OLED-TVs-Kaufberatung
So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • OLED-Fernseher strahlen sehr viel heller als LCD-TVs und können deutlich mehr Farben darstellen.
  • Zwar sind die GerĂ€te teurer als LCD- und LED-Modelle, jedoch gĂŒnstiger als QLED-Fernseher.
  • Die Fernseher bieten optimale KontrastverhĂ€ltnisse.
  • Neben ihrer geringeren Lebensdauer im Vergleich zu LCD-GerĂ€ten besteht bei OLED-Fernsehern zudem eine Einbrennungsgefahr.

Was sind OLED-Fernseher und welche Vorteile bieten die GerÀte?

OLED-Fernseher erfreuen sich einer zunehmend grĂ¶ĂŸeren Beliebtheit. Marktforscher rechnen damit, dass 2019 rund 50 Prozent mehr entsprechende GerĂ€te als noch 2017 verkauft werden.

Die Entscheidung fĂŒr einen bestimmten OLED-TV sollten Interessierte allerdings nicht zu leichtfertig treffen, da zahlreiche Faktoren zu berĂŒcksichtigen sind.

OLED, LCD und Co.: Das steckt hinter den gĂ€ngigen AbkĂŒrzungen

  • OLED ist die Kurzform fĂŒr „Organic Light Emitting Diode“ beziehungsweise zu Deutsch „organische Leuchtdiode“. Hierbei wird mit leuchtenden Kohlenstoffen gearbeitet. Die Technologie erlaubt es, jeden Pixel des Bildschirms einzeln zu beleuchten.
  • LCD steht hingegen fĂŒr „Liquid Crystal Display“ beziehungsweise „FlĂŒssigkeitskristall-Display“, wobei die gesamte RĂŒckseite des Bildschirms zugleich erleuchtet wird. Um unterschiedliche Farbkontraste darstellen zu können, wird das Panel in verschiedene Bereiche eingeteilt, die als Cluster bezeichnet werden. Panasonic arbeitet beispielsweise mit mehr als 500 Clustern pro Bildschirm.
  • LED und QLED sind Variationen von OLED-Fernsehern. WĂ€hrend LED-GerĂ€te technologisch gesehen eine Vorstufe sind, bedeutet QLED eine Weiterentwicklung des ursprĂŒnglichen Ansatzes. Statt mit leuchtenden Kohlenstoffen wird mit Nano-Partikeln gearbeitet, um ein noch schĂ€rferes Bild zu erzeugen. Das QLED-Konzept entwickelte Samsung und bedeutet „Quantum Dot LED“ („Nano Punkte erleuchtende Diode“).
  • IPS und TFT treten gelegentlich auch als Bezeichnungen fĂŒr Fernseher auf, sind aber in der Welt der Computer-Monitore verbreiteter. Es handelt sich um Variationen von LCD-Bildschirmen. Insgesamt lassen sich also zwei Konzepte unterscheiden: OLED und LCD.

So funktionieren OLED-Fernseher

OLED-Panels basieren auf organischer Chemie. Die Kohlenstoffe, die das HerzstĂŒck des Bildschirms bilden, sind nicht natĂŒrlich, sondern kĂŒnstlich. Faktisch handelt es sich um eine Sonderform von Plastik. In ihrem natĂŒrlichen Zustand sind die Kunststoffe pechschwarz; wird ihnen jedoch Energie zugefĂŒhrt, leuchten sie in bestimmten Farben auf. Vergleichbar ist das Ganze mit Grillkohle, die angezĂŒndet wird. Strom kann allerdings mit unterschiedlichen Spannungen abgegeben werden. Dies ermöglicht es, die Kohlenstoffe in verschiedenen Farben erstrahlen zu lassen. Die Kohlenstoffe sind wiederum so klein, dass auf jeden Pixel eine Kunststoff-Einheit kommt. Dadurch erleuchten Pixel einzeln in unterschiedlichen Farben.

