Selbstbräuner-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

Das Wichtigste in Kürze

  • Selbstbräuner wirkt durch eine chemische Reaktion auf der oberen Hautschicht.
  • Es wird empfohlen, Selbstbräuner nicht mehr als zweimal pro Woche anzuwenden.
  • Die verschiedenen Darreichungsformen – von Lotion über Mousse bis hin zu Tüchern – ermöglichen es, für viele Hauttypen und Töne einen geeigneten Teint zu finden.
  • Aus Sicherheitsgründen sollte Selbstbräuner immer kühl und lichtgeschützt gelagert werden.

Sonne oder Selbstbräuner?

Ob Sie an grauen Wintertagen einen Hauch von Sommer auf Ihrer haut zaubern oder nach Ihrem Urlaub in der Sonne noch eine Weile die Bräune erhalten wollen – Gründe für einen Selbstbräuner gibt es wie Sand am Meer. oder Ungeduldige bevorzugen eine schnelle Bräune, da Sonnenbaden viel Zeit in Anspruch nimmt, bis sich ein wirklicher Teint zeigt. Nicht nur für das Sonnenbaden, sondern auch für den Besuch im Solarium geht Zeit verloren. Noch dazu kosten Solariumbesuche Geld, das manche nicht ausgeben können oder wollen. Andere meiden die Sonne und das Solarium wegen der UV-Strahlen und dem erhöhten Risiko von Hautkrebs.

Im Winter ist es, zumindest in den meisten Teilen der nördlichen Hemisphäre, zu kalt, um sich draußen zu sonnen. Auf die Sommerbräune wollen viele trotzdem nicht verzichten. Gegenüber Solarium oder Sonnenbaden sind Selbstbräuner eine einfache und harmlose Alternative, um Ihre Urlaubsbräune zu verlängern oder eine gesunde Bräunung zu bekommen. Mit wenig Aufwand können Sie die Produkte bequem von zu Hause aus anwenden.

Die Chemie dahinter

Die Entdeckung des Selbstbräuners war reiner Zufall. In den 1950er-Jahren forschte Eva Wittgenstein an der University of Cincinnati, ob Dihydroxyaceton, kurz DHA, als Zuckerersatz für Kinder, die an der Glykogenspeicherkrankheit erkrankt sind, infrage kommt. Bei Diabetespatient*Innen wurde dies schon erfolgreich seit den 1920ern eingesetzt. Den Kindern und Babys wurden bis zu ein Gramm DHA pro Körpergewicht zum Essen verabreicht, was dazu führte, dass ein Teil davon ausgespuckt wurde oder Kinder Spritzer abbekamen. Wittgenstein bemerkte braun-orange Flecken an den Stellen der Spritzer, jedoch keine Spuren an der Kleidung der Kinder. Nach weiteren Experimenten, die sie an sich selbst probierte, kam sie zum Entschluss, dass es sich um eine Maillard-Reaktion handelt: Der Bräunungseffekt auf dem Körper kommt von der Interaktion des DHA mit den Proteinen der ersten Hautschicht, auch Epidermis genannt. Dabei entstehen die Pigmente Melanoidine, die für die Farbe verantwortlich sind. Übrigens entsteht bei den Selbstbräunern die gleiche Reaktion wie bei dem Braten von Lebensmitteln.

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Dihydroxyacetone (DHA) ist der bräunende Inhaltstoff von Selbstbräunern.

Mittlerweile enthalten viele Selbsbräuner Dihydroxyaceton zusammen mit Erythrulose. Dieser andere Zucker kommt natürlicherweise in Pflanzen vor und ist chemisch gesehen stabiler als DHA. Es entstehen erheblich seltener Spaltprodukte, die die Haut reizen können. Erythrulose wird meistens nicht allein verwendet, da die Bräunung bis zu zwei Tage für die Entwicklung braucht. Dafür hält die Bräune laut Hersteller länger.

