Föhnbürsten-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Eine Warmluftbürste ist ein Multifunktionstool für die Haare. Damit lassen sie sich gleichzeitig föhnen, bürsten und stylen.
  • Mithilfe eines zylindrischen Bürstenkopfs können Sie Locken oder Wellen in Ihr Haar eindrehen; Paddle Brushes glätten die Haare.
  • Eine Keramikbeschichtung sorgt für einen geschmeidigen und natürlich glänzenden Look; eine Ionisierungsfunktion verhindert die statische Aufladung der Haare.
  • Ein automatisch rotierender Bürstenkopf und ein Kabel mit Drehgelenk machen die Anwendung komfortabler.
  • Für unterschiedliche Haartypen ist bei vielen Modellen die Temperatur stufenweise verstellbar.

Föhnen und Stylen im Handumdrehen

Bei einer Warmluftbürste handelt es sich um eine Mischung aus Haarbürste und -föhn. Neben einer Rundbürste zum Einrollen einzelner Haarsträhnen kann eine Warmluftbürste meist auch mit weiteren Aufsätzen, beispielsweise einer Glättbürste, ausgestattet werden. Mit einem solchen Gerät trocknen Sie Ihre Haare bereits beim Kämmen, was nicht nur zeitsparend ist, sondern die Haare auch pfleglicher behandelt, als es mit einem herkömmlichen Föhn der Fall wäre. Darüber hinaus können Sie Locken eindrehen, Beach Waves formen oder für mehr Volumen im Haar sorgen – gewissermaßen ein Styling während der Pflege. Schon beim Trocknen arbeiten Sie auf einen bestimmten Look hin.

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Prinzipiell ist eine Warmluftbürste für alle Haartypen geeignet. Je nach Beschaffenheit der Haare sollten Sie jedoch auf bestimmte Einstellungsmöglichkeiten achten. Dünnes Haar darf beispielsweise nur mit geringer Hitze behandelt werden; für dichte Locken brauchen Sie hingegen eine bestimmte Leistungsstärke. Einzelne Partien von sehr lockigem bis krausem Haar können gezielt bearbeitet und ein ordentliches Erscheinungsbild geschaffen werden.

Vor- und Nachteile

Weil die Warmluftbürste mit niedrigeren Temperaturen arbeitet als beispielsweise Lockenstäbe oder Glätteisen, werden die Haare schonender behandelt. Indem Sie die Haare gleichzeitig trocknen und pflegen beziehungsweise stylen, sparen Sie zudem Zeit. Weniger Hitze bedeutet allerdings auch, dass die Frisur wahrscheinlich nicht über mehrere Stunden hinweg ihre Form behält. Bei widerspenstigen Haaren ist das Ergebnis in der Regel ebenfalls nicht ganz so intensiv.

Welche Eigenschaften sollte eine Warmluftbürste mitbringen?

Eine ganze Reihe Punkte sind zu beachten, wenn Sie eine geeignete Warmluftbürste für sich kaufen möchten. Von der Art und Größe der Bürstenköpfe bis zur Beschaffenheit der Borsten unterscheiden sich die Modelle mitunter erheblich voneinander.

Verschiedene Bürstenköpfe

Die meisten Hersteller bieten für ihre Warmluftbürsten verschiedene auswechselbare Bürstenköpfe beziehungsweise Aufsätze an, die im Lieferumfang enthalten sind:

  • Rundbürsten für Wellen und Locken mit verschiedenen Durchmessern für kurzes oder langes Haar, entweder zum automatischen oder manuellen Auf- und Abrollen
  • Glättbürste mit flachem, länglichem Kopf für gleichzeitiges Glätten und Trocknen, auch Paddle Brush genannt
  • Bürstenköpfe mit einziehbaren Borsten fürLocken oder Beach Waves, damit sich die Bürste leichter wieder abwickeln lässt und die Haare nicht verknoten
  • Kammaufsatz oder Volumizer, mit dem sich schon ab dem Haaransatz mehr Volumen erzeugen lässt, indem die Haare nach oben gebürstet werden
  • Fönaufsatz zum alleinigen Trocknen der Haare
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Für jeden Haartyp und eine Vielzahl an gewünschten Styles lassen sich geeignete Aufsätze und Bürstenköpfe finden.

Welche Rolle spielt der Durchmesser?

