Matratzen-Kaufberatung
So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Es gibt 4 Matratzenarten: Kaltschaummatratze, Federkernmatratze, Latexmatratze und Visco-Matratze.
  • Auf Federkernmatratzen schlafen die Deutschen am liebsten.
  • Je höher das Raumgewicht der LiegeflĂ€che, desto qualitativ hochwertiger ist meist das Modell.
  • Matratzen besitzen HĂ€rtegrade – von besonders weich (H1) bis besonders fest (H5).
  • Bei den HĂ€rtegraden unterschiedlicher Hersteller handelt es sich um keine genormten Angaben.

Besser schlafen

Da der Mensch ein Drittel seines Lebens mit Schlafen verbringt, sollte die Entscheidung fĂŒr eine passende Matratze gut durchdacht sein. Denn fĂŒr eine erholsame Nacht spielt die Wahl der geeigneten LiegeflĂ€che eine zentrale Rolle. HĂ€ufig sind Verspannungen und RĂŒckenschmerzen auf eine ungeeignete Unterlage zurĂŒckzufĂŒhren. Liegt der SchlĂ€fer auf einem unpassenden Modell, können sich die Muskeln nicht entspannen und die Knochen werden nicht ausreichend gestĂŒtzt.

Aufbau einer matratze
Eine gute Matratze beugt Verspannungen und Schmerzen der Muskulatur vor.

Doch bei der Entscheidung fĂŒr eine Matratze gibt es kein generelles Richtig oder Falsch. AbhĂ€ngig von Faktoren wie dem individuellen Schlaftyp sowie der eigenen Gewichtsklasse ist auch das Material von enormer Bedeutung. Je nachdem, ob das Produkt fĂŒr einen Warm- oder KaltschlĂ€fer gedacht ist, sollten KĂ€ufer auch den Werkstoff wĂ€hlen, denn nicht jedes Modell ist fĂŒr jede Person gleichermaßen geeignet. Im Matratzen-Vergleich wurden die verschiedenen Matratzentypen miteinander verglichen. Zudem wird erlĂ€utert, welches Material zu welchem SchlĂ€fer am besten passt.

Die verschiedenen Matratzenarten

Mittlerweile fĂŒhrt der Einzelhandel unzĂ€hlige Matratzenmodelle, die wiederum aus den unterschiedlichsten Materialien gefertigt werden und in verschiedenen GrĂ¶ĂŸen zur VerfĂŒgung stehen. Es ist nicht so einfach, da den Überblick zu bewahren – geschweige denn die individuell passende Matratze fĂŒr sich ausfindig zu machen. Deshalb ist etwas Hintergrundwissen ĂŒber Matratzen von großem Vorteil.

Die Matratzenarten heben sich hauptsĂ€chlich hinsichtlich ihres Kerns voneinander ab. Je nach Matratzenkern verfĂŒgt die LiegeflĂ€che ĂŒber andere Merkmale. Zu den verbreitetsten Matratzenarten zĂ€hlen Federkernmatratze, Kaltschaummatratze, Latexmatratze und Visco-Matratze. Jede Matratzenart passt zu einem anderen Schlaftypen und besitzt ihre je eigenen Vor- und Nachteile.

Die Federkernmatratze

Die Federkernmatratze gehört zu den beliebtesten LiegeflĂ€chen der Deutschen, da sie als sehr stabil, atmungsaktiv und langlebig gilt. Zudem verfĂŒgt sie ĂŒber eine ausgezeichnete StĂŒtzkraft. Die Federkernmatratze besteht wie andere Matratzen auch aus einem Matratzenkern und einem Matratzenmantel. ErgĂ€nzt wird diese Konstruktion jedoch durch eine Federpolsterung. Der Federkern besteht aus mehreren metallischen Stahlfedern. Gepolstert werden die Federn durch eine Schaumstoffschicht. Diese wird von einer Schutzschicht (aus Vlies oder Filz) verstĂ€rkt.

Federkern
Stofftaschen umhĂŒllen die einzelnen Federn und sorgen so fĂŒr eine gute Polsterung.
Taschenfederkernmatratze

Neben der einfachen Federkernmatratze zĂ€hlt speziell die hochwertigere Taschenfederkernmatratze zu den gĂ€ngigsten Modellen. Hierbei werden die Metallfedern jedoch noch von Stofftaschen ergĂ€nzt, die um die Federn herum angebracht werden. Hunderte Federn, die in Taschen eingenĂ€ht und miteinander verbunden sind, sorgen daher fĂŒr eine besonders hohe PunktelastizitĂ€t. Das heißt, eine Taschenfederkernmatratze gibt nur an den Stellen nach, an denen sie belastet wird, und passt sich somit ideal an.

