Spiegelreflexkameras-Kaufberatung
So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Spiegelreflexkameras bieten eine bessere BildqualitĂ€t als Kompaktkameras und andere Kameratypen.
  • WĂ€hrend Profis meist DSLRs mit Vollformat-Sensoren verwenden, sind Fotoliebhaber mit gĂŒnstigeren und handlicheren APS-C- oder MFT-Kameras gut bedient.
  • Das Objektiv ist das wichtigste Ausstattungselement; es ist grundlegend fĂŒr die QualitĂ€t der Fotos verantwortlich.
  • Mit der Entscheidung fĂŒr eine Spiegelreflexkamera entscheidet man sich gleichzeitig fĂŒr das Objektiv- und Zubehörsystem des Herstellers.
  • Gute Einstiegsmodelle sind bereits fĂŒr weniger als 400 Euro erhĂ€ltlich.

Was zeichnet eine Spiegelreflexkamera aus?

Fotos halten emotionale Momente fest. Sie konservieren Erinnerungen und spiegeln sowohl persönlich bedeutsame als auch zeitgeschichtlich relevante Ereignisse und Situationen wider. In Fotos lebt Vergangenes weiter. Wichtig dabei ist, dass die Fotografien von bester QualitĂ€t sind. Die Bilder sollen scharf und kontrastreich wirken. Gefragt sind krĂ€ftig leuchtende Farben und ein plastischer Ausdruck fĂŒr ein Plus an NatĂŒrlichkeit.

Mit kleinen Kompaktkameras und Smartphones können Freizeitfotografen zwar zufriedenstellende Aufnahmen machen, möchten sie aber das Optimum an BildqualitĂ€t erzielen und wirklich hochwertige Fotos schießen, benötigen sie eine digitale Spiegelreflexkamera.

Kamera und Objektiv
Mit einer Spiegelreflexkamera hat der Fotograf viel mehr Einfluss auf das Foto als mit einem Smartphone oder einer Kompaktkamera.

Fotoerlebnisse mit Klick-Effekt

Bei einer Spiegelreflexkamera – hĂ€ufig mit DSLR (digital single-lens reflex) oder SR-Kamera abgekĂŒrzt – befindet sich ein wegklappbarer Spiegel zwischen Bildebene und Objektiv. Im ruhenden Zustand lenkt der Spiegel die Lichtstrahlen zum Prismensucher um, durch den der Fotograf das Bild betrachtet. BetĂ€tigt er den Auslöser, klappt der Spiegel hoch und das Licht fĂ€llt auf den Sensor. Das Hochklappen des Spiegels erzeugt das typische, relativ laute AuslösegerĂ€usch, das Klicken von Spiegelreflexkameras.

Moderne DSLRs funktionieren im Prinzip genauso wie alte analoge Spiegelreflexkameras, nur dass bei diesen ein Film statt des Sensors belichtet wurde. Im Analogbereich gibt es zusĂ€tzlich zu den beschriebenen einĂ€ugigen Spiegelreflexkameras auch zweiĂ€ugige Spiegelreflexkameras, die jeweils ein eigenes Objektiv fĂŒr den Sucher und die Belichtung – also insgesamt zwei Objektive – haben. Solche GerĂ€te sind heute aber nur noch gebraucht erhĂ€ltlich. Moderne digitale Spiegelreflexkameras sind immer einĂ€ugig.

Mehr Möglichkeiten als mit Smartphones und Kompaktkameras

Eine Spiegelreflexkamera lĂ€sst Nutzern die Wahl, ob sie die Belichtungseinstellungen manuell vornehmen oder sich lieber auf die integrierte Programmautomatik verlassen. Bei der manuellen Einstellung bestimmt der Fotograf Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert selbst. Fotografiert er hingegen mit Programmautomatik, wĂ€hlt er nur die Aufnahmesituation, beispielsweise Portrait, Nachtaufnahme oder Sportfoto. Die Kamera kĂŒmmert sich um den Rest.

