Kinderwagen-Kaufberatung
So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Je nach Lebenssituation, Budget und persönlicher Vorliebe eignen sich bestimmte Kinderwagen-Modelle in unterschiedlichem Maße fĂŒr werdende Eltern.
  • Jeder Kinderwagen sollte in der Grundausstattung zumindest mit einer Babywanne sowie einer Ablagemöglichkeit und einer Bremse versehen sein. ZusĂ€tzlich bieten einige Modelle auch Sonderfunktionen und Extras in der Ausstattung an.
  • Sicherheit geht vor: Ein FĂŒnf-Punkt-Gurtsystem mit Polsterung und SchutzbĂŒgel sorgt dafĂŒr, dass der Nachwuchs wohlbehĂŒtet unterwegs ist.
  • WĂ€hrend Buggy, Jogger und Retrowagen nicht fĂŒr jedes Alter geeignet sind, erfĂŒllt ein Kom-bi-Kinderwagen von Geburt an bis ins Kleinkindalter seinen Zweck.

Was gibt es bei einem Kinderwagen zu beachten?

Auch wenn frischgebackene Eltern ihr Neugeborenes am liebsten unablĂ€ssig im Arm halten, wird das Tragen auf Dauer anstrengend. Das ist jedoch nicht der einzige Vorteil, den ein Kinderwagen mit sich bringt: So wirkt sich das sanfte Schaukeln beruhigend auf die Babys aus, wĂ€hrend sie vor Sonne wie Regen geschĂŒtzt sind. Nebenbei mĂŒssen Eltern das ganze Equipment nicht mehr mĂŒhsam herumschleppen, sondern können es bequem im angebrachten Korb unterbringen. Um von Beginn an mit dem Kind AusflĂŒge unternehmen zu können, steht der Kinderwagen daher ganz oben auf der Einkaufsliste. Mittlerweile existieren viele Arten fĂŒr jedes BedĂŒrfnis beziehungsweise jegliche Lebenssituation. Denn wĂ€hrend der Kinderwagen fĂŒr manche nur ein Transportmittel darstellt, betrachten ihn andere Eltern als Lifestyleprodukt. Dementsprechend hĂ€ngt die Wahl des Kinderwagens insbesondere von den Gewohnheiten des Nutzers ab – sei es das Budget, die persönliche Vorliebe oder der Geschmack.

Bei der QualitÀt darf nicht gespart werden

Eltern und Kinder sollten gleichermaßen Freude am Kinderwagen haben. Deshalb ist eine hohe QualitĂ€t von zentraler Bedeutung: Neben Design und FunktionalitĂ€t spielen auch Ausstattung und Zubehör eine wichtige Rolle. Eine komfortable Matratze sowie je nach Witterung ein schĂŒtzendes Sonnendach oder ein wĂ€rmender Fußsack gehören inzwischen fĂŒr viele Hersteller zur Standard-Ausstattung. Dabei liegen die Vorteile eines Online-Kaufs auf der Hand: Die große Auswahl an Modellen und Marken, gĂŒnstige Preise mit attraktiven Rabatt-Aktionen sowie flexible Einkaufsmöglichkeiten verleiten immer mehr Eltern zum Erwerb ihrer Erstausstattung im Internet.

Pflege-Tipps

Die BezĂŒge sollten regelmĂ€ĂŸig, jedoch nicht zu hĂ€ufig, mit einem feuchten Tuch abgewischt beziehungsweise abgenommen und mit einem Feinwaschmittel gewaschen werden. FĂŒr eine ausreichende Hygiene mĂŒssen Verbrauchen den Bezug immer gut abtrocknen, um eine Schimmelbildung zu vermeiden. Zudem kann das Sonnenlicht den Stoff ausbleichen. Bewegliche Teile mĂŒssen regelmĂ€ĂŸig geölt, RĂ€der und Gestell ebenfalls mit einem feuchten Tuch abgewischt werden.