Wenn Sie Ihre Haare eindrehen wollen, muss der Durchmesser der Rundbürste auf Ihre Haarlänge abgestimmt sein. Bei kurzen oder schulterlangen Haaren benötigen Sie beispielsweise eine Bürste mit einem geringen Durchmesser von etwa zwei bis drei Zentimetern. Für langes Haar wählen Sie einen Bürstenkopf mit einem Durchmesser von vier bis fünf Zentimetern für mehr Volumen oder große Wellen, da diese Varianten mehr Haar auf einmal aufnehmen können. Einen kleineren Durchmesser können Sie auch dann verwenden, wenn Sie längere Haare locken wollen. Dafür drehen Sie die Haarsträhnen mehrmals um den Bürstenkopf. Für Wellen wickeln Sie hingegen lediglich die Haarspitzen nach innen oder außen auf. Bürstenköpfe mit einem Durchmesser von drei bis vier Zentimetern sind nicht nur für mittellanges Haar gut geeignet, sondern auch für die Haarspitzen von Bobfrisuren.

Beschaffenheit der Borsten

Die meisten Borsten von Warmluftbürsten bestehen aus Kunststoff, es gibt aber auch Modelle mit Naturborsten wie beispielsweise Wildschweinhaar. Diese überzeugen mit einem guten Grip und sorgen dafür, dass das Haar der AnwenderInnen nicht verfilzt.

Kunststoffborsten werden häufig bei runden Bürstenköpfen eingesetzt und sind in der Regel aus Nylon gefertigt. Auch sie verfügen über guten Grip, sind jedoch oft sehr kurz und etwas kratzig. Achten Sie darauf, dass der Hersteller weiche Borsten verarbeitet hat, wenn Sie eine empfindliche Kopfhaut haben.

Andere Kunststoffborsten sind eher hart und können sich mitunter unangenehm anfühlen, besonders auf der Kopfhaut. Um das zu verhindern, greifen Sie an besten zu abgerundeten oder mit kleinen Noppen versehenen Borsten.

Versenkbare Borsten Sehr praktisch sind versenkbare Borsten: Wenn Sie Ihre Haare aufgewickelt haben, genügt ein Knopfdruck, damit die Borsten sich in den Bürstenkopf einziehen und die Haare von der Warmluftbürste gleiten. So sparen Sie Zeit und das Styling gelingt ganz ohne Ziepen.

Beschichtung

Die Bürsten sind in der Regel mit einer Keramikbeschichtung versehen, die verhindert, dass sich die Oberfläche zu sehr aufheizt. Sie ermöglicht eine Wärmeverteilung, sodass die Haare nicht zu viel Hitze an einer Stelle erfahren. Gleichzeitig sorgt die Keramikbeschichtung für Geschmeidigkeit und gesunden Glanz. Auch Turmalin ist ein beliebtes Material für die Bürsten, um die Haare nicht zu großer Wärmeeinwirkung auszusetzen. Manche Hersteller setzen auf eine Beschichtung mit dem Protein Keratin, das Haaren Elastizität und Struktur verleiht, oder feuchtigkeitsspendenden Ölen. Diese Beschichtungen behalten ihre Wirkung mitunter bis zu mehrere Tausend Anwendungen.

Temperatureinstellungen

Nicht jedes Haar sollte mit gleicher Temperatur behandelt werden. Wenn es sehr fein oder strapaziert ist, ist auf moderate Temperaturen bis maximal 150 Grad Celsius zu achten. Bedenken Sie, dass Haare die empfindliche Kopfhaut schützen. Föhnen oder behandeln Sie dünnes Haar mit zu hohen Temperaturen, kann auch die Kopfhaut Schaden nehmen. Locken oder eine volle Mähne können dagegen bei etwa 190 Grad Celsius behandelt werden; je höher die Temperatur ist, desto stärkere Locken können Sie eindrehen. Viele Warmluftbürsten ermöglichen es, zusätzlich zur Kaltlufteinstellung Lufttemperaturen in verschiedenen Stufen zu erzeugen, was das Styling einfacher und individuell besser anpassbar macht. Mit der sogenannten ThermoProtect-Funktion erhitzt sich die Luft auf die gewünschte Temperatur und hält diese konstant.

