Navigationsgeräte-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Navigationsgeräte ersetzen den typischen Straßenatlas und die althergebrachten Straßenkarten mehr und mehr. GPS-basiert und vielfach mit Zusatzfunktionen wie Staumeldern ausgestattet, sollen sie eine wesentlich verlässlichere und vor allem aktuellere Routenführung bieten als Kartenwerke.
  • Navigationsgeräte – vielfach Navis genannt – werden in verschiedensten Ausstattungen, fest installiert oder mobil, für verschiedene Fahrzeugtypen, in unterschiedlichen Preisklassen und mit einer ganzen Reihe von Extrafunktionen angeboten.
  • Navigationsgeräte sind in Deutschland sehr beliebt. Allein im Jahr 2017 konnten Anbieter hierzulande einen Umsatz von 232 Millionen Euro mit Navigationsgeräten erzielen.

„In 400 Metern rechts abbiegen“ – Mit dem Navigationsgerät sicher und schneller ans Ziel?

Viele Menschen kennen diese Situation noch: Auf dem Weg an den Urlaubsort verfährt man sich regelmäßig, weil man den richtigen Abzweig verpasst hat oder das vorher studierte Kartenmaterial leider nicht mehr aktuell war. Fahrer und Beifahrer streiten über die richtige Route. Vielfach erweisen sich die Staumeldungen über den Verkehrsfunk nicht als aktualisiert oder werden zu wenig beachtet, so dass man den Stau nicht rechtzeitig umfahren kann. Sucht man dann auf dem Weg in die Ferien auch noch spontan nach einer Übernachtungsmöglichkeit oder einem ansprechenden Restaurant, bleibt oft nur die Möglichkeit, sich bei anderen Autofahrern oder an der nächsten Tankstelle durch zu fragen. Hier soll ein modernes Navigationsgerät Abhilfe schaffen. Es soll den Auto-, Motorrad- oder LKW-Fahrer nicht nur sicher, bequem und schnell ans Ziel führen, sondern weitere Informationen auf dem Weg bereithalten. Wie funktionieren Navis, welche Vorteile haben sie und lohnt sich die Anschaffung für jeden Verkehrsteilnehmer in gleichem Maße?

Was bringt mir ein Navigationsgerät (“Navi”) und wofür brauche ich es?

Ein Navigationsgerät ist ein satellitenbasiertes Ortungssystem. Es ist daher in der Lage, die aktuelle Position eines Fahrzeuges via Satellit festzustellen und den Verkehrsteilnehmer nach Eingabe eines bestimmten Ziels sprachgesteuert und mit elektronisch-visueller Übersicht an den Zielort zu führen. In der Regel lassen sich dabei auch bevorzugte Routen voreinstellen wie zum Beispiel eine schnelle Route oder eine Wegführung außerhalb von Autobahnen sowie Schnellstraßen. Manche Navigationsgeräte ermöglichen sogar eine Routenplanung angepasst an die speziellen Eigenschaften des Fahrzeugs, etwa an Größe, Gewicht und Ladung eines LKWs, der bestimmte Straßen, Tunnel und Brücken nicht befahren kann.

In vielen Fahrzeugen sind Navigationsgeräte bereits fest installiert. Andere sind mobil – klassisch ist hier das “Modell Saugnapf” – das innen an die Windschutzscheibe des Fahrzeugs angebracht wird oder ein in das Smartphone integriertes System. Eine Vielzahl von Herstellern bieten Navigationsgeräte mit verschiedenen Ausstattungsmerkmalen und unterschiedlichen Preisklassen an. Bekannt sind etwa Tomtom, Garmin, Hieha, Blaupunkt und Becker, um nur einige zu nennen.

Ohne das GPS-System können Navigationsgeräte nicht funktionieren. GPS steht für Global Positioning System. Ursprünglich handelt es sich bei GPS um ein von den USA militärisch genutztes Ortungssystem per Satellit, das bis in die Mitte der 1990er Jahre hinein mit einer gewollten Signalverschlechterung für zivile Nutzung und Verkehrsleitführung nur beschränkt nutzbar war. Danach wurde das System Schritt für Schritt auch außerhalb der militärischen Nutzung freigegeben.

