Fahrradträger für Anhängerkupplung-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Fahrradträger für die Anhängerkupplung sorgen für einen sicheren und stabilen Fahrradtransport.
  • In der Regel lassen sich zwei bis vier Fahrräder befördern.
  • Ein klappbarer Träger macht den Kofferraum zugänglich.
  • Auf das Gewicht achten: Wichtig sind die Stützlast des Wagens und die Nutzlast des Trägeres.

Fahrradtransport leicht gemacht

Viele UrlauberInnen schwören darauf, ihr Fahrrad mit in die Ferien zu nehmen. Dank des Gefährts lässt sich der Urlaub sportlich gestalten, gleichzeitig sorgt es für große Flexibilität: Mal eben auf den Wochenmarkt im nächsten Dorf radeln und lokale Köstlichkeiten besorgen? Mit dem Fahrrad ist das kein Problem. Allerdings muss es erst einmal an den Urlaubsort transportiert werden. Das Hilfsmittel der Wahl ist hier in den meisten Fällen ein Fahrradträger, der auf dem Dach oder am Heck des Autos befestigt wird.

Beide Montagemöglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile. So sind Dachträger nicht nur schwerer zu erreichen als Heckträger, sondern sie erzeugen auch einen höheren Luftwiderstand und treiben so den Kraftstoffverbrauch in die Höhe. Ein Träger hinten am Auto liegt hingegen im Windschatten, blockiert aber die Rücksicht des Fahrers oder der Fahrerin. Ein weiterer Nachteil: Herkömmliche Heckträger blockieren nicht selten den Kofferraum.

Sichere und bequeme Fahrradmitnahme – kein Problem mit einem Heckträger.

Diesen Nachteil umgehen Fahrradträger für die Anhängerkupplung. Sie sind so konzipiert, dass sie sich vom Heck wegziehen lassen, um den Zugang zum Kofferraum zu erleichtern. Die Anbringung an der Anhängerkupplung gelingt nicht nur sehr schnell und einfach, sie ist auch noch besonders stabil und sicher. Die Fahrradträger werden oft mithilfe einer Spannschraube oder eines Klemmsystems an der Anhängerkupplung befestigt und bieten ohne Probleme Platz für bis zu vier Fahrräder. Darüber hinaus lassen sich viele Modelle zum Transport von Gepäck oder sperrigen Gegenständen verwenden.

Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Die vielleicht wichtigste Frage ist, wie viele Fahrräder Sie transportieren möchten. Stellen Sie sicher, dass der Träger Ihrer Wahl Ihre Fahrräder aufnehmen kann. Dabei spielt unter anderem die maximale Traglast der Halterung eine Rolle. Je nach Fahrradtyp ist auch das Befestigungssystem des Fahrradträgers relevant, um einen sicheren Transport zu gewährleisten.

Stützlast

Die Stützlast bezieht sich auf das Gewicht, das nach unten auf die Anhängerkupplung des Fahrzeugs drückt. Genaue Angaben darüber, wie viel Gewicht ein Fahrzeug und eine Anhängerkupplung tragen können, sind in der Regel in den technischen Daten oder der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs angegeben. Es ist wichtig, dass das Gesamtgewicht des Trägers samt Fahrräder die maximale Stützlast der Anhängerkupplung nicht überschreitet. Somit ist ein Blick auf das Gewicht des Fahrradträgers unerlässlich. Ein guter Heckträger sollte nicht schwerer als 20 Kilogramm sein.

Die maximale Stützlast einer Anhängerkupplung liegt in der Regel zwischen 70 und 90 Kilogramm.
Die maximale Stützlast einer Anhängerkupplung liegt in der Regel zwischen 70 und 90 Kilogramm.

Wenn die Stützlast überschritten wird, kann dies zu einer Überbelastung der Anhängerkupplung und des Fahrzeugs führen, was ein nicht zu vernachlässigendes Sicherheitsrisiko darstellt. Auch Lenkung und Fahrverhalten des Autos werden beeinträchtigt. Achten Sie also darauf, dass das Gewicht des Fahrradträgers samt Fahrrädern nicht die Stützlast Ihres Fahrzeugs überschreitet.