Bedienknöpfe einer Kamera zur manuellen Bedienung
Die vielen Knöpfe machen klar: Wer will, kann alle Bildeinstellungen manuell vornehmen.

Auch beim Scharfstellen haben Fotografen mit einer DSLR die Wahl: Sie können sich entweder auf die Autofokus-Funktion ihrer Kamera verlassen oder manuell scharfstellen. Dank unzĂ€hliger Fokusfelder und raffinierter KI-Funktionen wie dem automatischen Fokussieren auf die Augen funktioniert der Autofokus moderner Spiegelreflexkameras sehr gut und macht das manuelle Fokussieren in vielen FĂ€llen ĂŒberflĂŒssig.

Um zusĂ€tzlich Einfluss auf die BildqualitĂ€t zu nehmen und die generellen Einsatzmöglichkeiten zu erhöhen, können Nutzer die Objektive wechseln. Meistens ist ein Zoomobjektiv von eher mĂ€ĂŸiger AbbildungsqualitĂ€t und LichtstĂ€rke im Lieferumfang enthalten, das sogenannte Kit-Objektiv. Sofern es Ihr Geldbeutel erlaubt, kann es sich durchaus lohnen, Ihre Objektivsammlung zu erweitern. Sie könnten sich zum Beispiel ein schĂ€rferes Zoomobjektiv zulegen oder mit einer lichtstarken Festbrennweite Ihre fotografischen Möglichkeiten erweitern.

Die einÀugige Spiegelreflexkamera

EinĂ€ugige Spiegelreflexkameras sind heute der Normalfall, andere Spiegelreflexkameras werden so gut wie nicht mehr produziert. Sie verfĂŒgen ĂŒber einen RĂŒckschwingspiegel sowie ein Dachkantpentaprisma. Die konstruktive Besonderheit der einĂ€ugigen Spiegelreflexkamera liegt in der speziellen LichtfĂŒhrung des Suchers: Das vom jeweiligen Motiv reflektierte Licht wird ĂŒber den beweglichen RĂŒckschwingspiegel gezielt durch das integrierte Objektiv auf das Prisma geleitet; auf diese Weise kann der Fotograf das Motiv durch den Sucher betrachten.

Nahaufnahme des Suchers
Die Besonderheit von einÀugigen Spiegelreflexkameras ist ihr Sucher, der einen direkten Blick durch das Objektiv auf das Motiv ermöglicht.

Der Clou dabei: Das Bild im Sucher entspricht dem tatsĂ€chlichen Bild. Nutzer sehen also das Bild, wie es spĂ€ter durch das jeweils genutzte Objektiv inklusive verwendeter Filter auf den Sensor projiziert wird. Zudem lassen sich sĂ€mtliche Messungen fĂŒr Belichtung, Fokus und Blitz ĂŒber den Spiegel respektive durch das Objektiv durchfĂŒhren. Dieser Vorgang wird auch als TTL (through the lens“) bezeichnet.

Die Vorteile von einÀugigen Spiegelreflexkameras:

  • Das Objektiv kann gewechselt werden.
  • Kameras dieser Art gewĂ€hrleisten eine große Funktionsvielfalt.
  • Da der Fotograf mit dem Sucher direkt durch das Aufnahmeobjektiv blickt, kommt es nicht zu Parallaxenfehlern; das Sucherbild ist also nicht verschoben.

Diesen Vorteilen stehen drei wesentliche Nachteile gegenĂŒber:

  • Die Kamera neigt zu Vibrationen, wenn der Schwingspiegel hochklappt. Das fĂŒhrt unter UmstĂ€nden zu Problemen bei Langzeitbelichtungen.
  • FĂŒr die Dauer der Belichtung verdunkelt der Spiegel das Sucherbild.
  • Die Spiegelmechanik benötigt relativ viel Platz, daher sind Spiegelreflexkameras grĂ¶ĂŸer als spiegellose Systemkameras.

