Oberfräsen-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Die Oberfräse ist eines der vielseitigsten Elektrowerkzeuge und kann für verschiedene Fräs-, Nut-, Falz- und Bohrarbeiten eingesetzt werden.
  • Sie eignet sich hervorragend zur Bearbeitung von unterschiedlichen Werkstoffen wie Holz, Kunststoff oder Aluminium.
  • Das Werkzeug ist flexibel für mobile Einsätze geeignet, da es im Gegensatz zu anderen Fräsmaschinen nicht fest installiert wird.
  • Mittels Frästisch kann die Oberfräse auch als stationäres Werkzeug dienen.

Die Oberfräse – Ein vielseitiges Allroundtalent für Heimwerker

Bei vielen Heimwerker und Profi-Handwerkern ist die Oberfräse aufgrund ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sehr beliebt. Gerade bei der Holzbearbeitung ist die Oberfräse nicht mehr wegzudenken. Darüber hinaus ist das Elektrowerkzeug zur Bearbeitung von Aluminium oder Kunststoff geeignet. Sie ist immer dann die erste Wahl, wenn präzises Arbeiten, Genauigkeit und saubere Arbeitsergebnisse gefragt sind.

Je nach gewähltem Material kommen unterschiedliche Fräsköpfe zum Einsatz, und auch die Drehzahl muss entsprechend angepasst werden. Pauschale Angaben zur richtigen Drehzahl gibt es nicht, da dies immer von unterschiedlichen Faktoren abhängt. Entscheidend sind in erster Linie die Fräserqualität, das Material des Werkstückes und der Fräserdurchmesser.

Arbeiten mit der Oberfräse
Die Oberfräse kommt besonders häufig bei der Holzbearbeitung und beim Möbelbau zum Einsatz.

Anwendungsbereiche der Oberfräse

Die meisten Heimwerker verwenden die Oberfräse für die Holzbearbeitung. Typische Anwendungsbereiche sind die folgenden Arbeiten:

Kanten bearbeiten und Profile fräsen

Insbesondere im Bereich Möbelbau zeigt die Oberfräse ihre Flexibilität. Kanten bearbeiten und profilieren oder die Bearbeitung von Ecken nach eigenem Entwurf – selbst bei speziellen Formen zeigt dieses Allroundtalent unter den Elektrowerkzeugen sein ganzes Können. Das Fräsen von Fasen und Nuten gelingt problemlos.

Kleines Technik-Fachlexikon

Fase = abgeschrägte Fläche an der Kante eines Werkstückes

Nut = längliche Vertiefung in einer Fläche

Schablonen, Verzierungen und Holzgravuren

Egal ob Freihandfräsen oder der Einsatz von Schablonen: Mit der Oberfräse gelingen individuelle Verzierungen und ansprechende Muster. Schriften oder Muster werden in das Werkstück eingefräst und ganz nach Belieben entsteht ein individuelles Wohnaccessoire.

Dübellöcher und Lochreihen fräsen

Neben geraden Fräsarbeiten ist auch das Fräsen von Rundungen oder Kreissauschnitten problemlos möglich. Heimwerker setzen das praktische Elektrowerkzeug bei Renovierungsarbeiten, zum Möbelbau oder weiteren kreativen Holzarbeiten ein. Auch Modellbauer greifen mitunter zu einer Oberfräse.

Schon gewusst?

Der Name der Oberfräse leitet sich schlicht vom Einsatz ab, denn das Werkzeug wird von oben an das jeweilige Werkstück herangeführt.

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Bei einer Oberfräse wird das Werkzeug immer von oben an das Werkstück herangeführt.

Aufbau einer Oberfräse

Mit der Oberfräse kann der Hobbybastler Hart- und Weichhölzer sowie andere Werkstoffe bearbeiten. Je nach Hersteller kann die Bauweise des Gerätes leicht variieren. Im Allgemeinen besteht das Elektrowerkzeug jedoch aus folgenden Teilen:

Elektromotor

Der getriebelose Elektromotor bietet Drehzahlen von etwa 8.000 bis 30.000 Umdrehungen pro Minute. Damit jederzeit konstante Umdrehungswerte erreicht werden, erfolgt im Betrieb eine automatische Anpassung der Maschinenleistung.