40 Jahre GPS
Navigationsgeräte auf GPS-Basis gibt es bereits seit 40 Jahren. Am 22. Februar 1978 erreichte der erste US-amerikanische GPS-Satellit seine Umlaufbahn um die Erde. Seitdem hat sich das satellitengeführte Ortungssystem von einem Spezialnutzen für Wissenschaftler, Militär und Extremsportler zu einem alltäglichen Hilfsmittel besonders im Straßenverkehr entwickeln können. Selbst Fußgänger greifen über ihr Smartphone vielfach auf GPS-Funktionen zurück, um ihren Weg in fremden Städten und Orten zu finden.

Mehr als 25 GPS-Satelliten des aktuellen US-Amerikanischen NAVSTAR-GPS-Systems umkreisen die Erde und geben mit kodierten Radiosignalen permanent ihre aktuelle Position und die genaue Uhrzeit durch. GPS-Geräte wie Navis empfangen die entsprechenden Daten und berechnen über die Signallaufzeiten die eigene Position sowie Geschwindigkeit. Für eine Positionsbestimmung sind mindestens 3 Satelliten notwendig. In der Praxis kommen 4 Satelliten zum Einsatz damit auch die genaue Uhrzeit im empfangenden Gerät bestimmt werden kann. Da mithilfe der GPS-Signale nicht nur der Standort, sondern auch die Geschwindigkeit eines sich bewegenden Empfängers bestimmt werden kann, erlauben Navigationsgeräte Angaben zur voraussichtlichen Ankunftszeit am Ziel, die während der Fahrt ständig aktualisiert werden. Die Idee eines Ortungssystems, das satellitenbasiert arbeitet geht bereits zurück auf deutsche Patente aus den 1930er und 1940er Jahren.

Wie funktioniert das Navi?

Jedes Navigationssystem besteht aus einer digitalen Straßenkarte, einer speziellen Software zur Routenplanung und Zielführung sowie der Positionsbestimmung per GPS. Das Herz des Navigationsgerätes ist der GPS-Empfänger. Die Signale, die er empfängt, werden von der entsprechenden Software verarbeitet und erlauben die Darstellung sowie Ausgabe von Informationen wie Standort, Route, Geschwindigkeit und Zeitangaben und zwar per Sprache sowie visuell. Navigationsgeräte verfügen dafür entweder über eigene Lautsprecher oder werden in die Lautsprechersysteme des Fahrzeuges beziehungsweise in die Sprachausgabe des Smartphones integriert.

Das passende Kartenmaterial für die richtige Route

Bei der Routenplanung kommt es darauf an, welche digitalen Straßenkarten in das System eingespeichert sind. Wer beispielsweise mit seinem Fahrzeug auch im europäischen Ausland unterwegs ist, muss beim Kauf darauf achten, dass nicht nur die Deutschland-Karte Teil des Navigationssystems ist, sondern auch die Straßenkarten anderer Länder erfasst sind. Für die Zielgenauigkeit und eine sichere Routenführung kommt es besonders auf die Aktualität des Kartenwerks an sowie die immer wieder nötige Feinjustierung mit dem aktuell beteiligten Satellitensystem. Hierfür bilden Updates bei Software mit aktualisiertem Kartenmaterial einen wichtigen Bestandteil der Nutzung von Navigationsgeräten. Die entsprechenden Angebote der verschiedenen Hersteller sollten die Kaufentscheidung an dieser Stelle beeinflussen.

Neben dem US-amerikanischen NAVSTAR-GPS, das im allgemeinen Sprachgebrauch im Bereich der Verkehrsleitsysteme einfach als GPS bezeichnet wird und heute auch in der zivilen Nutzung weite Verbreitung gefunden hat, existieren andere satellitengestützte Navigationssysteme. Im Aufbau ist beispielsweise das europäische globale Satellitennavigationssystem Galileo. Russland betreibt das sogenannte GLONASS-System und China das Beidou-System. Im Augenblick ist nicht abzusehen, dass das verbreitete GPS durch ein anderes Thema ersetzt werden wird. Eine solche Entwicklung in der Zukunft ist allerdings auch nicht auszuschließen.

Worauf müssen Sie beim Kauf eines Navis achten?

Die Vielzahl angebotener Geräte mit ihren unterschiedlichen Funktionen und Preislagen kann den Käufer eines Navigationsgerätes verwirren. Es werden im Folgenden die klassischen Funktionen eines Navigationsgeräts mit einigen wünschenswerten Extras sowie speziellen Ausstattungen für besondere Fahrzeuge dargestellt.