Digitale Spiegelreflexkamera: Integrierte Displays und Histogramme

Im Hinblick auf den mechanischen Aufbau gibt es zwischen analogen und digitalen Spiegelreflexkameras kaum Unterschiede. WÀhrend bei analogen GerÀten Filme zum Einsatz kommen, arbeiten digitale Modelle allerdings mit einem integrierten Bildsensor. Moderne Spiegelreflexkameras sind in der Regel digitale, einÀugige Spiegelreflexkameras. Analoge und zweiÀugige Spiegelreflexkameras sind bis auf wenige Nischenprodukte, etwa die Toy-Kameras von Lomo, nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhÀltlich.

Display einer Spiegelreflexkamera
Das Display von digitalen Spiegelreflexkameras ermöglicht es nicht nur, die Aufnahmen sofort zu bestaunen, sondern zeigt auch alle relevanten Kameraeinstellungen.

Digitale Spiegelreflexkameras weisen einen wesentlichen Vorteil auf: Die Bilder sind direkt nach der Aufnahme verfĂŒgbar und können auf dem integrierten Display der Kamera betrachtet werden. Fehlerhafte Aufnahmen werden sofort erkannt und können wiederholt werden. Bei analogen GerĂ€ten mĂŒssen Fotografen hingegen eine Menge Zeit und Geld in die Entwicklung des Films investieren.

Bei einem Großteil der digitalen Spiegelreflexkameras steht Nutzern zudem ein Histogramm zur VerfĂŒgung, das die Verteilung der Helligkeit darstellt. Dieses Diagramm erleichtert es Ihnen, eine Unter- oder Überbelichtung zu erkennen. Einige Kameras haben zusĂ€tzliche Hilfen, wie zum Beispiel Unterbelichtungswarnungen, die fehlbelichtete Bildbereiche blinkend hervorheben.

Individuelle Zusammenstellung: HerstellerĂŒbergreifende Systeme

Die Hersteller bieten neben den digitalen Spiegelreflexkameras auch eigene Zubehör- und Objektivsysteme an. Möchte ein Fotograf sich allerdings selbst ein System zusammenstellen, das Komponenten von verschiedenen Herstellern berĂŒcksichtigt, ist dies nicht immer reibungslos möglich. Nur Olympus und Panasonic nutzen mit Micro Four Thirds (MFT) ein herstellerĂŒbergreifendes Objektivsystem. Alle anderen Objektive sind in der Regel nur fĂŒr die Kameras desselben Herstellers gedacht. Der Verbraucher muss auf Adapterringe zurĂŒckgreifen, um die BajonettverschlĂŒsse anderer Kamerahersteller zu verwenden. Allerdings geht er dabei das Risiko ein, dass er zum Beispiel verschiedene Automatikfunktionen nur teilweise oder auch gar nicht nutzen kann.

Daten und Fakten zu Spiegelreflexkameras

  • Im Jahr 1861 konstruierte der englische Kaufmann und Staatsbeamte Thomas Sutton die erste Spiegelreflexkamera.
  • Die erste in Deutschland gefertigte Spiegelreflexkamera entstammt dem in Dresden ansĂ€ssigen Werk von Richard HĂŒttig. Sie trug den bezeichnenden Namen Zeus-Spiegel-Kamera.
  • Alle modernen DSLRs können auch Videos aufnehmen, teilweise sogar in beachtlicher QualitĂ€t.

