Beamer-Kaufberatung
So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Beamer sind eine interessante Alternative zu Flatscreen-TVs.
  • Heimkino-Beamer haben andere StĂ€rken als PrĂ€sentations-Beamer.
  • Schon gĂŒnstige Mittelklasse-GerĂ€te können 3D.
  • Die Investition in eine gute Leinwand lohnt sich.

GerÀteklassen

Beamer sind faszinierende GerĂ€te. Dem Zauber des „Malens“ mit Licht kann sich fast niemand entziehen. Sie verwandeln das Wohnzimmer oder den Hobbykeller in ein Heimkino. Gamer tauchen ganz in die Spielwelt ein, wenn der Videoprojektor sie in LebensgrĂ¶ĂŸe an die Wand projiziert, und portable, akkubetriebene GerĂ€te ermöglichen es, an beinahe jedem Ort optisch beeindruckende PrĂ€sentationen zu zeigen. Wer einen Mini-Projektor fĂŒr das Smartphone dabei hat, ist bestens gerĂŒstet fĂŒr einen spontanen Foto- und Videoabend mit Freunden und Familie.

Die Hersteller haben eine Vielzahl von Beamern fĂŒr unterschiedliche Einsatzwecke und AnsprĂŒche entwickelt. Die Preisspanne der GerĂ€te reicht von weniger als 100 Euro bis hin zu BetrĂ€gen im hohen vierstelligen Bereich.

So schön diese Vielfalt auch ist, Kaufinteressierte stellt sie vor Herausforderungen. Es ist nicht einfach, im Dschungel aus technischen Fachbegriffen und Marketingbezeichnungen den Überblick zu bewahren. Das gekaufte GerĂ€t soll weder mit einer unzureichenden Leistung enttĂ€uschen noch unnötig teuer sein. Konsumenten, die sich ein wenig Wissen aneignen, fĂ€llt es deutlich leichter, den richtigen Videoprojektor fĂŒr ihre Zwecke zu finden.

WofĂŒr will ich den Beamer verwenden und wo will ich ihn aufstellen? Das sind die wichtigsten Fragen, zu denen sich KĂ€ufer Gedanken machen sollten. Schließlich muss ein Projektor, der im vollstĂ€ndig verdunkelten Kellerheimkino montiert ist, ganz andere Anforderungen erfĂŒllen als ein GerĂ€t, das im mobilen Einsatz an Orten mit eher schlechten Lichtbedingungen PrĂ€sentationen an die Wand wirft.

Beamer fĂŒr das Heimkino

Bei Videoprojektoren fĂŒr das Heimkino kommt es auf eine optimale BildqualitĂ€t mit hoher Auflösung und guten Kontrasten an. Wichtig ist auch, dass das GerĂ€t nicht durch laute BetriebsgerĂ€usche vom Filmgenuss ablenkt. Die Reaktionszeit sowie GrĂ¶ĂŸe und Gewicht spielen hingegen eine untergeordnete Rolle. Wenn sich das Heimkino an einem Ort befindet, der gut abgedunkelt werden kann, ist es zudem irrelevant, ob der Beamer auch bei schlechten LichtverhĂ€ltnissen eine hervorragende BildqualitĂ€t bietet.

Gerade bei Heimkinoprojektoren ist die preisliche Spannbreite groß. Der Markt bietet sowohl kostengĂŒnstige EinsteigergerĂ€te als auch teure High-End-Beamer. Im hochpreisigen Segment dĂŒrfen Kunden Extras wie 3D-Technologie und 4K-Auflösung erwarten. Leinwandbreiten von bis zu sieben Metern sind möglich – damit kann kein Flatscreen-Fernseher mithalten.

beamer fĂŒr das beste heimkinoerlebnis

Auch bei gĂŒnstigen GerĂ€ten erwarten Filmliebhaber mindestens HDTV-Auflösung. Da Beamer fĂŒr das Heimkino in der Regel festmontiert sind, dĂŒrfen sie gerne grĂ¶ĂŸer und schwerer sein als tragbare Mini-Projektoren. Sie sollen bei der BildqualitĂ€t keine Kompromisse machen, auch wenn das auf Kosten der Miniaturisierung geht. Gute Heimkino-Projektoren sind auch fĂŒr das Gaming bestens geeignet. Wer vorhat, seinen Film-Beamer auch dafĂŒr einzusetzen, sollte allerdings auf möglichst gute Reaktionszeiten achten, denn bei schnellen Action-Games ist die BewegungsunschĂ€rfe eines langsamen Projektors (oder Monitors) sehr störend.

FĂŒr das Heimkino kommt sowohl die DLP- als auch die LCD-Technologie in Betracht. DLP-Beamer zeichnen sich durch eine hohe LichtstĂ€rke und gute Kontraste aus. Sie haben sattere Schwarztöne als LCD-Beamer. Ihr Nachteil ist allerdings der sogenannte Regenbogeneffekt, den manche Betrachter als störend empfinden. Bei hochwertigen GerĂ€ten tritt diese Bildstörung nur in geringem Maße auf, ganz verhindern lĂ€sst sie sich allerdings nicht.