Mögliche Risiken

Da sich DHA bei hohen Temerpaturen in Formaldehyd umwandelt, ist es wichtig, Selbstbräuner richtig lagern. Formaldehyd ist kanzerogen, wenn es in die Atemwege gelangt, und reizt die Schleimhäute. Deswegen lagern Sie Selbstbräuner am besten im Kühlschrank oder an einem anderen kühlen und trockenen Ort. Hersteller müssen nicht auf die Verpackung schreiben das sich Formaldehyd entwickelt, wenn der Inhalt weniger als 0,05 % beträgt. Diese Menge ist unbedenklich für die Gesundheit. Erst ab einem Wert von 0,2 Prozent müssen es die Hersteller bei den Inhaltsstoffen deklarieren, auch wenn sich – wie Formaldehyde – aus andere Stoffe formen.

AllergikerInnen, Kinder und Menschen mit Hautproblemen sollten eher auf selbstbräunende Produkte verzichten oder zumindest die Verträglichkeit der Inhaltsstoffe nachlesen und diese vor der Anwendung testen. (ausformulieren)

Empfohlen ist die Anwendung für zweimal die Woche. Selbstbräuner dienen nicht als eine Dauerlösung. Bezüglich des Formaldehyds müssen Sie nicht in Panik geraten. Ihre Haut erfährt ein größeres Risiko, wenn Sie sie ständig der Sonne und den UV-Strahlen aussetzen. Da Selbstbräuner keinen Lichtschutzfaktor enthält, sollten Sie Sonnenschutz auftragen müssen.

Achtung: Selbstbräuner und Sonnenmilch vertragen sich nicht gut, der UV-Schutz geht durch das DHA verloren. Tragen Sie das Bräunungsprodukt am Abend zuvor auf oder warten Sie zwei drei Stunden bis Sie Sonnencreme auftragen.

Die verschiedenen Darreichungsformen

Selbstbräuner gibt es in den verschiedensten Ausführungen für die unterschiedlichen Hauttypen und Töne sowie für AnfängerInnen oder Fortgeschrittene BräunerInnen.

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Verschiedene Darreichungsformen von Selbstbräunern.

Lotion

Die bekannteste und geläufigste Art des Selbstbräuners ist Lotion. Sie ist wie eine normale Bodylotion einfach aufzutragen und spendet der Haut nebenbei Feuchtigkeit. Sie ist reichhaltiger und pflegender als Selbstbräunungs-Mousse. DHA entzieht der Haut dabei Feuchtigkeit, weswegen eine reichhaltige Lotion besonders von Vorteil ist. Alternativ können Sie auch Ihre Bodylotion mit dem Selbstbräuner mischen. Da Lotionen im Vergleich zu anderen Produkten weniger Bräunungswirkstoff beinhaltet fallen Fehler nicht so schnell auf und eignet sich so für eine dezente Bräune.

Spray

Fast genauso bekannt ist die Variante des Sprays. Ein Spray lässt sich oft besser verteilen. Da es einen hohen Anteil an Wasser hat, zieht es schneller in die Haut ein. Mit dem Bräunungsspray lassen sich Stellen wie der Rücken einfacher erreichen. Allerdings ist die Nutzung eher für geübte SelbstbräunerInnen geeignet, da die Gefahr groß ist, dass sich Stellen überschneiden und diese zu dunkel werden. Auch den gleichmäßigen Abstand einzuhalten, erfordert Übung. Verwenden Sie im Idealfall ein Spray mit feinem Sprühnebel. So vermeiden Sie, dass Sie mit den Fingern nachreiben müssen. Diese Methode ist bei Sonnenstudios geläufig, die Spray Tan anbieten. Horrorgeschichten, wie sich beispielsweise die Haut durch Selbstbräuner orange färbt, sind mittlerweile passé und die Inhaltsstoffe sind ausgereifter.