Neben der Taschenfederkernmatratze gibt es noch weitere Federkern-Arten:

Tonnentaschenfederkernmatratze

Der Unterschied zur Taschenfederkernmatratze liegt in der Bauart der Federn. Durch tonnenförmige Stahlfedern, die einen grĂ¶ĂŸeren Durchmesser als normale Federn besitzen, ist die AnpassungsfĂ€higkeit noch höher als bei der Taschenfederkernmatratze. Außerdem ist aufgrund der Bauart die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Federn nicht in Kontakt mit benachbarten Federn kommen. Dies fĂŒhrt zu einer geringen Beanspruchung der einzelnen Stofftaschen.

Bonell-Federkernmatratze

Dieses Modell verfĂŒgt ĂŒber eine geringere Anzahl von Federn, wodurch die LiegeflĂ€che weicher und etwas weniger stĂŒtzkrĂ€ftig ist.

Vorteile von Federkernmatratzen

Federkernmatratzen bieten viele Vorteile. Zum einem fördern sie die richtige Körperhaltung, da die Stahlfedern den Körper stĂŒtzen und so eine gesunde Körperhaltung begĂŒnstigen. Zum anderen sind Federkernmatratzen Ă€ußerst stabil und behalten ĂŒber Jahre ihre Ursprungsform. Überdies sorgen sie dank ihrer atmungsaktiven Beschaffenheit fĂŒr ein perfektes Schlafklima. Insbesondere Menschen, die beim Schlafen leicht schwitzen, profitieren von dem Material der Federkernmatratzen, da die einzelnen Federn fĂŒr eine perfekte DurchlĂŒftung der LiegeflĂ€che sorgen. Feuchtigkeit wird gut transportiert und staut sich nicht im Inneren der Matratze an. Zwischen den einzelnen Taschen kann die Luft sehr gut zirkulieren, wodurch das Modell optimal und vor allem stĂ€ndig durchlĂŒftet wird.

Federkernmatratzen sind geeignet fĂŒr:

  • Menschen mit Übergewicht
  • Menschen, die stark schwitzen
  • RĂŒckenschlĂ€fer
  • BauchschlĂ€fer

Personen, die schnell frieren, sollten allerdings auf Werkstoffe wie Latex zurĂŒckgreifen, da diese eine bessere WĂ€rmeisolierung mit sich bringen.

Die Latexmatratze

Der grĂ¶ĂŸte Teil der im Handel erhĂ€ltlichen Latexmatratzen besteht aus synthetischem Latex. Nur wenige enthalten Anteile aus dem natĂŒrlichen Gummi des Kautschukbaums. Je mehr natĂŒrlicher Kautschuk jedoch in dem Produkt enthalten ist, desto hochwertiger ist das Modell. HandelsĂŒbliche Materialmischungen mischen ungefĂ€hr 40 Prozent Naturkautschuk mit 60 Prozent Latex, der aus Erdöl hergestellt wird. Ausschließlich Matratzen, die aus 100 Prozent Naturpolymeren bestehen, dĂŒrfen als Naturlatex-Matratzen verkauft werden.

Die LiegeflĂ€che aus Latex zeichnet sich vor allem durch ihre weiche und anpassungsfĂ€hige Eigenschaft aus. Dank der hohen PunktelastizitĂ€t geben Latexmatratzen nur an den Stellen nach, an denen sie belastet werden. Zudem passt sich die Matratze nicht nur gut dem Körper an, sondern ist auch fĂŒr fast alle gĂ€ngigen (verstellbaren) Lattenroste geeignet. Ein hochwertiges Modell in Kombination mit einem guten Lattenros garantiert somit eine fast waagerechte Schlafposition, die den RĂŒcken und die WirbelsĂ€ule schont. Die ausgezeichnete WĂ€rmedĂ€mmung macht Latexmatratzen besonders fĂŒr schnell frierende SchlĂ€fer attraktiv.