LCD-Beamer glĂ€nzen hingegen mit einer besonders natĂŒrlichen Farbgebung und haben keinen Regenbogeneffekt. Allerdings weisen sie schlechtere Kontrastwerte als DLP-Beamer auf und erzeugen daher keine so dunklen Schwarztöne. Ein weiterer Nachteil ist der sogenannte Fliegengittereffekt. Technikbedingt ist jeder Pixel von einem dunklen Rand umgeben, was vor allem bei Projektionen mit großer Bilddiagonale stört. Bei höheren Auflösungen und somit kleineren Pixeln ist dieser Effekt weniger sichtbar.

Beamer fĂŒr PrĂ€sentationen

Beamer, die fĂŒr PrĂ€sentationen eingesetzt werden, sollten möglichst lichtstark sein, denn die schummrige AtmosphĂ€re, die beim Filmgenuss im heimischen Wohnzimmer herrscht, ist bei VortrĂ€gen meistens nicht gewĂŒnscht. Auch auf ein gutes KontrastverhĂ€ltnis sollten KĂ€ufer achten. Mit einer LichtstĂ€rke von mindestens 2.500 ANSI Lumen und einem KontrastverhĂ€ltnis ab 5.000:1 erzeugen die Projektoren auch in lichtdurchfluteten RĂ€umen klare, gut erkennbare Bilder.

Neben der LichtstĂ€rke ist das Gewicht eines mobilen PrĂ€sentations-Beamers ein entscheidendes Kriterium. WĂ€hrend ein Heimkino-Projektor zehn Kilogramm und mehr wiegen darf, sollte ein GerĂ€t fĂŒr PrĂ€sentationen auf maximal drei Kilogramm kommen, wenn es nicht fest an einem Standort montiert ist.

Die Auflösung ist bei Beamern fĂŒr PrĂ€sentationen sekundĂ€r. Full HD ist zwar nett, aber auch 800 x 480 Pixel sind noch ausreichend. Die ultrahohe 4K-Auflösung wird fĂŒr diesen Einsatzzweck nicht benötigt. Auch 3D-Funtionen sind ĂŒberflĂŒssig. Relevant werden diese Features nur, falls der Nutzer das GerĂ€t auch fĂŒr die Wiedergabe von Filmen verwenden möchte.

Da PrĂ€sentationen auf unterschiedlichen externen Medien gespeichert sein können, sollte ein PrĂ€sentations-Beamer ĂŒber möglichst viele Schnittstellen verfĂŒgen. Es sollte mindestens einen HDMI-, DVI-, VGA- und USB-Anschluss haben. Auch die UnterstĂŒtzung der drahtlosen Standards Bluetooth und WLAN ist sehr wĂŒnschenswert. Speicherkartenslots fĂŒr SD-Karten können praktisch sein, wenn Bilder von einer Digitalkamera gezeigt werden.

Spezielle Beamer: Mini-Beamer und 4K-GerÀte

Eine Klasse fĂŒr sich bilden portable Mini-Beamer. Sie wiegen meistens weniger als ein Kilogramm und sind das perfekte Zubehör fĂŒr das Smartphone. GĂŒnstige GerĂ€te dieser Klasse sind bereits fĂŒr weniger als 100 Euro zu haben. Die Auflösung dieser preiswerten Mini-Beamer ist aber nur gering. Mit den 320 x 240 Pixeln, die GerĂ€te im untersten Preissegment haben, taugen sie zwar als interessantes Gimmick, aber kaum fĂŒr die ernsthafte Nutzung.

Etwas bessere Produkte mit einem Preis von knapp unter hundert Euro haben eine native Auflösung von 800 x 480 Pixeln. Damit wird das Ansehen von Filmen und Fotos zum VergnĂŒgen. Auch fĂŒr PrĂ€sentationszwecke lassen sie sich gut einsetzen. Anwender, die fĂŒr wenig Geld einen alltagstauglichen Allround-Beamer erwerben wollen, werden in dieser Preisklasse fĂŒndig.

Ob auch ein gĂŒnstiger Beamer sein Geld wert sein kann, finden sie in diesem Video heraus.

https://www.youtube.com/watch?v=3hG8C3ScMq8

Doch nicht alle Mini-Projektoren sind gĂŒnstige EinsteigergerĂ€te. Höherwertige GerĂ€te in dieser Klasse glĂ€nzen mit einer hohen Helligkeit und Android-Betriebssystem. Auch Extras wie eingebaute Akkus und 3D-KompatibilitĂ€t sind bei gut ausgestatteten Mini-Beamern zu finden.

Am anderen Ende der Preisskala befinden sich Projektoren mit 4K-Auflösung. Bei dieser auch als UHD (Ultra High Definition) bezeichneten Auflösung besteht ein Bild aus 3.840 mal 2.160 Bildpunkten. Anwender dĂŒrfen sich also auf ein Bild mit extremer DetailschĂ€rfte freuen, sofern sie bereit sind, den hohen Preis von ĂŒblicherweise mehr als 1.000 Euro fĂŒr so ein SpitzengerĂ€t zu bezahlen.

4K-Projektoren sind auch deshalb so teuer, weil sie noch relativ neu auf dem Markt sind. Die Preise sinken aktuell (Mitte 2018) recht schnell, daher kann es sich fĂŒr Interessierte lohnen, mit dem Kauf einige Monate zu warten. Damit 4K-Beamer ihre StĂ€rken ausspielen können, muss auch das Ausgangsmaterial in hoher Auflösung vorliegen. Geeignet sind Blu-Ray-Disks im UHD-Format beziehungsweise Streams in entsprechender QualitĂ€t.

3D ja oder nein?