Nutzlast

Die Nutzlast eines Fahrradträgers bezieht sich auf das maximale Gewicht, das ein Fahrradträger tragen kann, ohne seine Funktionsfähigkeit oder Sicherheit zu beeinträchtigen – sie sollte also niemals überschritten werden. Die Nutzlast hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich des Designs und der Konstruktion des Fahrradträgers sowie der Tragfähigkeit der Fahrzeuganbindung; in diesem Fall ist das die Anhängerkupplung.

Beachten Sie, dass die Nutzlast des Fahrradträgers nicht nur das Gewicht der Fahrräder oder anderer Ladung umfasst, sondern auch das Gewicht des Fahrradträgers selbst sowie eventuell notwendiges Zubehör wie Befestigungsgurte und Halterungen. Viele Fahrradträger sind auf eine Last zwischen 30 und 70 Kilogramm ausgelegt. Zur Einordnung: Die meisten Fahrräder wiegen zwischen 10 und 15 Kilogramm. Für die schwereren E-Bikes gibt es spezielle Fahrradträger, die über eine höhere Traglast verfügen.

Befestigungsart

Die Art und Weise, wie die Fahrräder auf dem Träger befestigt werden, ist bei allen Systemen mehr oder weniger gleich, auch wenn es kleine Unterschiede gibt. Die Fahrräder werden in den meisten Fällen sowohl am Rahmen als auch an den Felgen befestigt.

Im Fall des Rahmenhalters wird das Fahrrad am Rahmen aufgehängt und fixiert. Das geschieht mithilfe von Schellen oder Feststellschrauben. Ist das Rad richtig am Rahmen befestigt, bleibt nahezu kein Spielraum, um zu wackeln. Die Rahmenhalterungen sind in der Regel verstellbar, um eine Vielzahl an Fahrradgrößen aufzunehmen.

Bei der meist zusätzlich vorhandenen Felgenhalterung wird das Rad in den Schienen befestigt. Hierbei kommen in der Regel Klemmvorrichtungen zum Einsatz. Diese Methode ist besonders nützlich für Fahrräder mit ungewöhnlich geformten Rahmen, wie zum Beispiel Rennrädern. Auch der Einsatz von Riemen und Gurten ist empfehlenswert und sorgt für zusätzliche Sicherheit.

Mit TÜV-Zertifizierung auf der sicheren Seite

Ein Fahrradträger ist während der Fahrt hohen Belastungen ausgesetzt. Achten Sie bei der Neuanschaffung daher immer auf ein TÜV-Siegel oder ein GS-Zertifikat. Damit gehen Sie sicher, dass der Träger allen Sicherheitsanforderungen genügt.

Schienenabstand und -breite

Der Schienenabstand bezieht sich auf den Abstand zwischen den Schienen, auf denen die Fahrräder platziert werden. Er ist ausschlaggebend dafür, wie gut Sie Ihre Räder auf dem Träger platziert bekommen. Haben Sie beispielsweise zwei Räder mit weit ausladenden Lenkern, aber einen Träger mit geringem Schienenabstand, kann es sein, dass sich die Fahrräder in die Quere kommen. Achten Sie also darauf, dass der Schienenabstand ausreichend ist, um die Fahrräder, die Sie transportieren möchten aufzunehmen. Damit Fahrradteile nicht aneinander geraten, sollte der Schienenabstand mindestens 19 Zentimeter betragen. Aber: Ein großer Fahrradträger mit großem Schienenabstand benötigt auch mehr Platz. Äußerst praktisch ist ein Fahrradträger mit einstellbaren Schienenabständen. Diese sind in der Lage, Fahrräder unterschiedliche Größen aufzunehmen.

Die meisten Trägersysteme haben zwei, drei oder vier Schienen.
Die meisten Trägersysteme haben zwei, drei oder vier Schienen.

Für den Transport von Fahrrädern spielt nicht nur der Abstand der Schienen eine Rolle, sondern auch deren Breite. Die Schienenbreite kann je nach Fahrradträger variieren, und es gibt Fahrradträger mit Schienenbreiten, die für unterschiedliche Arten von Fahrrädern und Reifenbreiten geeignet sind. Wenn die Schienenbreite zu schmal ist, können breitere Reifen nicht sicher auf dem Träger befestigt werden. Ist die Schienenbreite zu weit, sitzen die Fahrräder instabil auf dem Träger und können während der Fahrt wackeln. Einige Fahrradträger bieten die Möglichkeit, die Schienenbreite anzupassen.

