Tischtennisschläger-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • AnfängerInnen sind mit Fertigschlägern gut bedient.
  • Erfahrene Spieler sollten ihre Schläger selbst zusammenstellen.
  • Das Schlägerholz und der Belag gehören zu den wichtigsten Kaufkriterien.
  • Tischtennisschläger sind mit unterschiedlichen Griffen erhältlich.

Tennis für drinnen

Zum Tischtennisspielen braucht man einen Tisch mit Netz, einen Ball und Tischtennisschläger. Der einst als Indoor-Alternative zu Tennis konzipierte Sport ist mittlerweile sehr populär, sodass Parks häufig mit Tischen bestück sind. Sogar in der Olympiade ist Tischtennis vertreten. Ball, Tisch und Netz sind sich meist recht ähnlich, doch Tischtennisschläger erlauben ein hohes Maß an Konfigurierbarkeit. Für bestimmte Eigenschaften des Gummibelags, mit dem die Schläger versehen sind, ist die ITTF (International Table Tennis Federation) zuständig.

Aufbau

Die Hauptbestandteile eines Tischtennisschlägers sind das Schlägerholz, der Griff und der Belag. Der Schläger wird am Griff gehalten und der Belag auf das Schlägerholz geklebt.

Belag

Der Belag muss auf der einen Seite rot und auf der anderen schwarz sein. Die Oberfläche ist matt, um Spieler nicht zu blenden, und die Dicke des Belags darf zwei Millimeter pro Seite nicht überschreiten.

Schwammdicke

Je dicker der Schwamm, desto höher die Ballgeschwindigkeit. Wer gern schmettert, nutzt also am besten einen dickeren Schwamm. So ist auch mehr Balldrehung (Spin) möglich. Wer defensiv spielt, sollte zu dünnen Schwämmen greifen, da diese mehr Kontrolle bieten.

Zwei Schlaeger auf blauem Tisch

Belagshärte

Die Härte des Belags ist für das Tempo und die Kontrolle entscheidend. Ein weicher Belag bietet viel Kontrolle, verlangsamt aber das Tempo, während ein harter Belag ein schnelles Ballspiel mit weniger Kontrolle ermöglicht.

Noppen

Auf dem Belag eines Tischtennisschlägers sind sehr kleine Noppen angebracht. Wenn die Noppen nach innen gerichtet sind, also auf dem Holz aufliegen, ist die Oberfläche glatt. Das bedeutet mehr Spin und ein höheres Tempo. Nach außen gerichtete Noppen sorgen für mehr Kontrolle, aber weniger Spin und Tempo.

Schlägerholz

Das Schlägerholz muss laut ITTF gleichmäßig dick und unbiegsam sein. Es setzt sich aus mehreren Schichten mit unterschiedlichen Härten zusammen. Bis zu 15 Prozent des Schlägerholzes können aus anderen Materialien bestehen. Je härter das Holz ist, desto besser ist es für Offensivspiel geeignet. Schlägerhölzer werden anhand ihres geeigneten Spielstils unterteilt.

HolzSpielstil und Geschwindigkeit
OFF+Schneller Offensivspieler
OFFMittelschneller Offensivspieler
OFF-Langsamer Offensivspieler
ALL+Schneller Allrounder
ALLMittelschneller Allrounder
ALL-Langsamer Allrounder
DEF+Schneller Defensivspieler
DEFMittelschneller Defensivspieler
DEF-Langsamer Defensivspieler
Je nach Spielstil greifen Profis zu unterschiedlichen Holzhärten.

Griff

Der Griff wird aus Holz, Kunststoff oder Carbon hergestellt und kann vier verschiedene Formen haben:

Gerade: Ein gerader Griff ist an jeder Stelle gleich breit. Er lässt sich besonders schnell und leicht drehen.

Konkav: Ein konkaver Griff hat eine nach innen gerichtet Kurve, die sich verbreitert, je näher sie am Schlagerholz ist. Der Griff erlaubt eine schnelle Drehung, liegt aber auch fest in der Hand.

Konisch: Ein konischer Griff wird in Richtung des Schlägerholzes immer breiter. Er ist in seinen Eigenschaften dem konkaven Griff sehr ähnlich.

Anatomisch: Der anatomische Griff liegt am besten in der Hand. Zwar ist er der komfortabelste, doch er lässt sich nicht so schnell drehen und wird deshalb von Profis nicht bevorzugt.

Schlägerarten im Überblick

Tennisschläger werden anhand ihrer Spieleigenschaften unterschieden. Für AnfängerInnen genügt ein Fertigschläger. Fortgeschrittene sollten die Eigenschaften ihres Schlägers nach Bedarf festlegen. Grob werden Schläger in drei Kategorien unterteilt:

Der Allrounder

Allrounder sind ausgewogen zwischen Angriff und Verteidigung. Für HobbyspielerInnen und AnfängerInnen sind sie am besten geeignet. Allerdings gibt es nichts, in dem sie ausgesprochen gut sind. Sie sind also nicht dafür geeignet, einen individuellen Spielstil zu unterstützen und werden von Profis kaum genutzt.

Vorteile

  • Für EinsteigerInnen
  • Gleichermaßen für Angriff und Verteidigung
  • In der Regel günstig

Nachteile

  • Selten von Profis bevorzugt

Für Defensivspieler

Ein weicher Belag und weiches Holz sorgen bei Abwehrschlägern für Griff und Ballkontrolle. Zum Schmettern sind sie weniger geeignet. Die Fläche des Schlagbretts ist oft etwas größer. Offensivspieler finden daran jedoch keine Freude.

Vorteile

  • Für Abwehrspiel konzipiert
  • Ballkontrolle

Nachteile

  • Für Offensivspieler ungeeignet

Für Offensivspieler

Hartes Holz und ein dicker Schwamm sorgen bei Angriffsschlägern für ein schnelles Ballspiel mit viel Spin. Dafür gewährleisten sie weniger Kontrolle beim Abwehrspiel. Solche Schläger sind ideal zum Schmettern. Für AnfängerInnen bieten sie jedoch meist zu wenig Kontrolle.

Vorteile

  • Für schnelles Spiel konzipiert
  • Guter Spin

Nachteile

  • Nicht viel Ballkontrolle
  • Für Anfänger oder Abwehrspieler ungeeignet

Kaufkriterien

Zwei weitere wichtige Kaufkriterien für Tennisschläger sind die Maße und das Gewicht. Vom ITTF gibt es diesbezüglich keine konkreten Vorgaben. Schläger für Erwachsene wiegen in der Regel zwischen 130 und 160 Gramm. Schwere Schläger erfordern mehr Anstrengung, bieten jedoch mehr Schwung zum Schmettern.

Ein kompletter Schläger ist meist zwischen 25 und 29 Zentimeter lang und etwa 17 Zentimeter breit. Großflächige Schläger sind für das Defensivspiel geeignet. Für Kinder sind auch kleinere Größen erhältlich.

Die Verarbeitungsqualität ist ebenfalls entscheidend. Löst sich das Kantenband, ist das kein gutes Zeichen. Auch der Belag darf sich nicht vom Holz lösen. Fingerdruck sollte darauf außerdem keine Dellen hinterlassen. Die Kanten müssen so geschliffen sein, dass keine Kanten vorhanden sind.


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