Messerschärfer-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

 Das Wichtigste in Kürze

  • Zum schnellen Schärfen stumpfer Messer sind manuelle und elektrische Messerschärfer ideal.
  • Da sich der Schleifwinkel asiatischer Messer von europäischen unterscheidet, sind spezielle Messerschärfer erforderlich.
  • Die Auswahl von Schärfgeräten für asiatische Küchenmesser mit einseitigem Schliff ist gering.
  • Um eine Klinge effektiv zu schärfen, muss das Schleifmaterial härter sein.

Messerschärfen auf die einfache Art

Ein Messer, das die Tomate nicht schneidet, sondern quetscht, ist stumpf. Anstatt das Tool zu entsorgen, können Sie es mit einem Messerschärfer einfach selbst schärfen. Hierbei tragen Sie das Klingenmaterial in einem bestimmten Winkel ab, bis das Messer die ursprüngliche Schärfe wiedererlangt hat. Da für die Anwendung von Messerschärfgeräten keine besonderen Kenntnisse nötig sind, eignen sie sich hervorragend für EinsteigerInnen.

Gängige Arten von Messerschärfern

Ein Großteil der manuellen Geräte sind Durchziehschärfer, die aus einem Gehäuse mit Führungsschlitzen für die Klinge sowie Schleifmaterial in verschiedenen Körnungen bestehen. Dank der Schlitze bewegt sich das Messer immer im korrekten Winkel über das Schleifmaterial. Dieses hat meist die Form von beweglichen Rollen oder festen Scheiben. Es gibt aber auch manuelle Messerschärfer mit zwei Schärfstäben, die an einer v-förmigen Halterung befestigt sind. Darüber hinaus existieren elektrisch betriebene Messerschärfer.

Bei Durchziehschleifern mit unbeweglichem Schleifmaterial erfolgt das Schärfen durch das Bewegen des Messers. Das Schleifmaterial sitzt fest, während NutzerInnen das Messer mindestens einmal durch den Schlitz oder die Schlitze ziehen. Als Schärfmittel kommen Hartmetallplatten oder -scheiben, nicht drehbare Keramik- und Diamantrollen oder Schärfstäbe zum Einsatz. Auch Ausführungen, bei denen die Schärfstäbe v-förmig positioniert sind, zählen zu dieser Kategorie.

messer wird geschaerft
Elektrische Messerschärfer arbeiten besonders effektiv.

Sind die Schleifrollen eines Durchziehschleifern hingegen beweglich, drehen sie sich, sobald Sie das Messer durchziehen. Die Rollen bestehen meist aus Keramik oder Diamant und sind dem Schleifwinkel entsprechend schräg positioniert. Eine weitere Variante sind Wasserschleifer mit integrierten Behälter. Sie bearbeiten die Klinge besonders schonend, da die Schleifräder durch das Wasser im Behälter konstant feucht ist.

Auch bei elektrischen Messerschärfern ziehen AnwenderInnen das Messer durch einen Führungsschlitz beziehungsweise mehrere Schlitze. Dabei versetzt der integrierte Elektromotor die Schleifrollen oder Scheiben in Bewegung. Zwar schärfen die Geräte effektiv, doch aufgrund des hohen Materialabtrags kann die Klinge zu Schaden kommen, wenn das Durchziehen nicht bei konstanter Geschwindigkeit erfolgt.

Kaufkriterien

Der ideale Messerschärfer hängt von den zu schärfenden Messern sowie dem Material ab, das zum Schleifen erforderlich ist.

Die Messereigenschaften

Ob Messerschleifer die Klingen effektiv schärfen oder schaden, hängt vom Material der Messer, der Form und Größe sowie dem Klingenschliff ab. Gängige Messerschärfer sind häufig für das Schärfen europäischer Messer mit zweitseitigem Schliff gedacht. Solche Messer lassen sich problemlos schärfen, sofern sie in die Öffnung des Schleifsystems passen.

Bis auf wenige Ausnahmen wie dem elektrischen DiamantMesserschärfer 1520 von Chef’s Choice schleifen Messerschärfer nur Klingen mit glattem Schliff, nicht Wellenschliff-Messer mit gezahnter Schneide. Auch für japanische Messer sind viele manuelle und elektrische Messerschärfer nicht geeignet, da der Abtrag zu stark ist. Das liegt an ihrem geringen Schneidwinkel von 15 Grad sowie der herausragenden Härte. Zudem sind viele japanische Messer nur einseitig geschliffen. Geeignete Messerschärfer müssen also nicht nur im 15-Grad-Winkel, sondern auch einseitig schärfen können.

Schärfmaterial

Um ein Messer zu schleifen, muss das eingesetzte Schleifmaterial härter sein als das Klingenmaterial. Wenn das Schleifmaterial zu weich ist, kommt es bei diesem sogar zu einem Materialabtrag, während die Klinge unverändert bleibt. Für ein Keramikmesser zum Beispiel benötigen Sie Keramik und Diamant. Metall ist zu weich.

Bei preiswerten Durchziehmesserschärfern kommen häufig Hartmetallplatten zum Einsatz, die die Messer im Laufe der Zeit beschädigen: Es entstehen Ausbuchtungen und Unebenheiten. Nutzen hochwertige Messerschleifer etwa Wolframstahl, Diamant und Keramik, bleiben die Klingen unbeschadet.

Schleifstufen

Sowohl unter den manuellen als auch unter den elektrischen Messerschärfern befinden sich Modelle mit mehreren Öffnungen am Gehäuse. Jede Öffnung entspricht einer Schleifstufe beziehungsweise Phase. Einige Messerschleifer nutzen für jede Stufe ein anderes Material zum Schärfen, etwa Wolframstahl für den Grobschliff und Diamant für den Feinschliff. Keramik eignet sich hervorragend zum Polieren.

nahaufnahme eines messerschaerfers fokus auf die schleifstufen
Dieser Messerschärfer verfügt über drei Schleifstufen.

Es empfiehlt sich ein Messerschärfer mit mindestens einem groben und einem feinen Schliff. Während der Grobschliff sogar tiefe Kerben korrigieren kann, führt der Feinschliff die eigentliche Arbeit am Messer durch. Für einen besonders sauberen und langlebigen Schliff ist zudem eine Polierstufe von Vorteil. Ein einstufiges Modell ist hingegen für diejenigen sinnvoll, die nur funktionsfähige Schneidwerkzeuge brauchen und keine optimal geschärften.

Äußere Form

Jeder Messerschärfer – ob elektrisch oder manuell – benötigt einen festen Stand, um die Arbeit effektiv zu erledigen: Hierfür sorgen zum Beispiel ein hohes Gewicht oder ein stabilisierender Stand, manchmal auch Saugnäpfe. Allerdings schärfen die meisten Durchziehmesserschleifer mit Schlitzen nur Klingen mit einer Dicke von weniger als vier Millimetern, da breitere Ausführungen nicht in die Öffnungen des Gehäuses passen.

Einstufige Messerschleifer können sowohl breit und niedrig als auch schmal und hoch sein. Bei hohen Modellen handelt es sich um V- oder X-förmige Messerschleifer. Darunter befinden sich auch zweistufige Varianten, bei denen die Vorder- und die Hinterkante jeweils für den Grob- oder Feinschliff zuständig sind.

Andere mehrstufige Messerschärfer messen häufig zwischen 20 und 25 Zentimeter in der Länge. Während ein Griff bei manuellen Ausführungen einen Teil der Länge in Anspruch nimmt, ist der Bereich bei den elektrischen Pendants für den Motor reserviert.


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