Überhitzungsschutz Überprüfen Sie, ob die Wärmeluftbürste mit einem Überhitzungsschutz ausgestattet ist. Dieser sorgt dafür, dass sich die Oberfläche des Bürstenkopfes nicht zu stark erhitzt. So laufen Sie nicht Gefahr, sich die Hände zu verbrennen, falls Sie mit den Fingern an die Bürste gelangen oder Haare zwischen den Borsten entfernen wollen.

Angepasste Leistung

Wenn Sie dichtes Haar haben, sollten Sie der Maximalleistung einer Warmluftbürste Beachtung schenken. Genau wie starke Locken kann es mit einer Leistung von etwa 1.000 Watt getrocknet werden, was jedoch nicht alle Modelle gewährleisten. Für feineres Haar reichen schon etwa 700 bis 800 Watt, für dickeres Haar ist eine Leistung jenseits dieses Wertes nötig. Eine zu geringe Leistung hat zur Folge, dass Sie für die Pflege länger brauchen. Somit sind Ihre Haare länger der Hitze ausgesetzt und die Frisur könnte im Endeffekt nicht den gewünschten Look haben.

Betrieb

Es gibt kabellose Warmluftbürsten, die mit Batterie oder Akku betrieben werden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sie sind nicht ortsgebunden, können während des Stylings in Ihrer Wohnung umherlaufen und auf Reisen unabhängig das Gerät nutzen. Außerdem stört kein herumbaumelndes Kabel bei der Nutzung. Allerdings sind kabelgebundene Warmluftbürsten leistungsfähiger und Sie sind nicht auf den Ladezustand von Akku oder Batterie angewiesen.

Das Kabel der Bürste sollte über ein Drehgelenk mit dem Korpus verbunden sein. So verknotet es sich nicht, wenn Sie die Bürste auf- und abrollen, sondern rotiert mit. Achten Sie darauf, dass die Länge des Kabels für Ihre Ansprüche ausreicht, etwa falls die Steckdose in einiger Entfernung zum Spiegel angebracht ist.

Hilfreiche Extras

Ein rotierender Bürstenkopf vereinfacht das Handling. Sie müssen die Bürste nicht selbst drehen – das geht automatisch vonstatten. Manche lassen sich sogar nach rechts und links drehen, sodass Sie mit jeder Hand bequem von allen Seiten arbeiten können. Viele Modelle verfügen über eine sogenannte Ionen-Technologie: Diese verhindert, dass sich die Haare statisch aufladen und abstehen. Sie bleiben nah am Kopf und behalten einen geschmeidigen, gepflegten Look.

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Die Bürste von Dyson kommt mit einer Menge Extras im Lieferumfang, ist aber auch das mit Abstand teuerste Modell auf dem Markt.

Schutz im Vorfeld

Wärmeluftbürsten und andere mit heißer Luft arbeitende Geräte entziehen den Haaren durch die hohe Temperatur Feuchtigkeit. Das kann ohne Vorsorge langfristig zu Spliss oder Haarbruch führen. Besonders sehr langes oder zu Trockenheit neigendes Haar sollten Sie daher zuvor mit einem Hitzeschutzspray behandeln. Es kräftigt das Haar mit Proteinen. Außerdem schützt und pflegt es dank feuchtigkeitsspendender Inhaltsstoffe wie Aloe Vera oder Arganöl. Aber auch andere Styling-Produkte können im Rahmen dieser Vorpflege eine große Hilfe sein. Dichtes Haar kann mit einem Öl auf Silikonbasis behandelt werden, feines Haar erfährt durch Haarspray mehr Griffigkeit. Entscheidend ist der Schutzfilm, der auf den Haaren hinterlassen wird und gewissermaßen eine Barriere zur Oberfläche der Bürste darstellt.

Anwendung der Warmluftbürste

Eine Warmluftbüste ist vielseitig nutzbar. Je nachdem, welchen Look Sie kreieren wollen, unterscheidet sich die Anwendung. Zu Anfang mag es etwas ungewohnt sein, unterm Strich ist das Styling mit einer Warmluftbürste aber sehr einfach. Mit ein bisschen Erfahrung wird es Ihnen leicht von der Hand gehen und nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen.