Welcher Kinderwagen der richtige fĂŒr den jeweiligen KĂ€ufer ist, richtet sich vor allem nach dem Alter und der GrĂ¶ĂŸe des Kindes sowie der Anzahl der kleinen Fahrinsassen. Je nach Einsatzort – in der Stadt auf geteertem Untergrund mit Bordsteinkanten und Treppen, in engen Gassen und SupermĂ€rkten oder eher in einer lĂ€ndlichen Umgebung mit holprigem, unebenem Boden – erscheinen zudem unterschiedliche Modelle geeigneter als andere. Bevorzugen Eltern den Transport per Auto, sind wiederum andere Kinderwagen empfehlenswerter als etwa fĂŒr die Beförderung in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß. DarĂŒber hinaus ist die eigene Wohnsituation entscheidend, denn im Erdgeschoss beziehungsweise einem Haus mit Garage ist das GefĂ€hrt einfacher zu verstauen als beispielweise im dritten Stock. Entsprechend klĂ€rt der nachfolgende Abschnitt genauer ĂŒber die Vielfalt an Kinderwagen-Arten auf, um fĂŒr jeden Verbraucher das ideale Modell auszumachen.

Vom Buggy bis zum Zwillingswagen

Nicht jedes GefĂ€hrt eignet sich ohne Weiteres fĂŒr alle Nutzertypen. So kann die Masse an Wagen Erstlingseltern durchaus ĂŒberfordern. Im Grunde mĂŒssen sie aber nur wissen, welche AnsprĂŒche sie an ihren zukĂŒnftigen Kinderwagen stellen. FĂŒr Unentschlossene wĂ€gen die nachfolgenden Tabellen alle Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Typen ab.

Buggy

Ob Liegebuggy, Einkaufsbuggy oder Dreiradbuggy – das wendige GefĂ€hrt eignet sich nicht nur zum Shoppen, sondern taugt mit seinem speziellen Aufbau ebenso fĂŒr sportliche Eltern. Mit einer einfachen AusfĂŒhrung fungiert der Buggy als perfekter Alltagsbegleiter. Aufgrund seiner kleinen RĂ€der ist er allerdings vor allem fĂŒr kĂŒrzere Strecken und befestigte Wege konstruiert. Die eigentlich typische Sitzposition lĂ€sst sich mittlerweile jedoch bei einigen Modellen mit einem Preisaufschlag in eine Liegeposition umfunktionieren.

Derartige Modelle verfĂŒgen in der Regel ebenfalls ĂŒber eine verstellbare RĂŒckenlehne, eine FußstĂŒtze sowie ein Sonnendeck, aber auch Luftreifen mit einer guten Federung, um das Schieben zu erleichtern und fĂŒr alle Beteiligten den Fahrtkomfort zu verbessern. LĂ€sst sich die Position nicht verstellen, kommt ein Buggy nur dann in Frage, wenn das Kind bereits selbststĂ€ndig sitzen kann, da sein RĂŒcken ansonsten zu stark belastet wird.

VorteileNachteile
Bequem, wendig und leichtHĂ€ufig zu niedrige Griffe
Lenkbare VorderrÀderNur kleine Einkaufskörbe
Schnell und einfach klappbarHartgummi-RĂ€der fĂŒr offenes GelĂ€nde ungeeignet
PlatzsparendBegrenzte Haltbarkeit
PreiswertVerzicht auf Extras wie Sonnenschutz
Mit einer Hand schiebbarWeniger robust und geringerer Komfort

Der klassische Kinderwagen

Viele Eltern greifen noch immer gern auf den ganz klassischen Kinderwagen zurĂŒck. Trotz des traditionell anmutenden und eher schmucklos gehaltenen Designs besticht der Klassiker mit FunktionalitĂ€t und Vielseitigkeit. Mithilfe seiner großen RĂ€der und einer hervorragenden Federung kommt jedes Baby gut behĂŒtet ĂŒber Pflastersteine ebenso Rasen. Zudem bieten die hohen WĂ€nde dem Neugeborenen ein GefĂŒhl von Sicherheit und ermöglichen somit eine ideale SchlafstĂ€tte.