Auf diese Merkmale sollten Sie bei Ihrer Kaufentscheidung achten

Mit einem Spiegelreflexmodell erhalten Verbraucher grundsĂ€tzlich eine grĂ¶ĂŸere Kamera, die sie nicht so einfach in der Jackentasche verstauen können. Die GrĂ¶ĂŸe ist aber auch ein Vorteil, denn dank großer und ergonomisch vorteilhafter Griffe liegen Spiegelreflexkameras gut in der Hand und bieten zudem ausreichend Platz fĂŒr große Displays sowie EinstellrĂ€der und Funktionstasten. Durch die ĂŒbersichtliche und anwenderfreundliche Anordnung können Nutzer die jeweiligen Kameraeinstellungen schnell situationsbedingt und bedarfsgerecht anpassen, sofern sie nicht den Vollautomatikmodus ihrer Kamera nutzen.

Unterschiedliche SensorgrĂ¶ĂŸen

Bei einer Spiegelreflexkamera im unteren bis mittleren Preisbereich kommt vorzugsweise ein APS-C-Sensor zum Einsatz. Je nach Hersteller kann die SensorgrĂ¶ĂŸe hier leicht variieren. So können sich Verbraucher zum Beispiel fĂŒr eine GrĂ¶ĂŸe von 14,9 mal 22,3 Millimetern oder 5,6 mal 23,5 Millimetern entscheiden. Die Spitzenmodelle der Hersteller arbeiten in der Regel mit Vollformatsensoren, die wie analoge Kleinbildnegative 24 mal 36 Millimeter messen.

Im Vergleich zu den in Spiegelreflexkameras eingebauten Sensoren sind die Chips in der Kompaktklasse weitaus kleiner. So stehen zum Beispiel in Ultra-Kompaktkameras lediglich Chips mit einer GrĂ¶ĂŸe von 3,96 mal 5,27 Millimetern zur VerfĂŒgung. Die GerĂ€te der Mittelklasse belichten eine FlĂ€che von immerhin rund 5,27 mal 7,18 Millimetern, wĂ€hrend Nutzer grĂ¶ĂŸere Kompaktkameras mit einer SensorflĂ€che von 6,6 mal 8,8 Millimetern arbeiten können.

Die BildqualitÀt hÀngt auch vom Sensor ab

Diese GrĂ¶ĂŸenunterschiede spiegeln sich grundsĂ€tzlich in der BildqualitĂ€t wieder, denn die grĂ¶ĂŸeren Sensoren sammeln deutlich mehr Licht ein, was fĂŒr eine bessere BildqualitĂ€t sorgt. Selbst bei Schummerlicht und hohen Empfindlichkeiten, die fĂŒr Fotos bei wenig Licht verwendet werden, kommt es nur zu wenig Bildrauschen. Im Allgemeinen gilt hier die Faustregel: Je grĂ¶ĂŸer die Sensoren sind, desto lichtempfindlicher und rauschĂ€rmer sind sie.

Zudem bietet ein großer Sensor einen ganz speziellen Nebeneffekt: Die SchĂ€rfentiefe bei offener Blende fĂ€llt bei grĂ¶ĂŸeren Sensoren nĂ€mlich vergleichsweise gering aus. Dieser Umstand sorgt fĂŒr viel UnschĂ€rfe im Hintergrund. Fotografen sprechen vom Bokeh. Dieser Effekt wird gern bei PortrĂ€ts verwendet, um das Motiv optisch vom Hintergrund zu trennen.

Verpackung einer Kamera mit Bokeheffekt
Der Bokeh-Effekt: Die UnschĂ€rfe sorgt dafĂŒr, dass sich die Kameraverpackung im Vordergrund deutlich vom Hintergrund abhebt.

Als KĂ€ufer einer Spiegelreflexkamera sollten Sie die Sensoren und die damit zusammenhĂ€ngenden technischen Details genau unter die Lupe nehmen. Das ist gerade fĂŒr Laien oder Einsteiger in die Materie ein durchaus schweres Unterfangen. Nachvollziehbare GrĂ¶ĂŸenangaben suchen sie bei den jeweiligen Kameramodellen hĂ€ufig vergebens. Das liegt daran, dass die Hersteller nicht die tatsĂ€chlichen SensorgrĂ¶ĂŸen in Millimetern, sondern AbkĂŒrzungen verwenden. Damit Sie den Durchblick beim Kauf einer Spiegelreflexkamera behalten, haben wir die gĂ€ngigsten Typenaufgelistet:

Vollformat: Kameras mit einem großen Vollformatsensor stellen die Königsklasse unter den DSLRs da. Der Sensor hat eine GrĂ¶ĂŸe von 36 mal 24 Millimetern. Einen Crop-Faktor gibt es nicht, da die SensorgrĂ¶ĂŸe exakt der GrĂ¶ĂŸe eines Kleinbildnegativs entspricht.

