SD-Karten-Kaufberatung
So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Eine sichere digitale Speicherkarte, kurz SD-Karte, dient als Speicher beziehungsweise Speichererweiterung fĂŒr elektronische GerĂ€te wie Smartphone, Kamera oder Tablet.
  • SD-Karten gibt es in den drei Bauformen SD-, miniSD- und microSD-Karte, wobei die miniSD-Karte nicht mehr produziert wird.
  • FĂŒr den Privatgebrauch reichen Speicherkarten mit KapazitĂ€ten von 32 oder 64 Gigabyte in der Regel aus.
  • Zu den wichtigsten Kaufkriterien zĂ€hlen die Lese- und die Schreibgeschwindigkeit, wobei Letztere ĂŒblicherweise eine grĂ¶ĂŸere Rolle spielt.
  • microSD-Karten sollten am besten direkt mit Adapter gekauft werden, damit sie im Bedarfsfall auch in SD-Slots, etwa am Notebook, passen.

Kleine Karten mit viel Platz

Egal, ob Smartphone, Tablet, Kamera, NavigationsgerĂ€t, Fernseher oder Spielkonsole: Digitale Medien benötigen Speicherplatz, vor allem hochauflösende Fotos, Videos und Spiele. Der interne Speicherplatz der GerĂ€te wird schnell knapp und Sie stehen vor der Entscheidung, ob Sie lieber den Ordner mit den Urlaubsvideos oder die neue App, die Sie kĂŒrzlich erst installiert haben, vom Smartphone löschen sollen. Die Lösung: viele mobilen GerĂ€te wie Smartphones, Kameras oder Spielekonsolen sind meist mit einem SD-Kartenschacht ausgestattet. Schieben Sie in diesen eine passende SD-Karte, können Sie darauf Bilder, Videos und andere digitale Medien speichern. Im Smartphone beispielsweise können Sie mit einer solchen Karte den internen Speicher erweitern. Bei Kameras und Camcordern dient eine solche Karte sogar als einziger Speicherplatz.

SD-Karte steckt in Laptop

Was ist eine SD-Karte?

Bei einer SD-Karte handelt es sich um ein Speichermedium in Form einer kleinen Karte, die nach dem Prinzip der Flash-Speicherung funktioniert. Der Begriff SD-Karte leitet sich von dem englischen „Secure Digital Memory Card“ ab, was ĂŒbersetzt „sichere digitale Speicherkarte“ bedeutet.

Der große Vorteil von SD-Karten als Speichermedium ist ihre hohe Benutzerfreundlichkeit: Die Karten sind kompakt und funktionieren in jedem EndgerĂ€t, das ĂŒber einen entsprechenden Slot verfĂŒgt. Sie mĂŒssen keine Treiber oder Ă€hnliches installieren, um die Karte zu nutzen und Inhalte auszulesen oder darauf zu speichern.

Man möchte meinen, dass man bei der Wahl einer kleinen, einfachen Speicherkarte nicht viel falsch machen kann. Aber tatsĂ€chlich ist SD-Karte nicht gleich SD-Karte. Stattdessen finden Sie, Ă€hnlich wie bei USB-Sticks – auf dem Markt eine große Auswahl der kleinen Karten: unterschiedliche GrĂ¶ĂŸen, SpeicherkapazitĂ€ten und Geschwindigkeiten und zahlreiche, kryptisch wirkende Bezeichnungen. Im Folgenden fĂŒhren wir Sie durch den SD-Karten-Dschungel, stellen die verschiedenen Varianten vor und zeigen, worauf es bei der Kaufentscheidung ankommt.

Was bedeutet Flash-Speicherung

Ein Flash-Speicher ist anders als eine Festplatte oder eine CD-ROM ein miniaturisierter elektronischer Schaltkreis, ein Microchip. Bei dem Prinzip der Flash-Speicherung handelt es sich um dieselbe Technologie, die auch USB-Sticks und SSDs verwenden. Im Unterschied zu RAM-Chips bleibt die Information im Flash-Speicher auch erhalten, wenn keine elektrische Spannung anliegt.

Verschiedene Bauarten von SD-Karten

ZunĂ€chst lassen sich SD-Karten nach ihrer Bauweise beziehungsweise der KartengrĂ¶ĂŸe in drei verschiedene Arten unterteilen: SDs, miniSDs und microSDs. Die unterschiedlichen GrĂ¶ĂŸen lassen sich auf die Anpassung der SD-Karten das jeweilige EndgerĂ€t zurĂŒckfĂŒhren. Denn natĂŒrlich bieten beispielsweise Laptops mehr Platz fĂŒr einen Kartenslot als beispielsweise die kleinen flachen Smartphones.