Dreidimensionale Bildwiedergabe ist eine der neuesten Innovationen bei FernsehgerĂ€ten und Video-Beamern. Solche Projektoren erzeugen mit 3D-Filmen auf Blu-ray im heimischen Wohnzimmer ein dreidimensionales Filmerlebnis wie im Kino. SelbstverstĂ€ndlich eignen sich 3D-Beamer auch zum Abspielen herkömmlicher 2D-Filme. Da 3D-Beamer mittlerweile nur unerheblich teurer sind als herkömmliche 2D-GerĂ€te, ist ihre Anschaffung fĂŒr alle KĂ€ufer empfehlenswert, die sich einen zukunftstauglichen Heimkino-Projektor zulegen möchten.

Wer sich fĂŒr 3D-Beamer interessiert, findet zwei unterschiedliche Bezeichnungen vor: 3D Ready und Full 3D. Beamer, die nur 3D Ready sind, haben zwar einen Anschluss fĂŒr den Transmitter, der die Daten an die 3D-Brille ĂŒbertrĂ€gt, dieser muss jedoch zusĂ€tzlich erworben werden. Bei Full-3D-Beamern hingegen ist der Transmitter schon integriert. Shutter-Brillen sind bei beiden Standards nicht im Lieferumfang enthalten. Da die Hersteller verschiedene Techniken fĂŒr diese Brillen verwenden, ist es beim Kauf wichtig, darauf zu achten, dass sie mit dem eigenen Beamer kompatibel sind.

Beamer oder Flatscreen?

Beamer gelten seit einigen Jahren als echte Alternative zu Flatscreen-TVs. Beide sind vor allem BildausgabegerĂ€te. Mit einem externen Receiver fĂŒr den SAT- oder Kabelempfang ist auch der Projektor voll fernsehtauglich. FĂŒr Smart-TV-Funktionen werden Videoprojektoren genauso wie FernsehgerĂ€te per HDMI-Port mit den Streaming-Sticks und Boxen der MarktfĂŒhrer Amazon, Apple und Google verbunden.

In Deutschland werden allerdings immer noch deutlich mehr Fernseher als Beamer verkauft. Dabei können Heimkino-Projektoren einige handfeste Vorteile fĂŒr sich verbuchen. WĂ€hrend ein Flatscreen-TV im ausgeschalteten Zustand mit einer riesigen, schwarzen FlĂ€che den Raum dominiert, ist ein Beamer relativ unauffĂ€llig, so lange er nicht in Betrieb ist. Eine Leinwand ist flexibler als ein wuchtiger Fernseher. Aufrollbare Modelle ermöglichen die Doppelnutzung von vertikalen FlĂ€chen und können beispielsweise vor einem Fenster oder BĂŒcherregal montiert werden. Ein weiteres Plus von Beamern ist die BildgrĂ¶ĂŸe, mit der FernsehgerĂ€te nicht mithalten können.

Ein Nachteil von Videoprojektoren ist ihre relativ komplizierte Installation. WĂ€hrend FernsehgerĂ€te direkt nach dem Auspacken voll funktionsfĂ€hig sind, gilt es beim Videoprojektor zuerst die Kabel fĂŒr die Verbindung mit Soundanlage und externem Receiver unauffĂ€llig im Raum zu verlegen. Meistens wird der Projektor an einer Deckenhalterung befestigt. Sobald das Setup steht, geht es an die Feinabstimmung des Bildes.

FĂŒr die Installation des Beamers sollten KĂ€ufer mindestens einen halben Arbeitstag einplanen. Wer sich das nicht zutraut oder sich die Arbeit ersparen möchte, kann jemand damit beauftragen. Spezialfirmen ĂŒbernehmen sogar den gesamten Prozess, von der Planung des Heimkinos bis zur Umsetzung beim Kunden.

Ob ein Beamer oder ein Flatscreen-Fernseher besser ist, lĂ€sst sich nicht pauschal sagen. Beide GerĂ€te haben Vor- und Nachteile. Die Entscheidung fĂŒr das eine oder das andere hĂ€ngt vor allem von persönlichen Vorlieben und von den rĂ€umlichen Voraussetzungen am Aufstellort ab.

 VorteileNachteile
Beamer
  • Kommt dem echten Kino-Erlebnis sehr nahe
  • FĂ€llt im ausgeschalteten Zustand kaum auf
  • GrĂ¶ĂŸere Bilddiagonale
  • NatĂŒrlichere Farbwiedergabe
  • Variable BildgrĂ¶ĂŸe
  • Komplizierte Installation
  • Schlechtes Bild bei Tageslicht
  • Störendes LĂŒftergerĂ€usch
  • Teure Ersatzlampen
Flatscreen-TV
  • TV-EmpfĂ€nger integriert
  • Eingebaute Lautsprecher
  • Einfache Montage
  • Gutes Bild auch in heller Umgebung
  • Bessere Schwarzwerte
  • Dominiert auch ausgeschaltet den Raum
  • Schwer und wuchtig

Videoprojektor-Technologien

Zwei Beamer-Technologien haben sich am Markt durchgesetzt, die beide Vor- und Nachteile haben. Bei LCD-Beamern wird das Licht durch einen kleinen, durchsichtigen LCD-Display geleitet; es handelt sich im Prinzip um die selbe Technik, die auch bei LCD-Bildschirmen zum Einsatz kommt. Bei DLP-Beamern hingegen fÀrbt ein winziges Farbfilterrad jeden einzelnen Pixel ein.