APS-C: Dieser Sensor ist bei Spiegelreflexkameras sehr hĂ€ufig zu finden. Er hat eine GrĂ¶ĂŸe von 23,6 mal 15,6 Millimetern und einen Crop-Faktor von 1,5.

APS-C-Canon: Der Hersteller Canon verwendet etwas kleinere APS-C-Sensoren. Sie haben eine GrĂ¶ĂŸe von 22,2 mal 14,8 Millimetern und einen Crop-Faktor von 1,6.

Micro Four Thirds (MFT): Diese SensorgrĂ¶ĂŸe und das dazu passende Objektivsystem entsprechen einer herstellerĂŒbergreifenden Norm. Die einzigen nennenswerten Hersteller, die auf MFT setzen, sind aktuell allerdings Olympus und Panasonic. Mit 17,3 mal 13,0 Millimetern sind MFT-Sensoren sehr klein und ermöglichen damit besonders kompakte Kameras und Objektive. Der Crop-Faktor betrĂ€gt 2,0.

Die Auflösung allein macht keine guten Fotos

Viele Hobby-Fotografen beurteilen die QualitĂ€t einer Kamera immer noch anhand ihrer Auflösung. Das ist aber lĂ€ngst nicht mehr der richtige Ansatz. Alle modernen Spiegelreflexkameras haben eine ausreichende Auflösung. Auch gĂŒnstige DSLRs warten heute bereits mit mehr als 20 Megapixel auf – das reicht selbst fĂŒr AbzĂŒge in PostergrĂ¶ĂŸe. Zur Beurteilung der BildqualitĂ€t sind andere Kriterien wichtiger. Nur wenn sĂ€mtliche Bauteile, inklusive der jeweiligen Objektive, eine hohe QualitĂ€t aufweisen, können Sie davon ausgehen, dass die Kamera sehr gute Bilder erzeugt.

Objektive: So wichtig wie die Kamera selbst

Ein wichtiger Vorteil von digitalen Spiegelreflexkameras ist die Möglichkeit, Objektive zu wechseln. FĂŒr Nutzer bedeutet dies ein hohes Maß an IndividualitĂ€t und FlexibilitĂ€t, denn sie können fĂŒr jede Situation die passende Linse einsetzen. Oder Sie wĂ€hlen schon von vornherein ein Objektiv, das sich quasi universal verwenden lĂ€sst und fĂŒr verschiedene Gelegenheiten die richtige Wahl darstellt.

Kamera ohne Objektiv
Eine Spiegelreflexkamera mit abgenommenem Objektiv; im Inneren der Kamera ist der Spiegel deutlich zu sehen.
Universelle Normalbrennweiten

Der Blickwinkel von Objektiven mit Normalbrennweite entspricht ungefĂ€hr demjenigen des menschlichen Auges. Das fĂŒhrt zu einer sehr natĂŒrlichen, unmittelbaren Bildwirkung. Normalbrennweiten sind darĂŒber hinaus einfach zu konstruieren, was sie relativ gĂŒnstig macht. Lassen Sie sich aber nicht vom niedrigen Preis tĂ€uschen: Normalbrennweiten sind erstklassige Objektive, die vielen verschiedenen Aufnahmesituationen gerecht werden. Einige berĂŒhmte Fotografen, allen voran Henri Cartier-Bresson, nutzten fast ausschließlich solche Objektive.