Drehzahlregulierung

Die meisten Modelle besitzen eine integrierte Drehzahlregulierung. Diese ermöglicht die variable Einstellung der Drehzahl je nach Holzart.

Tiefenanschlag

Anhand einer Skala justiert der Nutzer die Eintauchtiefe des Fräsers. In der Regel handelt es sich um einen arretierbaren Metallstab, der beim Erreichen der gewünschten Frästiefe am Revolveranschlag stoppt.

Handgriffe

Die Oberfräse ist meist mit zwei Handgriffen ausgestattet, da das Gerät beidhändig über das jeweilige Werkstück geführt wird. Im Bereich eines Handgriffes befindet sich der An-/Aus-Schalter. Die Ausführung der Handgriffe variiert je nach Hersteller:

  • Doppelgriff = zwei ergonomisch geformte Griffe
  • Doppelknauf = an beiden Seiten der Maschine ist für die Führung jeweils ein Knauf angebracht
  • Pistolengriff = ein Griff und gegenüberliegend ein Knauf (kann ein- oder beidhändig bedient werden)

Fräskorb

Der zweisäulige Fräskorb besteht aus einem festen und einem beweglichen Element. Auf den starren Säulen wird die vertikal bewegliche Spindelaufnahme mit der montierten Frässpindel geführt. Der Hub des Fräskorbes liegt zwischen 35 und 80 Millimeter.

Spindelaufnahme

Eine stufenlose Einstellung der Frästiefe ist problemlos möglich, da die Spindelaufnahme variabel arretiert werden kann.

Spannzange

Dieses Bauteil verbindet den Fräser fest mit dem Fräsermotor und bietet ihm sicheren Halt. In Deutschland sind die Größen 6, 8 oder 12 Millimeter üblich. Varianten mit Spannbereichen von 4 oder 10 Millimeter sind eher selten.

Grundplatte

Beide Führungssäulen sind fest in der Grundplatte verankert, die an der Unterseite mit einer Werkstückauflage versehen ist. Diese Auflage besitzt an der Laufsohle eine glatte Kohlefaser- oder Kunststoffbeschichtung. So gleitet die Oberfräse einwandfrei über das Werkstück, und es entstehen keine unschönen Kratzer oder Beschädigungen. Mittels diverser Führungen kann der Nutzer unterschiedliches Zubehör an der Grundplatte befestigen.

Tauchsäulen

Sie werden auch als Führungs- oder Hubsäulen bezeichnet und verbinden die Grundplatte mit dem Gehäuse.

Revolveranschlag

Der Revolveranschlag ist als Gegenpart zur Tiefeneinstellung konzipiert und meist mit drei Anschlagspunkten in unterschiedlichen Höhen ausgestattet. Seinen Namen verdankt er seiner Funktionsweise, die der Drehbewegung der Trommel eines Revolvers ähnelt.

Feineinstellung

Insbesondere höherwertige Oberfräsen bieten zusätzlich zur vergleichsweise groben Tiefeneinstellung auch eine Feineinstellung, mit der bis auf 1/10 Millimeter genau justiert werden kann.

Wie funktioniert eine Oberfräse?

Im Grunde ist die Funktionsweise einer Oberfräse recht unkompliziert. Der Motor treibt eine Spindel an, in der sich ein mittels Spannzange befestigtes Fräswerkzeug befindet. Dieses Fräswerkzeug trägt Material am Werkstück ab und erzeugt Nuten, Fasen, Rundungen oder andere Muster. Entscheidend für die Form ist dabei die Formgebung des Fräsers.

Fräser mit und ohne Anlaufring

Je nach Einsatzbereich kommen Fräser mit und ohne Anlaufring zum Einsatz. Fräser ohne Anlaufring besitzen Schneiden an der Stirn sowie an den Seiten. Diese Variante wird in der Regel für Fräsarbeiten auf Flächen sowie für Nuten verwendet. Der Fräser kann jedoch nur dann in das Material eintauchen, wenn sich vorne in der Mitte mehrere Schneiden treffen oder wenn sich an der Stirnseite eine durchgehende Schneide befindet. Bei einer anderen Variante treffen sich die Nebenschneiden nicht und es wird im Mittelbereich kein Material abgetragen. Dieses Fräswerkzeug muss seitlich in das jeweilige Werkstück geführt werden.

