Lattenroste-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Die wichtigste Aufgabe eines Lattenrosts ist es, die Durchlüftung der Matratze zu gewährleisten.
  • Bevor Sie sich nach Lattenrosten umschauen, sollten Sie sich vergewissern, dass die Maße zu Ihrem Bettgestell passen.
  • Je nach Typ sind Lattenroste starr, gefedert oder verstellbar.
  • Federholzrahmen sind vorwiegend für Seitenschläfer sinnvoll. Solche Roste weisen drei bis neun Liegezonen auf, um eine ergonomische Liegeposition sicherzustellen.

Lattenroste gegen Schimmelbildung

Guter Schlaf ist für die Gesundheit unentbehrlich. Erwachsene Menschen sollten zwischen sieben und neun Stunden am Tag schlafen. Davon profitieren sowohl der Körper als auch der Geist. Nicht nur die Dauer, sondern auch die Unterfläche sind für die Qualität des Schlafs maßgeblich. Auf eine gute Matratze ist besonders zu achten, da Sie direkt darauf liegen.

Diese einfach auf dem Boden zu platzieren, ist keine gute Idee, da Menschen im Schlaf schwitzen. Wenn die Matratze die Feuchtigkeit nicht nach unten abgibt, kann es zu Schimmelbildung kommen. Eine gute Durchlüftung ist die wichtigste Aufgabe eines Lattenrostes. Die Lücken zwischen den Latten beziehungsweise Leisten ermöglichen es der Matratze, die Feuchtigkeit abzugeben, sodass sich der Schweiß nicht darin sammelt. Neben der Atmungsaktivität der Matratze kann ein Lattenrost auch dem Liegekomfort zugutekommen.

Lattenrost im Doppelbett

Lattenrost-Arten: Starr, flexibel oder verstellbar?

Die Wahl der Lattenrost-Art sollte als erstes getroffen werden. Sind Sie Rücken- oder Bauchschläfer, ist ein starrer Rost von Vorteil. Menschen mit Behinderungen oder Verletzungen, welche die Mobilität beeinträchtigen, benötigen dagegen eventuell einen elektrisch verstellbaren Lattenrost.

Starrer Lattenrost

Starre Lattenroste sind weit verbreitet: zum einen, da sie günstig sind, und zum anderen, da sie für jede Matratze eine stabile Unterfläche bieten. Die im Rahmen eingebauten dicken Holzlatten geben auch bei viel Druck kaum nach. Somit werden die Liegeeigenschaften der Matratze nicht beeinflusst, wie es zum Beispiel bei Federholzrahmen oft der Fall ist. Bauch- und Rückenschläfer profitieren besonders von solchen Lattenrosten, da der Körper beim Schlafen gerade aufliegt und schwerere Körperregionen wie die Schultern nicht einsinken. Bei den meisten Modellen können Sie sich problemlos auf die Latten stellen oder sogar darauf springen, ohne dass diese zerbrechen. Die Robustheit der Latten sorgt außerdem für Langlebigkeit und Strapazierfähigkeit.

Ein Nachteil von starren Lattenrosten ist, dass sie nicht verstellbar sind und Nutzer nicht zum Beispiel das Kopf- oder Fußteil anwinkeln können. Des Weiteren sind sie für Seitenschläfer nicht ideal: Um die Wirbelsäule gerade zu halten, müssen je nach Körperbau Schultern und Becken etwas in die Matratze einsinken. Bei starren Modellen ist dies jedoch nicht möglich. Auch Seitenschläfer drehen sich allerdings im Laufe der Nacht meist irgendwann auf den Rücken oder den Bauch.

Vorteile

  • Robust
  • Langlebig
  • Stabiler Halt
  • Günstig
  • Kein Einfluss auf Eigenschaften der Matratze
  • Mit jeder Matratzenart kompatibel

Nachteile

  • Nicht verstellbar
  • Für Seitenschläfer gegebenenfalls ungeeignet

Rolllattenrost

Zwar sind die Latten von Rolllattenrosten genau wie diejenigen von starren Lattenrosten nicht flexibel, allerdings verfügen die rollbaren Ausführungen nicht über einen Rahmen. Stattdessen sind die Latten lediglich durch Textilbänder oder Kunststoffschnüren miteinander verbunden. Dementsprechend lassen sich solche Lattenroste einrollen, was sie wiederum besonders transportabel sowie einfach verstau- und einbaubar macht. Der fehlende Rahmen macht sie zudem nicht nur leichter, sondern auch günstiger. Für Nutzer wie zum Beispiel Studenten, die oft umziehen und ein begrenztes Budget haben, sind Rolllattenroste somit ideal.