Latexmatratzen sind geeignet fĂŒr:

  • Menschen, die schnell frieren
  • Menschen mit RĂŒckenschmerzen
  • RĂŒckenschlĂ€fer
  • BauchschlĂ€fer

Da der Feuchtigkeitstransport nicht mit dem von Modellen aus Federkern vergleichbar ist, sollten stark schwitzende Personen lieber auf ein Modell aus Latex verzichten. Das hohe Eigengewicht erschwert das Transportieren und Wenden. Speziell fĂŒr Personen mit RĂŒckenleiden ist es daher ratsam, darauf zu achten, dass Tragegriffe vorhanden sind. Alternativ weichen sie auf Schaumstoff- oder Federkernmatratzen aus. Die sind deutlich leichter und somit einfacher zu wenden.

Angst vor Latexallergie oft unbegrĂŒndet

Die weitverbreitete Angst vor Latexallergien ist hĂ€ufig unbegrĂŒndet, da hochwertige Latexmatratzen nach der Produktion gewaschen werden, was eventuelle allergene Bestandteile von der OberflĂ€che entfernt. Ein kurzzeitiger Eigengeruch, der anfangs vorhanden sein kann, sollte Kunden ebenfalls nicht abschrecken. Durch die leicht antibakterielle Wirkung sowie die einfache Reinigung von Latex finden sich auch weitaus seltener Milben und Bakterien auf der LiegeflĂ€che. Bei guter Pflege gelten Latexmatratzen zudem als besonders robust und langlebig.

Die Kaltschaummatratze

Der Kern einer Kaltschaummatratze besteht aus aufgeschĂ€umten Polyurethan, einem Kunststoff, der bei niedrigen Temperaturen ausgehĂ€rtet wird. Ganz ohne Federn weist die LiegeflĂ€che ein optimales Federungsverhalten auf. Modelle aus Kaltschaum werden entweder aus einem einheitlichen Block geschnitten oder aus verschiedenen Schaumstoffen zusammengefĂŒgt. StĂŒcke unterschiedlicher Dicke und Dichte stĂŒtzen im Idealfall perfekt den Körper. Verschiedene Luftkammern sorgen zusĂ€tzlich fĂŒr ein gutes Schlafklima. Es können jedoch Liegekuhlen, die sich durch Feuchte und WĂ€rme bilden, entstehen. Zudem verursacht die Matratze keine unangenehmen GerĂ€usche, wenn sich der SchlĂ€fer bewegt. Durch das vergleichsweise geringe Eigengewicht der Kaltschaummatratze ist diese leicht zu transportieren und zu wenden. LiegeflĂ€chen aus Kaltschaum eignen sich speziell fĂŒr Personen, die leicht frieren und es lieber etwas wĂ€rmer haben.

Kaltschaummatratzen sind geeignet fĂŒr:

  • Menschen, die schnell frieren
  • Menschen mit RĂŒckenschmerzen
  • Allergiker
  • Ă€ltere Menschen
  • Kinder

Die Visco-Matratze

Eine besondere Version der Kaltschaummatratze sind LiegeflĂ€chen aus Viscoschaum. Hierbei handelt es sich um Kaltschaum, den eine zusĂ€tzliche Schicht aus Viscoschaum ergĂ€nzt. Das Material, welches ursprĂŒnglich fĂŒr die Weltraumforschung entwickelt wurde, passt sich dem Körper individuell an und stĂŒtzt ihn an den richtigen Stellen. Im Vergleich zu herkömmlichen Kaltschaummatratzen merken sich viscoelastische Matratzen die Körperform („FormgedĂ€chtnis-Schaum“). So entsteht ein schwebendes SchlafgefĂŒhl.

Visco-Matratzen sind geeignet fĂŒr:

  • Menschen, mit orthopĂ€dische Problemen
  • Menschen mit Durchblutungsstörungen
  • Allergiker

Aufgrund hoher WĂ€rmeisolation sind Visco-Matratze nicht fĂŒr stark schwitzende Menschen geeignet.

Alle Matratzenarten im Überblick

EigenschaftenFederkern-MatratzeLatex-MatratzeKaltschaum-MatratzeVisco-Matratze
MaterialMetallfedern und StofftaschenSynthetischer oder natĂŒrlicher LatexSchaumstoffPolyurethan
KaltschlĂ€fer✔✘✘✘
WarmschlĂ€fer✘✔✔✔
Hohes Eigengewicht✘✔✘✔
Transport von FeuchtigkeitgutmĂ€ĂŸigmĂ€ĂŸigmĂ€ĂŸig
Die wichtigsten Eigenschaften der verschiedenen Matratzenarten.