Die Vorteile von OLED-Fernsehern

Durch die einzelbeleuchteten Pixel stellen OLED-Fernseher wesentlich mehr Farben dar als LCD-Bildschirme. Zugleich lassen OLED-GerĂ€te deutlich höhere Hell-Dunkel-Kontraste zu als andere Panels. Vor allem die Schwarzwerte stechen heraus: OLED-Schirme beleuchten Pixel, die schwarz bleiben sollen, einfach nicht, sondern lassen sie ausgeschaltet. LCD-Bildschirme hingegen mĂŒssen Schwarz-Bereiche wieder verdunkeln. Die Schwarzwerte der Bildschirme wirken deshalb hĂ€ufig wie Schatten und nicht so natĂŒrlich wie die der OLED-Panels.

OLED-Fernseher beherrschen praktisch immer wenigstens eine 4K-Auflösung. Diese entspricht 3840 mal 2160 Pixeln beziehungsweise rund acht Millionen Bildpunkten insgesamt. Durch die spezielle Technologie der organischen Leuchtdiode können mehr Bildpunkte wesentlich einfacher als auf LCD-Schirmen erzeugt werden, bei denen Pixel und Beleuchtungseinheit getrennt gebaut werden. Aus diesem Grund sind OLED-Fernseher auch erkennbar dĂŒnner als LCD-Schirme. OLED-GerĂ€te kommen auf nur einige Millimeter. Dies ist zugleich der Grund, warum die Fernseher problemlos aufzuhĂ€ngen sind.

Durch die spezielle Technologie lassen sich OLED-Panels zudem wölben. In Kombination mit den einzeln beleuchteten Pixeln erzeugt dies den Eindruck von mehr Raumtiefe. Selbst einige GerÀte ohne spezielle 3D-Effekte scheinen deshalb die dritte Dimension darstellen zu können.

Gut zu wissen

OLED-Fernseher werden im Durchschnitt wesentlich heller als LCD-GerĂ€te. Einfache LED-GerĂ€te strahlen allerdings noch heller, weil sie auf weniger Leuchtdioden vertrauen. Man kann es sich bildlich mit Hilfe von Lagerfeuern vorstellen: Drei große Feuerstellen strahlen heller als 20 kleine. Letztere geben aber mehr Details preis als die großen Feuerstellen.

FrĂŒher wurde die Helligkeit von TV-GerĂ€ten in „Nits“ angegeben. Diese Einheit ist jedoch veraltet und musste „Candela“ (cd) weichen, die wiederum die Blickwinkel bezeichnet, von denen ein Bild betrachtet werden kann. Ein Candela entspricht einem Nit mal einem Quadratmeter. GĂ€ngig geben die Hersteller Candela pro Quadratmeter an. ZusĂ€tzlich wird hĂ€ufig eine Lumen-Angabe geboten. Lumen bezeichnen den Lichtstrom und werden pro Watt gemessen. Durchschnittlich kommen OLED-GerĂ€te auf 45 bis 60 Lumen pro Watt, Spitzenmodelle erreichen 100 Lumen pro Watt. Je grĂ¶ĂŸer die Lumenzahl ist, desto heller strahlt der Bildschirm.

Vor- und Nachteile von OLED-Fernseher gegenĂŒber LCD-GerĂ€ten

ProKontra
Höhere KontrasteKostspieliger
Bessere SchwarzwerteGeringere Lebensdauer
SchÀrfere Bilder
Mehr und natĂŒrlicher strahlende Farben
DĂŒnner und leichter
Bessere Blickwinkel auf das GerÀt

LGs faktisches Monopol treibt die Preise in die Höhe

Zwar bieten einige Hersteller OLED-Fernseher an, aber bis 2017 konnte ausschließlich LG die Panels fertigen. Die anderen Konzerne mussten die Schirme von den Koreanern kaufen. Dieses faktische Monopol treibt die Preise in die Höhe. Besserung ist allerdings in Sicht: Samsung hat mit seinen QLED-Panels eine eigene Weiterentwicklung auf den Markt gebracht. Panasonic kann mittlerweile wiederum eigene OLED-Schirme fertigen. Der Markt ist insgesamt jedoch noch wesentlich kleiner als im LCD-Bereich und LG besitzt einen Erfahrungsvorsprung.