Zwar sind Rolllattenroste praktisch, die besten Liegeeigenschaften weisen sie allerdings nicht auf. Sie sind nicht so robust und stabil wie starre Lattenroste. Da sie keinen Rahmen haben, können sich die Latten verschieben. Zudem sind Lattenroste nicht sehr langlebig. Durch Abnutzung können sich die Latten beispielsweise von den Schnüren lösen.

Vorteile

  • Platzsparend bei Transport und Verstauung
  • Einfach einzubauen
  • Leicht
  • Günstig

Nachteile

  • Verschleißanfällig
  • Instabile Latten

Federholzrahmen

Federholzrahmen sind mit flexiblen Latten aus Schichtholz bestückt, die nach oben gebogen sind, sodass sie bei Belastung einsinken. Die Kunststoffklappen an den Enden der Latten sorgen für eine noch stärkere Federung. Im Vergleich zu starren Lattenrosten sind die Leisten von Federholzrahmen dünner und schmaler. Damit sie sich nicht verschieben, werden sie durch einen Mittelgurt zusammengehalten. Oft weisen solche Lattenroste einstellbare Liegezonen auf, um sich den Bedürfnissen der Nutzer anzupassen. Vor allem Seitenschläfer profitieren von den Liegeeigenschaften der Federholzrahmen, da die schwereren Schulter- und Beckenbereiche einsinken können, um die Wirbelsäule gerade zu halten.

Die Federung wird solchen Lattenrosten jedoch manchmal zum Verhängnis, da sie die Liegeeigenschaften der Matratze beeinflusst. Deswegen ist es wichtig, Lattenrost und Matratze aufeinander abzustimmen. Rücken- und Bauchschläfern sind sie außerdem nicht zu empfehlen. Für eine natürliche Schlafhaltung muss der Körper gerade liegen. Wenn das Becken oder die Schultern in der Rückenlage wegen der Federung zu stark einsinken, sorgt dies für ein unebenes Liegeverhältnis.

Vorteile

  • Federnde Eigenschaften
  • Liegezonen individuell einstellbar
  • Für Seitenschläfer geeignet

Nachteile

  • Beeinflussung der Matratzeneigenschaften
  • Nicht für jede Matratze geeignet
  • Unnatürliche Haltung für Rücken- und Bauchschläfer

Tellerlattenrost

Anders als die anderen Lattenrost-Arten, sind Tellerlattenroste nicht mit Holzleisten, sondern mit nebeneinanderliegenden Tellern beziehungsweise Kunststoffplatten ausgestattet. Ähnlich wie Federholzplatten geben diese nach. Somit gewährleisten sie eine gute Federung und können individuell eingestellt werden. Zusätzlich bieten sie eine punktuelle Unterstützung und gewährleisten in jeder Lage konstanten Liegekomfort. Sie lassen sich demnach gut mit Kaltschaummatratzen kombinieren, die ebenfalls eine Punktelastizität aufweisen. Für unruhige Schläfer sind sie also gut geeignet. Je mehr Platten Tellerlattenroste haben, umso größer ist in der Regel der Liegekomfort.

Tellerlattenroste gehören zu den teuersten Ausführungen. Genau wie Federholzrahmen sind sie nicht mit jeder Matratze kompatibel; die beiden Bettteile müssen also aufeinander abgestimmt werden. Nicht zuletzt ist der Einbau um einiges aufwendiger als bei anderen Arten.

Vorteile

  • Starke Federung
  • Punktuelle Unterstützung
  • Für unruhige Schläfer geeignet

Nachteile

  • Teuer
  • Kompatibilität mit Matratze nicht gegeben
  • Aufwendige Einstellung

Verstellbarer Lattenrost

Bei verstellbaren Lattenrosten ist es möglich, die Kopf- und Fußliegezonen beliebig zu verstellen. So können Nutzer zum Beispiel komfortabel aufrecht sitzen. Für Senioren, Menschen mit Behinderungen oder Verletzte, die viel Zeit im Bett verbringen, sind solche Lattenroste ideal. Darum kommen sie auch in Krankenhäusern zum Einsatz. Die Einstellung beziehungsweise das Verstellen der Liegezonen kann je nach Modell entweder manuell oder elektrisch erfolgen. Am besten eignen sich Schaumstoff-, Visco- und Latexmatratzen, da sie flexibel sind. Starre Federkernmatratzen werden der Einstellbarkeit dieser Lattenrostart nicht gerecht.

