Hoverboards-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

Das Wichtigste in Kürze

  • Hoverboards werden nur mithilfe von Gewichtsverlagerung gefahren und gesteuert.
  • Der akkubetriebene Elektromotor beschleunigt auf bis zu 30 Stundenkilometer. Eine Akkuladung hält in der Regel 15 bis 20 Kilometer an.
  • Feste Vollgummireifen sind für glatten Asphalt geeignet, Luftreifen mit Profil für unebenen Untergrund.
  • Ein Hoverboard ist weder für den Straßenverkehr noch den Fußweg zugelassen. Sie dürfen damit lediglich auf privaten Grundstücken fahren.

Nur Schweben ist schöner

Mit Elektroantrieb und ohne größere Kraftanstrengung mit bis zu 30 Stundenkilometern über den Boden zu gleiten – wer dieses Gefühl erleben will, sollte über ein Hoverboard nachdenken. Die Bezeichnung, und das Gerät, sind durch den Filmklassiker Zurück in die Zukunft II aus den 1980er-Jahren bekannt geworden.

Fun Fact

Der Name „Hoverboard“ ist umstritten, da „to hover“ auf Deutsch „schweben“ heißt, aber die Boards nicht wirklich schweben, sondern auf Rädern fahren. Das Oxford English Dictionary hat sich 2015 dazu geäußert und meint, in dem heutigen Kontext mit den Rädern ist es noch nicht lang genug auf dem Markt. Ihre Definition beschränke sich auf Boards, die Michael J. Fox Charakter Marty McFly aus Zurück in die Zukunft erkennen würde. Das wären dann nur schwebende Exemplare.

Das erste Gerät erschien 2014 in China und erlangte 2015 Bekanntheit in den USA, jedoch nicht als schwebendes Skateboard wie im Film. Auf einer Standfläche mit Rädern an den Seiten wird dieses Gefährt nur durch Gewichtsverlagerung gesteuert; eine Lenkstange oder Ähnliches gibt es nicht. Das Gyroskop, also der Bewegungssensor unterhalb dieser Fläche, sorgt dafür, dass sie nicht zu weit nach hinten oder vorn kippt. Das Ganze erfordert etwas Übung und die nötige Körperbeherrschung, ist aber schnell gelernt und ein Spaß für Kinder wie Erwachsene.

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Auf den Spuren von Marty McFly: Das Hoverboard zumindest das Gefühl vom Dahingleiten simulieren.

Die Elektromotoren werden mit einem Akku gespeist, der abhängig vom Modell etwa drei Stunden hält. Für EinsteigerInnen empfehlen sich Hoverboards, die entweder nicht schneller als circa 15 Kilometer pro Stunde fahren oder sich auf dieses Tempo drosseln lassen. Auch für Eltern, die für ihre Kinder eine Geschwindigkeitsbegrenzung am Fahrzeug wünschen, ist eine solche Funktion sinnvoll.

Gewicht und Tragetasche

Leichte Hoverboards wiegen etwa 10, schwerere Modelle mitunter über 15 Kilogramm. Insbesondere dann, wenn Sie ein solches Gefährt für Kinder kaufen, sollten Sie darauf achten, dass es sich gut tragen lässt. Zum leichteren Transport gibt es für viele Modelle eine Tasche. Diese schützt bei längerer Lagerung auch vor Schmutz und mildert etwaige Stöße.

Welche Modelle gibt es?

Da die Bezeichnung Hoverboard wurde ursprünglich für das schwebende Board aus dem Film verwendet. Daneben gibt es aber noch andere geläufige Namen, zum Beispiel E-Board, Self-Balancing-Board oder Self-Balancing-Scooter. Da diese Begriffe sehr breit gefächert sind, gibt es verschiedene Modelle, die in diese Kategorie passen.

Ganz klassisch ist das Zwei-Räder-Board, das auch Twowheel genannt wird. Beide Räder werden durch einen eigenen Motor angetrieben. Das andere Modell ist das Monowheel. Wie der Name schon verrät, hat es nur ein Rad. Die Handhabung ist schwieriger als bei einem klassischen Board, weshalb es sich besser für Erfahrene eignet.