Die SD-Karte

SD-Karte

Die grĂ¶ĂŸte der drei Speicherkarten hat die Standardmaße 32 Millimeter LĂ€nge, 24 Millimeter Breite und 2,1 Millimeter Höhe. Die ersten SD-Karten, die im Jahr 2001 auf den Markt kamen, hatten noch eine SpeicherkapazitĂ€t von lediglich acht Megabyte. Moderne Speicherkarten verfĂŒgen mittlerweile ĂŒber ein Vielfaches an Speicherplatz. Bis zu einem Terabyte (TB) sind möglich, wenn auch nicht ganz gĂŒnstig. Etwa 500 Euro sollten Sie fĂŒr den Kauf einer 1-Terabyte-SD-Karte einplanen. Dagegen sind SD-Karten mit geringerer SpeichergrĂ¶ĂŸe deutlich gĂŒnstiger, beispielsweise sind Modelle mit 32 Gigabyte Speicherplatz bereits fĂŒr weniger als zehn Euro erhĂ€ltlich. Die klassische SD-Karte kommt hauptsĂ€chlich als Speicher fĂŒr Kameras und Camcorder zum Einsatz sowie als Speichererweiterung fĂŒr PC, Laptop und Spielekonsole.

Die miniSD-Karte
Mini-SD-Karte

Die nĂ€chstkleinere SD-Karten-Variante ist die miniSD-Karte mit 20 Millimetern LĂ€nge, 21,5 Millimetern Breite und 1,4 Millimetern Höhe. Damit ist sie ungefĂ€hr halb so groß wie die klassische SD-Karte. Sie wurde fĂŒr kleinere GerĂ€te wie das Handy, das Smartphone oder tragbare Spielekonsolen entwickelt und wird ĂŒblicherweise mit einem SD-Karten-Adapter geliefert, mit dem sie auch in einen normalen SD-Karten-Slot passt. Ihr maximales Speichervolumen liegt bei 16 Gigabyte. Allerdings wurde die miniSD-Karte relativ schnell von einem noch kleineren Format, der microSD-Karte, abgelöst; seit LĂ€ngerem erscheint das Modell darum quasi nicht mehr auf dem Markt. Der SD-Karten-Hersteller Kingston hat beispielweise im Jahr 2008 aufgrund der sinkenden Marktanteile die miniSD-Karten-Produktion eingestellt.

Die microSD-Karte
Micro-SD-Karte

Die aktuell kleinste SD-Karten-Bauart, die microSD-Karte, ist 11 Millimeter lang, 15 Millimeter breit und einen Millimeter hoch und damit nochmal um einiges kompakter als die miniSD-Karte. Sie wurde vom Speicherkartenhersteller SanDisk entwickelt und zunĂ€chst unter dem Namen T-Flash auf den Markt gebracht, seit 2005 heißt sie microSD. Aufgrund ihrer kompakten GrĂ¶ĂŸe werden microSD-Karten ĂŒberwiegend in mobilen EndgerĂ€ten, etwa dem Smartphone, eingesetzt. War der Speicherplatz der microSDs zunĂ€chst auf 32 Gigabyte begrenzt, so gibt es mittlerweile moderne Modelle, die auf bis zu zwei Terabyte ausgelegt sind. Vorreiter fĂŒr die kleinen Karten mit großem Speicher sind die Hersteller Micron und SanDisk, die bereits microSDs mit einem Terabyte Speicherplatz auf dem Markt gebracht haben.

Passen microSD-Karten in SD-SteckplÀtze?

FĂŒr die kleineren SD-Karten-Formate gibt es Adapter, um sie auf ein grĂ¶ĂŸeres Format zu bringen. Beispielsweise können Sie Ihre miniSD-Karte mit dem passenden Adapter auf SD-Karten-Format bringen und damit den SD-Karten-Slot im Laptop nutzen. Bei den meisten mini- und microSD-Karten ist ein solcher Adapter bereits im Lieferumfang enthalten. Alternativ können Sie ihn recht gĂŒnstig nachkaufen. Der Preis fĂŒr einen Adapter von microSD- auf SD-Format liegt bei rund fĂŒnf Euro. FĂŒr den Fall, dass der Laptop oder PC weder ĂŒber einen SD- noch einen microSD-Karten-Steckplatz verfĂŒgt, gibt es so genannte KartenlesegerĂ€te im Handel. Diese werden via USB an das EndgerĂ€t angeschlossen. Einfache Modelle haben die Form eines USB-Sticks und einen Preis ab fĂŒnf Euro.

