Zeichentabletts-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

Das Wichtigste in Kürze

  • Grafiktabletts sind nur mit einem PC oder Smartphone nutzbar.
  • Bei einem Stifttablett mit schwarzer Zeichenfläche sehen Sie die Linien nur auf dem Grafikprogramm am Computer.
  • Bei einem Grafiktablett mit Display zeichnen Sie direkt auf dem Bild.
  • Die aktive Fläche entspricht der Zeichenfläche des Grafikprogramms, egal wie groß das Tablett tatsächlich ist.
  • EMR-Stifte ermöglichen ununterbrochenes Arbeiten.

Vielfältig einsetzbar

Heutzutage finden viele Arbeits- und Kommunikationsprozesse online statt, darunter das Verbreiten von Bildern. KünstlerInnen können entweder analog gezeichnete Werke digitalisieren oder digital zeichnen. Letzteres gelingt am einfachsten mit Grafiktabletts. Auch technische Zeichnungen oder andere kreative Bereiche wie Bildbearbeitung, 3D-Design oder Illustrationen sind mit Grafiktabletts durchführbar. Darüber hinaus sind sie dank diverser Lern-, Schreib- und Kommunikationssoftware im schulischem Bereich sowie bei nicht-kreativen Berufsfeldern verwendbar.

So funktionieren Grafiktabletts

Grafiktabletts beziehungsweise Digitalizer oder Zeichentabletts setzen sich aus einer aktiven Zeichenfläche, mehreren Bedienelementen sowie einem Stift zusammen und sind größtenteils nur mit einem PC oder Smartphone nutzbar. Verbunden werden sie entweder über USB oder Bluetooth. Zum Zeichnen übermittelt das Gerät die Stiftbewegungen an die genutzte Grafiksoftware.

Viele höherpreisige Grafiktabletts haben anstelle einer schwarzen aktiven Fläche ein Touchscreen-Display mit einem Abbild der Grafiksoftware am PC. Sie zeichnen also direkt am Werk. Bei Tabletts mit schwarzer Fläche müssen Sie immer zum Grafikprogramm am PC blicken.

Das passende Grafiktablett finden

Architekten, die große technische Zeichnungen erstellen, oder Berufstätige in kreativen Bereichen haben andere Anforderungen an Grafiktabletts als Arbeitnehmer, die an einem nicht-künstlerischen Projekt arbeiten, oder Studenten während einer Online-Veranstaltung.

Display – ja oder nein?

Bei Grafiktabletts mit Display ist das Werk zeitgleich im Grafikprogramm und auf der Zeichenfläche sichtbar. Da Sie den Stift direkt auf dem Bild bewegen, ähnelt die Arbeit dem traditionellen Zeichnen auf einem physischen Maluntergrund. Allerdings kostet diese Variante mehr als das doppelte von einfachen Geräten derselben Größe. Für GrafikerInnen und KünstlerInnen ist ein großes Modell mit Display für präzise und detaillierte Werke hilfreich. Für EinsteigerInnen oder als Unterstützung im Home-Office reicht ein Grafiktablett ohne Display.

zecihnen auf grafiktablett mit bildschirm

Arbeitsfläche

Grafiktabletts können kaum größer sein als ein Smartphone oder so groß wie ein Monitor. Zwar erfolgt die Übertragung der gezeichneten Linien unabhängig von den tatsächlichen Tablettmaßen eins zu eins, doch in puncto Komfort macht die Größe des Grafiktabletts einen Unterschied. Bei kleinen aktiven Flächen interpretiert das Grafikprogramm minimale Bewegungen als größere Linien. Für kleine Skizzen und Notizen sind kompakte Geräte aber durchaus sinnvoll. Sie lassen sich zudem leicht unterwegs einsetzen, um beispielsweise Dokumente zu unterschreiben.

Für detaillierte Grafiken und Zeichnungen ist ein Modell praktischer, dessen aktive Fläche etwa einem DIN-A4- oder DIN-A3-Blatt entspricht. Hochgradig präzise Arbeiten wie professionelle technische Zeichnungen gelingen am besten mit einem Grafiktablett, dessen Zeichenfläche etwa so groß wie der Bildschirm ist, um die Stiftbewegungen genau zu übertragen.

Auflösung der aktiven Fläche

Je höher die Auflösung der Zeichenfläche ist, desto feiner übersetzt sie die Bewegungen des Stiftes. Bei Stift-Tabletts wird die Einheit „lpi“ (lines per inches oder Linien pro Zoll) herangezogen, bei Stift-Displays die Einheit „dpi“ (dots per inches oder Bildpunkte pro Zoll). Ein Wert von 5.080 lpi genügt für zahlreiche Einsatzgebiete. Zwar gibt es auch Geräte mit einer Auflösung von 4K, doch das ist allenfalls für hochpräzise Details im professionellen Umfeld sinnvoll.

