Stichheiler-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Stichheiler beschleunigen die Heilung von Insektenstichen und lindern Schwellungen sowie Juckreiz.
  • Mechanische Stichheiler saugen durch Unterdruck das Gift aus der Stichwunde und reizen die Haut damit am wenigsten.
  • Thermische Stichheiler lassen die Eiweißmoleküle im Insektenspeichel mittels Hitze zerfallen. Ihre Anwendung ist relativ schmerzarm.
  • Elektrische Stichheiler verhindern mit kurzen Stromstößen die Freisetzung von Histamin. Sie eignen sich nicht zur Anwendung auf empfindlicher Haut.

Linderung bei Insektenstichen

Nicht selten werden laue Sommerabende durch eine lästige Begleiterscheinung getrübt: Fliegende Insekten, die auch durch ihr Summen, aber viel mehr noch durch schmerzhafte Bisse und Stiche störend in Erscheinung treten. In vielen Fällen bleibt das Zustechen unbemerkt und erst die Stichwunde macht durch Jucken, Schwellung und Schmerz auf sich aufmerksam. Ausgelöst werden die unangenehmen Reaktionen auf Insektenstiche durch körperfremde Eiweißstoffe, die mit dem Stich übertragen werden. Unser Körper versucht, die fremden Proteine zu bekämpfen, indem er Histamin ausschüttet, das die bekannten Reaktionen auslöst.

Auf keinen Fall kratzen
Egal wie unangenehm ein Insektenstich juckt, sollten Sie keinesfalls dem Impuls nachgeben, sich ausgiebig an der Einstichstelle zu kratzen. Damit erhöhen Sie das Risiko, dass Krankheitserreger in die Wunde gelangen. Außerdem verstärkt das Kratzen den Juckreiz meist mehr, als dass es ihn lindert.

Zwar gibt es viele Möglichkeiten, sich vor Mücken und anderen stechenden Insekten zu schützen, nicht immer sind diese aber verfügbar oder zuverlässig. Sogenannte Stichheiler sind eine gute Option, unangenehme Reaktionen auf Insektenstiche gering zu halten, Juckreiz und Schmerzen zu lindern sowie die Heilung der Einstichstelle zu beschleunigen. Meist haben sie die Form eines breiteren Kugelschreibers und sind somit platzsparend verstaubar sowie problemlos zu transportieren. Im Idealfall haben sie eine schmale Spitze, um auch schwer erreichbare Körperstellen, wie zwischen den Zehen, gut behandeln zu können.

Person mit Insektenstich am Arm

Verschiedene Arten von Stichheilern

Nach ihrer Funktionsweise lassen sich Stichheiler in drei Typen unterteilen. Diese unterscheiden sich nicht nur dadurch, wie sie die körperfremden Proteine bekämpfen, sondern auch in ihrer Anwendung und Haltbarkeit.

Mechanische Stichheiler: Robust und hautschonend

Die einfachste Variante sind mechanische Stichheiler, die einer Spritze ohne Nadel ähneln. Mit ihnen entfernen AnwenderInnen das Gift beziehungsweise den Speichel der Insekten aus der Einstichstelle, indem sie den Spritzenkopf daraufsetzen und am Kanülenkopf ziehen. Der dadurch entstehende Unterdruck befördert das Insektensekret aus der Wunde.

Mechanische Stichheiler sind weder schmerzhaft bei der Anwendung, noch reizen sie die Haut. Damit eignen sie sich gut für Kinder und Personen mit empfindlicher Haut. Darüber hinaus sind die mechanischen Varianten sehr einfach gebaut und damit besonders robust sowie langlebig. Zudem benötigt ihr Betrieb keine Energie.

Beachten Sie allerdings, dass die mechanische Methode nur kurze Zeit nach dem Stich funktioniert. Wenn sich Speichel beziehungsweise Gift bereits im Körper verteilt haben, sind mechanische Stichheiler kaum noch effektiv.

BetriebsartMechanisch
WirkungsweiseAussaugen durch Unterdruck
AnwendungEinfach und schmerzlos
AnwendungszeitpunktMöglichst zeitnah nach dem Stich
EignungAuch für Kinder und bei empfindlicher Haut
HaltbarkeitSehr langlebig
Die wichtigsten Eigenschaften mechanischer Stichheiler.

Thermische Stichheiler: Einfach und effektiv

Thermische Stichheiler bekämpfen unangenehme Reaktionen auf Insektenstiche mit Hitze. Sie erzeugen an ihrer Spitze Temperaturen zwischen 50 und 60 Grad Celsius, welche die Proteine aus dem Insektenspeichel zerfallen lassen, sodass sie sich nicht weiterverbreiten. Dementsprechend muss sich der Körper nicht mehr durch Histamin gegen die fremden Stoffe zur Wehr setzen und die Reaktionen auf den Stich werden gestoppt.

