Elektrogrills-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Elektrogrills bestechen durch Kompaktheit, geringes Gewicht, leichte Handhabung und geringe Rauchentwicklung. Im Gegensatz zu Kohle- oder Gasgrills eignen sie sich daher auch für den Balkons oder unterwegs.
  • Im Gegensatz zu Holzkohlegrills bleiben keine Rückstände übrig.
  • Statt einer Gasflasche ist lediglich eine Steckdose in der Nähe nötig.
  • Erhitzt werden Elektrogrills über eine Heizspirale. Das Grillgut wird entweder direkt aufliegend oder über einem zusätzlichen Rost gebraten.

Welche Vorteile bietet ein Elektrogrill?

Egal, ob beim Innen- oder Außeneinsatz: Elektrogrills machen überall eine gute Figur. Anders als Grills, die mit Holzkohle oder Gas arbeiten, können Elektrogrills auch in der Küche oder sogar auf dem Wohnzimmertisch zum Einsatz kommen: Bei den anderen Grillarten besteht die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung. Auch auf der Terrasse oder dem Balkon von Mietwohnungen, auf den wegen der Geruchs- und Rauchbelastung klassische Grillarten verboten sind, ist die Essenszubereitung mit einem Elektrogrill oftmals eine gute Möglichkeit, leckeres Grillgemüse, Würstchen, Steaks, Fisch sowie viele vegetarische und vegane Leckereien zuzubereiten.

Grillgut auf Elektrogrill im Freien
Ein Elektro-Standgrill macht auch im Garten eine gute Figur.

Ein weiterer Vorteil ist die schnellere Einsetzbarkeit: Im Vergleich zu Holzkohlegrills benötigen Elektrogrills praktisch keinerlei Vorbereitungs- oder Aufheizzeit: die Kontaktflächen erwärmen sich sehr schnell, sodass der Grillspaß schnell beginnen kann. Ein weiterer Vorteil: Schwenkt das Wetter um, lassen sich viele Modelle mit in die Wohnung oder das Haus nehmen. Auch in puncto Folgekosten schneiden die Elektro-Modelle gut ab. Vor allem im Vergleich zu Holzkohlegrills ist der Betrieb kostengünstig, da weder Holzkohle noch Briketts nachgekauft werden müssen. Die anfallenden Stromkosten sind im Vergleich dazu gering. Nicht zu vergessen ist auch der Effekt des Platzsparens: Vor allem Kontaktgrills sind so kompakt designt, dass sie auf dem Tisch betrieben und nach dem Reinigen und Abkühlen im Schrank aufbewahrt werden können.

Ein besonders hervorzuhebender Vorteil, der vor allem gesundheitsbewusste Grillfreunde überzeugen dürfte, ist, dass auf einem Elektrogrill kaum Fett verbrennt, sondern in Abtropfbehältern gesammelt wird. Im Gegensatz zum Grillen über Holzkohle entstehen daher keine krebserregenden Stoffe, die sich auf dem Grillgut absetzen könnten.

Was sind Kritikpunkte, die Grillfans an Elektrogrills äußern?

Ein gängiger Kritikpunkt, der gegen den Einsatz von Elektrogrills angebracht wird, ist das Fehlen des typischen Grillgeschmacks. Typische Röstarmomen, die beim Einsatz von Holzkohle entstehen, fehlen einigen Grillliebhabern. Bei Gasgrills lässt sich dieser Geschmack mit sogenannten Smoker-Boxen künstlich hinzufügen. Bei Elektrogrills ist deren Verwendung allerdings nicht möglich. Zudem bemängeln Grillfreunde, dass nicht bei allen Modellen eine gleichmäßige Hitzeverteilung festzustellen ist. Das macht das gleichmäßige Durchgaren vor allem dickerer Fleischstücke schwieriger.

VorteileNachteile
Sofort einsetzbarKleine Grillflächen
Benötigt weder Holzkohle noch GasStromanschluss notwendig
Für innen und außen geeignetRauchige Röstaromen fehlen einigen AnwenderInnen
Schnelle Reinigung
Gesundes Grillen ohne Fettverbrennung
Temperatur meist regulierbar

Wie funktioniert ein Elektrogrill?

Elektrogrills werden mit dem Stromnetz verbunden. Daher ist eine Steckdose in der Nähe notwendig, alternativ kann ein Verlängerungskabel genutzt werden. Nach dem Einschalten erhitzt sich die verbaute Heizspirale. Diese ist entweder in Form einer dünnen Metallspirale sichtbar oder hinter einer Metallplatte verborgen. Einige Hersteller setzen auf geriffelte Grillflächen, damit AnwenderInnen nicht auf das typische Muster verzichten müssen, das bei anderen Grills der Grillrost auslöst. Empfehlenswert sind Modelle mit Temperaturregler, damit die Hitze dosieren lässt und je nach Grillgut-Typ variabel zum Einsatz kommen kann.