VorteileNachteile
Vier große RĂ€derNicht verstellbare, befestigte LiegeflĂ€che
Breite, hoch befestigte LiegewanneSchwer und sperrig
Viel Platz und SicherheitOhne Schmuck und Sonderzubehör
Hohe WĂ€nde
Angenehme Federung
Elegantes Chromgestell mit Retro-Charme

Kombi-Kinderwagen

Der Alleskönner unter den Kinderwagen ist zweifelsfrei das beliebteste Modell. Babywagen mit einer fest integrierten Wanne bieten dem Kind unter UmstĂ€nden nur fĂŒr eine recht begrenzte Zeit genĂŒgend Platz, da die SĂ€uglinge dieser schnell entwachsen, weshalb Kombi-Wagen geeigneter erscheinen. Mithilfe eines Adapters ist der Wagen beliebig mit AufsĂ€tzen wie einer Babyschale oder einem Buggy-Sitz erweiterbar, der Korbaufsatz durch einen Karrenaufsatz ersetzbar und der Fußsack in eine Tragetasche wandelbar. Als Kombination aus klassischem Kinderwagen, Babyschale und Sportwagen investieren Verbraucher anfangs zwar viel Geld, sparen allerdings Platz und weitere Unkosten.

VorteileNachteile
Langzeit-Einsatz möglichGroß und sperrig
Stabiles, verstellbares Verdeck und ideale Schutzbedingungen
Große Reifen mit optimaler Federung
FĂŒr befestigte Wege und offenes GelĂ€nde gleichermaßen geeignet
Hoher Liege-, Sitz- und Fahrkomfort
Flexibel und komfortabel umrĂŒstbar

Sportwagen, Jogger und Shopper

Diesen Modellen ist gemein, dass sie vorn offen und mit FußstĂŒtzen ausgestattet sind. Shopper eignen sich eher fĂŒr kurze Touren, wohingegen Sportwagen und Jogger mit einer besonderen Federung beziehungsweise Polsterung versehen sind. FĂŒr eine schnellere Fortbewegung durch enge Gassen oder unebenes GelĂ€nde sind sogenannte DreirĂ€der empfehlenswert. Bei den sportlichen Modellen sollten Eltern besonderen Wert auf die Sicherheitsausstattung wie Gurte und Bremsen, aber auch die Ausstattung mit LED-Lichtern – etwa fĂŒr AusflĂŒge in der DĂ€mmerung – legen.

VorteileNachteile
Klein, platzsparend und wendig
Kleine, empfindliche Kunststoff-RĂ€der
Einfache Mitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Auto
Meist schwenk- und feststellbare RĂ€der
Praktisch fĂŒr Jogging-Begeisterte und aktive Familien

Designer-Kinderwagen

Mit einem auffĂ€lligen Kinderwagen besteht keine Verwechslungsgefahr. Sogenannte Retro-Kinderwagen erinnern zwar an alte Zeiten, sind aber mit einigen modernen Besonderheiten versehen. Somit fungiert das Fashion-Statement nicht nur als modisches Accessoire, sondern bietet mit einem hohen Dach und einer optimalen Federung durchaus Komfort. Der einzige Nachteil besteht darin, dass die Eltern die Fahrtrichtung des Kindes nicht verĂ€ndern können, wodurch sie eher fĂŒr den jĂŒngeren Nachwuchs geeignet sind.

VorteileNachteile
Unverwechselbares DesignFahrtrichtung nicht verÀnderbar
Große Reifen
Korb-Wannen und verspielte Textilien
Viel Platz

Geschwister- und Mehrlingskinderwagen

Zwillinge bedeuten doppeltes GlĂŒck, aber auch einige Herausforderungen. WĂ€hrend Eltern alles Weitere in zweifacher AusfĂŒhrung kaufen mĂŒssen, können sie beim Kinderwagen auf ein sogenanntes Geschwister- beziehungsweise Zwillingsmodell zurĂŒckgreifen. So bleiben die Geschwister beieinander und die Eltern sparen das Geld fĂŒr einen Zweitwagen. Die Mehrlingswagen gibt es sowohl in einer Tandem-Version, bei der die Kinder hintereinander sitzen, als auch in einer Doppelsitz-Ausgabe, bei welcher die Geschwister nebeneinander sitzen.

Einige Hersteller bieten weiterhin Mehrlingswagen fĂŒr bis zu vier Kinder an, die neben Vierlings-Eltern unter anderem auch KindertagesstĂ€tten nutzen. WĂ€hrend bei Tandem-Wagen das hintere Kind keine freie Sicht nach vorn hat, können die Kinder im Doppelsitz miteinander kommunizieren.