Displaygröße und Beleuchtung

Die Größe des Displays und die Beleuchtungsstärke bestimmen im Wesentlichen den Komfort bei der Nutzung eines Navis. Bei der Displaygröße weisen ansprechende Geräte mindestens eine Bildschirmdiagonale von 5 Zoll auf. Es sind aber auch Navis im Angebot, die über eine Bildschirmgröße von 7 Zoll verfügen. Größe und Beleuchtung des Displays sind auch deshalb wichtige Aspekte für die Kaufentscheidung, weil der Einsatz eines Navis den Fahrer möglichst wenig von seiner Konzentration auf das Fahren ablenken soll. Kleinere, schlecht beleuchtete Displays zwingen dazu, längere Zeit und genauer auf das Display zu schauen. Das kann die Sicherheit beim Fahren beeinträchtigen. Besonders Fahrer mit Sehschwäche und Brillenträger sollten also auf eine ausreichende Dimensionierung des Navigationsgeräts achten. Allerdings kommt es beim Display nicht nur auf dessen Größe an, sondern auch auf zusätzliche Komfortfunktionen wie zum Beispiel eine automatische Displayausrichtung.

Enthaltenes Kartenmaterial

Wer die Anschaffung eines Navigationsgerätes plant, wird seine Wahl auch danach treffen, welches Kartenmaterial das gewünschte Gerät von Haus aus mitbringt und ob gegebenenfalls später weitere Länder eingespielt werden können. Die vielfach verbreiteten 3D-Karten bieten einen besonders plastischen Eindruck von der Fahrtroute und deren Gegebenheiten, so dass die Navigation erheblich erleichtern können. Gerade, wer viel im Ausland unterwegs ist oder sich an unbekannte Routen wagt, sollte Wert auf 3D-Karten liegen.

Point of Interest-Anzeige – Tankstellen, Restaurants, Hotels, Sehenswürdigkeiten und mehr

Viele Navigationsgeräte verfügen auf über zusätzliche Anzeigen interessanter Navigationspunkte auf der Route. Wer viel auf Reisen ist, möchte über das Navigationsgerät auch auf Informationen zu Tankstellen, Hotels und anderen wichtigen Einrichtungen zurückgreifen können. Die meisten modernen Geräte verfügen über solche zusätzlichen Informationen und stellen sie in anschaulicher Weise für den Nutzer bereit, wobei sogar bei Restaurants und Hotels Qualitätswünsche des Nutzers berücksichtigt werden können.

Update-Optionen

Eine ganz entscheidende Rolle bei der Auswahl des Geräts spielt die Update-Funktion. Einige Navigationsgeräte punkten hier mit einer lebenslangen Update-Funktion für das Kartenmaterial (sogenannte Life-Time Maps), die kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Für die Kaufentscheidung sollte ferner eine Rolle spielen, wie die entsprechenden Updates eingespielt werden können. Manche Geräte verfügen über Kartenslots, in die SD-Karten eingeführt werden können. Kartenupdates können so einfach auf dem heimischen PC auf die Karte heruntergeladen werden und dann auf das Navigationsgerät übertragen werden.

Verkehrsinfos

Wer sicher, schnell sowie stau-frei sein Ziel erreichen will, kommt um eine integrierte Verkehrsinformation im Navigationsgerät nicht herum. Die Anbindung an Verkehrsinformationen wird durch integrierte Verkehrsinformationsempfänger erreicht. Meistens handelt es sich um einen sogenannten TMC-Verkehrsfunkinformationsempfänger. TMC steht dabei für „Traffic Message Channel“ und bezeichnet ein System, bei der die Verkehrsinformationen sozusagen oben auf das Radioprogramm der öffentlich-rechtlichen Radiosender aufgesetzt und „huckepack“ an das Navi übertragen werden. Technisch gesehen ist das Navigationsgerät mit einem eingebauten Radio-Empfänger verbunden. Dabei sind Navis in der Lage, die entsprechenden Nachrichten in die Karte einzublenden und sie auch als Text darzustellen. Das Navigationsgerät verarbeitet die Meldungen insofern eigenständig weiter, indem es bestimmte Umleitungen in Betracht zieht und gegebenenfalls eine neue Strecke berechnet. Manche Navigationsgeräte arbeiten mit dem TMC Pro System. Dabei handelt es sich um einen Bezahldienst der Telekom-Tochter T-Systems Traffic, dessen Nutzung in einigen Navis bereits in den Kaufpreis einberechnet ist. TCM Pro greift auf automatische Sensoren zurück, die an Autobahnbrücken und bestimmten Positionen im Straßenverkehr Informationen zur Verkehrslage sammeln sowie versenden.