Mousse

Bräunungsmousse wird, wie eine Art Rasierschaum benutzt. Jedoch sollten Sie die Mousse nicht direkt auf Ihren Körper geben. Benutzen Sie am besten einen Waschlappen, um den Selbstbräuner gleichmäßig zu verteilen. Dadurch entstehen keine dunklen Flecken und Ihre Hände verfärben sich nicht. Mousse hat den Vorteil, dass Sie genau erkennen, an welchen Stellen Sie schon Selbstbräuner benutzt haben. Zusätzlich tritt der Bräunungseffekt nach einer Stunde ein. Also Faustregel können Sie sich auch merken etwa drei Pumpstöße pro Bein und etwa zwölf für den ganzen Körper.

Tuch

Ein Selbstbräunungstuch ist ein Tuch, gleichmäßig in Selbstbräuner getränkt. Damit streichen Sie sich von oben bis unten ein, jedoch Knie, Füße, Ellenbogen und Hände erst am Schluss bearbeiten, wenn das Tuch fast trocken ist. Diese Stellen werden dadurch natürlicher gebräunt. Wenn Sie Ihr Gesicht damit bräunen, den Haaransatz und die Brauen danach am besten mit einem angefeuchteten Wattepad abwischen.  Es gilt als ein einfaches Produkt, wenn Sie sich nach einer Sommerbräune sehnen und ist auch praktisch für unterwegs. Zwar ist die Sommerbräune mit Tüchern einfach aufzutragen, dafür enthalten Sie jedoch keine pflegende Inhaltstoffe. Arbeiten Sie zügig, da das Tuch schnell austrocknet, bevor Sie es an allen Stellen benutzt haben.

Gel

Nicht ganz so bekannt wie die Mousse oder Lotion sind Bräunungsgels. Diese sind besonders feuchtigkeitsspendend, da sie einen höheren Wasseranteil aufweisen als andere Selbstbräuner. Außerdem fetten sie nicht, ziehen schnell ein und pflegen dazu noch die Haut. Oftmals ist die DHA-Dosis in Gels erhöht, was zu einem intensiveren Ergebnis führt als zum Beispiel bei Tüchern. Diese Form der Selbstbräunung empfiehlt sich für Menschen, die schon Erfahrung haben, da man bei der Anwendung gut aufpassen muss, sonst wird die Haut sehr schnell fleckig.

Öl

Selbstbräunungsöl pflegt die Haut mehr als andere Darreichungsformen bräunt Fältchen und feine Linien ebenmäßig. Das hält Ihre Haut geschmeidig. Nicht zu verwechseln ist Selbstbräunungsöl mit Bräunungsölen, häufig Sonnenöl genannt. Sie sind für das Sonnenbaden konzipiert und sorgen dafür, dass das UV-Licht reflektiert wird, was den Bräunungsvorgang der Haut beschleunigt. Gleichzeitig pflegen Sie beim Sonnenbad.

Serum

Diese hochkonzentrierten Seren vermischen Sie am besten mit einer Bodylotion beziehungsweise im Gesicht mit einer Tagescreme. Der Vorteil ist die individuelle Dosierung, die Sie einfach in Ihre Routine integrieren können. Damit gehört das Serum zu einem der natürlichsten Bräungunsmittel. Mischen Sie aber nicht zu viel Serum hinzu: Vertrauen Sie darauf, immer weniger Selbstbräuner als Creme zu verwenden, da Sie durch die tägliche Nutzung ganz automatisch die gewünschte Farbe erhalten.

Kapseln

Eine etwas andere Methode sind Selbstbräuner-Kapseln. Hier wird auf die äußere Anwendung stattdessen kommt die Bräune von innen, indem Carotiniode – auch als Beta-Carotin in der Karotte bekannt – im Fettgewebe, in der Leber oder in der Haut eingelagert werden. Durch die Einlagerung in die Haut entwickelt Ihr Körper einen natürlichen Teint, was zusätzlich einen photoprotektiven Effekt hat. Dieser schützt Sie vor UV-Strahlen, jedoch nicht genug, weshalb Sie unbedingt einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen sollten.