Verschiedene Arten von OLED-Fernsehern

OLED oder QLED?

OLED-TV

Samungs QLED-GerĂ€te können einzelne Bereiche von TV-Bildschirmen noch kleinteiliger als klassische OLED-GerĂ€te ausleichten. Höhere Auflösungen werden durch die Nano-Partikel möglich. Zudem strahlen die GerĂ€te heller. Selbst verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig schwache QLED-GerĂ€te kommen auf 1.500 bis 2.000 Candela pro Quadratmeter. OLED-GerĂ€te kommen in der Regel auf mindestens 1.000 Candela pro Quadratmeter. QLED-GerĂ€te gibt es allerdings nur von einem einzigen Hersteller. Da die Technologie noch relativ jung und aufwendiger als das „klassische“ OLED ist, sind die GerĂ€te kostspieliger.

Smart TV oder klassischer Fernseher?

klassisches Fernseher

Die ersten OLED-GerĂ€te verfĂŒgten noch ĂŒber keine Smart-Funktionen. Inzwischen hat sich dies jedoch geĂ€ndert und fast alle Fernseher verfĂŒgen ĂŒber eine Anbindung ans Internet. Dies hat sich fast automatisch ergeben: Um die Pixel einzeln ausleuchten zu können, ist eine hohe Rechenleistung unverzichtbar. Die Fernseher wurden immer intelligenter, wodurch Smart-Funktionen problemlos integriert werden konnten.

Gewölbt oder nicht gewölbt?

Gewölbte OLED-TVs erzeugen mehr Tiefe. Dieser Effekt stellt sich allerdings erst ab einer gewissen GrĂ¶ĂŸe ein. Die Fernseher mĂŒssen mindestens 55 Zoll messen, damit sich die Wölbung auf das Seherlebnis auswirkt. Andersfalls ist sie nur ein Design-Feature.

3D oder 2D?

3D-Fernsehen

Die meisten OLED-Fernseher sind 2D-GerĂ€te, weil sich die dritte Dimension fĂŒr das Heimkino bislang nicht durchsetzen konnte. Spitzenmodelle bieten jedoch die Möglichkeit, Filme oder Spiele in der dritten Dimension zu genießen. Durch die satten Farben und die hohen Kontraste erreichen OLED-Fernseher ein Ergebnis, das besser ist als das von Kinos. Allerdings mĂŒssen Verbraucher im Gegenzug einen sehr hohen Aufpreis akzeptieren.

4k oder Full HD?

4k TV

Nach wie vor sind einige OLED-Fernseher im Umlauf, die nur eine Full HD-Auflösung anbieten. Diese sind kostengĂŒnstiger. 4k-GerĂ€te skalieren das bestehende Bild automatisch auf ihre Auflösung hoch. Bei modernen Programmen wirkt das Ergebnis sehr beeindruckend. Bei Ă€lteren Filmen und Serien, die nicht digital nachbearbeitet wurden, ist das Bildergebnis allerdings nicht selten sogar schlechter. Die Auflösung ist zu hoch: Fehler, auf dem Film, mit dem gedreht wurde, werden sichtbar. Es scheint, als wĂŒrde das Bild rauschen. Im normalen TV-Alltag ist ein Full HD-GerĂ€t deshalb meistens ĂŒberlegen. Beim Streaming von Diensten wie Netflix oder Amazon erweist sich hingegen 4k als besser.

Mögliches Zubehör fĂŒr OLED-FernseherFunktion
3D-Brille3D-Programme oder -Spiele ansehen
Soundbar oder MusikanlageBesseres Klangerlebnis
Smarthome-LautsprecherEinbindung des Fernsehers in das Smarthome
WandhalterungenMontage an der Decke oder an der Wand
Maus, Tastatur, ControllerEingabe von Texten, spielen
Externe Festplatte, Google Chromecast, Apple TV, Amazon FirestickAbspielen externer Medien auf dem Fernseher

Kaufberatung fĂŒr OLED-Fernseher: Darauf ist besonders zu achten

HDR, Dolby Vision oder keines von beidem?