Die HĂ€rtegrade

Dank verschiedener HĂ€rtegrade bieten viele Hersteller das gleiche Modell in unterschiedlich festen AusfĂŒhrungen an. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass es beim HĂ€rtegrad keine einheitlichen Normen gibt. Demzufolge sind die HĂ€rtestufen verschiedener Anbieter nicht immer vergleichbar. Kunden können keineswegs davon ausgehen, dass beispielsweise eine Matratze in dem HĂ€rtegrad H3 die gleiche Festigkeit besitzt wie ein Modell mit dem gleichen HĂ€rtegrad eines anderen Herstellers. In einigen FĂ€llen kann es sogar sein, dass eine mit H1 (sehr weich) gekennzeichnete LiegeflĂ€che hĂ€rter als ein H2-Matratze eines anderen Unternehmens ausfĂ€llt.

Selbst im Rahmen der Produktpalette des gleichen Herstellers kommt es vor, dass es keine zuverlĂ€ssigen Vergleichsmöglichkeiten gibt und sich die verschiedenen Modelle derselben Marke bezĂŒglich ihres HĂ€rtegrades unterscheiden. Ein unverbindliches Probeliegen ist daher an dieser Stelle unabdingbar. Nichtsdestotrotz gibt es Orientierungshilfen, an die sich Kunden in der Regel halten können. Um den individuellen AnsprĂŒchen gerecht zu werden, stehen KĂ€ufern die HĂ€rtegrade H1 bis H5 zur VerfĂŒgung. Hierbei ist anzumerken, dass kaum ein Hersteller alle StĂ€rken im Sortiment hat. In den meisten FĂ€llen können Kunden pro Modell hĂ€ufig nur aus drei unterschiedlichen Festigkeitsstufen wĂ€hlen.

Was bedeuten die HĂ€rtegrade bei Matratzen?

Die untenstehenden Angaben dienen selbstverstÀndlich lediglich als Hilfe zur Orientierung. Eine 55 Kilogramm leichte Frau, die gerne auf einer harten Matratze schlafen möchte, kann auch einen festeren HÀrtegrad wie beispielsweise H4 wÀhlen. Ebenso kann ein 90 Kilogramm schwerer Mann eine LiegeflÀche in HÀrtegrad 2 bevorzugen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass das Modell in letzterem Fall eine geringere Lebensdauer besitzt, wÀhrend die leichtere Person auf der festeren Unterlage mit einer lÀngeren Haltbarkeit rechnen kann.

HĂ€rtegradBedeutungEmpfohlene Gewichtsklasse
H1Besonders weichBis circa 60 Kg
H2WeichBis circa 80 Kg
H3Mittelfest< 80 Kg
H4Fest< 80 Kg
H5Besonders fest< 80 Kg
Die verschiedenen HĂ€rtegrade im Überblick.

Wie entstehen die unterschiedlichen HĂ€rtegrade?

Entsprechend des verwendeten Materials sowie des Herstellungsprozesses an sich gibt es verschiedene Methoden, die eine Matratze hÀrter beziehungsweise weicher machen:

Bei Modellen aus Federkern setzen die Hersteller beispielsweise Federn mit unterschiedlich dicken DrahtstÀrken ein, die dem Produkt dann seine jeweilige Festigkeit verleihen. Hierbei gilt: je dicker der Draht, desto fester die LiegeflÀche beziehungsweise der HÀrtegrad. Eine andere Option ist die Verwendung einer zusÀtzlichen Schicht Polstermaterial, die auf dem Federkern aufliegt. AbhÀngig vom jeweiligen Raumgewicht des verwendeten Stoffes fÀllt auch der HÀrtegrad aus.