Tipp für das Gesicht

Da die Hautschicht im Gesichtsbereich dünner und das Risiko für Fleckenbildung somit höher ist, empfiehlt es sich, dort einen spezifisch dafür vorgesehenen Selbstbräuner zu verwenden. Außerdem enthalten Bräunungslotionen für das Gesicht pflegende pflanzliche Komponenten, die speziell auf die empfindlichere Haut abgestimmt sind

Auf was muss Acht gegeben werden?

Achten Sie beim Kauf auf die richtige Schattierung für Ihren Hauttyp. Haben Sie helle Haut, empfiehlt sich eine helle bis mittlere Schattierung. Falls das Ergebnis zu hell ist, können Sie den Selbstbräuner nochmals auftragen. Geht Ihr Hauttyp hingegen eher in einen Olivton über, können Sie ruhig zu dunkleren Schattierungen greifen. Achten Sie bei den Inhaltsstoffen zudem auf die pflegenden Komponenten, die jeweils für ölige, trockene oder sensitive Hauttypen bestimmt sind.

Vorbereitung

Um ein möglichst gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, sollten Sie Ihre Haut 24 Stunden vor der Anwendung eines Selbstbräuners, mit einem Peeling von Hautschuppen befreien, da diese Flecken verursachen können. Besonders an Stellen, an denen die Hornhaut dicker ist, wie Ellenbogen oder Knie, kann das Ergebnis dunkler ausfallen als auf dem Rest des Körpers. Durch die 24 Stunden hat Ihre Haut etwas Zeit, sich zu regenerieren. Entfernen Sie längere Haare zum Beispiel an den Beinen oder Männer die Brust. Benutzen Sie eine Lotion, um Ihre Haut feucht zu halten, aber achten Sie darauf, dass das Produkt zunächst vollständig eingezogen ist. Vorher nicht baden: Nimmt man ein langes Bad vor der Bräunung, wird diese durch die aufgequollene Hautschicht unregelmäßig.

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Bei Mousse-Anwendungen sind Waschlappen oftmals eine gute Hilfe.

Egal ob Sie ein Spray, eine Creme oder Mousse nehmen, benutzen Sie am besten Handschuhe zum Auftragen. Dadurch schützen Sie Ihre Handinnenflächen, die natürlicherweise durch die Sonne nicht braun werden.

Wenn Sie Ihre Haut vorbereitet haben, kann es losgehen. Vergewissern Sie sich, dass Sie genügend Zeit für die Anwendung haben. Sie sollten nicht ungeduldig sein und alles so schnell wie möglich schaffen wollen. Das birgt die Gefahr, dass Sie einige Stellen vergessen oder Flecken und Streifen entstehen, auch auf Ihrer Kleidung. Deshalb gilt: genügend Zeit einplanen und sorgfältig mit dem Selbstbräuner Körperstellen einreiben.

Ziehen Sie Einweghandschuhe über, beziehungsweise bei der Verwendung von Mousse einen Waschlappen. Falls Sie keine Handschuhe parat haben, waschen Sie Ihre Hände regelmäßig während der Anwendung. Legen Sie gegebenenfalls ein altes Handtuch auf Oberflächen in Ihrem bad, die nicht mit gefärbt werden sollen. Besonders bei Sprays sollten Sie aufpassen, dass Sie Ihren Körper treffen und nicht die weiße Wand neben Ihnen. Im Idealfall ziehen Sie außerdem alle Klamotten oder zumindest alles bis auf die Unterwäsche aus. So vermeiden Sie Flecken auf der Kleidung. Falls es doch dazu kommen sollte, können Sie die Kleidungsstücke einfach in die Wäsche bei 40 Grad geben.