Verschiedene Arten von Elektrogrills

Elektrogrills gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. So gilt es, zwischen Standgrills, Tischgrills, Modellen mit Haube sowie Kontaktgrills zu unterscheiden.

Standgrill

Standgrills verfügen über einen Aufbau mit Standfuß und eignen sich daher ideal für den Einsatz auf der Terrasse oder im Garten. Mit diesen Modellen ist bequemes Grillen im Stehen möglich. Viele Modelle verfügen über seitliche Ablageflächen, die sich für die Zwischenlagerung von Grillgut als sehr praktisch erweisen. Als überaus praktisch erweisen sich Standgrills mit Rollen, da sich diese Geräte spielend leicht an den gewünschten Einsatzort rollen lassen. Lässt sich der Standfuß abnehmen, können GrillmeisterInnen den Standgrill in einen Tischgrill verwandeln.

Tischgrill

Ein Tischgrill ist prädestiniert für den Einsatz in der Küche, auf kleinen Balkonen sowie in kleinen Innenräumen. Bei diesen Modellen besteht eine große Modellvielfalt, die sich in vielen Kriterien wie Leistung, Ausstattung oder Grillfläche unterscheidet. Tischgrills verfügen in der Regel über offenliegende Heizspiralen und einen darunterliegenden Auffangbehälter, der vor der Nutzung mit Wasser befüllt wird.

Haubengrills

Bei Haubengrills – auch als Kugelgrills bezeichnet – handelt es sich um Elektrogrills mit Deckel. Der Deckel sorgt dafür, dass die Hitze während des Grillvorgangs nicht entweichen kann. Dadurch eignen sich die Modelle zum Warmhalten, aber auch zum indirekten Grillen.

Kontaktgrills

Kontaktgrills bieten den Vorteil des Vollkontakts: das Grillgut wird sowohl von der Unter- als auch von der Oberseite erhitzt. Das sorgt unter anderem für geringere Garzeiten, sodass das Essen schneller serviert werden kann.

Sandwich wird gegrillt
Kontaktgrills finden sich inzwischen in immer mehr Küchen.

Worauf es bei der Modellwahl ankommt

Bei der Wahl des passenden Modells gilt es, einige Kriterien abzuwägen. So gibt es etwa verschiedene Elektrogrill-Varianten, unterschiedlich große Auflageflächen sowie Modelle mit verschiedenen Leistungen.

Grillfläche

Die Grillfläche ist ein wichtiges Kriterium bei der Modellwahl. Von ihr hängt ab, ob Sie in kurzer Zeit nur für sich selbst oder eine weitere Person Essen zubereiten können, oder ob sich das Modell auch für die Verköstigung einer größerer Anzahl Gäste auf einem Grillabend eignet. In der Regel wird die Grillfläche in Quadratzentimetern (cm²) angegeben. Der Großteil der Modelle weist Grillflächen um die 1.200 Quadratzentimeter auf. Für Singlehaushalte genügen vielleicht auch kleinere Modelle. Für große Gruppen sollte entsprechend ein Modell mit größerer Fläche gewählt werden. Eine gute Hitzeverteilung ist von Vorteil, damit das Grillgut gleichmäßig erhitzt wird.

Grillrost versus Grillplatte

Bei Modellen mit Grillrost können Fleischsaft und Fett auf die Heizstäbe tropfen und verdampfen, was zu einer Rauchbelästigung führt. Bei Modellen mit Auffangschale wird dieser Effekt verhindert, die Flüssigkeiten tropfen idealerweise in die mit Wasser gefüllte Kammer unterhalb der Heizstäbe. Rauchbildung wird auf diese Weise verhindert. Zudem ist das Grillen mit diesen Modellen gesund: Überschüssiges Fett läuft einfach ab und wird im Gegensatz zum Grillen mit Modellen mit Grillplatte nicht mitgegessen.

Grillplatte
Bei einer Grillplatte kann keine Flüssigkeit auf die Heizspiralen gelangen.