Fahrspurassistent/Parkassistent

Viele gute Navigationsgeräte bieten einen integrierten Fahrspurassistenten. Dieser bereitet bei Autobahnkreuzen und Autobahnausfahrten bereits frühzeitig die Wahl der richtigen Fahrspur vor. Visuelle Standbilder zeigen dabei den entsprechenden Straßenverlauf deutlich sichtbar an. Es handelt sich hierbei um eine sehr komfortable Funktion in einem Navi, die unter anderem verhindert, dass die Abfahrt versäumt wird oder man nicht rechtzeitig in die entsprechende Spur wechseln kann. Einige Geräte sind zusätzlich mit einem Parkassistenten ausgestattet, der über eine mitgelieferte Rückfahrkamera mit Daten gefüttert wird und das rückwärtige Einparken erleichtern kann.

Suchfunktion

Die Suchfunktion ist bei den verschiedenen Geräten unterschiedlich detailliert ausgestaltet. Hierbei geht es vor allem darum, auch kleinste Straßen und Orte sicher über die Suchfunktion in der Eingabemaske zu identifizieren und eingeben zu können. Man kann diese Suche an verschiedenen Aspekten festmachen, zum Beispiel einer Postleitzahl und mithilfe des Alphabets. Viele Geräte bieten nach Eingabe der Postleitzahl und eines Anfangsbuchstabens bereits mögliche Kandidaten für die gesuchte Straße automatisch an. Je besser die Suchfunktion ausgestaltet ist, desto schneller und einfacher kann die Zieleingabe erfolgen. Das ist auch bei Zielen im europäischen Ausland besonders wichtig, weil dabei noch sprachliche Besonderheiten zu beachten sind. Viele Geräte erlauben die Suche über die Sprachfunktion.

Verbindungsmöglichkeiten und Anschlüsse

Die angebotenen Geräte unterscheiden sich bei ihren Anschlüssen und Verbindungsmöglichkeiten. Eine Vielzahl der modernen Geräte verfügt über einen USB-Anschluss zur Aufladung und enthält im Lieferumfang ein passendes USB-Kabel. Teilweise werden zusätzliche Micro-SD Anschlüsse integriert, die auch die Übertragung von Kartenmaterial über eine Speicherkarte ermöglichen. Ein USB-Auto Ladegerät gehört oft zum Standard. Eine Reihe von Navis lässt sich über WLAN, WiFi oder Bluetooth mit anderen Geräten verbinden.

Steuerung und Bedienbarkeit

Interessant ist beim Navigationsgerät außerdem, wie es gesteuert werden kann. Neben der klassischen Touchscreen-Steuerung bieten viele Geräte inzwischen die Sprachsteuerung an. Die einzelnen Geräte können sich darin unterscheiden, wie einfach das Navigationsgerät zu bedienen ist. Vielfach sorgen mehr Funktionen für eine höhere Komplexität bei der Bedienung des Gerätes.

Text-To-Speech Funktion

Navigationsgeräte, die über die sogenannte Text-to-Speech Funktion verfügen, navigieren exakter. Bei ihnen lautet die Ansage nicht: ” Biegen Sie in 300 m rechts ab”, sondern “Biegen Sie in 300 m in die Konrad-Schumann-Straße ab.” Das erhöht den Komfort bei einer geführten Route erheblich und vermeidet Missverständnisse bei der Führung des Fahrzeugs.

Tipp vor dem Kauf ihres Navigationsgerätes

Erarbeiten Sie sich im Vorfeld ihrer Anschaffung anhand der obigen Liste schwerpunktmäßig die Eigenschaften, die Ihr neues Navigationsgerät unbedingt aufweisen sollte. Stellen Sie dabei vor allem folgende Fragen:  
Wo und wie möchte ich das Navigationsgerät einsetzen?
Werde ich das Gerät häufig einsetzen?
Welche Anschluss- und Lademöglichkeiten bietet mein Fahrzeug von Hause aus?

