Hundeschermaschine-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

Das Wichtigste in Kürze

  • Hundeschermaschinen sind entweder akku- oder netzbetrieben.
  • Die nötige Motorleistung ist unter anderem von der Haarlänge abhängig.
  • Ein leises Gerät macht den Prozess angenehmer für den Hund.
  • Mit einer Schermaschine bleiben Ihnen Kosten und Aufwand erspart.
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Bestimmte Hunderassen benötigen eine regelmäßige Schur.

Selbst die Pflege übernehmen

Für Herrchen und Frauchen ist der Hund ein wichtiges Familienmitglied. Deshalb haben viele BesitzerInnen die beste Pflege für Ihre Vierbeiner im Sinn – vor allem, was das Fell betrifft. Aber ein Besuch im Hundesalon kann teuer werden: Zwischen 20 und 80 Euro kostet die professionelle Pflege. Wer einen großen oder langhaarigen Hund hat, wird viel Salonzeit in Anspruch nehmen. Für das Geld, das man in ein bis zwei Besuche investiert, kann man bereits eine Hundeschermaschine kaufen. Doch Zeit und Kosten sind nicht die einzigen Nachteile eines Salonbesuchs: Für ängstliche oder scheue Hunde ist ein solcher Prozess wegen der fremden Personen, Gerüche und Geräusche sehr unangenehm und sie leiden enorm darunter. Im schlimmsten Fall könnten die FriseurInnen verletzt werden, wenn sie ein verängstigter Hund beißt, oder das Tier könnte sich bei abrupter und unvorhersehbarer Bewegung schneiden. Zu Hause mit dem Herrchen oder Frauchen ist der Hund in der Regel ruhiger, was für eine reibungslose Schur notwendig ist.

Aus welchen Gründen werden Hunde geschoren?

Hunde werden in der Regel aus einem der folgenden drei Gründen geschoren:

Ästhetik

Sei es für den Schönheitswettbewerb oder für Instagram, viele HundehalterInnen scheren ihre Hunde aus ästhetischen Gründen. Für stolze BesitzerInnen ist es außerdem wichtig, gesehen zu werden mit der neuen Frisur des Vierbeiners, sei es beim Flanieren oder auf dem Hundespielplatz. Denken Sie zum Beispiel an den typischen Look eines Pudels oder eines Pomeranians, dem ein Teddybär-Schnitt verpasst worden ist.

Gesundheit

Langes Fell kann mit der Zeit verfilzen. Dann können Zecken und andere Parasiten darin nisten. Unter anderem ist der Komfort des Hundes eingeschränkt, wenn das Gewicht des Felles durch das Verfilzen schwerer wird. Schließlich muss der Vierbeiner den ganzen Tag damit herumlaufen. Des Weiteren ist es bei manchen Rassen wichtig, die Ohren und Augen frei zu scheren, damit die Fellnasen wieder richtig sehen können. Bei Hunden mit langem Fell um die Augen bleibt oftmals Schmutz darin hängen. Um diesen zu entfernen, muss das Fell weggeschnitten werden.

Genauso wichtig ist das Entfernen von den Haaren zwischen den Pfoten. Dadurch wird verhindert, dass unter anderem Eis oder Streugut sich ansammelt, die den Hund beim Laufen einschränken. Dadurch können auch Schmerzen entstehen und das Fell sich verfilzen. Das Entfernen von Haaren am Genitalbereich gehört ebenfalls zur Schur. Hierfür eignet sich jedoch eine Hundeschere oftmals besser, da die Gefahr der Verletzung geringer ist und man durch die Hantierung feinere Ergebnisse erzielt.

Temperaturregulierung

Da Hunde nicht über die Haut schwitzen, können sie sich im Sommer nicht abkühlen. Fell kann jedoch auch als Sonnenschutz dienen. Ob Sie Ihrem Hund mit einer Schur einen Gefallen tun oder nicht, ist von der Rasse und dem Felltyp abhängig. Hier sollten Sie am besten recherchieren oder bei professionellen HundefriseurInnen nachfragen.