Druckempfindlichkeit

Die Druckempfindlichkeit beschreibt die Fähigkeit des Grafiktablett, den Druck des Stifts zu erkennen und in unterschiedlich dicke Linien zu übersetzen. Der Großteil moderner Tablets hat eine Druckempfindlichkeit von 1.024, 2.048, 4.096 oder 8.192. Mittlerweile haben selbst viele einfache Geräte mehr als 2.048 Empfindlichkeitsstufen – ideal für Skizzen sowie Lern- und berufliche Zwecke. Für anspruchsvolle künstlerische Arbeiten sind 8.192 Druckempfindlichkeitsstufen ratsam.

Stift

Der Stift eines Grafiktabletts liegt idealerweise so leicht in der Hand wie ein analoger Stift. Wenn dieser über eine Neigungswinkelfunktion verfügt, können ZeichnerInnen den Stift je nach Modell in einem Winkel zwischen 20 und 60 Grad zur Fläche halten. Das sorgt für natürliche und komfortable Bewegungen. Bei vielen Stiften sind Tasten vorhanden, um beispielsweise zwischen Pinselarten zu wechseln oder zu radieren.

Für den Antrieb kommen entweder Batterien, wiederaufladbare Akkus oder elektromagnetische Resonanz („EMR“) zum Einsatz. Batteriebetriebene Stifte sind am dicksten und unhandlichsten, da die Batterien hineinpassen müssen. Wiederaufladbare Stifte liegen aufgrund des schmalen Lithium-Ionen-Akkus besser in der Hand. EMR-Stifte hingegen benötigen keine externen Energiequellen und erlauben als einziges ein ununterbrochenes Arbeiten. Mithilfe von elektromagnetischer Frequenz erhält der Stift Energie von Tablett.

Bedienelemente

Zeichentabletts besitzen häufig programmierbare Steuerelemente beziehungsweise Hotkeys, die sich  mit Befehlen vom Menü des Zeichenprogramms programmieren lassen. Typisch ist auch ein Touch-Ring zum Konfigurieren. Für den Anfang ist eine große Anzahl von Bedienelementen nicht erforderlich, sondern eher verwirrend. Wer sich mit dem Arbeitsprozess vertraut gemacht hat, kann sie aber durchaus sinnvoll einstellen. Es ist nur für AnfängerInnen nicht nötig, die Kaufentscheidung von den Hotkeys abhängig zu machen.

person nutzt grafiktablett ohne bildschirm

Kompatibilität

Die meisten Grafiktabletts lassen sich sowohl mit Windows– als auch mit Mac-Geräten nutzen. Selbst mit Android-Gerätensind viele Modelle kompatibel. Nur Linux-Nutzer müssen genau nach geeigneten Zeichentabletts suchen.

Des Weiteren sind zwar die meisten Zeichentabletts mit Photoshop verwendbar, aber es ist nicht garantiert, dass das Wunschgerät auch mit Ihrer bevorzugten Software funktioniert. Eine Liste kompatibler Programme lässt sich häufig auf der Herstellerseite oder in der Gebrauchsanleitung finden. Dazu gehören mittlerweile auch häufig Tools, die im Schul- und Berufsleben hilfreich sind, etwa bestimmte Lernsoftware, Kommunikationsprogramme wie Zoom oder MicrosoftOffice-Anwendungen wie Word, PowerPoint und OneNote.

Der Anschluss

Bis auf wenige hochpreisige Ausnahmen sind Grafiktabletts nur mit Computer oder Smartphone nutzbar. Zum Einsatz kommt entweder ein Kabel, das gleichzeitig für die Stromversorgung zuständig ist, oder Bluetooth mit Akku. Bei Ersterem handelt es sich meist um Micro-USB oder USB-C. Im Gegensatz zu Bluetooth-Modellen können kabelbetriebene Grafiktabletts nicht zwischenzeitlich ausfallen, weil die Verbindung gestört oder der Akku leer ist. Dagegen gibt es kein Kabel, das beim Zeichnen oder unterwegs stört. Wer ein kabelloses Gerät täglich über längere Zeiträume nutzt, wählt am besten ein Modell mit einer Akkuleistung von mindestens 2.500 Milliamperestunden. Das reicht, um bis zu 40 Stunden am Stück zu arbeiten.


Teaserbild: © kozirsky / stock.adobe.com | Abb. 1: © REDPIXEL / stock.adobe.com | Abb. 2: © Jacob Lund / stock.adobe.com