Die meisten OLED-Fernseher, die mit 4k auflösen, unterstĂŒtzen mindestens HDR. Viele Modelle arbeiten ebenfalls mit Dolby Vision. Einige preisgĂŒnstigere Modelle bieten keine entsprechende UnterstĂŒtzung. HDR steht fĂŒr „High Dynamic Range“ beziehungsweise zu Deutsch „extrem dynamische Kontraste“. Dolby Vision ist ein anderer Ansatz, der aber ebenfalls auf dynamische Kontraste abzielt. Die Farben wirken satter und die Bilder natĂŒrlicher. Insbesondere die Darstellung der Grundfarben Rot, Blau, GrĂŒn und Gelb profitiert von HDR beziehungsweise Dolby Vision. Auf einigen GerĂ€ten ist auch von HDR 10 oder HDR 1000 die Rede. Damit ist stets die der ĂŒbliche HDR-Standard gemeint. Die PS4 Pro unterstĂŒtzt HDR. Die Xbox One X unterstĂŒtzt sowohl HDR wie auch Dolby Vision. Konsolenspieler, die ein entsprechendes GerĂ€t besitzen und einen passenden OLED-TV suchen, sollten darauf achten.

HDR und Dolby Vision: Wo liegt der Unterschied?

Das klassische HDR ist ein 10-Bit-System und unterstĂŒtzt eine Milliarde Farben. Es stellt an TV-GerĂ€te bezĂŒglich der Helligkeit die Mindestanforderung von 1.000 Candela pro Quadratmeter. Deshalb ist auch von HDR 10 oder HDR 1000 die Rede.
Dolby Vision ist dagegen ein 12-Bit-System und verfĂŒgt ĂŒber ein wesentlich umfangreicheres Farbspektrum. Es unterstĂŒtzt 68 Milliarden Farben, ist aber bislang mit sehr viel weniger GerĂ€ten als HDR kompatibel. Anders als fĂŒr das kostenlose HDR mĂŒssen die Hersteller der TV-GerĂ€te fĂŒr Dolby Vision LizenzgebĂŒhren bezahlen. Der Preis der entsprechenden TV-Modelle steigt entsprechend.
Einige Modelle tragen auch die Kennzeichnung HDR Pro oder HDR Plus. Beide Begriffe meinen das identische System, das 16 Milliarden Farben unterstĂŒtzt. Pro- oder Plus-GerĂ€te genĂŒgen automatisch jeder HDR 10-Anforderung.

Die richtige Grundausstattung

OLED-Fernseher sollten wenigstens ĂŒber drei HDMI-SteckplĂ€tze verfĂŒgen; vier wĂ€ren jedoch vorteilhafter. Sie mĂŒssen zudem mindestens einen USB 3.0 bieten, wobei zwei besser wĂ€ren. Ein optischer Anschluss, um den TV beispielsweise mit einer Soundbar verbinden zu können, ist ebenfalls ratsam. Bluetooth, um drahtlos GerĂ€te wie zum Beispiel ein Smartphone mit dem Fernseher koppeln zu können, ist unverzichtbar, wenn der OLED-TV als multimediales AbspielgerĂ€t genutzt werden soll. Fehlen darf auch nicht die Antennenbuchse. Fast alle modernen Modelle unterstĂŒtzen WLAN. Allerdings ist es insbesondere fĂŒr das Streamen von Serien und Filmen vorteilhaft, wenn der Fernseher auch kabelgebunden ins Netz gehen kann. Eine LAN-Buchse ist aus diesem Grund wertvoll.

Ein OLED-Fernseher sollte außerdem ĂŒber die nötige Grundausstattung verfĂŒgen, um „Out of the Box“ das TV-Programme zu empfangen. Integriert sein mĂŒssen deshalb digitale Receiver fĂŒr Kabel-, Satelliten- und Antennen-TV. FĂŒr eine Satelliten-Verbindung benötigt der Fernseher zusĂ€tzlich einen speziellen Anschluss. Beim Kauf ist darauf gesondert zu achten, wenn auf diese Weise das TV-Programm empfangen werden soll. Andernfalls mĂŒssen Nutzer einen externen Receiver anschließen.