Profilfräser mit Anlaufring

Beim Fräsen von Kanten ist die konstante Einhaltung des Abstandes von Kante und Fräse ungemein wichtig. Dies kann durch Anschläge oder den Einsatz eines Fräsers mit Anlaufring erfolgen. Der Anlaufring ist ein kleines Kugellager und befindet sich unter oder über den Hauptschneiden. Die Verwendung eines Fräsers mit Anlaufring ist insbesondere für die Bearbeitung von Werkstücken mit Rundungen, Winkeln und vielen Kanten empfehlenswert. Vereinzelt sind Modelle erhältlich, bei denen der Anlaufring als einfacher Bolzen ohne Kugellager konzipiert ist. Diese meist relativ günstigen Varianten sind jedoch nicht empfehlenswert, da beim Einsatz Reibungswärme entstehen und das Werkstück beschädigt werden kann.

Unterschiedliche Varianten: Akku oder Netzbetrieb?

Im Handel gibt es neben den netzbetriebenen Oberfräsen auch handliche Akku-Varianten. Beide Werkzeugarten haben ihre Vor- und Nachteile, die beim Kauf einer neuen Oberfräse abgewogen werden sollten:

Oberfräse mit Netzbetrieb

Ein Elektrogerät, das an das Stromnetz angeschlossen wird, funktioniert selbstverständlich ohne zeitliche Einschränkung. Der Nutzer braucht nicht zu fürchten, dass der Akku mittendrin leer ist und geladen oder ausgetauscht werden muss. Selbstverständlich muss sich eine Steckdose am Arbeitsplatz befinden. Das Kabel kann unter Umständen die Bewegungsfreiheit des Handwerkers etwas einschränken. Eine Akku-Oberfräse erlaubt hier etwas mehr Komfort.

Vorteile Nachteile
Unbegrenzte NutzungszeitNur in der Nähe eines Stromanschlusses nutzbar
Höhere Leistung als Akku-GeräteBegrenzte Reichweite (Kabel)
Vielseitige NutzungsmöglichkeitenHöheres Gewicht als Akku-Geräte
Ideal für kleinere und umfangreichere Arbeiten
Keine Arbeitsunterbrechung durch leeren Akku

Akku-Oberfräse

Ein Gerät mit Akku gewährleistet mehr Bewegungsfreiheit, weil es kein Kabel gibt, das bei der Arbeit stört. Außerdem ist der Nutzer nicht darauf angewiesen, dass sich in der Nähe des Arbeitsplatzes eine Steckdose befindet. Als Nachteil kann sich die begrenzte Akku-Laufzeit erweisen. Der Handwerker sollte vor einem längeren Einsatz der Akku-Oberfräse prüfen, ob der Akku vollständig aufgeladen ist.

Vorteile Nachteile
Ideal für kleinere Fräsarbeiten Begrenzte Nutzungszeit
Flexibel einsetzbarGeringere Leistung im Vergleich zu Geräten mit Netzbetrieb
Muss nicht in der Nähe einer Steckdose betrieben werdenLange Wartezeit, bis Akku geladen ist
Einsatz auch im Freien möglichGegebenenfalls Anschaffung eines Ersatz-Akkus notwendig
Geringes Gewicht

Welche Variante die beste Wahl ist, hängt in erster Linie von den individuellen Anforderungen des Nutzers ab. Für den gelegentlichen Gebrauch ist in der Regel ein Akku-Gerät optimal. Wenn das Gerät jedoch relativ häufig für unterschiedlich anspruchsvolle Arbeiten wie beispielsweise den Möbelbau genutzt wird, ist das netzbetriebene Modell deutlich empfehlenswerter.

Tipps zum Kauf der richtigen Oberfräse

Die Auswahl im Handel reicht von preisgünstigen Oberfräsen bis zum teuren High-End-Produkt. Für die Kaufentscheidung sind insbesondere die Einsatzbereiche ein wichtiger Faktor, denn für seltene und sporadische Nutzung muss nicht unbedingt das teuerste Modell gekauft werden. Auf der anderen Seite ist für einen versierten Hobby-Möbelbauer, der das Werkzeug täglich nutzt, eine preisgünstigen Akku-Variante auf Dauer nicht ideal. Unabhängig vom späteren Einsatz sollte der erste Blick der Sicherheit gelten und hier sind TÜV- und CE-Siegel ein gutes Zeichen für die Einhaltung von vorgegebenen Sicherheitsstandards.