Welche Hunde sollen geschoren werden?

Hunde mit kurzem Fell müssen meist nicht geschoren werden. Wichtiger ist eine Fellschur für Hunde mit langem Fell. Allerdings dürfen Hunde mit Unterwolle keinesfalls geschoren werden, da dies die Fellstruktur beschädigt und somit der Gesundheit schadet. Solchen Hunden hilft es bereits, die Haare zu bürsten. So wird das Fell ausgedünnt. Erkundigen Sie sich am besten vor der Schur, ob Ihr Hund überhaupt geschoren werden darf. Besonders bei Mischlingen, ist es schwierig, ohne Vorkenntnisse die Bedürfnisse des Felles zu erkennen.

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Eine regelmäßige Schur kann Verfilzungen im Fell vorbeugen.

Sicherheit für Hund und BesitzerIn

Folgende Sicherheitstipps verhelfen zu einem bestmöglichen Schurergebnis:

Früh daran gewöhnen: Es empfiehlt sich, Ihren Welpen direkt an eine Schur mit einer Hundeschermaschine zu gewöhnen. Dadurch lernt der Hund, ruhig zu bleiben, und der ganze Scherprozess wird erheblich erleichtert.

Langsam herantasten: Tasten Sie sich langsam heran und achten Sie besonders auf die Körpersignale Ihres Hundes. Bei den ersten Versuchen empfiehlt es sich, eine zweite Person mit dabei zu haben, die aushelfen kann.

Auf sicherem Untergrund scheren: Scheren Sie Ihren Hund auf einem stabilen Tisch, der mit einer Gummimatte versehen ist, damit alles rutschfest bleibt. Auch das Putzen später fällt leichter, wenn das Fell auf der Matte liegen bleibt. Alternativ eignet sich, falls vorhanden, eine Badewanne. Achten Sie dort jedoch auch auf eine rutschfeste Matte, um die Verletzungsgefahr zu mindern.

Körpersignale des Tiers beachten: Achten Sie immer auf die Sicherheit von Ihnen und Ihrem Hund und vergessen Sie die Unvorhersehbarkeit nicht. Ihr Hund könnte versuchen, sie zu beißen, was zu Verletzungen führen kann. Rasche Bewegungen des Tiers können Verletzungen beim geliebten Vierbeiner verursachen. Der Hund könnte versuchen, sich ganz von der Situation zu entfernen. Beruhigen Sie Ihr Haustier und geben Sie Belohnungen, wenn die Schur erfolgreich war oder der Hund sich besonders gut verhalten hat.

Die passende Leistung für Ihren Hund

Die Motorleistung kann von Modell zu Modell sehr unterschiedlich ausfallen. Welche Sie benötigen, ist von der Rasse beziehungsweise dem Felltyp abhängig. Je kürzer das Fell ist, umso weniger Leistung ist erforderlich. Passen Sie am besten die Leistung der Maschine dem Fell Ihres Hundes an. Einfach das stärkste Modell zu kaufen, ist keine gute Idee. Leistungsstarke Hundeschermaschinen generieren mehr Lärm und Vibration, was Hunde mit kurzem Fell in eine unnötige Stresssituation bringt.

FelltypNötige Leistung
Kurz10 Watt
Dünn und lang15 bis 20 Watt
Dick und lang30 Watt oder mehr
Passende Motorleistung je nach Felltyp.

Besonders praktisch sind Modelle, bei denen die Leistung einstellbar ist. So brauchen Sie keine weitere Maschine, wenn Sie beispielsweise einen zweiten Hund mit anderem Fell haben. Allerdings ist eine solche Maschine schwerer, teurer und empfindlicher gegenüber Stößen. Das Gewicht der Maschine kann beim Halten und Nutzen die Hand erschweren und erschöpfen. Vor allem bei großen Hunden, bei denen die Schur mehr Zeit beansprucht, wird Ihnen die Hand schnell schmerzen.