Das Prinzip der Bürste ist simpel: Sie kämmen Ihre Haare, während aus kleinen Löchern im Bürstenkopf heiße Luft strömt. Achten Sie darauf, dass das Haar nicht zu nass, sondern zumindest handtuchtrocken oder schon mit einem Föhn vorgetrocknet ist, da es sich ansonsten nicht so gut formen lässt. Je dichter das Haar also ist, desto mehr sollten Sie darauf Rücksicht nehmen. Auf der anderen Seite können Sie trockenes Haar ein bisschen mit einem Zerstäuber anfeuchten.

Zum einfachen Glätten und Trocknen gehen Sie mit der Bürste wie gewohnt vom Ansatz bis zu den Spitzen durch die Haare. Um Wellen zu formen, müssen Sie Strähnen von den Spitzen bis zum Ansatz aufrollen. Praktisch ist in diesem Fall ein rotierender Bürstenkopf, der die Haare auf Knopfdruck eigenständig aufwickelt. Halten Sie die Haare im Anschluss 10 bis 20 Sekunden aufgerollt und fixieren sie diese. Im Idealfall steht Ihnen eine Kaltluftfunktion, auch Cool Shot genannt, zur Verfügung. Damit stellen Sie sicher, dass die Haare in dieser Phase nicht zu sehr erhitzen. Danach rollen Sie die Haare langsam wieder ab – gegebenenfalls mit der Abroll-Automatik in gegenläufiger Richtung – und gehen zur nächsten Strähne über. Bei sehr vollem Haar können Sie einzelne Partien mit einer Spange hochstecken, sodass sie sich nicht störend in der Bürste verhängen.

Wie Sie professionell mit einer Warmluftbürste vorgehen, sehen Sie in diesem Video: https://www.youtube.com/watch?v=wIJ_10bNRF8

Wer hat Föhnbürsten getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Warmluftbürsten nicht selbst getestet.

Im Internet finden sich einige Tests von BetreiberInnen unterschiedlicher Styling- und Beauty-Blogs. Beauty Reportprüfte beispielsweise vier Modelle auf ihre vielseitigen Anwendungs- und Einstellungsmöglichkeiten, ihre Handhabung, ihre Qualität und das Styling-Ergebnis.

Das beste Ergebnis konnte der Dyson Airwrap vorweisen, der nicht nur sehr hochwertig und mit zahlreichen Extras ausgestattet ist, sondern auch mit seinen vielseitigen Funktionen überzeugt. Die Handhabung ist intuitiv und geht leicht von der Hand. Aufsätze sind einfach austauschbar und sehr stabil verarbeitet. Trotz ihrer Größe liegt die Bürste gut und überraschend leicht in der Hand. Allerdings ist das Gerät mit einem Kaufpreis von rund 500 Euro nicht nur das teuerste im Test, sondern sogar das kostspieligste auf dem Markt. Eine Anschaffung lohnt sich daher nur für Personen, die es regelmäßig und in vollem Umfang nutzen.

Eine weitere Empfehlung ist die Bürste Hydraluxe von Remington. Zwar wird sie nur mit einem Aufsatz geliefert, eignet sich jedoch für alle Haartypen von Mittel- bis Langhaarfrisuren. Sie hat eine feuchtigkeitsspendende Beschichtung und eine Ionisierungsfunktion, die eine statische Aufladung der Haare verhindert. Selbst große Strähnen lassen sich schnell trocknen; die Borsten aus Nylon und Kunststoff kommen auch durch dichtes Haar spielend leicht hindurch. Unpraktisch ist lediglich, dass es keinen An- und Ausschalter gibt, sondern die Bürste sich automatisch bei der Verbindung mit der Steckdose aufheizt.

Ein unabhängiger Test der Stiftung Warentest datiert bereits aus dem Jahr 2011 und kann für eine Empfehlung deshalb nicht mehr herangezogen werden. Die Quintessenz war jedoch auch hier, dass Sie für eine gute Warmluftbürste nicht unbedingt tief in die Tasche greifen müssen. Modelle mit Preisen im oberen zweistelligen Bereich erfüllen häufig die Standards, sind langlebig und vielseitig. Oft zahlen Sie für Produkte mit vielen Extras einen entsprechend höheren Preis. Überlegen Sie sich daher im Vorfeld, welche und wie viele Aufsätze Sie brauchen. Es wäre ärgerlich, wenn Sie viel für ein Gerät mit fünf unterschiedlichen Bürsten zahlen, wenn Sie im Endeffekt nur zwei davon nutzen.


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