Solarduschen-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Eine Solardusche ist eine umweltfreundliche Alternative zur herkömmlichen Gartendusche.
  • Es gibt sie in fest montierter Form und als Campingdusche, die sich überall aufhängen lässt.
  • Campingduschen haben einen Wassertank mit einem Fassungsvermögen von nur 10 bis 20 Litern.
  • Bei einer Solardusche sollte das Wasser zwischen 20 und 40 Grad Celsius warm sein. Dafür sorgt ein Temperaturregler.
  • Die Solardusche sollte an einem Ort mit ausreichend Sonneneinstrahlung aufgestellt werden und idealerweise nach Süden ausgerichtet sein.

Die perfekte Gartendusche für den Sommer

Besonders im Sommer lohnt sich eine Dusche im Garten. Nach dem Pflanzen, Mähen oder ein paar Stunden auf der Sonnenliege können sich NutzerInnen schnell erfrischen und waschen. Wer natürlich aufgewärmtes Wasser und eine umweltfreundliche Dusche bevorzugt, profitiert von einer Solardusche. Viele verwenden eine diese auch als Pooldusche, da sie wenig Platz verbraucht, keinen Strom benötigt und unkompliziert in der Handhabung ist. HaustierbesitzerInnen können die Solardusche nutzen, um den Schmutz aus dem Fell ihres Tieres zu waschen. Im Gegensatz zur Nutzung eines Gartenschlauchs ermöglicht eine Solardusche das Abduschen mit warmem Wasser. Sie müssen beim Duschen also nicht frieren.

Eine Solardusche kann überall im Garten platziert werden. Sie benötigt lediglich einen Wasseranschluss. Ob Sie Wasser aus der Hausleitung oder Regenwasser nutzen, macht keinen Unterschied. Falls die Solardusche mit in den Urlaub genommen werden soll, können Sie sich für eine mobile Campingdusche entscheiden. Sowohl solarbetriebene Garten- als auch Campingduschen funktionieren ohne Strom, das Wasser im Tank wird allein durch die Sonneneinstrahlung erhitzt. Campingduschen besitzen statt eines Tanks einen Beutel, der die gleiche Funktion erfüllt. Der Tank beziehungsweise Beutel absorbiert dank seiner dunklen Färbung Sonnenenergie und wandelt sie in Wärme um. Dadurch erhitzt sich das Wasser im Inneren in kürzester Zeit auf bis zu 60 Grad Celsius.

Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Wenn Sie sich eine Solardusche kaufen, sollten Sie insbesondere auf die Größe des Wassertanks, das Material und die Möglichkeit der Temperaturregelung achten. Zudem verfügen einige Modelle über praktische Extras, auf die Sie eventuell nicht verzichten möchten. Berücksichtigen Sie, wofür Sie die Dusche gebrauchen und wie viele Personen sie nutzen werden.

Tankvolumen

Besonders wichtig beim Kauf einer Solardusche ist die Größe des Wassertanks, die vom jeweiligen Bedarf abhängt. Nutzen nur ein oder zwei Personen die Dusche, reicht ein Tank mit einem Fassungsvermögen von 35 Litern aus. Dieser ermöglicht etwa vier ein- bis zweiminütige Duschdurchgänge hintereinander. Falls die Dusche ausreichend Wasser für die ganze Familie zur Verfügung stellen soll, fasst der Tank idealerweise mindestens 50 Liter.

Wenn Sie einen zu kleinen Tank wählen, müssen Sie ihn häufiger wieder auffüllen und das Wasser muss immer wieder aufs Neue erwärmt werden, was Zeit kostet. Bedenken Sie, dass ein größerer Wassertank auch den Preis der Solardusche erhöht. Zudem dauert es bei einem Tank mit einem Volumen von 40 Litern etwa zwei Stunden, bis sich das Wasser erwärmt. Campingduschen sind sehr klein, sie haben meist lediglich ein Volumen von 10 bis 20 Litern.

Solardusche mit Tank

Material

Der Tank einer Solardusche besteht aus schwarzem UV-beständigem Kunststoff, der gut verarbeitet sein muss. Ist der Kunststoff nicht UV-beständig, weist der Tank bereits nach kurzer Zeit bleiche, undichte Stellen auf. Es gibt auch Solarduschen mit Tanks in Holzoptik, eine schwarze Ummantelung ist allerdings deutlich effektiver. Die anderen Elemente der Solardusche, wie die Armaturen und der Duschkopf, sind meist aus Edelstahl gefertigt, damit sie rostfrei bleiben. Auch Aluminium ist ein beliebtes Material, da es ein geringes Eigengewicht hat und den Wettereinflüssen standhält. Wenn Sie den Standort Ihrer Solardusche zwischendurch wechseln wollen, empfiehlt sich ein leichteres Material.