Kartenslot mit LesegerĂ€t – ja oder nein?

Einige OLED-Fernseher bieten zusÀtzlich ein Kartenslot mit LesegerÀt. Eingesetzt wird jener, um TV-Signale von Pay-TV-Anbietern wie Sky freizuschalten.

TV Input Connection

FrĂŒher waren die Slots unverzichtbar. In der heutigen Zeit weichen die Pay-TV-Anbieter allerdings immer mehr ins Netz aus und bieten eigene Apps fĂŒr Smart-TVs an. Ratsam ist ein OLED-Fernseher mit Kartenslot deshalb nur fĂŒr solche Nutzer, die noch mit Smartcard Pay-TV schauen. FĂŒr alle anderen ist der Slot verzichtbar – und nicht den Aufpreis wert, mit dem einige der GerĂ€te versĂ€hen sind.

OLED-Fernseher, die nur 4k unterstĂŒtzen, sollten wenigstens 55 Zoll groß sein. Andernfalls kann das menschliche Auge die höhere Auflösung nur wahrnehmen, wenn es maximal einen Meter entfernt ist. OLED-GerĂ€te, die 4k und HDR beziehungsweise Dolby Vision unterstĂŒtzen, mĂŒssen mindestens 49 Zoll groß sein, damit das menschliche Augen vom optischen Mehrwert profitieren kann. Aus diesem Grund werden nur wenige GerĂ€te angeboten, die kleiner sind. Es gibt zwar einige 43 Zoll große OLED-Fernseher. Diese besitzen gegenĂŒber gleichgroßen LCD-GerĂ€ten jedoch keinen Vorteil – es sei denn, sie werden als Computer-Monitor genutzt.

Nach oben ist hingegen alles offen. Spitzenmodelle erreichen eine GrĂ¶ĂŸe von 77 Zoll. Die Diagonale misst bei einem solchen Fernseher fast zwei Meter. Die meisten TV-Boards unterstĂŒtzen jedoch nur eine maximale GrĂ¶ĂŸe von 55 bis 65 Zoll. Wer ein grĂ¶ĂŸeres GerĂ€t sucht, muss es vermutlich an die Wand hĂ€ngen.

Bildwiederholungsrate: Mindestens 60 FPS

Ein OLED-Fernseher sollte wenigstens 60 FPS unterstĂŒtzen. Die AbkĂŒrzung steht „Frames per Second“ und meint die Bildwiederholungsrate. Durchschnittlich kommen OLED-GerĂ€te auf 45 bis 60 FPS. Spitzenmodelle erreichen 100 FPS. Konsolenspieler sollten beachten, dass Xbox One und Playstation 4 maximal 60 FPS unterstĂŒtzen. Dient der Fernseher wesentlich dem Gaming, ist eine höhere Bildwiederholungsrate unnötig.

Solide OLED-Fernseher können 4k-Filme mit 30 FPS ausgegeben. Sehr gute Modelle erreichen jedoch 60 FPS oder sogar noch mehr. Je höher die Bildwiederholungsrate ist, desto flĂŒssiger wirkt das Programm oder das Spiel.

Die Hertz-Zahl muss mindestens genauso hoch wie der FPS-Wert sein

ZusĂ€tzlich zu den FPS ist auch die Hertz-Angabe von Bedeutung. Hertz meint die Bildwiederholungsrate des Bildschirms. FPS bezieht sich auf die Zahl der Bilder, die der Signalgeber bereitstellen kann. Im Computer wĂ€re das beispielsweise eine Grafikkarte. Die Hertz-Zahl muss mindestens so groß wie der Wert fĂŒr FPS sein, um das sogenannte „Screen Tearing“ zu vermeiden. Dabei kommt es zur Bildung von Artefakten. Der Signalgeber sendet mehr Bilder pro Sekunde, als der Bildschirm verarbeiten kann. Dieser versucht deshalb, mehrere Bilder zur gleichen Zeit darzustellen. Die Einzelbilder wirken zerrissen. Objekte sind zu sehen, die nicht ins Bild gehören. Insbesondere beim Streamen von einem leistungsstarken Computer auf den Fernseher kann dieses Problem entstehen.