Elektrisch verstellbarer Lattenrost

Für Nutzer, die sich nicht viel bewegen können und nicht rund um die Uhr von Pflegern oder Familienmitgliedern unterstützt werden, kommen in erster Linie elektrische Modelle infrage. Dank eines Motors und einer Kabel- oder Funkfernbedienung lässt sich die Kopf- und Fußlage per Knopfdruck beliebig einstellen. Allerdings verbrauchen solche Vorrichtungen Strom, was bestimmte Kosten mit sich bringt. Die Aufstellmöglichkeiten sind außerdem begrenzt, da sich das Bett in Nähe einer Steckdose befinden muss. Elektrisch verstellbare Lattenroste nehmen viel Platz ein, sind teuer und schwer. Noch dazu lassen sich die Lattenroste im Falle eines Motorschadens nicht mehr verstellen.

Vorteile

  • Einstellbare Liegeposition
  • Für Menschen mit Behinderungen, Senioren und Verletzte geeignet
  • Einfache Justierung per Knopfdruck

Nachteile

  • Teuer
  • Sperrig
  • Energieverbrauch
  • Bei Motorschaden nicht nutzbar
Manuell verstellbarer Lattenrost

Manuell verstellbare Lattenroste sind in puncto Liegekomfort von elektrischen kaum zu unterscheiden. Allerdings sprechen sie eine andere Zielgruppe an. Nutzer, die sich nicht oder kaum bewegen können, haben Schwierigkeiten, die Liegeposition allein einzustellen, da dies etwas Kraft voraussetzt. Zudem besteht die Gefahr, sich die Finger einzuklemmen. Dafür sind manuelle Modelle günstiger und leichter als elektrische. Außerdem können sie keinen Motorschaden erleiden.

Vorteile

  • Einstellbare Liegeposition
  • Günstiger und leichter als elektrisch verstellbare Lattenroste
  • Keine Motorschäden

Nachteile

  • Für Pflegebedürftige ohne Hilfe nutzbar
  • Schwerfällige Einstellung
  • Einklemmgefahr

Liegezonen für Ergonomie und Einstellbarkeit

Federholzrahmen sowie Tellerlattenroste sind in verschiedene Liegezonen unterteilt. Jede Zone hat einen anderen Härtegrad beziehungsweise eine unterschiedlich starke Federung. Ziel der Liegezonen ist es, eine ergonomische Liegeposition zu gewährleisten. In der Rückenlage sollte die Wirkbelsäule eine natürliche S-Form aufweisen, während sie in der Seitenlage möglichst gerade sein sollte. Das bedeutet, dass bestimmte breitere Körperbereiche, wie zum Beispiel die Schultern, tiefer einsinken müssen. Je nach Modell gibt es zwischen drei und neun Liegezonen. Bei manchen Ausführungen kann sogar jede Leiste individuell eingestellt werden.

Lattenrost mit sieben Zonen
Lattenroste sind oft in Liegezonen aufgeteilt.

Für Lattenroste mit Liegezonen brauchen sie allerdings die richtige Matratze. Damit die Liegezonen spürbar werden, muss auch die Matratze mit Zonen versehen beziehungsweise flexibel sein, um sich dem Lattenrost anzupassen. Federkernmatratzen sind zum Beispiel für Federholzrahmen nicht geeignet, Kaltschaummatratzen aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit dagegen schon.

Relevant ist außerdem Ihre bevorzugte Liegeposition. Rücken- und Bauchschläfern sind Federholzrahmen laut Stiftung Warentest nicht zu empfehlen. Seitenschläfer könnten hingegen mit einer guten Lattenrost-Matratzen-Kombination ihre Unterlage so konfigurieren, dass die Wirbelsäule gerade bleibt.

Weitere Kaufkriterien

Eigenschaften wie die Maße des Lattenrostes sowie die Anzahl der Leisten und deren Abstände sind für die Kaufentscheidung maßgeblich. Grundsätzlich haben sie auch einen starken Einfluss auf die Matratzenauswahl.

Maße und Gewicht

Wer mit Zollstock in den Laden geht, wird überrascht sein: Die Maße eines Lattenrosts entsprechen nicht der Angabe des Herstellers. Das hat aber seinen Grund. Angegeben wird die Bettgröße, für die er geeignet ist. Der Lattenrost selbst ist immer ein paar Zentimeter kürzer und schmaler, schließlich muss er in den Bettrahmen hineinpassen, nicht darauf aufsetzen. In der Regel kommen Lattenroste in Größen zwischen 80 x 200 und 200 x 200 Zentimetern. Partner, die ein Doppelbett mit zwei verschiedenen, auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmten Matratzen haben, könnten für maximalen Schlafkomfort ebenfalls zwei unterschiedliche Lattenroste kaufen.