Das Auftragen

Da Sie nun alle Vorbereitungen getroffen haben, können Sie anfangen, den Selbstbräuner auf Ihren Körper aufzutragen. Fangen Sie am besten unten bei den Füßen an und arbeiten Sie von Körperteil zu Körperteil vor. Je nach Produkt unterscheidet sich die Anwendungsart. Bei Creme und Mousse erhalten Sie eine gleichmäßige Bräune, wenn Sie diese in kreisförmigen Bewegungen auftragen. Das Tuch verwenden Sie genauso. Bei Sprays sollten Sie sich vergewissern, wie weit Sie diese weghalten müssen und wie lange Sie auf eine Stelle sprühen müssen, um ein ebenmäßiges Ergebnis zu erzielen.

Sparen Sie die Fußsohlen und Ihre Zehen aus einzucremen. Eine Bräunung würde dort unnatürlich aussehen. Am besten tragen Sie nur ein wenig Selbstbräuner auf Ihren Fußrücken auf und vermischen Sie das Bräunungsmittel mit Ihrer Lieblingslotion, um das Ergebnis nicht allzu dunkel werden zu lassen und einen natürlichen Look zu bekommen. Arbeiten Sie sich mit dem Produkt langsam von Körperteil zu Körperteil in kreisenden Bewegungen vor.

Vergewissern Sie sich, dass Sie alle Stellen erwischt haben. Lassen Sie sich bei Ihrem Rücken von jemanden helfen. Sonst laufen Sie Gefahr, dass durch den Selbstbräuner ein fleckiges Pumamuster Ihren Rücken ziert. Bräunungsspray ist für den Rücken am besten geeignet.

Bevor Sie Selbstbräuner auf Ellenbogen, Knie und andere Gelenkpartien auftragen, cremen Sie diese, genauso wie Hand- und Fußrücken, vorher mit einer normalen Körperlotion ein oder mischen Sie das Bräunungsmittel unter. Die Stellen an den Gelenken sind oft rauer als andere Hautpartien. Das sorgt für eine ungleichmäßige Bräune. Außerdem ist der Bräunungseffekt an diesen Stellen stärker, weswegen eine Mischung mit Ihrer Bodylotion ein gleichmäßiges Ergebnis erzielen kann.

Für das Gesicht sollten Sie auf alle Fälle einen separaten, speziell für das Gesicht entwickelten Selbstbräuner benutzen. Damit Sie Ihre Augenbrauen nicht einfärben und dadurch dunkle Stellen entstehen, empfiehlt es sich, Vaseline aufzutragen. Dann kann sich kein Selbstbräuner in den Härchen verfangen. Um Ihrem Gesicht eine natürlich aussehende Bräune zu verpassen, tragen Sie das Produkt erst an den Stellen auf, an denen Sie natürlicherweise durch die Sonne einen Bräunungseffekt bekommen. Das sind Stirn, Kinn, Nase und obere Wangenpartie. Danach verteilen Sie das Produkt in kreisenden Bewegungen nach außen zum Rest Ihres Gesichts Dekolleté. Vergessen Sie nicht die Stellen hinter Ihren Ohren und den Nacken. Das kann schließlich schnell verraten, dass Sie zu einem Selbstbräuner gegriffen haben.

Falls Ihre Haut einen leichten Orangen Schimmer aufweist, bedeutet dies einen gestörten Säureschutzmantel. Das könnte an einem zu aggressiven Duschgel oder Ähnliches liegen. Am besten überprüfen Sie Ihre Pflegeprodukte.

After Care

Im Durschnitt hält eine Bräune eines Selbstbräuners bis zu sieben Tage. Um die Bräune so lange wie möglich zu erhalten, sollten Sie ein paar Tipps befolgen. Lassen Sie den Selbstbräuner zum Beispiel gut einziehen – mindesten 15 Minuten oder länger. Lesen Sie am besten die Hinweise auf der Verpackung des jeweiligen Produkts. Ihre Kleidung sollten Sie erst dann wieder anlegen, wenn Sie sich sicher sind, dass alles gut in Ihre Haut eingezogen ist.

Tipp: Sie können vor der Anwendung testen, wie sehr der Selbstbräuner abfärbt, indem Sie das Produkt auf eine kleine Stelle auftragen und ein Shirt oder etwas anderes, was schmutzig werden darf, daran reiben beziehungsweise abstreifen.