Weitwinkelobjektive bringen viel aufs Bild

Ein Weitwinkelobjektiv macht den gesamten Bildausschnitt breiter. Dadurch passt mehr Inhalt auf das Bild. Das bringt Nutzern einen echten Vorteil beim Fotografieren, da es mit einem speziellen Weitwinkelobjektiv möglich ist, zum Beispiel die gesamte Familie oder etwa bei einer Hochzeit ein komplettes Kirchenschiff auf lediglich einem Foto abzulichten.

Teleobjektive bringen Motive nÀher

Neben einem Weitwinkelobjektiv benötigen Fotografen in der Regel auch immer ein Teleobjektiv. Mit einem Objektiv dieser Art können Motive vergrĂ¶ĂŸert werden. So ĂŒberbrĂŒcken Teleobjektive große Entfernungen. Wichtig dabei ist, dass Teleobjektive ĂŒber eine erstklassige LichtstĂ€rke verfĂŒgen.

Makroobjektive fĂŒr die Welt der kleinen Dinge

Wenn Fotografen ein Bild aus unmittelbarer NÀhe machen, benutzen sie ein Makroobjektiv. Dies ermöglicht es ihnen, Fotos mit nur wenigen Zentimetern Abstand zu realisieren. Sie können im Nahbereich scharfstellen, was mit normalen Objektiven nicht gelingt.

Weitere wesentliche Kaufkriterien im Überblick

Abgesehen vom Sensor und Objektiv gibt es noch viele weitere wichtige Aspekte, die sie beim Kauf einer digitalen Spiegelreflexkamera berĂŒcksichtigen sollten. Unter anderem sind das Rauschverhalten bei hohen ISO-Werten und die Bildstabilisation entscheidend. Aber auch das subjektive Empfinden sollte nicht zu kurz kommen: Wie liegt die Kamera in der Hand? Kommen Sie mit der MenĂŒfĂŒhrung zurecht? Gefallen Ihnen die Fotos, die sie erzeugt? Im Idealfall haben Sie die Möglichkeit, die Kamera vor dem Kauf auszuprobieren – beispielsweise bei einem Freund, der dieses Modell bereits besitzt.

ISO-Werte

ISO-Werte

Moderne Spiegelreflexkameras erreichen sehr hohe ISO-Werte und machen damit auch Aufnahmen bei schlechtem Licht möglich. WĂ€hrend frĂŒher bei 1.600 oder maximal 3.200 Schluss war, kommen heute selbst Einsteigerkameras wie die Canon EOS 2000D auf ISO 6.400. Profikameras wie die Canon EOS 6D Mark II schaffen sogar ISO 40.000. Insbesondere im hohen ISO-Bereich gilt es, auf QualitĂ€t zu achten, denn dort neigen einige Spiegelreflexkameras zu Bildrauschen. Das Bild wirkt dann grob und krisselig.

JPEG-QualitÀt

Speicher

Profis speichern ihre Fotos normalerweise als RAW-Dateien. Diese Dateien enthalten die unverarbeiteten Bildinformationen. Sie bieten den grĂ¶ĂŸten Spielraum bei der Nachbearbeitung. RAWs haben allerdings zwei Nachteile: Sie benötigen viel Speicherplatz und sind ohne die Nachbearbeitung in einem Programm wie Adobe Lightroom eher unansehnlich. Im Alltag ist daher das komprimierte JPEG-Format oft die bessere Wahl. Dabei nimmt die Kamera schon viele Bildoptimierungen automatisch vor. Die JPEG-Ausgabe unterscheidet sich allerdings von Hersteller zu Hersteller. Fujifilm wird beispielsweise eine besonders gute JPEG-QualitĂ€t nachgesagt.