Beleuchtungsanlage

Da Heckfahrradträger in den meisten Fällen die rückseitige Beleuchtung eines Fahrzeugs verdecken, müssen sie über eine eigene Beleuchtungsanlage verfügen. Diese wird über die Steckdose des Autos mit Strom versorgt. Hierfür ist ein 13-poliger Stecker notwendig, den in der Regel alle PKW neuerer Bauart besitzen. Sollten Sie ein älteres Fahrzeug mit einer 7-poligen Steckdose benutzen, müssen Sie einen Adapter verwenden. Um Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten, muss ein Fahrradträger bestimmte Anforderungen erfüllen.

Der Fahrradträger muss mit funktionsfähigen Rück- und Bremslichtern ausgestattet sein, die bei Bedarf aktiviert werden können. Diese Lichter müssen der Rückbeleuchtung des Zugfahrzeugs entsprechen. Der Fahrradträger muss darüber hinaus mit reflektierenden Elementen ausgestattet sein, um eine gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Diese können in Form von reflektierenden Streifen oder Reflektoren an den Seiten des Trägers oder an den Rück- und Bremslichtern angebracht sein.

Überstand kenntlich machen

Sollten Sie ein besonders großes und langes Fahrrad besitzen, kann es vorkommen, dass das Rad mehr als 40 Zentimeter seitlich über den Träger herausragt. In einem solchen Fall muss die überstehende Ladung nach vorn mit einer weißen und nach hinten mit einer roten Leuchte zusätzlich kenntlich gemacht werden.

Diebstahlsicherung

Theoretisch können alle, die mit dem entsprechenden Werkzeug ausgerüstet sind, den Fahrradträger von der Anhängerkupplung lösen. Daher haben viele Heckträger ein integriertes Schloss, mit dem sie sich an der Kupplung verriegeln lassen. Das geschieht oft mithilfe einer abschließbaren Knebelmutter. Denken Sie daran, auch die Fahrräder vor Diebstahl zu sichern. Hierfür sind in den meisten Fällen herkömmliche Fahrradschlösser notwendig. Manche Fahrradträger verfügen jedoch über abschließbare Schellen, sodass sich die Räder direkt an der Halterung sichern lassen.

Preis

Beim Blick auf die durchschnittlichen Preise von Fahrradträgern ist festzustellen: Schnäppchen sind sie nicht. Auf dem Markt ist nur eine spärliche Anzahl an Modellen zu finden, die weniger als 300 Euro kosten. Viele Modelle liegen hingegen im Preisbereich zwischen 300 und 500 Euro. Da Fahrradträger keine besonders komplizierten Vorrichtungen sind, gibt es keine erheblichen Unterschiede in puncto Ausrüstung. Allerdings kosten Ausführungen mit vier Schienen oft mehr als solche mit nur zwei Schienen. Wer nur zwei Fahrräder transportieren möchte, kann also sparen. Mehr als 700 Euro sollten Sie für einen Fahrradträger nicht ausgeben.

Fahrräder vorbereiten und Heckträger richtig beladen

Der große Vorteil von Fahrradträgern für die Anhängerkupplung ist die gute Erreichbarkeit. Vor allem für BesitzerInnen von schweren E-Bikes ist das ein entscheidendes Kriterium. Sobald der Fahrradträger festgeschraubt ist, könnte es direkt ans Beladen gehen – vorher müssen aber erst alle losen Zubehörteile von den Fahrrädern entfernt werden. Dazu zählen Körbe und Taschen, Fahrradcomputer, Steckschutzbleche und Flaschen. Festgeschraubte Halterungen, zum Beispiel für ein Licht, müssen nicht abgenommen werden. Das Beladen von Fahrradträgern funktioniert bei allen Systemen mehr oder weniger gleich:

  • Alle Halterungen öffnen
  • Fahrrad auf die Schiene heben
  • Fahrrad festhalten und an Rahmenhalterung befestigen
  • Felgenhalterung auf die Breite des Fahrrads einstellen
  • Felgenhalterung fixieren
  • Gegebenenfalls Lenker verdrehen