VorteileNachteile
Ausstattung in zweifacher AusfĂŒhrung Sehr breit beziehungsweise lang
Viel Stauraum
Relativ leichtes Eigengewicht
Stabil und belastbar
HĂ€ufig zusammenklappbar und platzsparend
Kontakt der Kinder zueinander und zu ihrer Umwelt möglich

Außergewöhnliche Modelle: Der Longboard-Kinderwagen

FĂŒr besonders sportliche Eltern, die ihre Skateboard-Leidenschaft nicht missen und trotzdem Zeit mit ihrem Kind verbringen wollen, haben sich die Kinderwagen-Hersteller etwas ganz Besonderes ausgedacht: ein Hybrid aus Kinderwagen und Longboard. Der Kindersitz fungiert hierbei als Haltegriff fĂŒr den Fahrer und die Handbremse vereinfacht den fĂŒr das Board typischen Halt per Fuß. Das Tragen eines Helms ist obligatorisch, damit sowohl das Baby als auch die Eltern – insbesondere bei StĂŒrzen in höheren Geschwindigkeiten – geschĂŒtzt sind.

Kinderwagen Longboard

Vorteile eines hochpreisigen Modells

FĂŒr gewöhnlich beginnt die Einstiegsklasse bei Kinderwagen ab etwa 500 Euro, die Mittelklasse liegt preislich zwischen 500 und 900 Euro, wohingegen die Oberklasse erst bei 900 Euro einsteigt. Die Vorteile eines teureren Modells beziehen sich neben gewissen Extras wie Ledergriffen vor allem auf die QualitĂ€t:

  • hochwertige Luftreifen
  • ergonomisch verstellbare Schiebestangen
  • mehrfach einstellbare RĂŒckenlehne
  • nachhaltige Materialien
  • leicht und zusammenklappbar
  • besonders lange Nutzungsdauer
  • bezĂŒglich ihrer Sicherheitsstandards auf das Äußerste geprĂŒft

Im Vergleich zeigt sich jedoch, dass auch gĂŒnstigere Modelle mit den gleichen Funktionen ĂŒberzeugen können.

Die „Must-haves“ bei Kinderwagen

Je nach individueller Lebenssituation beanspruchen Kinderwagen-Nutzer eine bestimmte Ausstattung. In lĂ€ndlichen Gegenden stehen Eltern bezĂŒglich der zurĂŒckzulegenden Distanzen, des vorherrschenden Fahruntergrundes und der Menge mitzufĂŒhrenden Equipments vor ganz anderen Herausforderungen als in der Stadt. Gleiches gilt fĂŒr das bevorzugte Transportmittel: Bei einer Beförderung im Auto mĂŒssen Verbraucher auf andere Eigenschaften achten als etwa in Bus oder Bahn. Dennoch sollte jeder Kinderwagen ĂŒber ein Mindestmaß an Funktionen verfĂŒgen, die den Alltag der Eltern vereinfachen.

Diese Eigenschaften sollte jeder Kinderwagen mitbringen

Da ein Baby am Tag bis zu 14 Stunden oder lĂ€nger schlĂ€ft, benötigt es auf jeden Fall eine angenehme Schlafumgebung. FrĂŒhestens ab dem siebten Monat erlernen sie das Aufsetzen, sodass eine waagrechte LiegeflĂ€che fĂŒr einen rĂŒckenschonenden und bequemen Transport sowie genĂŒgend Platz in alle Richtungen (circa 35 mal 79 Zentimeter) unumgĂ€nglich sind. Zum Standard eines jeden klassischen Kinderwagens gehören neben einer Bremse, einem Haltegurt und Sonnenschutz auch eine GepĂ€ckaufbewahrung sowie ein verstellbarer Lenker.

Wenn das Baby noch nicht selbststÀndig sitzen kann, sind Eltern zusÀtzlich auf eine Liegeschale angewiesen. Praktisch in wirklich jeder Lebenssituation ist zudem die Möglichkeit, den Wagen zusammenzuklappen, denn auf diese Weise lÀsst sich das GefÀhrt einfach und platzsparend verstauen.