Auch die verwendete Lichtquelle stellt ein wichtiges Unterscheidungskriterium dar. Neben GlĂŒhlampen, die nach einigen Tausend Betriebsstunden ausgetaucht werden mĂŒssen, werden langlebige LED-Lampen immer beliebter.

DLP-Beamer

Die DLP-Technik (Digital Light Procession) war ursprĂŒnglich nur in Oberklasse-Beamern zu finden, mittlerweile sind entsprechende GerĂ€te aber deutlich erschwinglicher. Sie zeichnen sich durch besonders gute Kontraste und sehr dunkle Schwarzwerte aus. Ihr Nachteil ist allerdings, dass Nutzer bei schnellen Bewegungen von hellen Objekten vor einem dunklen Hintergrund Farbschlieren wahrnehmen, da sich das Bild von DLP-Projektoren aus Einzelbildern in den Grundfarben zusammensetzt. Diese Bildstörung wird Regenbogeneffekt genannt.

DLP-Projektoren sind in der Regel grĂ¶ĂŸer und lauter als solche mit LCD-Technik. Diese GerĂ€te sind ab wenigen hundert Euro zu haben, preislich sind die Grenzen nach oben hin offen. Auch professionelle Projektoren fĂŒr Kinos verwenden ĂŒblicherweise die DLP-Technik.

LCD-Beamer

Beamer mit LCD-Technik (Liquid Crystal Display) sind DLP-GerĂ€ten mittlerweile in fast allen Bereichen ebenbĂŒrtig. Ihre Schwarztöne sind nicht ganz so dunkel, dafĂŒr zeichnen sie sich aber durch eine natĂŒrliche Farbwiedergabe aus. Der Regenbogeneffekt ist bei diesen GerĂ€ten ausgeschlossen. Ihr Bild hat jedoch eine andere Eigenheit, die manche Betrachter stört: Die Begrenzungen zwischen den einzelnen Pixeln sind recht deutlich sichtbar. Dieser Fliegengittereffekt ist umso auffallender, je niedriger die Auflösung und je grĂ¶ĂŸer die ProjektionsflĂ€che ist. Bei hochauflösenden Projektoren stört er kaum.

Viele tragbare Mini-Beamer in der Preisklasse unter hundert Euro verwenden LCDs. Es sind aber auch große Modelle fĂŒr den stationĂ€ren Einsatz mit dieser Technik erhĂ€ltlich.

LED oder GlĂŒhlampe?

UnabhĂ€ngig davon, ob ein Beamer mit DLP- oder LCD-Technik funktioniert, kann er als Lichtquelle entweder eine GlĂŒhlampe oder eine LED verwenden. UrsprĂŒnglich wurden fĂŒr Videoprojektoren immer spezielle Halogen-GlĂŒhlampen verwendet. Diese haben eine Lebensdauer von einigen Tausend Stunden und mĂŒssen dann ersetzt werden. Eine Lampe kostet je nach Hersteller oft hundert Euro und mehr. Besitzer solcher Beamer mĂŒssen damit rechnen, dass etwa einmal pro Jahr die Anschaffung einer teuren Ersatzlampe fĂ€llig ist.

LED-Lampen haben einige Vorteile. Der wichtigste ist ihre deutlich lĂ€ngere Lebensdauer von rund 50.000 Stunden. Üblicherweise werden sie wĂ€hrend der gesamten Benutzungsdauer des Beamers nie ersetzt. Zudem arbeiten sie effizienter. FĂŒr dieselbe Helligkeit verbrauchen sie deutlich weniger Strom als eine GlĂŒhlampe. Das bedeutet auch, dass weniger WĂ€rme als Nebenprodukt entsteht und somit die LĂŒfter von LED-Beamern relativ leise arbeiten. All diesen Vorteilen steht allerdings ein entscheidender Nachteil entgegen: Die maximale Lichtleistung, die sich mit LEDs realisieren lĂ€sst, betrĂ€gt etwa 3.500 Lumen. Wer einen helleren Projektor haben möchte, muss zu Modellen mit Halogenlampen greifen.

Die wichtigsten technischen Daten

Kaum zu glauben, auf wie viele technische Details beim Beamer-Kauf geachtet werden muss! Interessierte werden mit ellenlangen DatenblĂ€ttern konfrontiert. Ein wenig Wissen ĂŒber die wichtigsten Begriffe und Kennzahlen macht es aber einfach, sich anhand der Daten einen Eindruck von den FĂ€higkeiten eines GerĂ€ts zu verschaffen.

Auflösung

Die Auflösung gibt an, aus wie vielen Pixeln sich ein Bild zusammensetzt. Je mehr Pixel, desto schĂ€rfer und detailreicher wirkt das Bild. Zur Falle fĂŒr KĂ€ufer kann werden, dass Hersteller gerne mit einer „unterstĂŒtzten Auflösung“ werben, die weit ĂŒber der tatsĂ€chlich vom GerĂ€t darstellbaren Pixelzahl liegt. Wenn ein GerĂ€t beispielsweise „1080p“ (also eine Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln) „unterstĂŒtzt“, bedeutet das nur, dass es ein Eingangssignal mit dieser Auflösung verarbeiten kann. Der entscheidende Wert ist allerdings die „native Auflösung“, die angibt, aus wie vielen Pixeln sich das projizierte Bild tatsĂ€chlich zusammensetzt.