Sind Elektrogrills nicht mit einem Grillrost, sondern einer Grillplatte ausgestattet, können auslaufendes Fett oder Fleischsaft weder auf die Heizstäbe noch an ihnen vorbei in die Auffangschale tropfen. Stattdessen staut sich jegliche Flüssigkeit auf der ebenen Grillfläche, die potenziell auch mit Wölbungen ausgestattet sein kann, die die typischen Grillstreifen erzeugen. Teilweise verdampft diese Flüssigkeit, dennoch verbleibt ein Großteil auf der Oberfläche und verhindert, dass das Grillgut kross wird. Die Grillplatten sollten über eine Antihaftbeschichtung verfügen, damit nichts anbrennt und die Reinigung leichtfällt. Ideal ist es, wenn die Platten spülmaschinenfest sind und sich maschinell reinigen lassen.

Leistung

Die Leistung eines Elektrogrills wird in Watt angegeben. Dabei handelt es sich um die Stromaufnahme; der Strom wird in Wärme umgesetzt. Je höher die Wattleistung, desto schneller heizt sich das Gerät auf und umso schneller ist das Grillgut verzehrfertig. 2.000 Watt sollte das Gerät mindestens mitbringen, bei großen Modellen darf die Leistung auch um die 3.000 Watt betragen. Die Herstellerangaben beziehen sich dabei immer auf den Betrieb unter Volllast, also bei höchster Stufe.

Programmwahl

Einige Modelle bieten die Möglichkeit, die Temperatur stufenlos zu regulieren. Hierbei haben Sie den größten Freiraum, was die Hitzeeinwirkung angeht. Ein Timer sorgt bei vielen dieser Geräte dafür, dass der Garvorgang nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne abbricht. Andere Elektrogrills haben spezielle Programme, die Hitze und Gardauer bestimmtem Grillgut wie Hähnchen, Schweinesteak oder Gemüse automatisch anpassen.

Wasserschale

Bei Elektrogrills wird das Grillgut auf Heizstäben gegrillt, auf denen sich das Auflagerost befindet. Bei Kontaktgrills sind diese Heizstäbe von einer aufliegenden Platte verdeckt. Bei einigen Modellen ohne diese Platte befindet sich unterhalb der Heizstäbe eine Auffangschale, die vor Beginn des Grillvorganges eingesetzt werden und mit Wasser befüllt sein muss. Diese Wasserschale nimmt abtropfende Marinade sowie austretendes Fett auf und erleichtert die Reinigung erheblich. Nach dem Grillen lässt sie sich kinderleicht abnehmen, entleeren und reinigen.

Wasserschale
Bei vielen Modellen landen Fleischsaft und Fett in einer Wasserschale.

Spritzschutz

Der Spritzschutz ist ein praktisches Feature, dass Spritzer heißen Fetts zu reduzieren versucht. Ohne Spritzschutz ist die Gefahr, sich an den heißen Fettspritzern zu verbrennen, größer. Zudem sorgt der Schutz dafür, dass möglich wenig unschöne Flecken auf ihrer Kleidung landen.

Länge des Stromkabels

Gerade, wenn Sie den Grill im Außenbereich, etwa auf der Terrasse oder dem Balkon in Betrieb nehmen möchten, ist ein langes Stromkabel von Vorteil. Mindestens 1,50 Meter sollte das Kabel aufweisen, damit Sie ohne Verlängerungskabel eine Steckdose benutzen können. Ein System zum Aufwickeln des Kabels erweist sich als nützlich, da sich das Gerät auf diese Weise komfortabel verstauen lässt.

Material

Bei der Frage, aus welchem Material Ihr Elektrogrill gefertigt sein sollte, spielen die Fragen, wo der Grill zum Einsatz kommt und wo er gelagert wird, eine übergeordnet große Rolle. Steht der E-Grill hauptsächlich im Freien, sollte das Material witterungsbeständig sein, damit er lange hält. Hier empfehlen sich Materialien wie Edelstahl oder Aluminium. Wer den Grill besonders schonen will, schafft ihn nach der Nutzung wieder nach innen und demontiert ihn dafür notfalls. Wem dieses Prozedere zu aufwändig ist, der sollte sich eine Abdeckplane zulegen, um den Grill vor Wind und Wetter zu schützen. Kommt der Grill vornehmlich im Innenbereich zum Einsatz, genügt in vielen Fällen auch ein Kunststoffgehäuse.

Ablageflächen

Einige Standgrillmodelle verfügen an den Seiten über Ablageflächen – praktisch, gerade wenn viel Grillgut, wie Steaks, Würstchen, Spieße oder Grillgemüse vorbereitet haben, und dieses nach und nach zubereitet werden soll. Auch als Ablage für Fertiggegartes eignen sich diese Abstellflächen gut.

Elektrogrill Ablageflächen
Ablageflächen sind praktisch, um zu Grillendes oder Fertiges zwischenzulagern.

Sind Elektrogrills sicherer als andere Grilltypen?