Die microSD-Karte im Dual-SIM-Steckplatz

Ältere Smartphones sind hĂ€ufig mit einem Steckplatz fĂŒr die SIM-Karte und einem microSD-Slot ausgestattet. Dagegen sind aktuelle GerĂ€te immer hĂ€ufiger Dual-SIM-fĂ€hig. Das bedeutet: Sie haben zwei EinschĂŒbe fĂŒr je eine microSIM-Karte. Aus PlatzgrĂŒnden fehlt den Smartphones dafĂŒr jedoch oftmals ein separater microSD-Steckplatz fĂŒr die Speichererweiterung. Stattdessen ist der Dual-SIM-Slot ein sogenannter Hybrid-Slot, in den sowohl eine microSIM- als auch eine microSD-Karte passen. Der Nachteil: Sie mĂŒssen sich entscheiden, ob Sie Ihr Smartphone mit zwei SIM-Karten oder mit einer SIM und einer Speichererweiterung in Form einer microSD nutzen möchten.

Die passende SpeichergrĂ¶ĂŸe

Die physische GrĂ¶ĂŸe der SD-Karten spielt hauptsĂ€chlich im Hinblick auf die KompatibilitĂ€t mit elektronischen GerĂ€ten eine Rolle. Allerdings können Sie mit dem Kauf einer microSD-Karte mit passendem SD-Adapter hinsichtlich der GrĂ¶ĂŸe nicht viel falsch machen. Wichtiger bei der SD-Kartenwahl ist die SpeicherkapazitĂ€t. Es lassen sich mittlerweile vier Entwicklungsstandards anhand folgender Bezeichnungen unterscheiden:

  • SD (Secure Digital): Das Original von 2001 mit maximal 2 GB Speicherplatz, das kittlerweile als veraltet gilt und nur noch selten von PrivathĂ€ndlern verkauft wird.
  • SDHC (High Capacity): Die Weiterentwicklung der SD-Karte mit bis zu 32 GB Speicherplatz.
  • SDXC (Extended Capacity): Die Version mit einem grĂ¶ĂŸtmöglichen Speicherplatz von bis zu 2 TB.
  • SDUC (Ultra Capacity): Aktuell noch mit KapazitĂ€ten bis 2 TB im Handel, theoretisch sind aber bis zu 128 TB möglich.

Um welchen Kartenstandard es sich bei einem Produkt handelt und welche SpeicherkapazitĂ€t es hat, lesen Verbraucher einfach auf der Vorderseite der SD-Karte ab. Die SD-Kartenstandards unterschieden sich neben ihrer SpeicherkapazitĂ€t auch in ihren Lese- und Schreibgeschwindigkeiten, zu denen Sie ebenfalls Angaben auf der Kartenvorderseite finden, wie die folgende Übersicht zeigt. Die Lese- und Schreibgeschwindigkeit einer SD-Karte erlĂ€utern wir anschließend im Abschnitt â€žVerschiedene Geschwindigkeitsklassen“.

SD-Karte Lese- und Schreibgeschwindigkeiten
SanDisk gibt auf seinen SD-Karten sowohl die Lese- als auch die Schreibgeschwindigkeit an.

Brauche ich fĂŒr neue Kartenstandards ein neues LesegerĂ€t?

Um eine SDHC-Karte auslesen zu können, benötigen Sie ein EndgerĂ€t, das SDHC-kompatibel ist. Mittlerweile trifft dies aber auf alle aktuellen GerĂ€te zu. SDHC-Karten haben sich gewissermaßen zum Mindeststandard entwickelt. Die Ă€lteren SD-Karten mit einer maximalen SpeicherkapazitĂ€t von zwei Gigabyte sind ĂŒberholt und auf dem Markt nur noch selten zu finden. Die neueren Speicherstandards SDXC und SDUC sind in der Regel abwĂ€rtskompatibel. Das heißt: Die Karten lassen sich auch von einem LesegerĂ€t mit SDHC-Standard auslesen. Allerdings sollten Sie dabei beachten, dass die Karten dann zwar ihre Arbeit verrichten, bezĂŒglich ihrer Lese- und Schreibgeschwindigkeit aber nicht ihr volles Potential ausschöpfen können. Letzteres ist nur mit einem voll kompatiblen LesegerĂ€t mit USB-3.0-Schnittstelle möglich.

Wie viel Speicherplatz ist empfehlenswert?