Größe

Fast alle Solarduschen sind etwa zwei Meter hoch. Den meisten NutzerInnen reicht das, um bequem duschen zu können. Wenn Kinder die Dusche verwenden, sollten die Bedienelemente für sie gut erreichbar, also nicht zu hoch angebracht sein. Campingduschen haben keine feste Höhe, sondern können je nach Belieben aufgehängt werden.

Duschkopf

Für die Entspannung beim Duschen ist der Duschkopf entscheidend. Wer ab und an auf das Haarewaschen verzichten möchte, ist mit einer Handbrause gut bedient. Als besonders angenehm empfinden die meisten Menschen einen Regenduschkopf, der Regenfall simuliert. Er verbraucht allerdings deutlich mehr Wasser als andere Duschköpfe.

Spezielle Massageduschköpfe gestalten das Duscherlebnis besonders entspannend. Idealerweise lässt sich der Duschkopf abnehmen, damit die Reinigung schnell und einfach gelingt. Die meisten Campingduschen besitzen lediglich einen Schwallduschkopf, der allerdings völlig ausreicht.

Duschkopf

Temperaturregulierung

Da Solarduschen Temperaturen von bis zu 60 Grad Celsius erreichen können, wird das Wasser schnell zu heiß zum Duschen. Bei den meisten festinstallierten Modellen ist die Wassertemperatur durch eine verbaute Einhebelmischbatterie stufenlos regulierbar. Das kalte Wasser aus dem Gartenschlauch wird mit dem aufgewärmten Wasser aus dem Tank gemischt, um Temperaturen zwischen 20 und 40 Grad Celsius zu ermöglichen. Campingduschen haben diese Option nicht. Hier empfehlt es sich, den Beutel eine Weile im Schatten abkühlen zu lassen, wenn das Wasser zu stark erhitzt wurde.

Eine Frage der Temperatur

Welche Temperatur das Wasser beim Duschen haben sollte, ist Geschmackssache. Die meisten Menschen empfinden Wasser mit einer Temperatur von 30 Grad Celsius als lauwarm, weshalb sie sich lieber mit Wassertemperaturen zwischen 37 und 39 Grad Celsius waschen. Temperaturen über 40 Grad Celsius können allerdings der Haut schaden und sollten daher vermieden werden.

Preis

Wie viel eine Solardusche kostet, kommt auf das Modell und die Ausstattung an. Je mehr Fassungsvermögen die Dusche hat, desto teurer ist sie. Besonders günstig sind Campingduschen; die kleinsten sind bereits ab zehn Euro erhältlich. Standsolarduschen bekommen Sie ab etwa 100 Euro, je nach Ausstattung müssen Sie allerdings mit einem deutlich höheren Preis rechnen. Hier gilt: Je mehr Funktionen Sie haben möchten, desto tiefer müssen Sie in die Tasche greifen.

Extras

Bei vielen Solarduschen gibt es einige interessante Extras, die das Duscherlebnis aufwerten können. Wenn Sie mit der Dusche auch Haustiere oder Ihre Füße säubern möchten, lohnt sich ein Modell mit zusätzlichem Wasserhahn. Dieser ist ebenfalls ideal, um beispielsweise Gießkannen zu füllen. Einige Solarduschen sind zudem höhenverstellbar, was die Nutzung durch unterschiedlich große Menschen ermöglicht.

Moderne Solardusche

Mit einer Bodenplatte müssen NutzerInnen nicht auf dem möglicherweise schmutzigen Boden stehen. Oft ist eine solche im Lieferumfang enthalten, das ist aber nicht immer der Fall. Wer sich direkt nach dem Duschen abtrocknen und dafür nicht weit laufen möchte, entscheidet sich im Idealfall für eine Solardusche mit Handtuchhalter. Einige Solarduschen bieten die Möglichkeiten eines schwenkbaren Duschkopfs. Dadurch können Sie den Duschkopf genau so justieren, wie es für Sie am entspanntesten ist.

