Komposter-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Auf dem Kompost wird aus Abfällen nützliche Komposterde.
  • Es dauert rund ein Jahr, bis Dünger entsteht.
  • In geschlossenen Thermokompostern zerfallen die Abfälle deutlich schneller

Aus Abfall mach Dünger

Bei der Gartenarbeit, aber auch in der Küche fallen Abfälle an, die biologisch abbaubar sind. Das machen sich kluge Gartenbesitzer zunutze, indem sie diese organischen Abfälle auf einem Komposthaufen entsorgen und dort verrotten lassen. Nach einer Weile entsteht wertvoller Dünger, der im Garten auf Blumen- und Gemüsebeeten ausgebracht werden kann.

Die bekannteste Form des Komposters ist ein offenes Gestell aus Holz oder Kunststoff. Bei einem solchen klassischen Komposthaufen dauert es ungefähre ein Jahr, bis aus organischen Abfällen Dünger geworden ist. Wer nicht so viel Geduld aufbringen kann, sollte einen sogenannten Schnell oder Thermokomposter wählen. In dem geschlossenen Komposter zerfallen Abfälle aufgrund der wärmeisolierenden Eigenschaften schon nach einigen Monaten zu Komposterde. Im Inneren des Schnellkomposters werden mitunter bis zu 70 Grad Celsius erreicht. Da ein solcher Komposter auch an kalten Tagen warm bleibt, können die Mikroorganismen, welche die organischen Stoffe umwandeln, kontinuierlich arbeiten. Aus diesem Grund liefern Thermokomposter besonders schnell Dünger.

Wichtige Komposter-Kaufkriterien

Ein Thermokomposter bietet sich für einen kleineren Hausgarten an. Bei größeren Gärten ist ein Komposthaufen empfehlenswert. Beachten Sie, dass Thermokomposter nicht überfüllt werden dürfen.

Wahl des Materials

Manche Materialien bieten sich für bestimmte Komposter-Bauweisen besonders an. So besteht der klassische offene Komposter in der Regel aus Holz. Thermokomposter sind hingegen immer aus Kunststoff gefertigt, da sie möglichst gut Wärme speichern sollen. Sowohl bei Holz- als auch bei Kunststoffkompostern ist eine Klick-und-Steckbauweise weit verbreitet. Für den Aufbau des Komposters wird dann kein Werkzeug benötigt.

Komposter im Garten

Holz passt als natürlicher und nachwachsender Rohstoff gut in einen naturnahen Garten. Es hat zudem den Vorteil, dass sich kaputte Holzstreben auch von GärtnerInnen mit geringen handwerklichen Kenntnissen ersetzen lassen. Der Nachteil von Holz ist, dass es ebenfalls am Prozess der Verrottung teilnimmt und mit der Zeit morsch wird.

Kunststoff hingegen ist beständig und verrottet nicht. Ein Kunststoffkomposter ist also viele Jahre lang nutzbar. Hinzu kommt, dass er sich leicht umstellen lässt. Neben klassischen, offenen Modellen gibt es auch die erwähnten geschlossenen Thermokomposter. Ein ausgedienter Kunststoff-Komposter kann auf einem Wertstoffhof entsorgt werden.

Volumen des Komposters

Selbst in kleinen Gärten fällt eine große Menge Gartenabfälle an, zum Beispiel Schnittgut und Laub. Das Fassungsvermögen des Komposters muss deshalb groß genug sein, um all diese Abfälle aufzunehmen. Handelsüblich Größen sind 400, 600 und 900 Liter.

Für einen kleinen Garten reicht ein Komposter mit einem Fassungsvermögen von 200 bis 300 Litern aus. Bei mittelgroßen bis größeren Gräten sollten es 500 bis 900 Liter sein. Ein Komposter dieser Größe fasst außerdem die Küchenabfälle eines Vierpersonenhaushalts. Nur bei sehr weitläufigen Gärten wird ein Komposter mit mehr als 900 Litern Fassungsvermögen notwendig.

Luftzirkulation im Komposter

Die Art der Belüftung ist ein wichtiges Kriterium bei der Wahl eines Komposters. Wenn die organischen Abfälle nicht genug Luft bekommen, verrotten sie nicht nur langsamer, sondern es kommt auch zu Schimmelbildung. Fauliger Kompost ist als Dünger nicht nutzbar.

Ein klassischer offener Komposter hat ausreichend große Abstände zwischen den einzelnen Latten, die eine gute Luftzufuhr erlauben. Bei Thermokompostern befinden sich in den Wänden sowie im Deckel Belüftungsschlitze und löcher. Wandlamellen sind ebenfalls üblich. Ein Thermokomposter ist unten offen und muss direkten Kontakt zum Boden haben, sodass die Luft auch von unten hineinströmen kann.

Befüllungs- und Entnahmemöglichkeiten

Komposter werden immer von oben befüllt. Am einfachsten geht das bei offenen Konstruktionen. Schnellkomposter haben eine Öffnung mit Ladeklappe. Die Öffnung muss groß genug sein, um sich bequem befüllen zu lassen. Bei zu kleinen Öffnungen kommt es zudem oft vor, dass Abfälle beim Befüllen daneben fallen.

Der fertig kompostierte Dünger wird bei offenen Kompostern häufig mit einer Mistgabel entnommen. Bessere Modelle verfügen über eine Klappe in Bodennähe. Bei Thermokompostern ist eine solche Entnahmeklappe Standard.

Geeignete Kompostabfälle

Eine breite Vielfalt an Haushalts- und Gartenabfällen ist für die Kompostierung geeignet. Dazu zählen etwa Obst- und Gemüsereste, Orangen- und Zitronenschalen, Eierschalen, Kaffee- und Teefilter, Rasen- und Strauchschnitt, trockenes Laub sowie Holzspäne. Achten Sie stets darauf, keine schimmeligen Abfälle auf den Kompost zu werfen. Auch Fleisch und gekochte Speisereste gehören nicht in den Kompost, denn dadurch werden Ratten und andere Tiere angelockt.

Biomüll im Komposter

So gelingt die Komposterde

Damit der Dünger gelingt, brauch der Komposter stets direkten Kontakt zum Boden. Nur dann finden Regenwürmer und andere Nützlinge den Weg in die Bioabfälle. Für eine gelungene Komposterde braucht es weiterhin Wärme, Feuchtigkeit und Sauerstoff.

Wärme regt die Zersetzungsprozesse im Komposter an. Die meiste Wärme entsteht im Komposter selbst durch die Verwesung der Abfälle. Aufgrund seiner isolierenden Eigenschaften ist es in einem Thermokomposter besonders warm, weshalb die Verrottung selbst im Winter weiterläuft.

Mikroorganismen und andere Bodenlebewesen benötigen Feuchtigkeit, um zu arbeiten. Trockenes Schnittgut wird im Komposter daher nur langsam zersetzt. Deshalb ist es gelegentlich notwendig, mit der Gießkanne nachzuhelfen. Idealerweise sollte der Kompost stets leicht feucht sein. Zu nass darf er aber nicht werden, da die Abfälle sonst faulen.

Die letzte erforderliche Komponente ist Sauerstoff, den die Mikroorganismen benötigen. Diesen erhalten sie durch die Rillen und Lüftungsschlitze in den Außenwänden. Es ist außerdem ratsam, den Kompost mindestens einmal im Jahr komplett durchzumischen.


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