Bei der Wahl der SpeicherkapazitĂ€t Ihrer SD-Karte geht es vor allem darum, wofĂŒr Sie die Karte einsetzen wollen. Falls Sie damit lediglich ein paar Dokumente von einem PC auf einen anderen transportieren möchte, ist eine SD-Karte mit einer geringen SpeicherkapazitĂ€t von 2 Gigabyte ausreichend. Falls Sie die Speicherkarte als Speicher fĂŒr Ihre Kamera fĂŒr hochauflösende Bilder und Videoaufnahmen einsetzen, sollten Sie eine etwas höhere SpeicherkapazitĂ€t von mindestens 32 oder 34 Gigabyte wĂ€hlen. Gleiches gilt, falls Sie die Karte als Speichermedium fĂŒr ein Sammelsurium verschiedener Datentypen verwenden möchten. Soll die SD-Karte als Backup Ihres gesamten digitalen Besitzes fĂŒr den Geldbeutel dienen, benötigen Sie möglicherweise 512 Gigabyte oder 1 Terrabyte.

Bei der Wahl der passenden SpeicherkapazitĂ€t sollten Sie darĂŒber hinaus beachten, dass mehr Speicherplatz in der Regel auch einen höheren Preis bedeutet. SD-Karten mit einer mittelhohen SpeicherkapazitĂ€t von 32 Gigabyte sind heute fast der Standard und schon fĂŒr unter zehn Euro erhĂ€ltlich; kleinere Speicher mit 2, 4, 8 oder 16 Gigabyte finden sich mittlerweile eher selten. Die nĂ€chstgrĂ¶ĂŸeren Speicherkarten mit 64 Gigabyte kosten ĂŒblicherweise zwischen zehn und zwanzig Euro. Weitere gĂ€ngige SpeicherkapazitĂ€ten sind 128, 200, 256, 400 und 512 Gigabyte sowie ein Terabyte. Letztere sind mit einem Preis von rund 500 Euro noch sehr teuer, fĂŒr den privaten Gebrauch ĂŒblicherweise aber auch nicht notwendig.

In der folgenden Übersicht veranschaulichen wir am Beispiel von MP3-Alben mit je zwölf 3,5 Minuten langen Liedern, 3,5 Megabyte großen Bildern im JPEG-Format und Videos in Full HD, welche digitalen Inhalte Sie mit verschiedenen SD-Karten-KapazitĂ€ten speichern können:

  • 16 GB: 40 MP3-Alben + 300 Bilder + 80 Minuten Video
  • 32 GB: 80 MP3-Alben + 600 Bilder + 160 Minuten Video
  • 64 GB: 160 MP3-Alben + 1.200 Bilder + 5,3 Stunden Video
  • 128 GB: 320 MP3-Alben + 2.400 Bilder + 10,6 Stunden Video
  • 256 GB: 640 MP3-Alben + 4.800 Bilder + 21,3 Stunden Video

Vorsicht vor Fake-Speicherkarten

Nicht immer haben SD-Karten die KapazitĂ€t, mit der sie nominell werben. FĂ€lscher manipulieren SD-Karten mit relativ geringem Aufwand und tĂ€uschen Verbrauchern eine falsche SpeicherkapazitĂ€t vor, um gĂŒnstige SD-Karten fĂŒr viel Geld zu verkaufen. Das kommt sowohl bei No-Name- als auch bei Markenprodukten vor, wie ein Test der SWR-Sendung „Marktcheck“ zeigte. Sobald Sie den tatsĂ€chlichen Speicherplatz ĂŒberschreiten, werden entweder alte Daten ĂŒberschrieben oder keine neuen mehr gespeichert, ohne dass Sie etwas davon merken. Der Verlust fĂ€llt erst dann auf, wenn Sie auf die gespeicherten Daten zugreifen möchten. Daher empfiehlt es sich, die Speicherkarte vor der Nutzung mit einer entsprechenden Software, zum Beispiel dem Programm H2testw, auf den tatsĂ€chlich vorhandenen Speicherplatz zu testen.

Verschiedene Geschwindigkeitsklassen

Neben ihrer SpeicherkapazitĂ€t unterscheiden sich SD-Karten vor allem durch ihre Geschwindigkeit bei der DatenĂŒbertragung, auch als Datenrate bezeichnet, – ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium. Hierbei ist es zunĂ€chst wichtig, zwischen Lese- und Schreibgeschwindigkeit zu unterscheiden. Worin der Unterschied liegt, auf welche Geschwindigkeit es ankommt und welche Geschwindigkeiten sich hinter verschiedenen KĂŒrzeln auf den SD-Karten verbergen, beleuchten wir unter diesem Abschnitt.

Was sind die Lese- und die Schreibgeschwindigkeit?