Nicht zu verwechseln mit dem Hoverboard ist das E-Skateboard. Dieses fällt in eine andere Kategorie, da diese nicht über den Gyroskop-Sensor verfügen, der für Balance sorgt.

Ausreichende Motorleistung beachten

Wichtig ist, dass der Elektromotor genug Leistung hat, um Sie zügig und ohne Leistungsabfall tragen zu können. Jedes der beiden Räder ist mit einem Motor ausgestattet, die jeweils mindestens über eine Leistung von 350 Watt verfügen sollten. Bei einem geringeren Wert kann es passieren, dass das Board an Steigungen deutlich langsamer wird. Versuchen Sie einzuschätzen, ob die Leistung ausreicht, um steile Hügel zu erklimmen. Falls Sie sich nicht sicher sind, steigen Sie lieber ab.

Die Energiezelle sollte ein leistungsstarker Lithium-Ionen-Akku sein und von renommierten Herstellern kommen, die eine lange Lebenszeit versprechen. Am besten schauen Sie auf ausgestellte Zertifikate von den jeweiligen Herstellern. Achten Sie beim Kauf eines Hoverboards auf die angegebene Reichweite. 15 bis 20 Kilometer beziehungsweise 3 Stunden Laufzeit sind ein guter Standardwert und für den alltäglichen Gebrauch völlig ausreichend.

Bedenken Sie, dass Hoverboards nicht für Fahrten im Regen geeignet sind. Die Technik ist nicht wasserfest, sodass Ihr Board schnell einen irreparablen Schaden erleiden kann. Da sich der Akku beim Aufladen erhitzen kann, sollten Sie zudem brennbare Gegenstände fernhalten und das Hoverboard nicht unbeaufsichtigt über Nacht laden lassen.

Reifenarten für jeden Untergrund

Vollgummireifen mit einem Durchmesser von etwa 16,5 Zentimetern haben eine gute Haftung auf glattem Untergrund. Sie sind robust und für Fahrten auf Asphalt bestens geeignet. Allerdings federn sie nicht ab und können Sie beim Fahren über kleine Hindernisse wie Steine oder Äste aus dem Gleichgewicht bringen. Solche Räder haben die perfekte Größe für Kinder.

Für unebenes Gelände wie Sandwege oder Rasen sollten Sie auf größere Räder mit einem Durchmesser von 20 bis 25 Zentimetern zurückgreifen. Sie haben Reifen, die mit Luft aufgepumpt werden und dank ihres Profils sowie ihrer Federung gut auf natürlichem Untergrund fahren. Solche Gelände-Hoverboards sind für gewöhnlich teurer als die Modelle für die Straße. Oftmals bieten diese Boards auch eine höhere Leistung, erreichen eine höhere Geschwindigkeit und sind besser geeignet für schwerere FahrerInnen.

Regelungen rund um das Hoverboard

Da ein Hoverboard mithilfe eines elektrischen Antriebs mehr als sechs Kilometer pro Stunde schnell fahren kann, muss es laut Straßenverkehrsordnung bestimmte Regelungen erfüllen, um im öffentlichen Raum zugelassen zu werden. Dazu gehören unter anderem ein Lenker, Licht und Bremsen. Das Board hat allerdings nichts davon und darf infolgedessen lediglich auf privatem Gelände beziehungsweise nicht öffentlich zugänglichen Flächen genutzt werden. Verstoßen Sie dagegen, droht Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Ohne Führerschein riskieren Sie sogar das sogenannte Fahren ohne Fahrerlaubnis, was als Straftat geahndet wird.

Falls Sie mit Ihrem Hoverboard eine Flugreise planen, informieren Sie sich bei der Fluggesellschaft, ob das möglich ist. Es war zeitweise komplett verboten, damit zu reisen, weder als Handgepäck noch als aufgegebenes Gepäck. Durch die Verbesserung der Akkus sind diese Verbote gelockert worden, jedoch sollten Sie sich trotzdem bei der Fluggesellschaft informieren und das Hoverboard gegebenenfalls anmelden.