Das Gewicht eines Lattenrostes hängt stark von seiner Art und Größe ab. Ein Rolllattenrost ist am leichtesten und wiegt oft nicht mehr als fünf Kilogramm. Ein elektrisch verstellbarer Lattenrost oder ein Tellerlattenrost wiegen deutlich mehr, oft über 30 Kilogramm. Das Gewicht ist allerdings selten relevant. Den Lattenrost werden sie kaum anheben. Für Personen, die oft umziehen, ist ein leichter, platzsparender Rolllattenrost zu empfehlen.

Lattenanzahl und Abstand

Zwar sind die meisten Lattenroste gleich lang, nämlich 200 Zentimeter, in der Leistenanzahl weisen sie jedoch große Unterschiede auf. Je weniger Leisten vorhanden sind, umso so breiter sind sie beziehungsweise umso größer sind die Abstände zwischen den Leisten. Starre und Rolllattenroste haben oft weniger Leisten, die breiter sowie dicker sind und selbst bei hoher Belastung nicht nachgeben. Etwa 12 bis 20 Leisten sind bei solchen Lattenrosten üblich. Federholzrahmen verfügen in der Regel über 22 bis 44 Leisten, die wiederum dünn und schmal sind, was sie biegsam und flexibel macht.

starrer Lattenrost

Der Leistenabstand wirkt sich vor allem auf die Matratze aus. Einige Matratzenarten sind für große Abstände nämlich nicht geeignet: Kaltschaum- und Latexmatratzen können bei einem Abstand von über fünf Zentimetern mit der Zeit in die Lücken einsinken und sich verformen. Deswegen sind bei Abständen von mehr als fünf Zentimetern starre Federkernmatratzen zu empfehlen. Federholzrahmen sind in den Lücken manchmal mit kleinen Kunststoffrohren ausgerüstet, die den Abstand zwischen den Leisten halten und Verschiebungen vorbeugen.

Material

Lattenroste werden meist aus Holz hergestellt. Birke und Buche sind robust, flexibel sowie langlebig und eignen sich deshalb besonders gut. Leisten bestehen meist aus Schichtholz, sprich mehreren verleimten Schichten Holz. Selten kommt für die Leisten glasfaserverstärkter Kunststoff zum Einsatz – auch als Fibreglass bekannt. Die Platten von Tellerlattenrosten sind in der Regel aus Kunststoff gefertigt. Für den Rahmen kommt neben Holz manchmal auch Metall zum Einsatz. Metall ist zwar sehr robust, allerdings können lockere Schrauben nach einiger Zeit zu Quietschgeräuschen führen. Diese müssen dann nachgezogen werden.

Belastbarkeit

Die Belastbarkeit eines Lattenrosts wird vom Hersteller in Kilogramm angegeben. Bei den meisten Modellen beträgt die maximale Traglast zwischen 130 und 200 Kilogramm. Zu beachten ist, dass das angegebene Gewicht deutlich höher sein sollten als das Körpergewicht des Nutzers, um gegebenenfalls Sprüngen, Stößen oder zusätzlichen Personen standzuhalten. Für übergewichtige Nutzer eignen sich besonders belastbare Lattenroste, die 300 bis 400 Kilogramm tragen können. Je weniger Leisten vorhanden sind, umso mehr Gewicht trägt jede Leiste. Bei Lattenrosten mit wenigen Leisten müssen diese demnach tragfähiger sein als etwa bei Federholzrahmen mit 44 Leisten.

Wer hat Lattenroste getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Lattenrosten. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Im Jahr 2015 führte die Stiftung Warentest einen Lattenrost-Test durch. Getestet wurden vorwiegend Federholzrahmen und Tellerlattenroste. Die Liegeeigenschaften der Testobjekte wurden mit denen einer Spanplatte verglichen. Keines der Produkte überzeugte die Tester. Meist verschlechterten die Federungen der Lattenroste die Liegeeigenschaften der Matratzen. Daraufhin bauten sich die Tester selbst einen starren Lattenrost, der sich den vorgestellten Produkten als überlegen erwies. Die beste Bewertung erhielt der Tellerlattenrost Viado von Froli mit der Note „3,7“. Das Fazit der Tester lautet: Solange Sie keine verstellbare Matratze benötigen, sollten Sie zu einem starren Lattenrost greifen beziehungsweise diesen selbst bauen. Ein solcher Lattenrost hat keinen negativen Einfluss auf die Liegeeigenschaften der Matratze und ist für Rücken- sowie Bauchschläfer besonders gut geeignet.


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