Die Lesegeschwindigkeit gibt Auskunft darĂŒber, wie schnell ein GerĂ€t – etwa der PC oder das Smartphone – auf die Daten auf der SD-Karte zugreifen und sie ablesen kann. Dagegen entscheidet die Schreibgeschwindigkeit einer Speicherkarte darĂŒber, wie schnell Daten auf der Karte gespeichert werden können. Da die Lesegeschwindigkeit hĂ€ufig höher ist als die Schreibgeschwindigkeit, wird sie von einigen Herstellern besonders beworben. Üblicherweise betrĂ€gt sie zwischen 80 und 100 Megabyte pro Sekunde.

FĂŒr die meisten Einsatzzwecke ist die Schreibgeschwindigkeit allerdings deutlich wichtiger als die Lesegeschwindigkeit, da hĂ€ufiger Daten auf die Karte geschrieben als von ihr abgelesen werden. Wenn Sie die SD-Karte beispielsweise als Speicher fĂŒr Ihren Fotoapparat verwenden, sollten sich die geknipsten Bilder möglichst schnell auf der Karte speichern lassen, damit Sie zwischen den SchnappschĂŒssen nicht warten mĂŒssen. Dagegen fĂ€llt es weniger negativ ins Gewicht, wenn Sie am PC etwas lĂ€nger warten mĂŒssen, bis die Bilder von der Karte auf den Computer ĂŒbertragen wurden. Der fĂŒhrende SD-Karten-Hersteller SanDisk gibt die Lesegeschwindigkeit auf seinen Karten oben links in Megabyte pro Sekunde (MB/s) an, wĂ€hrend die Schreibgeschwindigkeit durch diverse Symbole ausgedrĂŒckt wird. Die meisten anderen Hersteller geben auf ihren Karten dagegen nur die Schreibgeschwindigkeit mit verschiedenen Symbolen an.

Die verschiedenen Geschwindigkeitsklassen

Die verschiedenen Symbole und KĂŒrzel zur Datenrate, mit welchen die meisten SD-Karten bedruckt sind, können vor allem bei Laien eher zu Verwirrung als zur KlĂ€rung fĂŒhren. Bei der Entwirrung hilft es, zunĂ€chst die unterschiedlichen Angaben voneinander abzugrenzen und ihre Bedeutung zu klĂ€ren. Folgende Angaben zur Geschwindigkeit finden sich auf gĂ€ngigen SD-Karten:

  • die Class-Angabe
  • die UHS-Geschwindigkeitsklassen
  • die Video-Speed-Klasse
  • die UHS-Schnittstelle (UHS-Bus)

Die folgende Grafik zeigt die auf den Karten verwendeten Symbole und ihre Bedeutung ĂŒbersichtlich auf einen Blick. Eine detaillierte ErklĂ€rung erfolgt in den Abschnitten darunter. Die verschiedenen Angaben zu den Datenraten gelten sowohl fĂŒr SD-Karten als auch fĂŒr miniSD und Micro-SD.

SD-Karten verschiedene Schreibgeschwindigkeitskklassesen
Die unterschiedlichen Symbole stehen fĂŒr verschiedene Schreibgeschwindigkeitsklassen und je eine minimale Schreibgeschwindigkeit in Megabyte pro Sekunde. Die unterste Tabellenzeile zeigt, welche Schreibgeschwindigkeit sich fĂŒr welche Videoauflösung empfiehlt.
Die Mindestgeschwindigkeit beim Datentransfer: Class, UHS-Klasse und Video-Speed

Die sogenannte Class, auf Deutsch Klasse, gibt die minimale Geschwindigkeit beim Datentransfer zwischen GerĂ€t und Speicherkarte, also die minimale Schreibgeschwindigkeit, in Megabyte pro Sekunde an. Dabei gibt es die vier Klassen 2, 4, 6 und 10. Ist eine SD-Karte zum Beispiel mit Class 10 ausgezeichnet, bedeutet das, dass die Karte Daten mindestens mit einer Geschwindigkeit von zehn Megabyte pro Sekunde ĂŒbertrĂ€gt. Dargestellt wird das auf der Karte mit einer 10 in einem C fĂŒr Class beziehungsweise einem Kreis, der auf der rechten Seite leicht geöffnet ist. Beispielsweise sind fĂŒr die Übertragung von Full-HD-Videos Class-10-Karten notwendig. Mittlerweile hat sich die Class 10 gewissermaßen zum Mindeststandard der minimalen Geschwindigkeit beim Datentransfer entwickelt. Eine Karte darunter ist fĂŒr die aktuellen, hohen Bild- und Videoauflösungen nicht mehr empfehlenswert.