Kopplung mit Smartphone

Einige Navigationsgeräte sind von vornherein in das Smartphone integriert, oder aber autarke Geräte lassen sich mit dem Smartphone verbinden, was vor allem für Freisprechanlagen eine interessante Option ist. Hierbei werden Telefongespräche nicht durch entsprechende Routenanweisungen gestört.

Akkulaufzeiten

Die Akkulaufzeiten können bei autarken Navigationsgeräten ein weiterer wichtiger Aspekt für die Kaufentscheidung sein. Sie spielen insbesondere eine Rolle, wenn das Gerät nicht wie die meisten modernen Geräte über entsprechende Anschlüsse im Fahrzeug selbst aufgeladen werden kann.

Montage des Gerätes

Navigationsgeräte können auf verschiedene Art und Weise im Fahrzeug montiert werden. Die einfachste und sehr gängige Form der Montage ist die Saugnapflösung. Dabei wird das Navi mit einer Halterung über Ansaugen an die Frontscheibe von innen befestigt. Üblicherweise ist die Halterung dabei um mindestens 60 Grad drehbar. Daneben bieten verschiedene Anbieter auch eingebaute Geräte und semi-integrierte Navigationslösungen für die Fahrzeuge an, die aber regelmäßig mit Mehrkosten verbunden sind. Bei verschiedenen neue Wagen sind Navigationsgeräte bereits ab Werk im Fahrzeug verbaut. Mobile Lösungen können den Vorteil haben, dass das Navi ohne großen Aufwand gelöst und auch beispielsweise schnell einmal mitgenommen, beziehungsweise verdeckt im Fahrzeug verstaut werden kann

Lieferumfang

Bei einer Kaufentscheidung und vergleichenden Betrachtung von Navigationsgeräten sollte auch der Umfang der Lieferung entsprechend gewichtet werden. Verbindungskabel und Halterungen sind Standard.

Speicherkapazität und äußere Merkmale wie Gewicht und Größe

Für die Leistungsfähigkeit eines Navigationsgerätes sollte der Nutzer die Speicherkapazität des kleinen „Routenfinders“ berücksichtigen. Außerdem unterscheiden sich Navis in der Größe und dem Gewicht. Wer sein Navigationsgerät ständig bewegen oder mitnehmen will, sollte ein leichteres Modell bevorzugen.

Das Navi spricht zu mir – welche Rolle spielt die Stimme?

Gerade für Vielfahrer ist die Stimme des Navigationsgeräts eine entscheidende Kenngröße beim Kauf. Diese sollte sympathisch und angenehm sein. Regelmäßig lassen die Geräte die Wahl zwischen einer weiblichen oder männlichen, beziehungsweise verschiedenen Sprechern beiderlei Geschlechts. Ob eine männliche oder weibliche Stimme dabei angenehmer klingt, ist weitestgehend Gegenstand der subjektiven Einschätzung. Hilfreich ist es, wenn man vor dem Kauf bereits einmal eine Demonstration der Sprecher in Anspruch nehmen kann. Viele Anbieter bieten inzwischen auch alternative Sprecher zum Download an, wenn die vorinstallierten Stimmen überhaupt nicht dem persönlichen Geschmack des jeweiligen Nutzers entsprechen.

Darf es etwas mehr sein – das Navi warnt und berät

Navigationsgeräte haben heute eine Vielzahl von Zusatzfunktionen. Sie warnen vor Radarfallen, richten ihre Routenberechnung tageszeitabhängig aus und erleichtern den Umgang mit Notfällen über ein spezielles Notfallmenü. Manche Geräte integrieren eine Freisprecheinrichtung und das Zusammenspiel mit dem Smartphone bei Telefonaten. Andere warnen vor Wildwechsel, mahnen Pausen an und achten auf Ermüdungserscheinungen des Fahrers. Regelmäßig sind solche Extrafunktionen mit einem höheren Anschaffungspreis des entsprechenden Gerätes verbunden. Hier kommt es auf die Bedürfnisse des einzelnen Nutzers an und auf die Einsatzfrequenz des Navigationsgerätes. Vielfahrer, besonders solche, die zu unterschiedlichen Zeiten unterwegs sind und die die unterschiedlichsten Verkehrswege nutzen, sind mit den Extrafunktionen vielfach gut bedient. Diese besonders ausgestatteten Navigationsgeräte sorgen für mehr Sicherheit und auch für einen höheren Komfort auf langen Fahrten.