QualitÀtsmerkmal Raumgewicht

Das Raumgewicht (RG) beschreibt, wie viele Kilogramm Rohmaterial, also beispielsweise Latex oder Schaumstoff, pro Kubikmeter Raum versĂ€umt werden. Je mehr Material Verwendung findet, desto hĂ€rter und auch langlebiger ist die LiegeflĂ€che. Gute Matratzen verfĂŒgen ĂŒber ein Raumgewicht von mindestens 40 kg/mÂł. Interessenten und KĂ€ufer können das Raumgewicht als ein wesentliches QualitĂ€tsmerkmal betrachten. Zudem sorgt ein hohes Raumgewicht fĂŒr eine sehr gute PunktelastizitĂ€t. Das heißt, dass die LiegeflĂ€che nur an den Stellen nachgibt, an denen der Körper auch direkten Druck ausĂŒbt. Folgende Angaben gelten als Orientierung zur Haltbarkeit der Matratze:

RaumgewichtUngefÀhre Haltbarkeit
20-25 kg/mÂł1-2 Jahre
30 kg/mÂł2-3 Jahre
35 kg/mÂł5-6 Jahre
40 kg/mÂł6-8 Jahre
50-60 kg/mÂł10 Jahre
75 kg/mÂł> 10 Jahre
Verschiedene Raumgewichte und ihre Haltbarkeit.

Die richtigen Matratzen fĂŒr verschiedene Schlaftypen

Verschiedene Schlafpositionen stellen unterschiedliche Anforderungen an die LiegeflÀche. AbhÀngig vom jeweiligen Typ des SchlÀfers eignen sich manche Modelle daher besser als andere:

SeitenschlÀfer

Die Seitenlage zĂ€hlt zu den anspruchsvollsten Schlafpositionen fĂŒr eine LiegeflĂ€che. Die Matratze muss sehr flexibel sein, sodass die HĂŒfte einsinken kann, wĂ€hrend die Taille hingegen ausreichend UnterstĂŒtzung benötigt. Somit sind SeitenschlĂ€fer auf ein Modell angewiesen, das sehr viel FlexibilitĂ€t und ElastizitĂ€t mit sich bringt.

Perfekt: Matratze mit sieben Liegezonen

Besonders eine Matratze, die in sieben Zonen unterteilt ist, eignet sich fĂŒr diesen Schlaftyp. So wird die WirbelsĂ€ule entlastet und der SchlĂ€fer kann eine anatomisch korrekte Position einnehmen. Ist die LiegeflĂ€che hingegen zu hart, kommt es zu einer Abknickung der WirbelsĂ€ule und damit zu RĂŒckenschmerzen. Aber auch eine zu weiche Unterlage kann bei SeitenschlĂ€fern unangenehme Folgen haben. In diesem Fall hĂ€ngt die WirbelsĂ€ule durch, was ebenfalls zu Schmerzen im RĂŒckenbereich fĂŒhrt. Am besten geeignet ist daher eine Matratze mit einer hohen PunkelastizitĂ€t und einem variablen HĂ€rtegrad. Die WirbelsĂ€ule befindet sich dadurch in einer geraden und vor allem entspannten Position.

Geeignete Matratzen
  • Kaltschaummatratze
  • Latexmatratze
  • Visco-Matratze

RĂŒckenschlĂ€fer

Bei diesem Schlaftyp muss die LiegeflĂ€che keine so hohe PunktelastizitĂ€t aufweisen wie bei einem SeitenschlĂ€fer. Aber auch in diesem Fall benötigt die WirbelsĂ€ule ausreichend UnterstĂŒtzung von unten. Ist die Matratze zu hart, kann der Körper nicht optimal einsinken, doch auch ein zu weiches Modell kann unangenehm sein, da die WirbelsĂ€ule durchhĂ€ngt, was zu einer gekrĂŒmmten Haltung fĂŒhrt.

Geeignete Matratzen
  • Federkernmatratze
  • Kaltschaummatratze
  • Latexmatratze
  • Visco-Matratze

BauchschlÀfer

FĂŒr BauchschlĂ€fer ist es sehr empfehlenswert, wenn die LiegeflĂ€che nicht zu weich ist, da sonst das Risiko besteht, dass die Person in eine Hohlkreuzlage gerĂ€t. Ă€hnlich wie bei RĂŒckenschlĂ€fern muss auch hier die PunktelastizitĂ€t nicht so hoch sein wie bei Personen, die eine Seitenlage bevorzugen. Besonders geeignet sind beispielsweise Kaltschaum- und Latexmatratzen, da sie ĂŒber ausreichend StabilitĂ€t verfĂŒgen. Dennoch darf die LiegeflĂ€che nicht zu hart sein, da Schultern und HĂŒfte ausreichend einsinken mĂŒssen. Daher eignen sich fĂŒr BauchschlĂ€fer speziell Modelle in einem mittleren bis hohen HĂ€rtegrad.