Und da die Class 10 mittlerweile den Mindeststandard darstellt, beginnt ab dieser Klasse eine andere terminologische Einteilung, was auch ein Grund fĂŒr die Verwirrung bezĂŒglich der DatenĂŒbertragungs-Angaben ist. Die Class 10 wird nun nĂ€mlich auch als „U1“ bezeichnet, wĂ€hrend die nĂ€chsthöhere Klasse – eine DatenĂŒbertragungsrate von mindestens 30 Megabit pro Sekunde – nicht etwa als „Class 30“ bezeichnet wird, sondern als U3. Das U steht dabei fĂŒr „Ultra“ beziehungsweise Ultra High Speed:

  • U1: Mindestgeschwindigkeit von 10 MB/s (entspricht Class 10)
  • U3: Mindestgeschwindigkeit von 30 MB/s

FĂŒr das Speichern von 4K- oder 8K-Videos empfiehlt sich eine SD-Karte der Geschwindigkeitsklasse U3, fĂŒr Full-HD-Videos und Bilder sind U1-Karten in der Regel ausreichend. Dargestellt wird die U-Klasse auf der SD-Karte mit der entsprechenden Zahl (1 oder 2) in einem stilisierten U.

Neben den genannten Schreibgeschwindigkeitsklassen gibt es noch eine Angabe zur minimalen Schreibgeschwindigkeit speziell fĂŒr Videos: die Video-Speed-Class, die auf der Karte mit einem großen „V“ und einer Zahl angegeben wird. Hier gibt es insgesamt fĂŒnf Klassen:

  • V6: 6 MB/s (fĂŒr Standard-Videos)
  • V10: 10 MB/s (fĂŒr Full-HD-Videos)
  • V30: 30 MB/s (fĂŒr 4k-Aufnahmen)
  • V60: 60 MB/s (fĂŒr 8k-Aufnahmen)
  • V90: 90 MB/s (fĂŒr 8k-Aufnahmen)
Das DatenĂŒbertragungssystem: Verschiedene UHS-Geschwindigkeitsstufen

UHS bezeichnet nicht nur eine Geschwindigkeitsklasse, sondern auch das Verbindungssystem, den sogenannten UHS-Bus. Vereinfacht ausgedrĂŒckt handelt es sich dabei um die Kontakte auf der RĂŒckseite der SD-Karte. Eine Karte mit einem höherem UHS-Bus-Standard ist mit zusĂ€tzlichen Kontakten ausgestattet, die eine höhere Datenrate ermöglichen. Der UHS-Bus wird auf der Karte ĂŒblicherweise in den römischen Ziffern I und III angeben:

  • UHS I: 104 MB/s
  • UHS III: 312 MB/s

App-Performance auf microSD-Karten

Auf microSD-Karten findet sich zusĂ€tzlich meist das KĂŒrzel A1 beziehungsweise A2. Das A steht fĂŒr die Application Performance, also das AusfĂŒhren und Speichern von Apps. A2-Karten sind deutlich leistungsstĂ€rker als A1-Karten: ihre Mindestschreibrate ist viermal so hoch.

Beliebte SD-Karten-Marken

Dass eine Speicherkarte fehlerhaft oder manipuliert ist, kann zwar sowohl bei No-Name- als auch bei Markenartikeln vorkommen, dennoch genießen die Karten namhafter Hersteller beziehungsweise Marken bei vielen Verbrauchern den besseren Ruf. FĂŒr einen besseren Überblick stellen wir im Folgenden einige der fĂŒhrenden SD-Karten-Hersteller vor.

SanDisk

Wer nach einer SD-Karte sucht, kommt an dem Namen SanDisk nicht vorbei. Das US-amerikanische Unternehmen hat 2001 die erste SD-Karte entwickelt und auf den Markt gebracht. Bis heute zĂ€hlt SanDisk zu den fĂŒhrenden Herstellern von Speicherprodukten. Seit 2015 gehört SanDisk zum Konzernabschluss von Western Digital, einem Hersteller von Festplattenlaufwerken und Speicherprodukten. Neben SD-Karten finden sich LesegerĂ€te, USB-Sticks, Halbleiterlaufwerke (Solid-State-Drives) und MP3-Player im SanDisk-Sortiment. Besonders hohe SpeicherkapazitĂ€ten und Datenraten versprechen die SD-Karten-Versionen mit den NamenszusĂ€tzen Extreme und Ultra. Mit den hohen SpeicherkapazitĂ€ten und Datenraten eignen sich SanDisk-Karten auch gut fĂŒr den professionellen Einsatz. Zudem genießen SanDisk-Speicherkarten den Ruf einer sehr hohen QualitĂ€t.