Hinweis

Ein höhenverstellbarer Schieber dient – entweder durch Herausziehen oder Abknicken – der individuellen Anpassung an die GrĂ¶ĂŸe des Schiebenden und sollte sich ungefĂ€hr auf Bauchnabel-Höhe befinden, um den höchsten Komfort zu garantieren.

Um das Baby beim Aussteigen aus dem Auto nicht aus dem Sitz nehmen und auf diese Weise möglicherweise wecken zu mĂŒssen, gibt es zudem Babywannen, die Eltern aus dem Kinderwagen herausnehmen und als Kindersitz nutzen können. Diese bieten einerseits eine ebene LiegeflĂ€che und sind zudem stabiler sowie formbestĂ€ndiger als Softtragetaschen, andererseits jedoch schwerer und sperriger. Eine Softtragetasche hingegen ist handlich und relativ leicht, aber etwas instabiler und mit einer kleineren LiegeflĂ€che versehen. Babyschalen wiederum können Nutzer problemlos zum Autositz umwandeln, wĂ€hrend ein Sportwagen-Aufsatz aus dem klassischen Kinderwagen einen Jogger macht.

FĂŒr einen Transport im Auto sollten die Eltern noch vor dem Kauf ihren Kofferraum ausmessen, damit sie die richtige GrĂ¶ĂŸe erwerben. In öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß brauchen Nutzer hingegen eine gute FĂŒhrung des Babywagens, ein GefĂ€hrt mit Querstange zur einhĂ€ndigen Steuerung sowie große und luftbreite RĂ€der, welche die Leichtigkeit auf rauem Untergrund erhöhen.

Ein Einkaufskorb erleichtert das Unterbringen wichtiger Utensilien und EinkÀufe. Aktive Eltern und Jogger sollten obendrein auf gute RÀder achten. Die Art und Anzahl der RÀder variiert je nach Modell.

Sicherheit steht an erster Stelle

Neben der QualitĂ€t steht selbstredend die Sicherheit ganz oben auf der Checkliste. Um einen allumfassenden Schutz zu gewĂ€hrleisten, braucht der Babywagen insbesondere einen Sicherheitsgurt, eine Polsterung und Bremsen. Die Feststellbremse sollte beide HinterrĂ€der gleichzeitig blockieren und leicht zu bedienen sein. Eine zusĂ€tzliche Handbremse sorgt fĂŒr den nötigen Halt bei Fahrten durch offenes GelĂ€nde. Um schĂ€dliche Stoffe ausschließen zu können, sollten Verbraucher zudem auf Ökomodelle zurĂŒckgreifen.

Weiterhin beeinflusst das Material Eigenschaften wie das Gewicht, die FlexibilitĂ€t, die StabilitĂ€t sowie den Komfort und Witterungsschutz. Sowohl beim Gestell als auch beim Stoff sollten Nutzer auf ein robustes und gleichzeitig pflegeleichtes Material achten. Die gĂ€ngigsten Siegel mit einer ausfĂŒhrlichen SicherheitsprĂŒfung sind TÜV („Technischer Überwachungsverein“) und GS („GeprĂŒfte Sicherheit“), aber auch CE („EuropĂ€ische Gemeinschaft“).

Sicherheits-Checkliste

‱ Funktionieren die Gestell-Fixierungen richtig?

‱ Sind alle Nieten festgezogen?

‱ Sehen die Plastikteile in Ordnung aus?

‱ Sitzen alle KlettverschlĂŒsse beziehungsweise Druckknöpfe fest?

‱ Arbeiten die Bremsen angemessen?

‱ HĂ€lt der SicherheitsbĂŒgel?

Daneben muss der Wagen selbstverstĂ€ndlich auch bequem sein. Das heißt: ĂŒber ausreichend Platz verfĂŒgen und flexibel in Liege-, Ruhe- sowie Sitzposition zu verstellen sein, um einen höchstmöglichen Liegekomfort zu garantieren.