Speichertyp

Speichertyp

Fast alle aktuellen Spiegelreflexkameras verwenden SD-Karten als Speichermedium. Selbst die meisten Kameras von Sony unterstĂŒtzten heute nicht nur das hauseigene Speicherkarten-Format Memory Stick, sondern auch SD-Karten. Die CompactFlash-Karte (CF) hat hingegen an Bedeutung verloren. Sie kommt nur noch bei einigen sehr teuren Profi-Kameras zum Einsatz. SD-Karten sind klein, schnell und bieten viel Speicherplatz fĂŒr wenig Geld. FĂŒr rund 30 Euro bekommen Sie eine SD-Karte mit einer SpeicherkapazitĂ€t von 128 Gigabyte.

Bildstabilisation

Stabilisatoren

Stabilisatoren beugen einem Verwackeln beim Fotografieren vor. Sie erhöhen damit die maximal mögliche Belichtungszeit beim Knipsen aus freier Hand. Man unterscheidet zwischen Stabilisatoren im Objektiv und Stabilisatoren im KameragehÀuse. Welches System zum Einsatz kommt, hÀngt vom Hersteller ab. Nikon beispielsweise setzt auf Stabilisatoren in der Kamera, wÀhrend Canon die Stabilisatoren in den Objektiven verbaut. Linsenstabilisatoren im Objektiv sind wirkungsvoller als Sensorstabilisatoren im Kamera-Body, machen aber die Objektive teurer.

Tipps zu Pflege und Transport

Die filigrane Elektronik einer Kamera reagiert besonders empfindlich auf Staub und Sand. Auch Reste von Salz können sich beispielsweise nach einem Urlaub am Meer auf der Kamera absetzen und die OberflÀche angreifen. Daher sollten Nutzer das GehÀuse stets sorgfÀltig mit einem staub- und fusselfreien, minimal angefeuchteten Lappen reinigen. Reinigungsmittel sind hier allerdings tabu. Verschmutzte Objektiv-OberflÀchen können vorsichtig mit einem Glas-Reinigungstuch aus dem Foto-Fachhandel oder vom Optiker gesÀubert werden.

Auch durch das Wechseln der Objektive kann Schmutz in das GehĂ€use der Kamera eindringen. Dabei kann es passieren, dass der Schmutz oder Staub auf dem Sensor kleben bleibt. Dann sind auf den Bildern spĂ€ter kleine dunkle Flecken sichtbar. Selbst bei modernsten Kameras kann die automatische Sensorreinigungsfunktion oftmals nicht alle Spuren beseitigen. Entweder schicken Nutzer die Kamera zum Hersteller oder aber sie reinigen sie selbst, etwa mit speziellen Pinseln oder ReinigungsstĂ€bchen. Ganz wichtig: Nutzer sollten sich bei Reinigungsaktion immer an die Herstellerhinweise halten. Eine falsch durchgefĂŒhrte Reinigung des Sensors kann diesen schwer beschĂ€digen.

Kamera mit verschiedenem Zubehör
Eine nagelneue Spiegelreflexkamera samt samt mitgeliefertem Zubehör. Wenn es sorgsam behandelt wird, kann das GerÀt seinem Besitzer lange Freude bereiten.

Objektive sind regelmĂ€ĂŸig und vor allem direkt nach dem Einsatz Ă€ußerst grĂŒndlich zu reinigen. GlasoberflĂ€chen sollten Nutzer allerdings nur putzen, wenn sie wirklich sichtbar verschmutzt sind. Staub können sie mit einem weichen Pinsel entfernen, fĂŒr festsitzende Verunreinigungen wie beispielsweise FingerabdrĂŒcke hat sich ein Mikrofasertuch bewĂ€hrt. Sollten Objektive sich nicht im Einsatz befinden, ist es empfehlenswert, die Deckel aufzusetzen. Auch eine Streulichtblende bietet einen gewissen Schutz des Objektivs vor BeschĂ€digungen. FĂŒr die Objektiv-Öffnung Ihrer Kamera gilt: Ist kein Objektiv an der Kamera angebracht, sollte sie immer mit einer Abdeckung verschlossen sein.