Samsung

Der sĂŒdkoreanische Elektronikkonzern Samsung ist vor allem fĂŒr Unterhaltungselektronik wie Fernseher mit der hauseigenen QLED-Technologie, Laptops und Smartphones bekannt. Aber auch das passende Zubehör wie Speicherkarten hat der Hersteller im Sortiment. Im Vergleich zu SanDisk fĂ€llt die Kartenauswahl allerdings deutlich kleiner aus. Verbraucher wĂ€hlen hier zwischen zwei microSD-Varianten: der auf Geschwindigkeit optimierten Samsung EVO Plus und der auf Langlebigkeit optimierten Samsung PRO Endurance. Beide Varianten sind mit unterschiedlichen SpeicherkapazitĂ€ten zwischen 32 und 128 Gigabyte (PRO Endurance) beziehungsweise 32 und 512 Gigabyte (EVO Plus) erhĂ€ltlich. Vor allem in den höheren SpeicherkapazitĂ€ten ist die Samsung-Variante gĂŒnstiger als vergleichbare SanDisk-Modelle.

Transcend

Das taiwanische Unternehmen, das im Jahr 1988 gegrĂŒndet wurde, produziert und vertreibt Speichermodule und Speicherprodukte und zĂ€hlt ebenfalls zu den fĂŒhrenden SD-Karten-Herstellern. Im Speicherkarten-Sortiment von Transcend finden sich neben SD- und microSD-Karten auch CompactFlash-Speicherkarten, CDast-2.0-Speicherkarten und Erweiterungskarten fĂŒr den Mac. Die Transcend-SD-Karten sind in drei verschiedenen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten erhĂ€ltlich. Bei allen drei Varianten wĂ€hlen Sie zwischen zwei bis acht unterschiedlichen SpeicherkapazitĂ€ten, die höchstmögliche liegt aktuell bei 512 Gigabyte. Die kleineren microSD-Karten gibt es bei Transcend in sechs Varianten, eine davon mit KartenlesegerĂ€t in USB-Stick-Form. Im Preisvergleich liegen die SD-Karten von Transcend unter den vergleichbaren SanDisk-Varianten.

Sony

Der drittgrĂ¶ĂŸte japanische Elektronikkonzern (nach Hitachi und Panasonic) wurde 1946 in Tokio gegrĂŒndet und hat sich Ă€hnlich wie Samsung auf Unterhaltungselektronik spezialisiert. So finden sich im Sortiment unter anderem Fernseher, Kameras, Lautsprecher, MobilgerĂ€te und Spielekonsolen. Bei den grĂ¶ĂŸeren SD-Karten bietet Sony eine deutlich grĂ¶ĂŸere Auswahl als Samsung und Transcend. Hier wĂ€hlen Sie zwischen neun verschiedenen Varianten, die jeweils mit unterschiedlichen SpeicherkapazitĂ€ten erhĂ€ltlich sind. Darunter finden sich spezielle Speicherkarten mit besonders hohen Datenraten oder robuster Bauweise. Beispielsweise hat die sogenannte Tough-Spezifikation der SF-G-Serie eine 18-mal höhere Biegefestigkeit als der SD-Standard. Sony-microSD-Karten sind dagegen nur in drei verschiedenen Varianten erhĂ€ltlich.

Lexar

Neben den bereits genannten Herstellern zĂ€hlt auch die in Kalifornien gegrĂŒndete Marke Lexar zu den fĂŒhrenden Marken fĂŒr Speicherlösungen. Wie SanDisk und Transcend hat sich Lexar ganz auf Speicherprodukte spezialisiert. Im seinem Speicherkarten-Sortiment fĂŒhrt Lexar neben SD- und microSD-Karten auch noch die selten gewordenen miniSD-Karten. Letztere gibt es in zwei AusfĂŒhrungen mit unterschiedlichen Datenraten. Bei den SD-Karten wĂ€hlen Sie zwischen fĂŒnf und bei den microSD-Karten zwischen drei Varianten. Anfang des Jahres 2019 prĂ€sentierte Lexar auf der Technik-Messe CES die erste SD-Karte mit einer SpeicherkapazitĂ€t von einem Terabyte. Mittlerweile gibt es eine SD-Karte dieser KapazitĂ€t auch von SanDisk, allerdings ist die Lexar-Variante aktuell deutlich gĂŒnstiger.