Überprüfen Sie vor der Abfahrt, dass alle Halterungen – in der Regel eine für jedes Laufrad und eine pro Rahmen – fest geschlossen sind. Fahren Sie ruhig einmal probeweise um den Block und führen Sie dabei eine Bremsung durch. Auch während der Fahrt sind Kontrollpausen ratsam, um Schrauben und Befestigungen zu kontrollieren und gegebenenfalls nachzuziehen. Heckträger können stark verschmutzen. Daher sollten sie vor der Einlagerung mit Wasser gereinigt werden. Da die Träger generell aus Aluminium oder Edelstahl bestehen, sind sie aber wenig anfällig für Korrosion.

Diese Vorschriften sind zu beachten

Die Nutzung von Fahrradträgern wird durch die Straßenverkehrsordnung (StVO) geregelt. Um als verkehrssicher zu gelten, müssen einige Anforderungen erfüllt sein. So darf der Fahrradträger etwa die Sicht des Fahrers beziehungsweise der Fahrerin nicht beeinträchtigen. Die Beleuchtungsanlage und das Kennzeichen des Fahrzeugs müssen sichtbar bleiben. Heckträger verfügen daher über eine eigene Beleuchtungsanlage sowie über einen freien Platz, um ein Kennzeichen anzubringen.

Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beim Fahren mit einem Fahrradträger beträgt 130 Stundenkilometer auf Autobahnen und 80 Stundenkilometer auf anderen Straßen. Bei höheren Geschwindigkeiten besteht die Gefahr von Vibrationen und Schäden am Fahrradträger sowie an den Fahrrädern. Achten Sie darauf, bei schlechter Fahrbahnbeschaffenheit die Geschwindigkeit entsprechend zu drosseln. Wichtig ist weiterhin, dass das Gesamtgewicht des beladenen Fahrradträgers die zulässige Ladung des Fahrzeugs nicht überschreitet.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Fahrradträger für Anhängekupplungen nicht selbst getestet.

Fahrradträger für die Anhängerkupplung haben ihren Preis. Die Investition will also wohlüberlegt sein. Der ADAC widmet sich allen Angelegenheiten rund ums Auto und ist damit die ideale Anlaufstelle, um sich zu informieren. Die PrüferInnen des Automobilclubs nahmen 2019 elf Heckträger für die Anhängerkupplung unter die Lupe. Wichtige Testkriterien waren die Handhabung, die Sicherheit und die Gestaltung.

Als Testsieger wurde das Modell Uebler i31 ermittelt. Dieser Fahrradträger fiel unter anderem durch die einfache Montage positiv auf. Auch das Beladen gestaltet sich dank der nachträglich einfädelbaren Haltearme unkompliziert. Beim Träger von Uebler handelt es sich um den teuersten Fahrradträger für Anhängerkupplungen im Test. Der zweitplatzierte Fahrradträger Thule VeloSpace XT3 schlug sich am besten im Crashtest – die Montage des Trägers stellt sich allerdings als zeitintensiv heraus. Der Thule verfügt wie der Testsieger Uebler über Haltearme, die sich nachträglich einfädeln lassen. Den dritten Platz im Test des ADAC belegt das Modell Eufab Premium 3.

Auch die Stiftung Warentest widmete sich 2021 Fahrradträgern für die Anhängerkupplung. Im Test von acht Trägern konnten drei Modelle überzeugen; eines davon stellte sich als klarer Testsieger heraus. Besonderes Augenmerk der PrüferInnen lag auf der Handhabung, Sicherheit und Haltbarkeit der Trägersysteme. Das Verbraucherinstitut stellte fest: Nur jedes zweite Modell ist wirklich sicher.

Der beste und auch sicherste Fahrradträger im Test der Stiftung Warentest ist der Thule EasyFold XT 2 mit einem mittleren Online-Preis von 665 Euro. Der Testsieger erhielt die Note „Gut (1,9)“. Etwas abgeschlagen dahinter und gerade noch mit der Note „Gut (2,5)“ ausgezeichnet liegt der Eufab Premium II Plus. Den zweiten Platz teilt sich der Eufab mit dem Modell Oris Traveller II.


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