Vermeiden Sie es, in den nächsten acht bis zehn Stunden zu duschen, zu baden oder Aktivitäten, bei denen Sie schwitzen. Da der Bräunungseffekt eine Weile braucht, bis man ihn sieht, sollten Sie mindestens acht Stunden abwarten, um zu entscheiden, ob Sie noch einmal Selbstbräuner auftragen wollen. Stellen, die Sie vergessen haben, können Sie danach nochmals bearbeiten, jedoch müssen Sie aufpassen, nicht zu viel zu verwenden. Die Ränder sollten gut ineinander übergehen.

Damit Ihr Teint bleibt, müssen Sie Ihr Peeling im Regal lassen. Auch Retinol, Salicyl- oder Glykolsäure lassen Sie in der Zeit am besten stehen. Diese Produkte mindern den Bräunungseffekt. DHA entzieht der Haut Feuchtigkeit, deshalb sollten Sie eine pflegende Feuchtigkeitscreme anwenden. Dadurch lösen sich weniger trockene Hautschuppen und die Bräune bleibt länger erhalten. Auch ein Bad oder eine zu heiße Dusche lässt die Bräune schneller verblassen – stellen Sie den Duschhahn also auf lauwarm.

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Pflegen Sie Ihre Haut nach der Anwendung mit einer Feuchtigkeitslotion.

Fleckiges Ergebnis – und nun?

Auch wenn Sie alles richtig gemacht haben, kann das Ergebnis fleckig werden. Oder Sie bemerken nach einem Tag, dass die Farbe gar nicht zu Ihnen passt. Zum Glück stehen Ihnen ein paar Möglichkeiten zur Verfügung, wie Sie den Selbstbräuner von Ihrem Körper bekommen – allerdings nicht vollständig.

Natürliche Mittel

Wenn Sie sich 15 Minuten in ein warmes Schaumbad setzten hilft dies Ungleichmäßigkeiten abzuschwächen und die Haut aufzuhellen.

Eine Methode ist das “Abschrubben“. Nehmen Sie einen Waschlappen oder eine Bürste und reiben Sie sanft auf Ihrem Körper ab. Nicht zu stark reiben, da Sie sonst Ihre Haut schädigen. Nutzen Sie ein Peeling, damit sich die Farbe aus der oberste Hautschicht löst, die abgetragen wird. Benutzen Sie das Peeling unter der Dusche und tragen Sie danach unbedingt eine Bodylotion auf.

Falls Sie lediglich dunkle Stellen haben, die Sie ausbessern wollen, können Sie Zitronensaft benutzen. Dieser hat eine aufhellende Wirkung. Tupfen Sie die Stellen mit einem in Zitronensaft getränktem Tuch ab und waschen Sie nach 20 Minuten alles ab. Wiederholen Sie den Vorgang nicht allzu häufig, da Zitronensaft sehr säurehaltig ist und der Haut langfristig schaden kann. Die betroffenen Stellen sollten sie außerdem gut mit Sonnenschutz eincremen, da diese durch den Saft empfindlicher sind.

Chemische Hilfe

Alternativ greifen Sie zu einer Bleichcreme greifen. Diese Methode ist jedoch sehr aggressiv und schädigend für die Hautschichten. Deshalb ist sie nicht für den kompletten Körper zu empfehlen. Bis die Bräune vollständig gewichen ist, müssen Sie sich gedulden. Nach ein paar Tagen verblasst Sie allmählich und verschwindet. Manche Hersteller bieten mittlerweile Selbstbräunungsentferner an, die aufhellende Stoffe beinhalten. Das ist oftmals nichts anderes als Bleichcreme und somit eine ebenso aggressive Alternative.

Einen Besuch im Schwimmbad kann bei der Selbstbräunerentfernung hilfreich sein. Chlorwasser hat eine Lösende Wirkung für die Hautschüppchen. Nach einem Besuch und bedingt das Chlorwasser vollständig abduschen und mit einem Peelinghandschuh die Haut behandeln. Dadurch verhindert man Flecken nachdem die obersten Hautschuppen abgetragen sind.