Versicherungsstatus prüfen

Schäden, die Sie gegebenenfalls mit einem Hoverboard anrichten, sind in der Regel nicht von der privaten Haftpflichtversicherung abgedeckt. Prüfen Sie daher, ob Sie diese um einen entsprechenden Passus erweitern können. Ansonsten gehen Sie das Risiko ein, den entstandenen Schaden selbst zahlen zu müssen.

Ein Mindestalter für die Nutzung eines Hoverboards ist nicht vorgeschrieben. Manche Hersteller geben jedoch ein Alter von 12 oder 14 Jahren an. Bevor Sie Ihr Kind mit einem solchen Gerät fahren lassen, sollten Sie sicherstellen, dass es eine entsprechende Körperbalance beziehungsweise motorische Fähigkeiten besitzt. Zudem ist bei Hoverboards ein bestimmtes Mindestgewicht nötig, damit die Lenksensorik des Geräts greift. Dieses Gewicht liegt in der Regel zwischen 20 und 40 Kilogramm; achten Sie diesbezüglich auf die Angaben des Herstellers. Auch das Maximalgewicht sollten Sie berücksichtigen. Es beträgt häufig um die 120 Kilogramm.

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Mit guter Körperbalance können auch Kinder schon das nicht einfach zu meisternde Gerät fahren.

Eine Pflicht zum Tragen von Schutzkleidung gibt es nicht, jedoch empfiehlt es sich besonders für EinsteigerInnen, für entsprechenden Schutz zu sorgen. Dazu zählen zum Beispiel ein Helm, Knieschützer und Ellenbogenschoner. Auch für Kinder, die mit derartigen Fahrzeugen häufig etwas wild sowie unbedacht umgehen und eine eventuelle Gefahr schlechter einsehen, ist eine Schutzausrüstung sinnvoll.

Kleines BeginnerInnen-Tutorial

Machen Sie sich mit der Umgebung vertraut und überprüfen Sie, ob sich der Untergrund eignet, bevor Sie auf das Board steigen. Setzen Sie einen Helm auf und legen Sie Schützer an.

Oftmals ist der erste Schritt der schwierigste: auf das Hoverboard kommen. Schalten Sie das Board an und platzieren Sie einen Fuß so nah wie möglich am Rad. Danach steigen Sie mit dem zweiten Fuß auf das Board, ebenfalls möglichst nah am Rad. Das verhilft Ihnen zu einem breiten, sicheren Stand. Es ist egal, mit welchem Fuß Sie zuerst aufsteigen. Viel wichtiger ist es, dass das Hoverboard eingeschaltet ist, damit der aktiviert ist. Stehen Sie still und gerade, während Sie sich mit der Balance vertraut machen. Falls Sie sich noch unsicher fühlen, halten Sie sich an einer Person oder etwas anderem in der Nähe, fest. Sobald Sie langsam ein Gespür für die Balance bekommen haben, kann es weitergehen.

Wenn Sie nach vorn oder hinten fahren möchten, lehnen Sie sich leicht in die jeweilige Richtung. Die Hüfte bleibt am besten gerade, sodass Sie nur Ihre Knöchel und Füße bewegen.

Für das Lenken nach links halten Sie Ihren linken Fuß horizontal auf dem Board und drücken Ihren rechten Fuß mit Ihren Zehen nach unten. Das Gleiche gilt für das Lenken nach rechts: Halten Sie den rechten Fuß still und gerade, während Sie mit dem linken Fuß nach unten drücken. Falls Sie anfangs Probleme mit der Lenkung haben, können Sie Ihr Gewicht auch erst mal in die jeweilige Richtung verlagern.

Um Tempo zu gewinnen, lehnen Sie sich nach vorn und bleiben in der Position. Achten Sie darauf, nicht zu schnell zu werden. Um das Beschleunigen zu stoppen, lehnen Sie sich zurück in die ursprüngliche Position. Vergewissern Sie sich aber, dass Sie nicht aus Versehen rückwärtsfahren.

Indem Sie Ihr Gewicht auf Ihren stärkeren Fuß verlagern, steigen Sie sicher vom Hoverboard herunter. Anschließend gehen Sie mit dem anderen Fuß nach hinten runter. Danach können Sie komplett vom Board herunterspringen.