Solarenergie für den Pool

Nicht nur beim Duschen ist Solarenergie praktisch. Auch das Wasser in Ihrem Pool können Sie mit Sonnenenergie aufwärmen. Dafür müssen Sie nur eine Solarfolie auflegen. Sie erwärmt das Wasser und verhindert zugleich, dass Insekten oder Blätter in den Pool gelangen.

Wo platziere ich die Solardusche am besten?

Bevor Sie sich eine Solardusche kaufen, sollten Sie sich Gedanken über den Standort machen. Bei einer Campingdusche hingegen ist das unnötig, da diese kaum Platz benötigt und an jedem Haken befestigt werden kann. Grundsätzlich sollten die Solarzellen in Richtung der Sonne, im Idealfall also Süden, ausgerichtet sein, damit sie möglichst viel UV-Strahlung abbekommen. An einem zu schattigen Ort wird das Wasser nicht richtig warm. Von Vorteil ist auch, wenn die Dusche an einem freien Platz steht, der weit genug von Bäumen und vom Haus entfernt ist. Ansonsten können Schatten die Sonneneinstrahlung vermindern.

Bei fest installierten Solarduschen ist vor allem der Wasserzulauf entscheidend. Planen Sie daher im Voraus, wo Sie den Gartenschlauch platzieren. Damit niemand über ihn stolpert, sollten Sie ihn nahe der Hauswand oder an Hecken entlang verlegen. Um das umliegende Gras zu schonen, können Sie einen mit Kies gefüllten Sickerschacht anlegen, in dem das Wasser ablaufen kann.

Wie reinige ich eine Solardusche?

Da sich durch das Wasser schnell Kalkablagerungen bilden, sollten Sie den Duschkopf regelmäßig säubern. Dafür verwenden Sie einfach die Mittel, mit denen Sie auch die Armaturen im Badezimmer reinigen. Damit sich nicht so schnell Kalk bildet, wischen Sie den Duschkopf nach jeder Nutzung mit einem Lappen ab. Einige Duschköpfe bieten sogar eine Entkalkungsfunktion, sodass Sie sich diesen Schritt sparen können.

Wenn Sie eine Dusche mit Holzarmarturen haben, sollten Sie diese regelmäßig imprägnieren, damit das Wetter ihnen nichts anhaben kann. Elemente aus Edelstahl sollten Sie hin und wieder polieren, damit ihr Glanz erhalten bleibt.

Im Wassertank der Solardusche können sich gesundheitsschädliche Legionellen bilden. Sie gedeihen bei Temperaturen über 45 Grad Celsius und sind an sich harmlos. Gelangen Sie jedoch über den Duschkopf ins Freie, stellen sie ein Gesundheitsrisiko dar. Besonders Kinder und Menschen mit schwachem Immunsystem können davon krank werden.

Hitze tötet diese Keime im Handumdrehen, weshalb Sie das Wasser regelmäßig auf etwa 60 Grad Celsius erhitzen und einmal durchlaufen lassen sollten. Je häufiger Sie das tun, desto weniger Chancen haben die Legionellen. Wenn die Dusche längere Zeit nicht in Betrieb war, sollten Sie den Wassertank sicherheitshalber komplett leeren und reinigen. Dafür besitzen die meisten Solarduschen ein Ablassventil. Das Wasser können Sie zum Beispiel zum Blumengießen verwenden.

Legionellengefahr

Kann ich meine Solardusche das ganze Jahr über nutzen?

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, die Solardusche ganzjährig zu verwenden. Im Winter dauert das Aufheizen des Wassers allerdings deutlich länger, da weniger Sonnenstunden für weniger Wärme sorgen. Es empfiehlt sich, eine Dusche aus Aluminium oder Stahl zu kaufen; Modelle aus Kunststoff würden der Kälte nicht standhalten. Achten Sie außerdem darauf, den Wassertank nach jeder Benutzung zu leeren. Das Wasser könnte sonst gefrieren und dadurch den Tank ausdehnen, was wiederum zu Rissen im Tank führen könnte.

Wer hat Solarduschen getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Solarduschen nicht selbst getestet.

Weder von der Stiftung Warentest noch von ÖKO-TEST gibt es bisher einen Solarduschen-Test. Wer sich allerdings für Solartechnik interessiert, findet bei der Stiftung Warentest einen Test zu Solaranlagen. Dort wurden 2009 insgesamt 13 verschiedene Solaranlagen auf ihre Energieeffizienz, Haltbarkeit, Handhabung, Sicherheit und weitere Umwelteigenschaften geprüft. Die getesteten Anlagen kosten zwischen 5.000 und 18.500 Euro.


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