Umgekehrt kann es zu einer Sonderform des Ghostings kommen. Dabei sind Àltere Bilder noch wie ein Schatten zu sehen. Das PhÀnomen tritt allerdings nur auf, wenn die FPS-Zahl deutlich unter der Hertz-Zahl liegt. Typisch war es beispielsweise beim Empfang von analogem Programm mit einem modernen Fernseher.

FĂŒr Gamer: Reaktionszeiten

TV fĂŒr Gamer

OLED-Fernseher kommen bestenfalls auf Reaktionszeiten von sieben Millisekunden. FĂŒr Konsolenspieler stellt dies kein Problem dar, da die Verzögerung durch die Xbox oder die Playstation grĂ¶ĂŸer ist. FĂŒr PC-Spieler gilt jedoch, dass OLED-Fernseher sich nicht fĂŒr ihr Gaming eignen. Die einzelne Pixel-Beleuchtung benötigt beim Spielen zu viel Zeit, um die Befehle durch Controller, Maus oder Tastatur in einem angemessenen Tempo umzusetzen.

Bedienkonzept: Standard oder Smart?

OLED-Fernseher weisen immer hĂ€ufiger ein sogenanntes „smartes Bedienkonzept“ auf. GerĂ€te von Samsung sind hierfĂŒr ein Beispiel. Der koreanische Konzern bietet viele TV-GerĂ€te beispielsweise mit einer Fernbedienung an, die nur ĂŒber drei Tasten verfĂŒgt. Einstellungen geschehen weitgehend automatisch und können ĂŒber den Screen geĂ€ndert werden. Fast alle Hersteller bieten an, die OLED-Fernseher ĂŒber ein Smartphone zu steuern. Zudem sind viele smarte OLED-Fernseher inzwischen kompatibel mit unterschiedlichen Smarthome-GerĂ€ten wie zum Beispiel dem Amazon-Lautsprecher Alexa oder Google Home.

Ein eher klassisches Bedienkonzept wĂ€hlt LG. Die Steuerung findet weitgehend ĂŒber die Fernbedienung statt. Das eigentliche TV-MenĂŒ ist weniger umfangreich. Sony und Panasonic wĂ€hlen einen Ă€hnlichen Ansatz.

GrundsĂ€tzlich sind OLED-Fernseher, die sich auch ĂŒber eine App steuern lassen, im Vorteil. Nutzer können Texte ĂŒber Smartphone und Tablet eingeben, was zum Beispiel die Einrichtung von Streaming-Diensten deutlich erleichtert.

Der Sound

Alle Flachbildfernseher haben aufgrund der beengten VerhĂ€ltnisse Schwierigkeiten damit, leistungsstarke Sound-Anlagen zu integrieren. In den ultraflachen OLED-GerĂ€ten ist dieses Problem besonders groß. Die Hersteller experimentieren mit unterschiedlichen Lösungen. Sony hat beispielsweise bei einem Modell die gesamte RĂŒckseite des TVs zur Box umfunktioniert. Der OLED-Fernseher kann auf dem Papier sogar Dolby Atmos wiedergeben und erreicht damit KinoqualitĂ€t. Allerdings entsteht der Sound hinter dem GerĂ€t. Der Fernseher muss verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig frei im Raum stehen, damit sich der Klang voll entfalten kann. An der Wand bĂŒĂŸt der TV seine Sound-QualitĂ€t ein. Mit Ă€hnlichen Schwierigkeiten haben auch die weiteren Lösungen fĂŒr das Problem zu kĂ€mpfen. FĂŒr das Fernsehen und Spiele genĂŒgt das Klangerlebnis. FĂŒr Musik oder Filme sowie Spiele, die auf Sound als Gestaltungsmittel vertrauen, wĂ€re der Kauf einer zusĂ€tzlichen Anlage ratsam. Viele Hersteller bieten Komplettangebote.