Der Transport von Kamera und Zubehör erfolgt am besten in einer gepolsterten Kameratasche. Sie sollte viele FĂ€cher fĂŒr die verschiedenen Zubehörteile haben und groß genug sein, um neben der Spiegelreflexkamera auch andere Komponenten aufnehmen zu können. Ebenso haben sich FotorucksĂ€cke bewĂ€hrt – das Gewicht der KameraausrĂŒstung lĂ€sst sich damit leichter tragen als mit einer Schultertasche, allerdings ist der Zugriff darauf im Vergleich zu einer seitlich getragenen Tasche etwas erschwert.

Wer hat Spiegelreflexkameras getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Spiegelreflexkameras nicht selbst getestet.

Das Magazin COMPUTER BILD testet in regelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden Spiegelreflexkameras. Im Jahr 2019 unterzogen die Redakteure 20 Modelle einem Test. Zwölf Modelle stammen von Canon, neun von Nikon und zwei von Pentax. Das Testfeld umfasst also nur wenige Hersteller und diese Tatsache resultiert in einem Zweikampf zwischen Canon und Nikon, da Pentax bestplatzierte Kamera auf Platz sieben liegt. Testsieger ist die Nikon D500 mit der Testnote 1,9. Eine sehr gute BildqualitĂ€t, schnelle Video- und Bildverarbeitung, umfangreiche Ausstattung und die automatische BildĂŒbertragung per Bluetooth haben zum Testsieg gefĂŒhrt. Die PlĂ€tze zwei und drei im Test belegen ebenfalls Kameras aus dem Hause Nikon. Die D850 (Note 1,9) und die D5 (Note 1,9) haben eine Ă€hnlich hohe BildqualitĂ€t und ausfĂŒhrliche Ausstattung wie die D500. Sie sind jedoch vergleichsweise teuer. Die D5 ist darĂŒber hinaus sperrig und schwer. Auch die Schlusslichter im Test sind von Nikon. Die D3400 (Note 2,5) und die D3500 (Note 2,5) punkten mit hoher BildqualitĂ€t und einfacher Bedienung. Allerdings besitzt die D3400 keine WLAN-Funktion und die D3500 arbeitet bei Serienaufnahmen langsam. DarĂŒber hinaus haben beide keine 4K-Auflösung fĂŒr Videos.

Auch das fotoMAGAZIN testete 2019 insgesamt 32 Spiegelreflexkameras. Die Tester bewerteten die GerĂ€te in den Kategorien „BildqualitĂ€t“, „Geschwindigkeit“ sowie „Ausstattung und Bedienung“. Hierbei erhielten 23 GerĂ€te das Testurteil „sehr gut“. Allen voran konnten die Sony Alpha99 II (ILCA-99M2) und die Nikon D850 den Testsieg erringen. Mit einer Wertung von jeweils 88 Prozent teilen sie sich den ersten Platz im Test. Auch die Modelle EOS-1D X Mark II und EOS 5D Mark IV von Canon lieferten mit jeweils 87 Prozent durchweg positive Ergebnisse. Die beiden letzten PlĂ€tze gingen im Test ebenfalls an das japanische Unternehmen Canon: Die EOS 2000D (73 Prozent) und die EOS 4000D (69 Prozent) beurteilten die Tester aufgrund ihrer geringen Geschwindigkeit lediglich als „befriedigend“.


Teaserbild: © anuwat / stock.adobe.com | Abb. 1: © Warenberater | Abb. 2: © Warenberater | Abb. 3: © Warenberater | Abb. 4: © Warenberater | Abb. 5: © Warenberater | Abb. 6: © Warenberater | Abb. 7: © Warenberater | Abb. 8: © Warenberater | Abb. 9: © Warenberater | Abb. 10: © Warenberater | Abb. 11: © Warenberater