Bräunungseffekt bleibt aus

Es kann auch vorkommen, dass der gegenteilige Fall eintritt: Sie erhalten gar keinen Bräunungseffekt. Bei etwa 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung bleibt der Effekt von Selbstbräunern aus. Zwar ist bislang unklar, woran das liegt, aber WissenschaftlerInnen gehen davon aus, dass es mit der Genetik zusammenhängt. Höchstwahrscheinlich fehlen in diesen Fällen bestimmte Proteine auf der Haut.

Wer hat Selbstbräuner getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Selbstbräuner. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Da sich schon seit Jahren Selbstbräuner auf dem Markt tummeln und immer neue dazu kommen, gibt es auch Tests von renommierten Seiten. Unter anderem testete die Stiftung Warentest im Jahr 2008 einige Bräunungsmittel, nun aber ganz frisch im Jahr 2023 nochmal. Unter den verschiedenen Darreichungsformen war alles von Mousse über Lotion, Gel und Spray bis hin zum Tuch im Test. Allerdings konnte keiner der Selbstbräuner mit der Note „sehr gut“ punkten.

Als Testsieger gilt der St. Tropez Self Tan Classic Bronzing Mousse mit einer Gesamtnote von 2,0, also „gut“. Anwendung und Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung wurden am besten bewertet. Der Selbstbräuner erzielte außerdem von allen die beste Bräune. Schlusslicht bildet die Selbstbräunungscreme der Rossmann Naturkosmetik Marke Alterra. Diese Lotion erreichte nur ein „ausreichend“ mit der Note 3,8. Auffällig ist, dass alle getesteten Produkte bei der Deklaration und Werbeaussage nicht besser als „befriedigend“ abgeschnitten haben. Das liegt daran, dass in allen Produkten Formaldehyde nachgewiesen werden konnten – und zwar stets mehr als 10 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg). Das Selbstbräunungstuch von der Müller Eigenmarke Lavozon weist mit 110 mg/kg den höchsten Formaldehydgehalt auf, aber auch der Testsieger von St. Tropez beinhaltet 92 mg/kg. Als einziger unter den Selbstbräunern bekam die Mousse von St. Moritz die Note „sehr gut“ für die Anwendung; Konsistenz und Hautgefühl wurden beide als lobenswert beschrieben.

ÖKO-TEST testete im Jahr 2021 ebenfalls Selbstbräuner. Die Sun Ozon Selbstbräunungsmilch von der Rossmann-Eigenmarke konnte mit der Note „sehr gut“ punkten und ist damit eines von drei Produkten, die laut Test überhaup zu gebrauchen sind. Lavozon Pflegende Selbstbräunungsmilch und Nauvell Sun Selbstbräunungsmilch Sommer Teint erhielten jeweils die Note „Gut“. Unter den restlichen 15 getesteten Selbstbräunern erhielten neun die Note „ungenügend“, fünf die Note „mangelhaft“ und einer „ausreichend“. Der größte Kritikpunkt war das Abspaltungsprodukt Formaldehyd, das in allen Bräunungsmitteln nachgewiesen werden konnte. HerstellerInnen begründen dies als natürlichen Zerfallsprozess und somit unvermeidbar.

Stiftung Warentest und ÖKO-TEST bemängelten beide den fehlenden Hinweis, dass sich Formaldehyd vom enthaltenen Dihydroxyaceton abspalten kann. Sie waren sich einig, dass Produkte damit deklariert werden sollten. Bis es zu einer EU-Verordnung kommt, müssen sich VerbraucherInnen vorher informieren. Da DHA mit Erythrulose langsam eingesetzt wird, besteht zumindest die Hoffnung, dass HerstellerInnen irgendwann nur noch auf das Monosaccharid Erythrulose setzen, welches kein gesundheitsschädliches Produkt abspaltet.


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