Im Vergleich zu Holzkohlegrills haben die Elektromodelle einen großen Vorteil: Einmal den Stecker gezogen, geben die Heizelemente noch Restwärme ab, kühlen aber innerhalb von Minuten aus. Anders als ein Holzkohlegrill muss ein ausgeschalteter Elektrogrill nicht weiter beaufsichtigt oder gar gelöscht werden – ein Vorteil, wenn ein Anschlusstermin ansteht. Auch sind abgekühlte Elektrogrills innerhalb kurzer Zeit bereit für den Transport.

Wie reinige ich einen Elektrogrill?

Möchten Sie lange Freude an Ihrem Elektrogrill haben, kommen Sie um eine regelmäßige Reinigung leider nicht herum. Herausnehmbare Teile erleichtern die Reinigung erheblich, da dann im Gegensatz zum Gerät selbst unter fließendem Wasser abgespült und teilweise auch in die Mikrowelle gegeben werden können. Vor jeder Reinigungsmaßnahme sollten Sie das Gerät in jedem Fall zunächst vom Stromnetz trennen. Scharfe Chemikalien sind meist fehl am Platz, da sie Beschichtungen und Oberflächen angreifen können. Handspülmittel oder natürliche Einweichmittel wie Zitronensaft reichen in der Regel aus. Ein Entsorgen von Asche erübrigt sich ebenfalls.

Wer hat Elektrogrills getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Elektrogrills nicht selbst getestet.

Viele Kaufinteressenten suchen sich Hilfe bei den Prüfredakteuren der Stiftung Warentest. Auch beim Thema Elektrogrill werden sie nicht enttäuscht: In einem Test aus dem Jahr 2020 nahmen die Redakteure insgesamt zwölf Elektrogrills unter die Lupe. Im Testfeld waren zwölf Modelle vertreten, darunter fünf Flächengrills mit Gestell und Deckel, ein Tisch-Flächengrill sowie sechs Kontaktgrills, von denen sich fünf Modelle zum Flächengrill aufklappen ließen.

In die Wertung flossen die Prüfkriterien Grillen (45 Prozent), Handhabung (30 Prozent), Haltbarkeit (15 Prozent) sowie Sicherheit (10 Prozent) ein. Im ersten Prüfpunkt maßen die Tester die Temperaturen auf der Grillfläche, deren Gleichmäßigkeit sowie Regulierbarkeit und die Grilldauer bestimmter Fleischprodukte. Beim Punkt Handhabung wurden die Gebrauchsanweisung, der Aufbau und die Inbetriebnahme sowie der Grillvorgang und die Einfachheit der Reinigung gewertet. Verarbeitung, Beschichtung, Korrosionsfestigkeit und Reparierbarkeit bestimmten die Wertung der Haltbarkeit. Unter der Überschrift Sicherheit sahen sich die Tester die elektrische Sicherheit, die Standsicherheit, die Temperatur der Bedienflächen sowie Beschriftungen und Prüfzeichen an.

Bei den Flächengrills landet das einzige Tischgrill-Modell im Test, das nicht über ein Gestell und eine Haube verfügt, auf dem ersten Platz: Der Testsieger heißt Philips HD4419/20. In Summe der vier Prüfkriterien setze sich der Elektrogrill am Ende mit der Testnote „gut“ (2,1) durch. Trotz der recht kleinen Grillfläche gelingen Steaks, Fischfilet und Bauchspeck auf der vergleichsweise kleinen Grillfläche gut. Knapp dahinter auf dem zweiten Platz im Test landete das sehr robuste und Modell George Foreman 22460-56 (2,2). Die große Grillfläche sowie Ständer und Haube prädestinieren das Modell ideal für den Außeneinsatz. Platz drei erreicht das sehr gut temperierbare Modell Cloer 6789 (2,3). Es verfügt über eine großzügige Grillfläche und ist ebenfalls sehr haltbar.

Bei den Kontaktgrills haben die Tester gleich zwei Modelle punktgleich überzeugt (Testnote 2,0): das Modell Tefal GC3060, dass aufgeklappt als einziges Gerät die doppelte Grillmenge schafft, ohne Temperaturverluste zu verursachen sowie der Kontaktgrill WMF Lono 2in1, der durch seine besonders gute Handhabung punktet. Knapp dahinter landet der Preis-Leistungs-Sieger von Lidl (2,1): Der Kontaktgrill Silvercrest SKGE 2000 C3 besticht mit sechs Programmen – etwa für Steaks – und verzichtet dafür auf einen Temperaturregler. Das fanden die Redakteure der Stiftung Warentest allerdings nicht weiter schlimm, sondern stellen fest, dass der Grill Steaks am schnellsten zubereiten konnte.


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