Die Preisfrage: Was darf der OLED-Fernseher kosten?

Solide NeugerĂ€te beginnen bei etwa 1.000 Euro. Gute GebrauchtgerĂ€te sind auch gĂŒnstiger zu finden. OLED-Fernseher, die technisch WĂŒnsche wie HDR, Dolby Vision, Dolby Atmos oder 4k erfĂŒllen, beginnen ab etwa 2.000 Euro. Nach oben hin ist die Skala offen. Viele GerĂ€te bewegen sich im Preisspektrum oberhalb von 5.000 Euro. Spitzenmodelle können sogar 20.000 Euro kosten.

Pflegetipps und Hinweise fĂŒr den Alltag

„Burn-Ins“ vermeiden

OLED-Fernseher sind anfĂ€llig fĂŒr sogenannte „Burn-Ins“ beziehungsweise Einbrennungen. Steht zu lange das identische Bild, brennt es sich in den Bildschirm ein. Insbesondere Blautöne sind anfĂ€llig fĂŒr Burn-Ins. Die Einbrennungen sind zudem ein klassisches Zeichen dafĂŒr, dass sich der Bildschirm seinem Lebensende entgegenneigt.

Ratsam ist es, einen Bildschirmschoner einzustellen, der Burn-Ins verhindert. Fernseher von Samsung aktivieren diesen beispielsweise voreingestellt nach zwei Stunden. Besonders bei Ă€lteren OLED-TVs ist das aber fast schon zu spĂ€t. Anderthalb Stunden sind ratsamer. KĂ€ufer sollten in jedem Fall kontrollieren, ob der Bildschirmschoner eingestellt ist und ihn gegebenenfalls aktivieren. Um die Lebensdauer zu verlĂ€ngern, ist es zudem empfehlenswert, den Fernseher nicht beispielsweise 30 Minuten im Standbild zu lassen, wenn man in der KĂŒche zu tun hat. Er sollte deaktiviert werden.

Stromverbrauch: Mit etwas Geschick sparen

TV Emergieleistung

OLED-GerĂ€te verbrauchen theoretisch weniger Strom als LCD-Fernseher. Praktisch ist es allerdings wegen der großen Helligkeit der GerĂ€te nicht der Fall. OLED-TVs verbrauchen mindestens so viel Strom wie ihre LCD-Gegenparts und nicht selten mehr. Allerdings lĂ€sst sich bei praktisch allen GerĂ€ten der Bildmodus per Tastendruck Ă€ndern. Die Helligkeit wird heruntergefahren und die Kontraste sind weniger dynamisch. Bei Serien bedeutet dies beispielsweise keinen spĂŒrbaren QualitĂ€tsverlust. Auf diese Weise lĂ€sst sich Stromsparen. Die meisten OLED-Fernseher genĂŒgen von Hause aus der Energie-Effizienzklasse A oder B beziehungsweise „sehr gut“ oder „gut“.

Fragen und Antworten rund um OLED-Fernseher

Welches Betriebssystem sollte der OLED-Fernseher nutzen?

Das Google-Betriebssystem Android findet immer hĂ€ufiger auf Smart-TVs aller Art Einzug. Der OLED-Fernseher lĂ€sst sich dadurch sehr einfach mit anderen GerĂ€ten koppeln, die mit Android arbeiten. Insbesondere, wenn der Fernseher Teil des Smarthomes werden soll, ist Android deshalb die beste Entscheidung. Zumal in einem solchen Fall zahlreiche Apps fĂŒr das GerĂ€t zum Download bereitstehen.

Andere Hersteller wie LG oder Panasonic vertrauen auf eigenes Betriebssystem. Der Fernseher lĂ€sst sich dann zwar weniger gut mit anderen GerĂ€ten koppeln, dafĂŒr ist das Betriebssystem fĂŒr eine besonders einfache Bedienung des OLED-TVs optimiert.

Es gibt zudem GerÀte mit Zwischenlösungen. Samsung vertraut beispielsweise in einigen Modellen auf eine Mischung aus Android und einer eigenen Kreation. Die OLED-TVs der Koreaner sind hÀufig mit einer selbst entwickelten Sprachsteuerung ausgestattet.

