung schützen. Fast jedes Modell hat daher kunststoffummantelte Griffe.

Oft denken Nutzer, Sie können ganz gemütlich alles am Abend zubereiten und morgens vor der Arbeit den Garprozess starten. Lebensmittel für längere Zeit bei Zimmertemperatur aufzubewahren, ist allerdings nicht ratsam, besonders wenn es sich um Fleisch, Fisch oder Eier handelt, da sich gefährliche Bakterien bilden können. Die Zutaten sollten nicht länger als zwei Stunden im Innentopf liegen, bevor der Slow-Cooker eingeschaltet wird.

Gewicht

Wer den Cooker stationär nutzt und lediglich Deckel und Innentopf zum Abwaschen entfernt, kann zu einem schweren Schongarer greifen. Wird er jedoch oft verstaut und wieder herausgenommen, spielt das Gewicht eine wichtigere Rolle. Ein Slow-Cooker wiegt nämlich nicht gerade wenig. Zwischen zwei und satten acht Kilogramm kann er auf die Waage bringen. Kleine analoge Geräte sind am leichtesten. Zu beachten ist außerdem, dass das Gerät im gefüllten Zustand um einiges mehr wiegt. Am besten heben Sie den Slow-Cooker erst dann an, wenn ihm die fertige Speise bereits entnommen wurde.

Stromverbrauch

Zwischen 200 und 400 Watt pro Stunde verbrauchen Slow-Cooker in der Regel. Ausschlaggebend ist dabei das Fassungsvermögen. Doch es kommt auch auf die Einstellung an. Auf niedriger Hitze benötigt das Gerät weniger Strom als auf hoher Hitze. Die Warmhaltefunktion hat den geringsten Strombedarf. Ein Herd verbraucht in der gleichen Zeit das Vielfache – oft zwischen 1.000 und 2.000 Watt.

Label eines Slow-Cookers
Verglichen mit dem Herd ist die Leistungsaufnahme eines Slow-Cookers niedrig.

Preis und Hersteller

Preislich können Slow-Cooker sehr unterschiedlich ausfallen. Ausschlaggebend sind die Größe und der Funktionsumfang. Kleine analoge Geräte sind bereits für 20 Euro erhältlich. Ein großer, funktionsreicher Slow-Cooker kann bis zu 200 Euro kosten. Zu den bekanntesten Herstellern gehören Crock-Pot, Russell Hobbs, Rosenstein & Söhne und Morphy Richards.

Reinigung

Nach dem Gebrauch müssen Sie lediglich den Innentopf und den Deckel säubern. Das Gehäuse des Slow-Cookers können Sie einfach mit einem feuchten Tuch abwischen. Deckel und Innentopf können in der Spülmaschine oder per Hand gereinigt werden. Wer den Innentopf per Hand abwäscht, sollte darauf achten, keinen Topfreiniger aus Metall zu nutzen. Dadurch können im Topfinneren Kratzer entstehen und die Antihaftbeschichtung beschädigt werden, was dazu führt, dass Sie mehr Fett brauchen, damit die Lebensmittel nicht anbrennen.

Bleiben mit dem Slow-Cooker wirklich viele Vitamine erhalten?

Oft wird behauptet, dass beim Slow-Kochen besonders viele Vitamine erhalten bleiben. Dabei handelt es sich jedoch um einen Irrtum: Im Vergleich zu anderen Nährstoffen wie Mineralstoffen sind Vitamine relativ hitzeempfindlich. Allerdings hängt dies auch vom Vitamin ab. Vitamin C zum Beispiel übersteht das Garen im Slow-Cooker besonders schlecht. Bei hitzeempfindlichen Vitaminen gilt:

  • Roh ist am besten.
  • Dampfen mit Wasser ist die schonendste Garungsart.
  • Schnell und heiß (Pfanne, Wok, Mikrowelle) ist schonender als lange Kochzeiten.
  • Beim langen Garen (Ofen, Topf, Slow-Cooker) gehen die meisten Vitamine verloren.

Tipps zur Nutzung

Im Prinzip ist die Nutzung eines Slow-Cookers selbsterklärend. Auch ungeübte Köche sollten damit kaum Schwierigkeiten haben. Schließlich müssen die Zutaten lediglich hineingegeben und das Gerät angeschaltet werden. Dennoch ist bei der Nutzung einiges zu beachten:

Befüllung: Der Slow-Cooker sollte über die Hälfte hinaus, aber nicht bis zum Rand gefüllt werden.

Achtung giftig: Bohnen und Hülsenfrüchte müssen erst gekocht werden, bevor sie in den Innentopf gegeben werden. Der Schonkocher erhitzt sie nämlich nicht hoch genug, um das darin enthaltene giftige Phasin unschädlich zu machen.