Gute Qualität ist Pflicht

Ob sporadische Nutzung oder täglicher Heimwerker-Einsatz: Beim Kauf einer Oberfräse sollten Verbraucher in jedem Fall auf sehr gute Qualität achten. Das Noname-Schnäppchen kann selbst bei seltenem Gebrauch schnell zum Ärgernis werden, wenn das Gerät bereits nach wenigen Sätzen nicht mehr funktioniert oder schnell überhitzt. Aus diesem Grund ist der Kauf eines Markengerätes deutlich empfehlenswerter, beispielsweise von etablierten Herstellern wie Makita, Festool, Bosch und DeWalt. Neben hochwertigen Geräten führen diese Anbieter zusätzlich vielfältiges Zubehör im Sortiment und bieten einen eigenen Kundenservice, der bei Fragen und Problemen weiterhilft.

Leistung und Gewicht spielen eine Rolle

Für den normalen Gebrauch reichen bereits Modelle von 600 bis 1.200 Watt. Ein leistungsstarker Motor gewährleistet generell einen reibungslosen Arbeitseinsatz In Bezug auf die Leistung spielt auch das zu bearbeitende Material eine wichtige Rolle. Wenn in erster Linie Harthölzer gefräst werden sollen, ist ein Modell mit etwa 1.400 Watt erforderlich, um die problemlose Bearbeitung von Holzarten wie Eiche oder Buche zu gewährleisten. Für Gelegenheits-Nutzer reicht bereits ein Modell mit etwa 600 Watt. Diesbezüglich ist auch ein Blick auf das Gewicht sinnvoll, denn leistungsstärkere Oberfräsen weisen in der Regel auch ein höheres Gewicht auf. Die Oberfräse sollte möglichst nicht zu schwer sein, um eine optimale Handhabung ohne Ermüdungserscheinungen zu gewährleisten. Ein Gewicht von etwa drei bis sechs Kilogramm ist ideal.

Hinweis:

Wenn eine Oberfräse sehr leicht ist und weniger als zwei Kilogramm wiegt, birgt dies eine hohe Verletzungsgefahr. Das geringe Gewicht kann unerfahrene Nutzer zu ruckartigen Bewegungen verleiten. Aufgrund der hohen Umdrehungszahlen kann es hier im Ernstfall zu Verletzungen kommen.

Ausstattung: Oberfräse mit Zubehör

Bei vielen Oberfräsen gehört umfangreiches Zubehör bereits zum Lieferumfang. Neben mehreren Fräsern sind auch diverse Spannzangen mit unterschiedlichen Durchmessern sinnvoll, da diese für die Werkzeugaufnahme erforderlich sind. Ein Blick auf die Ausstattung zeigt, ob die Oberfräse über eine Feineinstellung verfügt, die eine große Hilfe für genaues Arbeiten ist. In der Regel gehört ein Parallelanschlag ebenfalls zur Ausstattung einer Oberfräse. Er dient zur Justierung der seitlichen Führung und ist für die Genauigkeit der ausgeführten Arbeiten ebenfalls eine große Hilfe.

Fräser für jeden Einsatzbereich

Für ambitionierte Heimwerker bietet sich im Handel eine riesige Auswahl unterschiedlicher Fräser-Arten. Diese erstaunliche Vielfalt ist die Grundlage für die weitreichenden Einsatzmöglichkeiten der Oberfräse. Daher lohnt sich ein Blick auf die wichtigsten Grundtypen:

Fräsertyp Anwendungsbereich
T-Nutfräser Im Möbelbau ideal für eingelassene Rückwände oder Kassetten
V-Nutfräser Für Zierfräsungen einsetzbar
Falzfräser Wird für Holzverbindungen genutzt
Schriftfräser Schmaler Fräser für Schrift oder feine Verzierungen
Federfräser Wird für Nut- und Federverbindungen eingesetzt
Nutfräser Zum Fräsen der Nut und für Schiebeleisten
Bündigfräser Zum bündigen Fräsen von Furnieren
Fasefräser Mit Anlaufring ideal für die Erstellung von Fasen

Überblick über verschiedenen Fräserarten

Meist sind die Standardfräser kostengünstig als Set erhältlich. Neben den Standardmodellen gibt es unzählige Variationen für spezielle Anforderungen wie Schriftarten oder Verzierungen. Meist besitzen die Standardfräser feststehende Schneiden, allerdings wird insbesondere bei den Profilfräsen durch die individuell gewählte Eintauchtiefe ein variables Fräsbild ermöglicht.

