Boxsäcke-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Boxsack-Training ist für unterschiedliche Kampfkünste sinnvoll.
  • Ein Boxsack kann auch zum Ausdauer-Training nutzen.
  • Größe und Gewicht sollten an das eigene Körpergewicht angepasst sein.

Der altbewährte Boxsack

Der Boxsack ist keine neue Erfindung. Schließlich handelt sich dabei lediglich um einen zylinderförmigen Gegenstand mit weichem Inhalt, der etwas nachgibt. So werden Schläge gedämpft und sowohl der Boxsack als auch der oder die Trainierende geschont. Mittlerweile kommen Boxsäcke über reines Boxtraining hinaus zum Einsatz. Es gibt vor allem drei mögliche Einsatzbereiche:

  • Kampfsporttraining
  • Ausdauertraining
  • Stressabbau

Wichtige Kaufkriterien

Beim Kauf eines Boxsacks ist einiges zu beachten. Folgende Kaufkriterien sind besonders wichtig.

Montage

Sowohl stehende als auch hängende Boxsäcke eignen sich zum Boxtraining. Standboxsäcke stehen auf einem mit Wasser oder Sand befüllten Standfuß. Sand ist schwerer und somit stabiler.

VorteileNachteile
Wenig Platz nötigKippgefahr
Einfach verstaubarFußbodenkratzer möglich
Geringer Montageaufwand

Hängende Boxsäcke sind häufig in Box-Gyms zu sehen. Die Montage ist etwas aufwendiger, da sie aufgehängt werden müssen und nicht gerade wenig wiegen. Solche Boxsäcke schwingen nach einem starken Schlag oder Tritt. Durch die Bewegung des Boxsack lässt sich ein Kampf besser simulieren. Außerdem können Sie so stark zuschlagen, wie Sie wollen, ohne dass der Boxsack umkippt.

VorteileNachteile
GünstigPlatzeinnehmend
StandfestAufwendige Montage
Wettkampfnäheres Training
Für Schlagkrafttraining geeignet

Material

Für die Hülle kommen verschiedenen Materialien infrage. Diese bestimmen die Robustheit, Langlebigkeit und Flexibilität des Boxsacks.

Mann übt seinen Jab

Leder ist Old School, robust und flexibel. Die Qualität der Verarbeitung ist an den Nähten erkennbar. Allerdings sind Lederboxsäcke meist am teuersten. Da Leder Feuchtigkeit aufnimmt, sollte ein solcher Boxsack nicht an feuchten Orten aufgestellt werden.

Kunstleder hat ähnliche Eigenschaften wie Leder. Es ist um einiges günstiger, dafür aber nicht so langlebig.

Segeltuch ist oft am günstigsten, für viele ist das Material jedoch zu hart.

Kunststoffe sind günstig, flexibel und resistent gegen Feuchtigkeit. Ihre Lebenszeit ist jedoch deutlich kürzer als diejenige anderer Materialien.

Füllmaterial

Das Füllmaterial des Boxsacks beeinfluss einige Faktoren wie das Gewicht und die Härte.

Holzspäne

Holzspäne sind günstig, allerdings werden sie mit der Zeit etwas härter, besonders wenn sie Feuchtigkeit aufnehmen.

Stoffreste

Stoffreste kosten nicht viel, ob selbst geschnippt[L2]  oder gekauft. Doch auch sie werden mit der Zeit härter und schwerer.

Tierstreu

Das günstige Kleintierstreu hat den Nachteil, dass es sich mit der Zeit pulverisieren kann, was zu Staubbildung führt.

Papierfetzen

Papier ist nicht teuer, besonders wenn bereits vorhandenes Papier einfach recycelt wird. Es wird jedoch härter, wenn es Feuchtigkeit aufsaugt.

Lebensmittel

Reis, Getreide oder Hülsenfrüchte sind teurer als andere Füllmaterialien. Für die meisten sind sie außerdem zu hart. Zudem besteht bei Feuchtigkeit Schimmelgefahr.

Sand

Sand ist der älteste Füllstoff, aber auch recht schwer und hart, besonders wenn er Feuchtigkeit aufnimmt.

Maße

Welche Größe passend ist, hängt von der Körpergröße des Nutzers beziehungsweise der Nutzerin ab. In der Höhe sollte der Boxsack jedoch mindestens 90 Zentimeter messen. Mit einem hängenden Boxsack, der etwa 100 Zentimeter hoch ist, lassen sich die meisten Schläge und Tritte trainieren. Je nach Fokus des Trainings ist die Höhe des Sacks justierbar. Standboxsäcke sollten ungefähr so hoch sein wie der oder die Trainierende, um beispielsweise auch Kopfschläge trainieren zu können. Ein größerer hängender Boxsack eignet sich gut für Low-Kicks auf Wadenhöhe, die bei Kampfsportarten wie Thai-Boxen oder MMA trainiert werden.

Frau tritt auf Boxsack

Die Breite des Boxsacks bestimmt, wie groß die Schlagfläche sein wird. Ein breiter Boxsack erlaubt in der Regel eine größere Vielfalt an Techniken, beispielsweile einen Hook (Deutsch „Haken“). Für die meisten ist ein Durchmesser von etwa 30 Zentimetern passend.

Gewicht

Je schwerer der Boxsack ist, desto weniger wippt er nach einem harten Schlag. Besonders wenn Sie Ihre Schlagkraft trainieren, muss der Boxsack Widerstand bieten können. Pauschal wird gesagt, dass 40 bis 50 Prozent des eigenen Körpergewichts passend sind. So rührt sich der Boxsack zwar vom Fleck, wird jedoch nicht wild durch die Gegend geschleudert. Das Gewicht ist vorwiegend von der Größe und dem Füllmaterial abhängig.

Tipps zur Nutzung

Bei der Montage ist zu beachten, dass der Boxsack ausreichend Platz braucht. Zum einen wippt er nach Schlägen, zum anderen bewegen Sie sich während des Trainings. Bestimmte Techniken wie der Wheel-Kick benötigen außerdem Platz zum Ausholen.

Vergessen Sie zudem nicht die Beine. Beinarbeit ist einer der wichtigsten Aspekte des Boxentrainings. Außerdem wird durch Bewegung der Kampf näher simuliert. Die Kraft eines Schlags kommt schließlich vorwiegend aus der Hüfte und den Beinen.

Tragen Sie immer Boxhandschuhe und Bandagen, um Ihre Hände und Handgelenke zu schonen. Oft sind diese beim Kauf eines Boxsacks dabei. Kaufen Sie diese jedoch am besten separat, damit die Größe genau zu Ihren Händen passt.

Boxsäcke sind meist pflegeleicht. Schweiß und Staub können gegebenenfalls mit einem feuchten Lappen entfernt werden. Nicht alle Modelle sind jedoch wasserfest; diese sollten Sie also nicht mit dem Schlauch durchnässen. Achten Sie am besten auf die Angaben des Herstellers.


Teaserbild: © LIGHTFIELD STUDIOS / stock.adobe.com | Abb. 1: © Xalanx / stock.adobe.com | Abb. 2: © dusanpetkovic1 / stock.adobe.com