Die Tabelle gibt einen Eindruck von verbreiteten Auflösungen und wofĂŒr sie eingesetzt werden:

AuflösungPixelSeiten-
verhÀltnis
Verwende fĂŒr
PAL768 x 5764:3analoges Fernsehen in Europa
WVGA800 x 4805:3gĂŒnstige Beamer
DVD-Video, DVB720 x 57616:9DVDs, digitales Fernsehen
HDTV („720p“)1.280 x 72016:9Fernsehen mit hoher Auflösung
Full HD („1080p“)1.920 x 1.08016:9Maximale Auflösung einer gewöhnlichen Blu-ray-Disc
UHD-1 (4K)3.840 × 216016:9Ultra HD Blu-ray, Streamingdienste
UHD-27.680 x 4.32016:9kaum Inhalte verfĂŒgbar

FĂŒr alle Einsatzzwecke sollte ein Beamer mindestens eine Auflösung von 800 x 480 Pixeln aufweisen. Diese Auflösung ist bei gĂŒnstigen EinsteigergerĂ€ten hĂ€ufig zu finden. Ein solcher Projektor ist sowohl fĂŒr PrĂ€sentationen als auch zum Ansehen von Filmen und Videos geeignet. Wer höhere Anforderungen an die BildqualitĂ€t stellt, sollte sich nach einem Modell mit einer Auflösung ab 1.280 x 720 Pixel umsehen. Diese GerĂ€te sind immer noch relativ erschwinglich und bieten einen sehr guten Kompromiss aus Preis und Leistung.

FĂŒr anspruchsvolle Film-Fans mit etwas grĂ¶ĂŸerem Budget kommt natĂŒrlich nur Full HD in Frage. Auch 4K-GerĂ€te sind mittlerweile erschwinglich, kosten aber immer noch mindestens 1.000 Euro und teilweise deutlich mehr. Um sie auszureizen, ist Filmmaterial mit entsprechend hoher Auflösung nötig, und das ist momentan noch rar. Neben Ultra-HD-Blu-ray-Discs kommen vor allem Streaming-Dienste in Frage, die einige wenige Serien und Filme in 4K-QualitĂ€t anbieten.

LichtstÀrke

Neben der Auflösung ist die LichtstĂ€rke eines der wichtigsten Kriterien fĂŒr die LeistungsfĂ€higkeit und damit auch den Preis eines Videoprojektors. Sie wird in ANSI-Lumen gemessen. Lumen ist die Maßeinheit fĂŒr den Lichtstrom, der Zusatz „ANSI“ besagt, dass die LichtstĂ€rke des Beamers nach den Vorgaben des American National Standard Institute getestet wurde.

Je grĂ¶ĂŸer das projizierte Bild ist und je heller die Umgebung, desto mehr Lumen sind nötig, um eine gut sichtbare Projektion zu erzeugen. Wer auf der Suche nach einem Beamer ist, kann sich an folgenden Richtwerten orientieren:

  • Generell ungeeignet: weniger als 100 Lumen pro Quadratmeter
  • Gut abgedunkelte RĂ€ume (lichtdichte VorhĂ€nge): 100 bis 250 Lumen pro Quadratmeter
  • Geringe Abdunklung (normale VorhĂ€nge): 250 bis 500 Lumen pro Quadratmeter
  • Helle RĂ€ume und im Freien: mehr als 500 Lumen pro Quadratmeter

Eine Projektion mit einer Bilddiagonale von 100 Zoll hat beispielsweise eine ProjektionsflĂ€che von 3,1 Quadratmetern. DafĂŒr ist in einem gut abgedunkelten Raum ein Projektor mit mindestens 310 ANSI-Lumen erforderlich. Ohne Abdunklung stellen 1550 ANSI-Lumen das Mindestmaß dar. Auch gĂŒnstige GerĂ€te schaffen heute mehr als 1.500 Lumen. Weniger sollten es nicht sein, da das die Verwendungsmöglichkeiten des Projektors zu stark einschrĂ€nken wĂŒrde.

Mit 2.500 bis 3.500 ANSI-Lumen ist der Projektor auch fĂŒr große Bilder in hellen Umgebungen sehr gut gerĂŒstet. GrĂ¶ĂŸere Lumen-Werte sind selten. Sie sind normalerweise nur bei extrem hochwertigen GerĂ€ten mit Preisen im mittleren vierstelligen Bereich zu finden.

Kontrast

Außer der Auflösung hat der Kontrast den grĂ¶ĂŸten Einfluss darauf, wie scharf und detailgetreu die Darstellung eines Beamers wirkt. Der Kontrastwert beschreibt den maximal darstellbaren Helligkeitsunterschied: Je höher der Kontrast ist, desto heller sind die hellen Bildbereiche und desto dunkler die dunklen. Bei schlechten Kontrastwerten wirkt das Bild verwaschen, Schwarz ist allenfalls dunkelgrau und Weiß nur hellgrau.

Der Kontrast wird als VerhĂ€ltnis der Helligkeit des hellsten Bildpunktes zur Helligkeit des dunkelsten Bildpunktes angegeben. Ein Kontrast von 1.000:1 bedeutet also, dass ein weißer Pixel tausendmal heller dargestellt wird als ein schwarzer Pixel.