Wieso wirkt das Fernsehbild hĂ€ufig leicht grĂŒnlich?

Leichte GrĂŒntöne sind fĂŒr OLED-Bildschirme normal. Diese sind auf einen möglichst weiten Blickwinkel ausgerichtet. Bricht sich das Sonnenlicht oder eine starke Raumbeleuchtung am Fernseher, entsteht der Eindruck eines grĂŒnlichen Schimmers. Aus diesem Grund ist der Seheindruck tagsĂŒber und nachts teilweise sehr verschieden. GrundsĂ€tzlich sollten Verbraucher OLED-Fernseher nicht in von Licht durchfluteten RĂ€umen aufstellen.

Wie viele Leute sind zum Aufbau eines OLED-Fernsehers notwendig?

Die Hersteller empfehlen, dass OLED-Fernseher ab einer GrĂ¶ĂŸe von 43 Zoll ausschließlich von zwei Personen bewegt werden sollten. Entsprechend sind mindestens so viele Personen fĂŒr den Aufbau notwendig. TatsĂ€chlich kann eine Person von DurchschnittsgrĂ¶ĂŸe einen OLED-Fernseher mit einer GrĂ¶ĂŸe von bis zu 49 Zoll alleine aufbauen. Anschließend ist die Hilfe einer zweiten Person notwendig. Falls der OLED-Fernseher an einer Wand oder einer Decke montiert werden soll, ist es ratsam, wenn drei Personen den Aufbau vornehmen.

Wer hat OLED-TVs getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von OLED-Fernsehern. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

In der Test-Datenbank der Stiftung Warentest sind inzwischen 430 Fernseher zu finden. Das allgemeine Fazit: OLED-Fernseher liefern die besten Ergebnisse. Die Tester haben die GerĂ€te im Hinblick auf ihre Bild- und TonqualitĂ€t, ihre Handhabung, Vielseitigkeit und Umwelteigenschaften geprĂŒft. In der Testdisziplin „Bild“ stand Folgendes im Fokus: der Tuner, die HDMI-Schnittstellen, die Auflösung, die Foto-QualitĂ€t, das Bild bei schnellen Bewegungen, der Betrachtungswinkel und die Eignung fĂŒr helle Umgebungen. BezĂŒglich der Handhabung prĂŒften die Tester unter anderem die Gebrauchsanleitungen und weitere Hilfestellungen, die Installation und die AnschlĂŒsse, das BildschirmmenĂŒ, die elektronische Programmzeitschrift, die USB-Verbindung, die Fernbedienung, die Bedienung am GerĂ€t, die Aufnahmefunktionen und das Netzwerk.

Testsieger im Bereich der OLED-Fernseher wurde der LG OLED65C97LA fĂŒr 2.750 Euro mit der Testnote 1,4 und somit dem Testurteil „Sehr gut“. Knapp dahinter folgen zwei weitere Modelle von LG, nĂ€mlich der OLED55C8 fĂŒr 1.290 Euro und der OLED55C97LA fĂŒr 1.950 Euro, jeweils mit der Testnote 1,5 („Sehr gut“). Die anderen 19 OLED-Modelle im Test wurden mit dem QualitĂ€tsurteil „Gut“ bewertet.

Auch das Testmagazin Computer Bild ( nahm sich im August 2019 den OLED-Fernsehern an. Vier GerĂ€te von LG teilen sich im Test jeweils mit der Testnote 1,4 und somit dem Testurteil „Sehr gut“ den ersten Platz.


Teaserbild: © 4th Life Photography / stock.adobe.com | Abb. 1: © Proxima Studio / stock.adobe.com | Abb. 2: © lucadp / stock.adobe.com | Abb. 3: © Michael Rosskothen / stock.adobe.com | Abb. 4: © adempercem / stock.adobe.com | Abb. 5: © milkovasa / stock.adobe.com | Abb. 6: © jehuty18 / stock.adobe.com | Abb. 7: © Onidji / stock.adobe.com