Deckel zu: Sehen Sie davon ab, den Deckel anzuheben. Ein Glasdeckel ist diesbezüglich von Vorteil, da Sie auch im geschlossenen Zustand hineinschauen können. Grund ist, dass die Hitze beim Öffnen des Deckels schnell entweicht und der Slow-Cooker nicht genug Leistung hat, um rasch wieder auf Arbeitstemperatur zu kommen. Außerdem verlieren Sie dabei Flüssigkeit. Im Idealfall heben Sie den Deckel bis zum Schluss nicht an. Wenn dies nicht zu vermeiden ist, weil sie beispielsweise Zutaten zeitversetzt hinzufügen müssen, machen Sie dies möglichst schnell.

Weniger Wasser: Für einen Schongarer brauchen Sie deutlich weniger Flüssigkeit als für einen normalen Topf. Pauschal können Sie Topfgerichte für den Slow-Cooker mit etwa einem Drittel der Flüssigkeit zubereiten. Grund dafür ist zum einen die lange Garzeit und zum anderen der dauerhaft geschlossene Zustand des Schongarers. Im Laufe der Zeit verdunstet nämlich das Wasser, das sich im Gemüse und in den anderen Lebensmitteln befindet. Wenn Sie zu viel Wasser nutzen, resultiert dies vermutlich in einer breiigen Masse.

Fleischstücke: Der Slow-Cooker macht günstige Fleischstücke zum Gourmeterlebnis. Das Fleisch wird ganz zart und zerfällt eventuell sogar in seine Fasern. Für Gerichte wie Pulled Pork oder Gulasch ist der Slow-Cooker somit ideal. Kurzbratfleisch wie ein Rib-Eye-Steak leidet hingegen unter der langen Garzeit. Allgemein ist es nicht ratsam, Kurzrezepte im Schongarer zuzubereiten.

In Schichten: Hartes Gemüse sollten Sie ganz unten in der Nähe des Heizelements platzieren, da es in diesem Bereich am heißesten wird. Dort kann es langsam in der Flüssigkeit köcheln. Fleisch hingegen sollte ganz nach oben, da es meist schneller verzehrbereit ist als etwa Kartoffeln oder Karotten.

Mit Maß würzen: Würzen Sie am besten anfangs nicht zu stark. Nachwürzen können Sie schließlich immer. Grund ist, dass sich bei der langen Garzeit der Geschmack entfaltet und somit stärker wird.

Zwiebel und Knoblauch: Einige Nutzer berichten von einem charakteristisch unangenehmen Slow-Cooker-Geschmack. Dieser entsteht eventuell, wenn Zwiebeln und Knoblauch roh in den Slow-Cooker kommen. Deswegen empfiehlt es sich, diese Zutaten kurz anzubraten, bevor Sie sie in den Innentopf geben.

Warmhaltefunktion: Achten Sie darauf, dass sich bei den meisten analogen Modellen die Warmhaltefunktion am rechten Ende des Drehreglers befindet. Die Reihenfolge lautet für gewöhnlich „Off-Low-High-Warm“. Einige Nutzer berichten davon, den Regler versehentlich ganz nach rechts gedreht zu haben, um ihn auf „High“ einzustellen. Dabei wurde die Warmhaltefunktion aktiviert und das Essen verdarb langsam.

Wer hat Schongarer getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Slow-Cooker nicht selbst getestet.

Die Stiftung Warentest ist unter anderem für das Testen von Elektrogeräten bekannt. Slow-Cooker tauchten bislang aber noch nicht auf dem Radar der Tester auf. Die Testzeitschrift Haus & Garten Test testete hingegen im Januar 2021 vier Slow-Cooker. Zum Testsieger wurde der NX-3178 von Rosenstein & Söhne ernannt. Dabei handelt es sich um einen digitalen Slow-Cooker mit viereinhalb Litern Fassungsvermögen, der für etwa 45 Euro erhältlich ist. Das ovale Küchengerät hat einen Innentopf aus Keramik und verbraucht etwa 280 Watt. Auf der Bedienoberfläche kann die Garzeit zwischen 6 Minuten und 14 Stunden eingestellt und am Display abgelesen werden. Sein Glasdeckel erlaubt es Ihnen, während der Garung in den Innentopf hineinzuschauen. Mit 6,3 Kilogramm ist er jedoch nicht gerade ein Leichtgewicht.

Zum Preis-Leistungs-Sieger wurde der 461020 Sear & Stew von Morphy Richards gekrönt. Der analoge Slow-Cooker verfügt über die drei Hitzestufen „High“, „Low“ und „Med“ (Medium). Interessant ist, dass der Preis-Leistungs-Sieger des Tests mit etwa 50 Euro teurer ist als der allgemeine Testsieger. Allerdings ist das Gerät mit einem Fassungsvermögen von 6,5 Litern auch deutlich größer. Trotz seiner Größe wiegt der Slow-Cooker zwei Kilogramm weniger als das Modell von Rosenstein & Söhne, sprich, 4,3 Kilogramm.


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