Heutige Projektoren haben meistens sehr gute Kontrastwerte. KontrastverhĂ€ltnisse von 10.000:1 und mehr sind durchaus ĂŒblich. Ein Kontrast in dieser GrĂ¶ĂŸenordnung lĂ€sst nichts zu wĂŒnschen ĂŒbrig. Weitere Steigerungen bieten kaum eine wahrnehmbare Verbesserung der BildqualitĂ€t. Ein Kontrast von weniger als 5.000 fĂŒhrt hingegen zu sichtbaren Einbußen bei Farbbrillanz und SchĂ€rfe.

LautstÀrke

In diesem Punkt geht es nicht um die LautstĂ€rke der eingebauten Lautsprecher, sofern vorhanden, sondern um die störenden BetriebsgerĂ€usche von Beamern. Die hellen Lampen der GerĂ€te erhitzen sich stark und mĂŒssen mit LĂŒftern gekĂŒhlt werden. Diese sind hauptverantwortlich fĂŒr die GerĂ€uschentwicklung von Videoprojektoren. Völlig gerĂ€uschlose Modelle sind nicht verfĂŒgbar, allerdings gibt es leise GerĂ€te mit weniger als 20 Dezibel. Je nach  UmgebungslautstĂ€rke ist dieser niedrige GerĂ€uschpegel nicht wahrnehmbar oder zumindest kaum störend.

Die durchschnittliche GerĂ€uschentwicklung bei Beamern betrĂ€gt rund 30 Dezibel. Das entspricht in etwa den LĂŒftergerĂ€uschen eines Laptops und geht kaum ĂŒber die UmgebungsgerĂ€usche in einem ruhigen Zimmer hinaus. Viel lauter sollte ein Videoprojektor allerdings nicht sein. Die Dezibel-Skala steigt nĂ€mlich nicht linear an, sondern exponentiell. Drei Dezibel mehr bedeuten bereits eine Verdoppelung der LautstĂ€rke. Bei 40 bis 50 Dezibel ist bereits die LautstĂ€rke eines normalen GesprĂ€chs erreicht, was fĂŒr ungetrĂŒbten Filmgenuss zu viel ist und auch bei PrĂ€sentationen stört.

Optische Funktionen

Die optischen Funktionen eines Projektors sorgen dafĂŒr, dass das Bild scharf, verzerrungsfrei und in der richtigen GrĂ¶ĂŸe auf der Leinwand zu sehen ist. Wer sich ein wenig mit Fotografie auskennt, dem dĂŒrften sie bekannt vorkommen, denn der optische Aufbau eines Projektors unterscheidet sich nicht wesentlich von dem einer Kamera. WĂ€hrend bei der Kamera das Licht von außen durch die Linse auf den Film oder Sensor fĂ€llt, projiziert es der Beamer durch die Linse auf die Leinwand. Das Abbild auf der Leinwand entspricht also dem Bild auf dem Kamerasensor.

Fokus

Ohne eine Fokuseinstellung kommt kein Projektor aus. Sie sorgt dafĂŒr, dass das Bild scharf gestellt wird. WĂŒrde sie fehlen, könnte der Abstand zur Leinwand nicht verĂ€ndert werden, da dann das Bild nur aus einer bestimmten Entfernung scharf wĂ€re.

Zoom

Ein Zoomobjektiv macht es möglich, dass das Bild vergrĂ¶ĂŸert oder verkleinert werden kann, ohne die Entfernung des Beamers zur Leinwand zu Ă€ndern. Diese Funktion ist normalerweise nur in Premium-GerĂ€ten verbaut. GrundsĂ€tzlich sind teurere GerĂ€te flexibler und haben einen grĂ¶ĂŸeren Zoombereich.

Lens Shift

Die Lens-Shift-Funktion (Linsenverstellung) dient zur Korrektur von Trapezverzerrungen, die entstehen, wenn der Projektor nicht genau mittig vor der Leinwand steht. Diese wichtige Funktion fehlt leider bei vielen gĂŒnstigen GerĂ€ten. Auch höherwertige Projektoren haben meistens nur die wichtigere vertikale Lens-Shift-Funktion. Ist ein GerĂ€t damit ausgestattet, kann es auch an der Decke montiert werden, ohne dass das Bild verzerrt wird. Auf horizontales Lens Shift hingegen können die meisten Anwender gut verzichten. Wenn ĂŒberhaupt ist es nur in absoluten Oberklasse-Projektoren zu finden.

Keystone-Korrektur

Die Keystone-Korrektur ist sozusagen die Billigvariante von Lens Shift und in fast jedem Beamer eingebaut. Auch hier geht es um die Korrektur von Trapezverzerrungen. Anders als bei der Lens-Shift-Funktion erfolgt sie jedoch nicht optisch, sondern digital. Das Bild wird im Projektor umgerechnet, um der Verzerrung entgegenzuwirken. Pixel am Rand bleiben dadurch jedoch schwarz, was zu einem Verlust von Auflösung und Helligkeit fĂŒhrt.

Bei den meisten Beamern sorgt ein Lage-Sensor dafĂŒr, dass sich die Keystone-Korrektur automatisch zuschaltet, wenn das GerĂ€t geneigt montiert wird. Falls es irgendwie möglich ist, sollten Nutzer darauf verzichten und stattdessen den Trapez-Effekt durch die richtige Positionierung des GerĂ€ts vermeiden. Noch besser ist natĂŒrlich ein Beamer mit Lens-Shift. Er kann relativ frei im Raum platziert werden, ohne dass der Betrachter EinschrĂ€nkungen der BildqualitĂ€t in Kauf nehmen muss.