Umfangreiche Funktionen beim Navi – Vor- und Nachteile

Im Folgenden werden verschiedene spezielle Funktionen auf ihre Vor- und Nachteile untersucht. Man muss dazu sagen, dass mehr Funktionen die Nutzer vielfach dazu zwingen, sich intensiver mit dem Gerät auseinanderzusetzen und die Geräte unter Umständen weniger intuitiv zu bedienen sind.

Funktion / EigenschaftVorteilNachteil
RadarwarnerMehr Sicherheit beim FahrenUnter Umständen eine Anregung, allgemein sehr schnell zu fahren, weil man sich sicher fühlt
PausenmahnerSinnvolle Erinnerungsfunktion zur Sicherheit bei längeren StreckenWeniger Aufmerksamkeit auf subjektives Müdigkeitsempfinden
Großer FunktionsumfangMehr Komfort beim FahrenKomplizierte Bedienung und Nichtnutzung vieler Funktionen, wenn kein Bedarf besteht

Wer ein Navigationsgerät für seinen LKW, Bus, Caravan oder sein Motorrad benötigt, stellt andere Ansprüche an das Gerät als es PKW-Fahrer tun.

Navigationsgeräte für LKW und Busse

LKW- und Busfahrer im professionellen Bereich sind grundsätzlich Vielfahrer. Sie benötigen eine speziellere Routenplanung, die zum Beispiel auch den Umstand berücksichtigt, dass manche Straßen und Brücken nicht von LKW einer bestimmten Größe befahren werden können. Für die LKW-Fahrer kommt es außerdem darauf an, dass sie keine Zeit in Staus verlieren. Navigationsgeräte für LKW müssen deshalb besonders akkurat die Stauumfahrung gewährleisten. Vielfach müssen LKW-Fahrer in besonderer Weise vorausplanen. Navigationsgeräte für LKW bieten deshalb hier spezielle Funktionen, die insbesondere die Routenplanung mit einer exakten Zeit- und Pausenplanung verbindet. Dabei werden außerdem passende Rastplätze, Waschmöglichkeiten sowie Anschlussmöglichkeiten für Elektrogeräte auf diesen Plätzen berücksichtigt. Insgesamt stellt eine LKW-Navigation die Größe, das Gewicht und die Ladung des LKW in Relation zur Routenplanung. Viele Anbieter bieten für LKW-Fahrer den Anschluss an spezielle Verkehrsleitsysteme an. Navigationsgeräte für LKW sind regelmäßig mit Radarfallenwarnern ausgestattet.

Navigationsgeräte für Motorräder

Auch Motorradfahrer haben besondere Ansprüche an den Navigationsgerät. Hier geht es insbesondere um die sichere Befestigung des Navis am Motorrad sowie um wasserdichte Modelle, die Wind und Wetter trotzen. Was die Wasserdichte angeht, ist dabei der IPX7-Standard eine gängige Anforderung. Motorradfahrer sind weiterhin aufgrund der Umweltbedingungen während der Fahrt besonders auf ein gut lesbares Display angewiesen. Vielfach erweist sich bei den Geräten eine Bluetooth-Verbindung als besonders nützlich, damit der Fahrer die Anweisungen über Kopfhörer auch bei starken Fahrgeräuschen hören kann.

Navigationsgeräte für Caravans

Wer mit einem Caravan unterwegs ist, hat ähnliche Bedürfnisse wie ein LKW-Fahrer. Auch hier kommt es vielfach auf eine speziellere Routenplanung in Hinblick auf die Größe des Fahrzeugs an. Außerdem wünschen sich Caravanfahrer Informationen zu Camping- und Rastplätzen, möglicherweise auch zu Sehenswürdigkeiten auf ihrer Strecke. Auch Caravan-Fahrer profitieren ferner von einer besonders zuverlässigen Stauvermeidung.