Frästisch, Kopierring & Co. – Weiteres Zubehör

Neben unterschiedlichen Fräsern gibt es im Handel weiteres Zubehör für die Oberfräse. Im Frästisch kann die Oberfräse auf dem Kopf stehend eingespannt werden. Dies ist insbesondere für die Bearbeitung kleinerer Werkstücke sehr vorteilhaft, da so eine präzisere Arbeitsweise möglich wird. Mit zusätzlichen Anschlägen kann die Führung erleichtert und das Fräsmaß konstant gehalten werden. Häufig sind diese Frästische mit einer Absaugung versehen, die sich unmittelbar hinter der Fräse befindet.

TIPP: Wenn die Oberfräse mit einem Sicherheitsschalter ausgestattet ist, der im Betrieb dauerhaft betätigt werden muss, kann dies den Einsatz im Frästisch erschweren. Wird der Schalter mit Hilfsmitteln fixiert, ist große Vorsicht geboten. Zur Sicherheit sollte diese Nutzung unbedingt mit einem zusätzlichen Schalter (Totmannschalter) am Frästisch abgesichert werden.

Für die Arbeit mit Schablonen ist ein Kopierring erforderlich, der an der Grundplatte fixiert wird. So können selbst komplizierte Muster und wiederkehrende Formen problemlos umgesetzt werden. Im Handel gibt es unzählige verschiedene Schablonen für Schriften, Muster oder Zahlen. Für geschwungene Formen ist der Einsatz eines flexiblen Kurvenlineals sinnvoll.

Mit einem Fräszirkel kann der Heimwerker unterschiedliche Rundungen fräsen, da der Zirkel die Oberfräse auf einer Bogenlinie führt. So gelingen abgerundete Ecken oder Kreisausschnitte. Der Fräszirkel ist mittels verstellbarer Führungsstangen mit der Oberfräse verbunden. Bei vielen Herstellern gehört das Tool beim Kauf einer Oberfräse bereits zum Lieferumfang.

Pflegetipps und Tricks für die Nutzung der Oberfräse

Bei der Arbeit mit der Oberfräse fallen feiner Staub und Holzspäne an, daher ist der Einsatz einer leistungsstarken Absaugung unerlässlich. Sinnvoll ist beispielsweise ein Werkstattsauger, der eine übermäßige Verschmutzung des Arbeitsbereichs zuverlässig verhindert. Zusätzlich sollte der Nutzer beim Einsatz der Oberfräse weitere Aspekte beachten, die für eine möglichst lange Lebensdauer des Gerätes sowie für sicheres Arbeiten sorgen.

Ein genauer Blick auf die Fräsrichtung

Die richtige Fräsrichtung ist ein wichtiger Punkt für ein sicheres Arbeiten mit der Oberfräse. Mit einer von Hand geführten Oberfräse sollte möglichst nicht im Gleichlauf gefräst werden, da hier der sichere Gegenhalt nicht kontinuierlich gewährleistet werden kann. Dies führt dazu, dass die Oberfräse sich selbstständig vorwärts zieht und die Kontrolle der Fräsgeschwindigkeit erschwert wird.

Praktische Pflegetipps

Die Oberfräse sollte nach jedem Einsatz von Staub und Schmutz befreit werden, da eine saubere Maschine länger ihre Funktionalität behält. Versiegelte Schrauben sollten nicht entfernt werden, da dies zum Erlöschen der Garantie führen kann. Besondere Sorgfalt ist bei der Reinigung der ergonomischen Haltegriffe empfehlenswert.

Der Einsatz von scharfen Reinigern ist nicht sinnvoll. Meist nennen die Hersteller in der Gebrauchsanleitung genaue Vorgaben zu den empfohlenen Reinigern.