NetzwerkfĂ€higkeit und AnschlĂŒsse

Bei AnschlĂŒssen fĂŒr die Übertragung von Bildsignalen wird grundsĂ€tzlich zwischen digitalen und analogen Schnittstellen unterschieden. Digitale Schnittstellen sind besser, weil sie eine störungsfreie SignalĂŒbertragung gewĂ€hrleisten. Viele Projektoren haben zusĂ€tzlich einen USB-Anschluss und einen Karten-Slot, um Filme und andere Inhalte direkt von Speichermedien abzuspielen. Ein WLAN-Anschluss ermöglicht die Integration ins Heimnetzwerk und stellt die Verbindung ins Internet her. Mit Bluetooth lassen sich PeripheriegerĂ€te wie MĂ€use, Tastaturen, Fernsteuerungen und Lautsprecher verbinden.

Digitale Schnittstellen
  • HDMI: HDMI ist der modernste und wichtigste Anschluss. Das HDMI-Kabel ĂŒbertrĂ€gt sowohl das Bild- als auch das Tonsignal. Fast alle modernen GerĂ€te unterstĂŒtzen diesen Standard. Das gilt sowohl fĂŒr Blu-ray- und DVD-Player als auch fĂŒr Computer, Laptops, Tablets und beispielsweise den Amazon Fire TV Stick.
  • DVI: Die DVI-Schnittstelle ĂŒbertrĂ€gt nur ein Bild-, aber kein Tonsignal. Im Unterschied zu HDMI, das aus dem Bereich Unterhaltungselektronik kommt, ist DVI vor allem im Computerbereich zu finden, wird aber auch dort allmĂ€hlich von HDMI abgelöst.
Analoge Schnittstellen
  • SCART: Dieser europĂ€ische Steckerstandard fĂŒr Audio- und VideogerĂ€te war lange Zeit dominierend und ist auch heute noch weit verbreitet. Er wird aber durch HDMI immer mehr zurĂŒckgedrĂ€ngt. AuffĂ€llig sind seine relativ großen Stecker.
  • VGA: Der analoge Standard zum Anschluss von Computermonitoren wird heute noch bei vielen GerĂ€ten verwendet. Meistens wird er aber nur noch aus GrĂŒnden der RĂŒckwĂ€rtskompatibilitĂ€t verbaut. Fast alle neuen GerĂ€te mit VGA-Anschluss verfĂŒgen zusĂ€tzlich ĂŒber HDMI-Buchsen, die einfacher im Handling sind und ein besseres Bild liefern.
Speichermedien
  • USB: Ein USB-Anschluss ermöglicht es, Bilder und Videos auf USB-Sticks oder externen Festplatten direkt wiederzugeben.
  • SD-Karte: Kartenslots, meistens fĂŒr SD- oder Micro-SD-Karten, sind hilfreich, wenn Fotos und Filme von digitalen Kameras oder Smartphones gezeigt werden.
Kabellose Schnittstellen
  • WLAN: Eine Drahtlose Netzwerkverbindung gehört zu den nĂŒtzlichsten Schnittstellen eines Projektors. Dank drahtloser Screencast-Technologien wie Airplay, Miracast oder DLNA können GerĂ€te wie Handys, Tablets und Laptops Medieninhalte ĂŒber das WLAN direkt an den Projektor senden. Die WLAN-Schnittstelle sorgt auch fĂŒr die Verbindung mit dem Internet, so dass Nutzer mit entsprechend ausgestatteten Beamern direkt auf Inhalte von Streamingdiensten und Mediatheken zugreifen können.
  • Bluetooth: Die wichtigste Funktion von Bluetooth bei Projektoren ist die kabellose Übertragung des Sound-Signals an Bluetooth-Lautsprecher. Bei einem GerĂ€t mit Android-Betriebssystem lĂ€sst sich ĂŒber Bluetooth auch eine Maus und eine Tastatur anschließen.

Das Beamer-Setup

Beim Aufstellen eines Videoprojektors gibt es einiges zu beachten. Jedes Modell hat einen vom Hersteller vorgesehenen Mindest- und Höchstabstand zur Leinwand. Werden diese AbstÀnde nicht eingehalten, ist das Bild nicht scharf beziehungsweise nicht hell genug. Um ein unverzerrtes Bild zu erzeugen, muss das GerÀt auch genau mittig vor der Leinwand platziert werden. Eine Höhenabweichung lÀsst sich allerdings meistens durch eine Keystone-Korrektur oder besser durch Lens-Shift beheben.

beamer fĂŒr den mobilen einsatz auf buch abgestellt

Soll der Beamer regelmĂ€ĂŸig genutzt werden, empfiehlt sich die feste Montage, damit nicht vor jeder Benutzung alle Einstellungen erneut vorgenommen werden mĂŒssen. Ideal ist dafĂŒr die Befestigung an der Decke mittels einer Deckenhalterung. Dann steht das GerĂ€t nicht im Weg und die Anwesenden können sich relativ frei im Raum bewegen, ohne durch das Bild zu laufen.