Weitere praktische Eigenschaften

Hersteller statten Kinderwagen heutzutage mit allen möglichen Zusatzfunktionen aus, um sowohl dem Kind als auch den Eltern den Alltag zu vereinfachen. Die folgende Liste fasst die wichtigsten Eigenschaften eines Kinderwagens zusammen:

GrĂ¶ĂŸe und Gewicht

Der Wagen sollte neben EinkĂ€ufen und GepĂ€ck in den Kofferraum passen, zu Hause gut verstaubar und ohne fremde Hilfe zu heben sein, denn das Gewicht belastet beim Schieben den RĂŒcken. Ein Gestell aus Aluminium gewĂ€hrleistet die nötige Leichtigkeit. Nichtsdestotrotz sollte die LiegeflĂ€che groß genug sein, damit das Baby in den ersten Monaten ausreichend Platz fĂŒr einen Schlafsack im Winter sowie Luft im Sommer hat.

Stoffe

Die BezĂŒge existieren in allen möglichen Designs, wobei abziehbare Stoffe in der Regel waschbar sind. Der Stoff sollte robust und vor allem schadstoffarm sein.

Rad-Durchmesser

Je grĂ¶ĂŸer der Durchmesser des Rades, desto leichter fĂ€llt das Schieben auf unebenem Un-tergrund, da große Reifen besser federn und die ErschĂŒtterungen dĂ€mpfen.

Travel-System

Bei diesem Klick-System können Eltern mittels eines Adapters verschiedene AufsÀtze auf das Gestell montieren.

Klappmechanismus

Zusammenklappbare Wagen vereinfachen sowohl den Transport als auch die Lagerung. Zu-sĂ€tzlich sollte der Wagen ĂŒber eine Sicherung verfĂŒgen, die das Einklemmen von Fingern, aber auch das Auslösen durch eine Kinderhand verhindert.

Federung

Kinderwagen mit einer guten Federung bieten sowohl in der FußgĂ€ngerzone als auch im GelĂ€nde den besten Komfort fĂŒr das Kind und den Schiebenden.

Feststellbremse

Die Feststellbremse ist in der Regel TÜV-geprĂŒft und befindet sich an den HinterrĂ€dern, welche blockiert werden – im Gegensatz zur Handbremse, die dauerhaft gedrĂŒckt bleiben muss, um zu greifen.

Anschnallgurt

Sobald das Kind sitzen kann, benötigt es einen sogenannten HosentrĂ€gergurt, bei dem Schultern, HĂŒften und Beine gepolstert sind. Dieses FĂŒnf-Punkt-System schĂŒtzt den Nach-wuchs vor dem Herausfallen.

Gepolsterte LiegeflÀche

Die Polsterung dient der Abdeckung von Gestellverstrebungen, Klammern und Schraub-knöpfen unterhalb LiegeflÀche.

Schwenkbare VorderrÀder

Um 360 Grad schwenkbare Reifen erleichtern insbesondere in der Stadt das Manövrieren.

Bestimmbare Ausrichtung

WĂ€hrend der Blick auf die Eltern Neugeborenen ein SicherheitsgefĂŒhl schenkt, lĂ€sst sich die Babyschale einfach drehen, sobald die Kinder neugieriger werden.

Höhenverstellbarer Schieber

Vor allem, wenn GrĂ¶ĂŸenunterschiede zwischen den Partnern bestehen, sind an die GrĂ¶ĂŸe des Nutzers anpassbare Schieber praktisch, um RĂŒckenschmerzen zu vermeiden. Teleskop-Schieber sind in LĂ€nge und Höhe verstellbar, Knickschieber hingegen durch das Abknicken an Druckknöpfen variabel, und Schwenkgriffe können Nutzer auf die gegenĂŒberliegende Seite umlegen.

Verstellbare RĂŒckenlehne

Mit einer stufenlos verstellbaren Lehne ist der Neigungswinkel im vorgegebenen Rahmen individuell einstellbar. Bei einer Anpassung ĂŒber Stufen stehen dagegen nur wenige Neigungswinkel zur Auswahl, sie funktioniert aber schnell und ruckelfrei. Auf diese Weise ist eine Liege- oder Ruheposition möglich.