Navigationsgeräte werden ab Werk mit verschiedenem Zubehör ausgeliefert. Standard sind hier folgende Komponenten

  • Ein Verbindungskabel, zum Beispiel ein USB Kabel
  • Befestigungstools wie ein Saugnapfhalter
  • Ein Handbuch beziehungsweise eine Kurzanleitung

Manche Modelle haben auch zusätzliche Geräte dabei, wie zum Beispiel eine Rückfahrkamera oder einen Slot für Speicherkarten sowie eine passende Aufbewahrungstasche.

Fazit: Navigationsgeräte – immer das passende Produkt

Bei der Wahl eines neuen Navigationsgerätes lohnt sich das Vergleichen. Obwohl die meisten Geräte mit entsprechenden Grundfunktionen ausgestattet sind, punkten einige Hersteller mit nützlichen und komfortablen Zusatzfunktionen. Berufsfahrer und Fahrer spezieller Fahrzeuge wie Motorräder, Busse, LKW oder Caravans sollten von Anbeginn an ein speziell auf diese Bedürfnisse ausgerichtetes Navigationsgerät wählen. Normale Navigationsgeräte für PKW-Fahrer können hier die benötigten Daten nur in eingeschränktem Ausmaß gewinnen. Da die Aktualität des Kartenmaterials eine wichtige Rolle bei der Routenplanung spielt, ist der lebenslange kostenlose Zugriff auf Aktualisierungen ein wichtiges Kaufargument bei allen Navigationsgeräten. Vielfahrer freuen sich über spezielle Verkehrsfunklizenzen, wie sie bei Navigationsgeräten für spezielle Bedürfnisse regelmäßig bereits ab Werk integriert und von dem höheren Kaufpreis umfasst werden. Grundsätzlich lohnt sich für jeden Autofahrer die Anschaffung eines Navis, der zumindest ab und an ein bestimmtes, von der Route nicht bekanntes Ziel ansteuern oder Staus auf bekannten Strecken geschickt umfahren will.

Wer hat Navigationsgeräte getestet?

Wichtig: Es handelt sich hierbei um einen Navigationsgeräte-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Die Stiftung Warentest hat zuletzt im Februar 2019 einen Navigationsgeräte-Test veröffentlicht. Im Test ließen die Experten der Stiftung Warentest sieben klassische Navigationsgeräte gegen sieben Navi-Apps antreten. In die Bewertungen flossen die folgenden Testkriterien ein:

  • Navigation (40 Prozent der Gesamtwertung)
  • Handhabung (35 Prozent der Gesamtwertung)
  • Vielseitigkeit (10 Prozent der Gesamtwertung)
  • Akkulaufzeit (5 Prozent der Gesamtwertung)
  • Verarbeitung (5 Prozent der Gesamtwertung)
  • Datenverbrauch via Mobilfunk (5 Prozent der Gesamtwertung)

Das Datensendeverhalten der getesteten Apps fließt zwar nicht standardmäßig in die Gesamtwertung ein, kann aber, wenn die Tester es als kritisch einstufen, zu Abwertungen führen. Testsieger bei den klassischen Navigationsgeräten ist das TomTom Go 6200 mit der Gesamtnote 1,8. Es führte im Test am besten ans Ziel und konnte zudem mit seiner einfachen Handhabung punkten. Auch bei den getesteten Navi-Apps liegt TomTom mit seiner App TomTom Go Mobile an der Spitze mit der Note 2,1 (als Android-Version) beziehungsweise 2,2 (in der iOS-Variante). Zwar konnte die TomTom-App in puncto Handhabung (Note 2,7) nicht ganz so überzeugen wie das TomTom Go 6200 (Note 1,5), dafür überzeugte die App im Test mit seiner Vielseitigkeit und der Akkulaufzeit. Grundsätzlich empfehlen die Experten der Stiftung Warentest Vielfahrern ein klassisches Navigationsgerät, da ein solches einen niedrigen Datenverbrauch sowie einen großen Bildschirm hat und auch unabhängig vom Mobilfunk funktioniert. Dagegen sind Navi-Apps ideal für den gelegentlichen Einsatz. Sie sind in vielen Fällen kostenlos, auf dem Smartphone ohne zusätzliches Gerät immer dabei und können schnell Routen berechnen. In puncto Navigation liegen die klassischen Geräte mit den Apps im Test in etwa gleichauf.


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