Halterungen fĂŒr Videoprojektoren

Sowohl fĂŒr die Wand- als auch fĂŒr die Deckenmontage sind geeignete Halterungen verfĂŒgbar. Manche sind auch als Universalhalterungen ausgefĂŒhrt, mit denen sich der Projektor sowohl an der Wand als auch an der Decke befestigen lĂ€sst. Bei allen AusfĂŒhrungen ist es wichtig, dass der Projektor flexibel in alle Richtungen geschwenkt werden kann, um ihn perfekt auszurichten. FĂŒr Beamer, die nicht stationĂ€r aufgestellt werden, hat der Handel verschiedene Stative im Angebot. Eine weitere Option sind Projektionstische mit Rollen und einer neigbaren Platte.

Beamer-LeinwÀnde

Nur mit einer guten Leinwand kann ein Videoprojektor sein volles Potential entfalten. Daher lohnt es sich nicht, hier zu sparen. Und noch etwas spricht fĂŒr die Anschaffung einer hochwertigen Leinwand: WĂ€hrend die Technik selbst des besten Videoprojektors frĂŒher oder spĂ€ter als ĂŒberholt gilt, hat eine gute Leinwand kein Ablaufdatum und lĂ€sst sich auch mit der nĂ€chsten und ĂŒbernĂ€chsten Generation von Beamern problemlos nĂŒtzen.

Mehr Gain ist nicht immer besser

Die wichtigste Kennzahl fĂŒr ProjektionsleinwĂ€nde ist der Gain-Faktor. Er beschreibt das Reflexionsverhalten der Leinwand. Bei einem Gain von 1,0 wird das einfallende Licht gleichmĂ€ĂŸig in alle Richtungen reflektiert. Auch seitlich sitzende Betrachter sehen noch ein helles Bild. Bei einem Gain von 2,0 hingegen wird nach vorne hin doppelt so viel Licht abgestrahlt wie zur Seite. Zuschauer, die mittig vor der Leinwand sitzen, sehen also ein doppelt so helles Bild; bei einem schrĂ€gen Betrachtungswinkel erscheint es hingegen dunkler.

Hohe Gain-Werte fĂŒhren bei großen LeinwĂ€nden auch dazu, dass das Bild ungleichmĂ€ĂŸig ausgeleuchtet wirkt. Nach außen hin erscheint es immer dunkler. Ein weiterer Effekt bei LeinwĂ€nden mit viel Gain ist, dass sie seitlich eintreffendes Licht weniger stark reflektieren. Das ist vorteilhaft, wenn der Raum nicht vollstĂ€ndig abgedunkelt werden kann. In Konferenz- und VortragsrĂ€umen fĂ€llt die Entscheidung daher hĂ€ufig zu Gunsten eines höheren Gain-Faktors aus. Im Heimkino-Bereich gelten hingegen Werte zwischen 0,75 und 1,5 als ideal.

Die Montage der Leinwand

Ein wichtiges Kriterium fĂŒr die Wahl der Leinwand ist die Art ihrer Anbringung. Aus den alten Zeiten der Dia-Projektoren sind vielen noch tragbare StativleinwĂ€nde bekannt. Sie sind ideal, wenn der Projektor an unterschiedlichen Orten aufgestellt werden soll.

Wenn der Projektor regelmĂ€ĂŸig am selben Ort genutzt wird, sind fix installierte LeinwĂ€nde die bessere Wahl. Mit einer speziellen Farbe (ScreenGoo) kann sogar die Wand als Leinwand genutzt werden. RollleinwĂ€nde, die an der Wand oder an der Decke befestigt werden, gehen den Mittelweg zwischen Bedienkomfort und FlexibilitĂ€t. Sie lassen sie sich einfach aufrollen und fallen dann kaum auf. Besonders komfortabel sind motorbetriebene Modelle mit Fernsteuerung.

Wer hat Beamer getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen reinen Vergleich. Wir haben die vorgestellten Beamer aus GrĂŒnden der VerfĂŒg- und Machbarkeit keinem Test unterzogen.

Mit einem Beamer können Sie Filme, Serien, FußballĂŒbertragungen, Fotos oder grafische Darstellungen von Statistiken bequem und großformatig auf einer Zimmerwand oder einer extra dafĂŒr eingerichteten Leinwand ansehen. Beamer eignen sich sowohl fĂŒr den Privatbereich, etwa fĂŒr das heimische Wohnzimmer oder den Kinoraum im Keller, als auch fĂŒr die Sportkneipe, den Hörsaal oder den Meetingraum im BĂŒro.

Doch die Preisunterschiede sind enorm. Bei einem Test der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2018 kosteten die gĂŒnstigeren GerĂ€te um die 500 Euro. Im Testfeld waren aber auch Modelle fĂŒr fast 3.000 Euro vertreten.

Hochwertige Modelle schaffen durchaus Bildschirmdiagonalen von 150 Zentimetern oder sogar mehr. Damit stellen sie im Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis teilweise klassische Flachbild-Fernseher in den Schatten. Der aktuelle Test aus dem Jahr 2018 hat zehn Modelle unter die Lupe genommen. Das erfreuliche vorab: 10 der 15 Modelle liefern ein gutes Bild – allerdings nur bei dunkler Umgebung. Bei Sportveranstaltungen, die tagsĂŒber ĂŒbertragen werden, kann der zu geringe Kontrast ein Problem sein. Erstmals in die Testreihe aufgenommen wurden Laserbeamer.

Die Stiftung Warentest unterscheidet in ihrem Test zwischen Modellen fĂŒr Lang- und Kurzdistanz. Testsieger in der Langdistanz-Kategorie ist das Modell Epson EH-TW5400. Im Bereich Kurzdistanz setzte sich im Test das Modell BenQ TH671ST durch. 


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