Vielfalt an Zubehör

Die FĂŒlle an Zubehör fĂŒr Kinderwagen erscheint unermesslich. So gibt es unterschiedliche FußsĂ€cke je nach Temperatur: einen Winter-Fußsack mit WĂ€rmeschutz fĂŒr kalte Wintertage, einen Sommer-Fußsack aus leichten Materialien und einen Universal-Fußsack fĂŒr alle Jahreszeiten. Gegen Wind und Wetter hilft ein zusĂ€tzlicher Regenschutz, und fĂŒr die Luftzirkulation oder eine einfache Verabreichung der Flasche sorgt ein Fenster. Gegen die Sonne spannen die Eltern ein Sonnentuch oder befestigen einen Sonnenschirm direkt am GestĂ€nge beziehungsweise ein Sonnensegel mit Gummis am Verdeck. Auch fĂŒr den Liegekomfort existiert eine Unmenge an Zubehör, seien es Matratzen, Decken, Kissen oder BettwĂ€sche. Des Weiteren sorgen die speziell angefertigten Spielzeuge, etwa Ketten sowie Glöckchen und Rasseln fĂŒr strahlende Kinderaugen. FĂŒr etwas Ă€ltere Kinder können Eltern Trittbrett, Multiboard und Buddyseat anbringen.

Kinderwagen Aufbau

Die Schiebenden können sich indessen mit wĂ€rmenden Handmuffen, Handy- und GetrĂ€nkehaltern, einem Organizer, Shopper-Netzen, Taschen und Karabinerhaken ausrĂŒsten. FĂŒr die nötige Sicherheit garantieren Reflektor-Kit, Sicherheitslicht und ein Kinderwagen-Schloss.

Tipps fĂŒr den Umgang mit Kinderwagen

Die folgenden Tipps helfen insbesondere Erstnutzern im Alltag mit einem Kinderwagen:

  • Achten Sie auf Sicherheitsmerkmale wie einen FĂŒnf-Punkte-Gurt.
  • ÜberprĂŒfen Sie regelmĂ€ĂŸig die Bremsen.
  • BetĂ€tigen Sie bei jedem Halt die Feststellbremse.
  • Beladen Sie den Wagen keinesfalls zu einseitig, da Kippgefahr besteht.
  • Benutzen Sie eine Fahrradklingel, um sich bei Ihren Mitmenschen bemerkbar zu machen.
  • Vermeiden Sie die pflegeintensiveren hellen Farben.
  • Beachten Sie, dass Taschen am Schieber oder an den Griffen die StabilitĂ€t beeintrĂ€chtigen.

Stellen Sie den Babywagen nicht ohne Schloss im Treppenhaus ab.

Welches Modell eignet sich fĂŒr welches Alter?

Je nach Alter des Kindes empfehlen sich bestimmte Kinderwagen-Arten mehr als andere. Um Eltern einen Überblick zu verschaffen, finden Interessierte in der anschließenden Tabelle fĂŒr jede Altersgruppe das richtige Modell.

0 bis 6 Monate

Die schutzbedĂŒrftigen Neugeborenen liegen anfangs ausschließlich. Deshalb benötigen sie eine weiche, aber stabile Schale mit hohem Komfort bei gleichzeitiger Sicherheit. Da sie viel schlafen und zudem Ă€ußerst sonnenempfindlich sind, muss das GefĂ€hrt nicht nur ausreichend gefedert, sondern vor allem gut geschĂŒtzt sein. WĂ€hrend Verbraucher klassische Kinderwagen preisgĂŒnstig erwerben können, halten anpassbare Kombi-Wagen wesentlich lĂ€nger. Außerdem mĂŒssen Eltern ihre Kinder darin nicht wecken, um sie aus dem Auto zu heben.

6 bis 12 Monate

Da Kinder in der Regel mit etwa neun Monaten das aufrechte Sitzen lernen, schlafen und sitzen sie von nun an abwechselnd. Sie wollen Kontakt und nehmen die Außenwelt verstĂ€rkt wahr. In diesem Altersabschnitt ist prinzipiell jeder Typ möglich – ob Sportwagen, Jogger oder Kombi-Wagen. Wichtig ist jedoch ein Gurt mit FĂŒnf-Punkt-System, damit das Kind nicht aus dem Wagen herausfĂ€llt. Mithilfe eines verstellbaren Sitzes können die Eltern ihr Kind langsam an eine Sitzposition herantasten. Insgesamt braucht das Kind genĂŒgend Platz, sowohl zu den Seiten als auch nach oben. Ein großes Verdeck sorgt außerdem fĂŒr eine gewisse PrivatsphĂ€re und schĂŒtzt den Sprössling vor zu vielen EindrĂŒcken.