Geeignete Matratzen
  • Federkernmatratze
  • Kaltschaummatratze
  • Latexmatratze
  • Visco-Matratze

Was sollte eine Matratze kosten?

Der Matratzen-Vergleich zeigt, dass der Preis nicht ausschlaggebend fĂŒr die QualitĂ€t ist. So muss eine LiegeflĂ€che fĂŒr 1000 Euro nicht zwingend besser sein als ein Modell fĂŒr 300 Euro. Auch auf falsche Werbeverspechen oder vermeintliche Sonderangebote sollten Verbraucher nicht hereinfallen. HĂ€ufig werden Produkte fĂŒr mehrere hundert Euro vergĂŒnstigt angeboten – dass die Matratze jedoch oft nur einen einzigen Tag so teuer war wie der angegebene Ursprungspreis ist vielen nicht bewusst.

Generell handelt es sich bei der Preisfrage um eine schwer durchschaubare Angelegenheit, da die Angebote unterschiedlicher Hersteller nicht immer optimal vergleichbar sind. Ein Anhaltspunkt – zumindest bei Kaltschaum- oder Schaumstoffmatratzen – ist das Raumgewicht. Dieser Faktor ist hĂ€ufig entscheidender als der Preis: Je höher das Raumgewicht, desto hochwertiger ist oft auch das Produkt. Entscheidender als die Frage nach dem Preis ist allerdings das Thema Liegekomfort. Hier sollten Verbraucher neben der BerĂŒcksichtigung des jeweiligen Schlaftyps sowie des empfohlenen HĂ€rtegrades auch auf ihre Intuition hören. Ein Probeliegen ĂŒber mehrere Tage beziehungsweise Wochen sollte daher jeder Interessent, sofern irgend möglich, in Anspruch nehmen.

Matratzenpflege

FĂŒr eine Optimierung der Lebensdauer sollten Verbraucher einige Hinweise zu Pflege und Reinigung unbedingt beachten. Mit diesen sechs wichtigsten Pflegehinweisen hĂ€lt eine Matratze wesentlich lĂ€nger:

Reinigung

Pro Nacht werden ungefĂ€hr ein Liter FlĂŒssigkeit sowie Unmengen an Hautschuppen an die LiegeflĂ€che abgegeben. Diese Kombination bildet die ideale Grundlage fĂŒr Milben, Bakterien und auch Schimmel. Um dem vorzubeugen, sollte der Bezug alle zwei Monate gewaschen werden, es sei denn – es handelt sich um einen speziellen Überzug, der antibakterielle Eigenschaften besitzt.

BelĂŒftung

Die tĂ€gliche BelĂŒftung zĂ€hlt zu den zentralen Pflegeaspekten, welche die Langlebigkeit des Produkts erhöhen. Nach dem Schlafen sollten sowohl die Matratze als auch Bettdecke und Kissen fĂŒr zwei bis drei Stunden bei geöffnetem Fenster durchlĂŒftet werden. So kann die Feuchtigkeit entweichen und das gesamte Bettklima sich regulieren. Eine Tagesdecke sowie viele Kissen sind da kontraproduktiv, da diese zwar hĂŒbsch aussehen, die Feuchtigkeit jedoch nicht entweichen lassen. Einmal pro Jahr sollten Verbraucher der Matratze einen ganzen Tag an der frischen Luft gönnen. Ein gemĂ€ĂŸigter Sonnentag – ohne direkte Bestrahlung – ist hierfĂŒr der beste Zeitpunkt.

Tipp:

Eine tĂ€gliche BelĂŒftung der Matratze sorgt fĂŒr ein angenehmes Schlafklima und verlĂ€ngert die Haltbarkeit der LiegeflĂ€che.

Drehen

Sofern das Modell gedreht und gewendet werden darf, sollten SchlĂ€fer dies alle 14 Tage beziehungsweise einfach beim Wechseln der BettwĂ€sche berĂŒcksichtigen. So entstehen keine oder zumindest weniger Liegekuhlen und die OberflĂ€che nutzt sich nicht nur einseitig ab.