Stich wird mit Stichheiler behandelt

Die Anwendung von thermischen Stichheilern funktioniert besonders einfach. AnwenderInnen halten sie mit der Spitze auf die Einstichstelle und drücken den Knopf zum Erhitzen, bis sie die Wärme deutlich auf der Haut spüren. Das dauert maximal fünf Sekunden und ist im Normalfall nicht mit Schmerzen verbunden. Sie eignen sich wie mechanische Modelle auch zur Anwendung bei Kindern und Personen mit empfindlicher Haut. Allerdings kann sich die Hitze kurz unangenehm anfühlen und die Haut reizen.

Im Gegensatz zu mechanischen Stichheilern benötigen Sie für die thermische Variante Batterien, meist in den gängigen Größen AA oder AAA. Zudem sind thermische Stichheiler etwas weniger langlebig. Mit der Zeit und vielen Einsätzen kommt es insbesondere bei minderwertigen Modellen vor, dass die Temperatur nicht mehr so hoch ansteigt, wie es notwendig wäre.

BetriebsartMit Batterien
WirkungsweiseZerstörung fremder Proteine durch Wärme
AnwendungEinfach und meist ohne Schmerzen
AnwendungszeitpunktLänger nach dem Stich möglich
EignungAuch für Kinder und bei empfindlicher Haut
HaltbarkeitLanglebig
Die wichtigsten Eigenschaften thermischer Stichheiler.

Elektrische Stichheiler: Nichts für empfindliche Haut

Elektrische Stichheiler erzeugen auf Knopfdruck kurze Stromschläge, welche die Freisetzung von Histamin unterbinden und auf diese Weise körperlichen Reaktionen auf Insektenstiche vorbeugen. Hierfür arbeiten die Stichheiler mit einer Piezo-Zündung, die zum Beispiel auch bei Feuerzeugen oder Gasgrills zum Einsatz kommt. Durch mechanische Druckeinwirkung verändert sich die elektrische Polarisation, sodass elektrische Spannung entsteht. Batterien sind für diese Stichheiler-Art nicht nötig.

Die meisten elektrischen Stichheiler sind ähnlich wie eine Pistole geformt. Zur Behandlung setzen AnwenderInnen die Vorderseite des Stichheilers auf die Einstichstelle auf und betätigen mehrfach den Druckknopf, um elektrische Impulse auszulösen. Zur Linderung von Juckreiz nach Mückenstichen sind in etwa fünf Impulse nötig. Acht bis zehn Klicks schaffen bei Schmerzen und Schwellungen nach Bienen- und Wespenstichen Abhilfe.

Zwar stoppen elektrische Stichheiler effizient die Histaminausschüttung, allerdings ist ihre Anwendung ebenfalls mit Schmerzen beziehungsweise mindestens einem unangenehmen Gefühl verbunden. Für Kinder eignet sich diese Art von Stichheilern daher nicht. Auch Personen mit empfindlicher Haut ist von der Anwendung abzuraten, da die mehrfach nötigen elektrischen Impulse die Haut reizen. Wer einen Herzschrittmacher trägt, muss ebenfalls auf mechanische oder thermische Stichheiler zurückgreifen.

Ein Schwachpunkt der elektrischen Stichheiler ist außerdem, dass sie aufgrund ihrer Mechanik defektanfälliger sind. Zudem ist ihre Haltbarkeit begrenzt. Hersteller geben sie meist in der Anzahl der damit möglichen Impulse an. Das Modell NCM Eco-Click Power reicht zum Beispiel für 25.000 Klicks. Angenommen, pro Behandlung werden zehn Klicks benötigt, sind damit folglich 2.500 Einsätze möglich.

BetriebsartPiezo-Zündung
WirkungsweiseStoppen der Histaminausschüttung durch elektrische Impulse
AnwendungMehrere Klicks nötig, schmerzhaft
AnwendungszeitpunktAuch länger nach dem Stich möglich
EignungNicht für Kinder, empfindliche Haut und Personen mit Herzschrittmachern
HaltbarkeitBegrenzt, störungsanfällige Mechanik
Die wichtigsten Eigenschaften elektrischer Stichheiler.

Wann ist von der Behandlung mit Stichheilern abzuraten?

Normalerweise spricht wenig gegen den Einsatz eines Stichheilers, um die Heilung von Insektenstichen zu beschleunigen und unangenehme Begleiterscheinungen zu mindern. Bei Stichen von exotischen Insekten sollten Sie jedoch davon absehen und zur Sicherheit einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Dabei können neben Gift nämlich auch gefährliche Keime übertragen werden.

Zudem sind Stichheiler für AllergikerInnen weniger gut geeignet, da der allergische Schock in der Regel bereits kurz nach dem Einstich auftritt. Ihnen fehlt also oft schlichtweg die Zeit für eine Behandlung mit dem Stichheiler.


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