12 bis 24 Monate

Mit zunehmendem Alter wird das Kind unabhĂ€ngiger und möchte die Umwelt erkunden. Deshalb sollte es möglichst schnell aus dem Wagen gelangen können. Eine flexible Handhabung sowie ein SchutzbĂŒgel sind in diesem Abschnitt unabdingbar. Am geeignetsten sind folglich Kombi-Kinderwagen, aber auch Buggys und Sportwagen, die leicht, einklappbar und mit einer variablen Blickrichtung versehen sind.

Kinderwagen fĂŒr jedes Alter

ZusĂ€tzlich existieren Kinderwagen, die fĂŒr jedes Alter geeignet sind. Dabei handelt es sich in den meisten FĂ€llen um Kombi-Kinderwagen, die ein höheres Maximalgewicht aushalten. Von der Liegeschale bis zum Sportsitz passt sich der Kinderwagen jeglicher Altersgruppe an.

Wer hat Kinderwagen getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Kinderwagen. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Die Stiftung Warentest hat in ihrem aktuellen Test von 2019 insgesamt 14 Kinderwagen auf den PrĂŒfstand gestellt, davon elf Mono- und drei Geschwisterkinderwagen. Im Vergleich zum Test von 2017 stellte die Stiftung fest, dass sich die Testergebnisse hinsichtlich der Schadstoffbelastung der Kinderwagen verbessert haben. FĂŒr das QualitĂ€tsurteil „sehr gut“ reichte es dennoch bei keinem Modell. SĂ€mtliche Wagen beweisen zwar eine sehr gute Haltbarkeit, doch allen voran die kindgerechte Gestaltung der Wagen ist bei keinem Testmodell vollends zufriedenstellend. Der Hauck Saturn R Duoset ist mit der Gesamtnote 2,3 der Testsieger. Die Haltbarkeit des Wagens erhĂ€lt das QualitĂ€tsurteil „sehr gut“. In den restlichen Testkategorien „Kindgerechte Gestaltung“, „Handhabung“, „Sicherheit“ und „Schadstoffe“ konnte das Produkt mit „gut“ abschneiden. In puncto Preis-Leistung ist der Kinderwagen mit 400 Euro verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig gĂŒnstig.

Platz zwei im Test teilen sich drei Modelle: Der ABC Design Salsa, der Bugaboo Fox und der Joolz Day 3 allesamt mit der Testnote 2,4. Trotz zum Teil guter bis sehr guter Ergebnisse haben die Wagen allesamt lediglich mittelmĂ€ĂŸige Resultate im Test der kindgerechten Gestaltung erzielen können. DarĂŒber hinaus sind alle drei Modelle verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig teuer. Das Schlusslicht des Tests ist der T-Light von Babyone B.O. Startklar (4,6). Der vergleichsweise gĂŒnstige Kinderwagen musste eine Abwertung hinnehmen: Grund dafĂŒr sind nachgewiesene Schadstoffe in den Griffen.

Im Test der Geschwisterwagen ist der Zoom von ABC Design (2,7) zum Testsieger gekĂŒrt worden. Eine sehr gute Haltbarkeit und ausreichend Sicherheit sowie geringe Schadstoffbelastung trösten jedoch nicht ĂŒber eine mittelmĂ€ĂŸige kindgerechte Gestaltung und Handhabung hinweg. Die Modelle Donkey 2 Duo von Bugaboo (4,0) und Geo2 von Joolz (4,0) teilen sich die rote Laterne des Tests. Die schlechte Eignung fĂŒr Kinder fĂŒhrt bei beiden Kinderwagen zur Abwertung.

Öko-TEST hat 2015 ebenfalls zehn Kinderwagen einem Test unterzogen. Die Test-GefĂ€hrte wurden allen voran auf Alltagstauglichkeit und Schadstoffe untersucht. Die Testergebnisse reichen von „gut“ bis „mangelhaft“. Lediglich zwei Kinderwagen stellten im Test ein erhöhtes Sicherheitsrisiko aufgrund billiger Bauweise dar.


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