Lattenrost

Auch die richtige Unterfederung ist von großer Bedeutung. Denn selbst das beste Modell kann die WirbelsĂ€ule nicht richtig stĂŒtzen, wenn der Lattenrost die LiegeflĂ€che durchhĂ€ngen lĂ€sst. Ein Abstand der einzelnen Latten von circa vier Zentimetern ist daher empfehlenswert. Mittlerweile haben sich Federholzrahmen weitgehend durchgesetzt, da sie der Belastung durch den Körper ausreichend nachgeben und eine optimale Körperanpassung gewĂ€hrleisten. Die preisgĂŒnstigere Variante sind Rollroste, die gerade bei jungen Menschen sehr beliebt sind. Die Unterfederung besteht aus mehreren Holzlatten, welche an einem Gurtband angebracht sind und somit fĂŒr StabilitĂ€t sorgen.

Fleckenentfernung

Zur Entfernung von Flecken mĂŒssen Verbraucher das Modell erst einmal auf die Seite stellen. Je nach Fleckentyp gibt es spezielle Tipps zur Beseitigung:

Urinflecken

Die betroffene Stelle sollte umgehend mit Wasser und etwas Feinwaschmittel behandelt werden. Im Anschluss ist es sinnvoll, mit kaltem Wasser und Desinfektionsmittel nachzuwaschen.

Blutflecken

FĂŒr Flecken dieser Art eignet sich besonders Salzwasser, womit die Matratze grĂŒndlich abgerieben wird. Verbraucher mĂŒssen jedoch unbedingt darauf achten, dass die LiegeflĂ€che nicht zu feucht wird, und diese erst wieder beziehen, wenn sie gĂ€nzlich getrocknet ist.

HartnÀckige Flecken jeder Art

HierfĂŒr sollte ausschließlich ein spezielles Reinigungsmittel fĂŒr MöbelbezĂŒge verwendet werden.

Matratzenwechsel

Neben der BerĂŒcksichtigung aller Pflegehinweise sollten Verbraucher aus hygienischen GrĂŒnden selbst eine vermeintliche saubere Matratze alle sieben bis zehn Jahre wechseln. Nur das garantiert einen erholsamen Schlaf und vor allem eine bakterien- und schimmelfreie LiegeflĂ€che.

Wer hat Matratzen getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Matratzen. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Insgesamt 342 Matratzen befinden sich derzeit in der Test-Datenbank der Stiftung Warentest, darunter Kaltschaummatratzen, Latexmatratzen, Federkernmatratzen und Boxspringbetten. Im Februar 2019 kamen 21 Taschenfederkernmatratzen hinzu. Das Testfazit: Gute Matratzen mĂŒssen nicht teuer sein. WĂ€hrend mehrere gute Testmodelle fĂŒr weniger als 200 Euro erhĂ€ltlich sind, kostet die schlechteste Matratze 540 Euro.

Die Tester bewerteten die Matratzen in sechs verschiedenen Kategorien: Liegeeigenschaften, Haltbarkeit, Bezug, Gesundheit und Umwelt, Handhabung sowie Deklaration und Werbung. In puncto Liegeeigenschaften wurden die Testmodelle unter anderem bei Nutzung in RĂŒcken- und Seitenlage getestet. DarĂŒber hinaus beurteilten die Tester den LageĂ€nderungswiderstand, die Druckverteilung, den Schulterklappeffekt und die Komforteigenschaften. Um die Haltbarkeit zu testen, wurden die Matratzen einem Dauerwalzversuch unterzogen, bei dem eine 140 Kilogramm schwere Walze 60.000 Mal ĂŒber die Testmodelle rollte. Ebenfalls von Interesse war der Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur. Beim Bezug kam es den Testern insbesondere auf die Waschbarkeit, die BeeintrĂ€chtigung durch NĂ€sse und die Verarbeitung an. Schließlich prĂŒften die Tester die Matratzen im Hinblick auf die Raumluftbelastung, die GeruchsbelĂ€stigung, die Schadstoffbelastung und die Entsorgung.

2019 wurden sowohl die Hn8 Schlafsysteme Dynamic TFK fĂŒr 189 Euro als auch die MFO Classic fĂŒr 278 Euro, jeweils mit der Testnote 2,3 und somit dem Testurteil „Gut“, zu den Testsiegern gekĂŒrt. Ein Jahr zuvor ergatterte die Bett1.de Bodyguard fĂŒr 199 Euro mit der Testnote 1,7 („Gut“) den ersten Platz.


Teaserbild: © Andrey Popov / stock.adobe.com | Abb. 1: © Will Thomas / stock.adobe.com | Abb. 2: © Gerhard Seybert / stock.adobe.com