Kingston

Wie bei SanDisk handelt es sich auch bei Kingston Technology um ein US-amerikanisches Unternehmen, das sich auf Speicherprodukte spezialisiert hat. Neben Speicherkarten fĂŒhrt Kingston SSDs, USB-Sticks, Arbeitsspeicher und LesegerĂ€te in seinem Sortiment. Eine Besonderheit aus dem Hause Kingston ist der Kingston MobileLite Wireless, eine drahtlose Kombination aus Powerbank und Kartenleser. Bei den Speicherkarten wĂ€hlen Sie SD-Karten, microSD-Karten und CompactFlash-Karten. Die grĂ¶ĂŸeren SD-Karten gibt es in den drei Varianten Canvas Go (fĂŒr HD- und 4k-Aufnahmen), Canvas React (mit hoher Schreibgeschwindigkeit) und Canvas Select (besonders langlebig). Noch mehr Auswahl bietet Kingston bei den microSD-Karten, die es darĂŒber hinaus als microSDHC-Karte und in den AusfĂŒhrungen High Endurance (fĂŒr Überwachungskameras) und Industrial Temperature (fĂŒr Temperaturen von -40 bis 85 Grad Celsius) gibt.

Wer hat SD-Karten getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von SD-Karten. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Das Computer-Magazin COMPUTER BILD hat im Juli 2019 einen aktuellen SD-Karten-Test herausgebracht. Insgesamt haben die Tester 01 microSD-Karten und 15 SD-Karten, jeweils mit SpeicherkapazitĂ€ten von 64 und 128 Gigabyte, unter die Lupe genommen (Stand 07.10.2019). Im Test wurden unter anderem die SpeicherkapazitĂ€ten sowie die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten der SD- und microSD-Karten geprĂŒft und miteinander verglichen. DafĂŒr verwendeten die Tester der COMPUTER BILD das KartenlesegerĂ€t USB-3.0-UHS-II des Herstellers Hama, das ĂŒber eine USB-3.0-Schnittstelle an das EndgerĂ€t angeschlossen wird. Bei den SD-Karten liegt die Sony SF-G-UHS-II SDXC mit 128 Gigabyte Speicherplatz auf dem ersten Rang. Sie ĂŒberzeugte die Tester mit ihrem sehr hohen Schreib- und Lesetempo und erzielte im Gesamtergebnis die Note 1,2. Knapp dahinter sichert sich die Kingston Canvas React SDXC (128 Gigabyte) mit der Note 1,4 den zweiten Platz. Das Schlusslicht des SD-Karten-Tests bildet die Intenso Professional SDXC 128 GB UHS-I U1 mit der Note 3,5.

Im microSD-Karten-Test der COMPUTER BILD gehen die ersten beiden PlĂ€tze an die Kingston Canvas React microSDXC â€“ einmal mit 64 und einmal mit 128 Gigabyte Speicherplatz. Beide Karten punkten mit einem hohem Lese- sowie Schreibtempo und einer geringen Zugriffszeit und werden dafĂŒr mit der Note 1,4 belohnt. Den letzten Platz unter den microSD-Karten belegt die Transcend microSDXC 64GB mit der Note 2,9. Sie punktet zwar mit einem sehr hohem Lesetempo, hat aber ein schwaches Schreibtempo und eine lange Zugriffszeit.

DarĂŒber hinaus hat die Technikzeitschrift CHIP im Jahr 2019 60 SD-Karten hinsichtlich ihrer Datenrate, ihrer Zugriffszeit und der Garantie getestet. Den ersten Platz belegt dabei die Sandisk Extreme Pro 128GB mit der Gesamtnote 1,0. Dahinter sichert sich das Schwestermodell mit vierfachem Speicherplatz, die Sandisk Extreme Pro 512GB, den zweiten Platz (Note 1,2). Gleichzeitig zeigt das Testergebnis, dass SD-Karte nicht gleich SD-Karte ist und man bei der Auswahl sehr wohl etwas falsch machen kann: Knapp die HĂ€lfte der getesteten SD-Karten erzielte das Testurteil „UngenĂŒgend“.

Die Stiftung Warentest hat zuletzt im Jahr 2005 einen SD-Karten-Test veröffentlicht und insgesamt zwölf SD-Karten mit 256 Megabyte Speicher unter die Lupe genommen. Mit den mittlerweile erhĂ€ltlichen Modellen können die Testkandidaten von damals lĂ€ngst nicht mehr mithalten. Einen aktuellen SD-Karten-Test bietet die Stiftung Warentest im Moment zwar nicht an, dafĂŒr finden Interessierte in einer Meldung aus dem Jahr 2018 die wichtigsten Informationen zu den neuen Speicherkarten SDUC und SD Express.


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