Darauf sollten Sie auch achten: Auch wenn es verlockend wirkt, gehen Sie nicht in die Knie, damit die Gewichtsverlagerung nicht durcheinandergebracht wird. Stehen Sie so gerade wie möglich auf dem Board, damit Ihr gesamtes Gewicht gleichmäßig verteilt ist. Schauen Sie immer nach vorn, damit Sie Hindernisse wie Steine oder Stöcke erkennen. Außerdem kann es Sie aus dem Konzept bringen, auf die Füße zu starren. Für BeginnerInnen empfiehlt es sich, auf geradem und flachen Terrain zu beginnen. Sand, Hügel oder andere Offroad Wege sollten Sie am Anfang meiden. Lassen Sie auch von Tricks ab, die man zum Beispiel vom Skateboard-Fahren kennt.

Extratipp

Lernen Sie trotz Schützer, richtig zu fallen. Sie sollten eher nach hinten fallen als nach vorn. Falls es doch zum Vorwärtsturz kommt, stützen Sie sich lieber mit Ihren Ellenbogen ab. Durch die Schoner sind diese im besten Fall geschützt. Dadurch werden die fragilen Handgelenke geschont, die keinen richtigen Schutz bekommen und oft zum Abstützen verwendet werden.

Extras für das Hoverboard

Mit einem Hoverkart-Set, das für einige Hoverboards zusätzlich erhältlich ist, können ein Sitz, Lenkstangen und eine Fußstütze angebracht werden. Mit diesem Hybrid aus Hoverboard und Kart erhalten FahrerInnen ein stabileres Fahrgefühl. Besonders Kinder können so unbeschwerter spielen und herumfahren.

Viele Hoverboards sind mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet, die jedoch eher dekorativen Zwecken als der Sichtbarkeit für VerkehrsteilnehmerInnen dient. Sie ist häufig bunt und blinkt oder wechselt in verschiedenen Leichtintervallen.

Manche Boards verfügen über eine Bluetooth-Schnittstelle, sodass Sie sich mit einer dazugehörigen App per Smartphone verbinden können. Über Lautsprecher am Hoverboard können Sie Musik abspielen, die Farben der Lichter mithilfe der App wechseln, über den Stand des Akkus oder eine eventuelle Überhitzung informiert werden.

Manche Boards lassen sich per Smartphone bedienen. Sie können nicht nur Musik abspielen, sondern das Hoverboard kann damit auch gesteuert werden. Oft lässt sich die Höchstgeschwindigkeit einstellen, was gut für Eltern ist. Außerdem ist es möglich, die Balance-Funktion zu regulieren, was AnfängerInnen zugutekommt, damit sie nicht aus dem Gleichgewicht kommen. Für Fortgeschrittene wird es durch die Regulierung auch nicht langweilig. Mit dem GPS-Tracking kann man das Hoverboard überall orten und die zurückgelegten Strecken ermitteln. Eltern können auch verfolgen, wo sich ihre Kinder befinden. Die Geschwindigkeitsanzeige in der App ist enorm hilfreich, um einzuschätzen und ein Gefühl zu bekommen, wie schnell das Hoverboard ist.

Wer hat Hoverboards getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Hoverboards. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Auf renommierten Testseiten wird man die Kategorie Hoverboards vergeblich suchen. Durch ihre große Beliebtheit gibt es aber Zuversicht, dass etwaige Magazine, wie Stiftung Wartentest, sich dem Testen der Boards widmen. Zu erwarten wäre der Vergleich der Akkus in Hinblick auf Leistung, der Geschwindigkeit und der Nutzungsdauer. Denkbar wäre auch das Prüfen der Robustheit, vor allem bei den Modellen, die für Offroad geeignet sind. Die Kompatibilität mit dem Smartphone könnte ebenfalls wichtig sein für eine gute UserInnen-Experience.


Teaserbild: © maxbelchenko / stock.adobe.com | Abb. 1: © Pintau Studio / stock.adobe.com | Abb. 2: © Климов Максим / stock.adobe.com