Beim Wechsel des Fräsers ist besondere Sorgfalt Pflicht, da das hohe Rotationstempo ein ebenso hohes Gefahrenpotenzial birgt. Hier hilft die moderne Spindelarretierung, die einen sicheren Halt gewährleistet. Wechselbare Spannfutter ermöglichen die Nutzung von Fräsern mit unterschiedlichem Durchmesser. Bei der Montage sollte der Benutzer unbedingt darauf achten werden, dass der Fräser nicht komplett eingesteckt wird, damit es nicht zum Verklemmen des Fräsers kommt.

Fragen & Antworten rund um die Oberfräse

1. HS-Fräser oder HW-Fräser – wo ist der Unterschied?

HW-Fräser eignen sich aufgrund der langen Standzeit hervorragend für die Bearbeitung von Harthölzern und Kunststoffen. HS-Fräser sind deutlich elastischer und in der Regel mit sehr feinen und scharfen Schneiden ausgerüstet. Sie sind deutlich preiswerter als HW-Fräser, stumpfen jedoch schneller ab.

2. Können stumpfe Fräser geschärft werden?

Theoretisch ist dies durchaus möglich, aufgrund der veränderten Abmessungen jedoch eher unüblich. Zudem ist das Nachschärfen für die meisten Heimwerker aufgrund der relativ geringen Größe ohnehin technisch zu aufwändig.

3. Was muss beim Schaftdurchmesser beachtet werden?

Hier lohnt sich unbedingt ein genauer Blick auf die Angaben, damit es nicht zur Verwechslung kommt. Die metrischen Angaben und die Inch-Vorgaben können bei einem allzu flüchtigen Blick leicht verwechselt werden.

4. Was bedeutet Vorschub?

Die richtige Vorschubgeschwindigkeit ist entscheidend für ein sauberes Fräsergebnis. Bei zu hohem Vorschub wird der Fräser zu stark beansprucht und es tritt ein deutlich schnellerer Verschleiß ein. Ist der Vorschub jedoch zu zaghaft, können Verfärbungen im Werkstück entstehen. Die richtige Balance ist reine Übungssache.

5. Sollte bei der Arbeit mit der Oberfräse ein Gehörschutz getragen werden?

Das ist unbedingt empfehlenswert, da beim Einsatz der Oberfräse ein beachtlicher Lärmpegel entsteht. Im Profibereich schreibt der Gesetzgeber bereits ab einer Geräuschkulisse von 85 Dezibel einen Gehörschutz vor und auch im Privatbereich sollte zum eigenen Schutz nicht auf diese wichtige Schutzmaßnahme verzichtet werden.

6. Welche Schutzmaßnahmen sind zusätzlich erforderlich?

Ebenfalls sinnvoll sind spezielle Sicherheitsschuhe, eine Schutzbrille und eine Staubmaske.

Wer hat Oberfräsen getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen reinen Vergleich. Wir haben die vorgestellten Oberfräsen aus Gründen der Verfüg- und Machbarkeit keinem Test unterzogen.

Eine Oberfräse dient dazu, eine Nut oder ein Muster in Oberflächen einzufräsen. Es lassen sich ebenso Kanten abrunden – einer der Haupteinsatzzwecke für Oberfräsen. Es können damit also sowohl Muster ein- als auch Formen ausgefräst werden.

Bei bekannten und renommierten Testzeitschriften wie der Stiftung Warentest, ÖKO-TEST, Konsument oder KTipp finden sich derzeit keine Oberfräsen-Tests. Fündig sind wir aber im Online-Handwerkermagazin SELBST geworden. Der Test stammt aus dem Jahr 2010. Die Tester haben zwölf Oberfräsen von zwölf verschiedenen Herstellern unter die Lupe genommen. Das Feld wurde aufgrund der großen Preisspanne in Heimwerker- und Profimaschinen unterteilt.

Bei den Heimwerker-Modellen sehen die Tester die Modelle Einhell RT-RO 55, Black&Decker KW 900 E, Bosch POF 1400 ACE und MacAllister MRO 1500 mit den jeweiligen Testnoten „gut“ in dieser Reihenfolge auf den ersten vier Plätzen.

Die sechs Modelle aus der Profiklasse haben alle samt „gut“ abgeschnitten: Festool OF 1010 EBQ (Gesamt-Testsieger), DeWalt DW 621, Hitachi M 8V2, AEG MF 1400 KE, Metabo Of E 1229 Signal und Makita RP 0910.


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