VorteileNachteile
Flexibel einsetzbarTeuer
Keine zweite Maschine nötigSchadensanfällig
 Schwer

Kaufkriterien

Neben der Motorleistung spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle. Wir stellen die wichtigsten Kaufkriterien vor.

Energiezufuhr

Ob Sie sich für ein akkubetriebenes oder ein netzstrombetriebenes Modell entscheiden, beeinflusst vor allem die Handhabung der Schermaschine.

Akkubetriebene Hundeschermaschinen sind flexibler einsetzbar. Sie können sie überall nutzen, ob im Bad oder im Garten. Durch die kabellose Bedienung kommen die Maschinen an jede Stelle heran, ohne einen Kabelsalat auszulösen. Sie und Ihr Vierbeiner bleiben vor Verhedderungen verschont. Dafür müssen Sie den Akkustand im Auge behalten. Im schlimmsten Fall muss die Schur zum Aufladen unterbrochen werden. Meist sind Akku-Hundeschermaschinen nicht so leistungsstark. Achten Sie am besten immer darauf, den Akku vor dem Betrieb an die Steckdose zu hängen und laden zu lassen, damit die Wahrscheinlichkeit einer Unterbrechung minimiert wird.

VorteileNachteile
Überall nutzbarNutzungsdauer begrenzt
Jede Stelle erreichbarSchwächere Leistung

Netzstrombetriebene Modelle haben meist eine höhere Leistung. Außerdem können sie pausenlos genutzt werden. Dafür ist die Auswahl des Einsatzortes begrenzt, da die Maschine nur in Nähe eines Stromanschlusses nutzbar ist. Zudem kann sich das Kabel während der Nutzung irgendwo verfangen. Dies kann bei Ihnen und ihrem Hund zu Verletzungen führen. Die Handhabung ist durch das Kabel eingeschränkter als bei einem akkubetriebenen Modell. Auch die Kabellänge ist ausschlaggebend, wenn es um Netzstrombetrieben Modelle geht, da dies ein Störfaktor darstellen kann. Ein kurzes Kabel schränkt den Bewegungsradius ein und ein langes birgt die Gefahr zu stolpern oder sich zu verheddern.

VorteileNachteile
LeistungsstarkEinsatzortauswahl begrenzt
Durchgängig nutzbarVerfangen möglich

Aufsatz und Scherkopf

Die meisten Modelle haben einen einstellbaren Scherkopf. In der Regel ist dieser zwischen 0,8 und 2,0 Millimetern einstellbar. Auch unterschiedliche Aufsätze sind größtenteils im Lieferumfang enthalten. Üblich sind ein bis zwölf Millimeter in Dreiersprüngen. Am Anfang empfiehlt es sich eine höhere Einstellung auszutesten, um zu schauen, wie kurz Sie gehen wollen. Bei dem Scherkopf kommt es zudem noch auf die Klingen an. Diese sollten aus einem rostfreien Material bestehen. Oftmals wird Edelstahl, Titan oder Keramik verwendet. Keramik hat den Vorteil, sich nicht so schnell zu erhitzen.

Was sagt der Hund?

Es ist wichtig, dass sich der Hund während der Schur wohlfühlt. Ist dies nicht der Fall, wehrt er sich dagegen, was nicht nur die Schur komplett verhindern kann, sondern auch zu Verletzungen führen kann. Ein wichtiger Aspekt für den Komfort des Tieres ist die Lautstärke der Maschine. Denken Sie daran, dass ein Hund ein viel besseres Gehör hat als Menschen. Eine stark vibrierende Schermaschine in der Nähe seiner Ohren ist für den Hund sehr laut. Der Geräuschpegel wird meist vom Hersteller angegeben. Empfehlenswert sind weniger als 60 Dezibel. Das ist bei leistungsstarken Modellen nicht immer möglich. Natürlich hängt es auch von der Persönlichkeit des Hundes ab, ob er den Lärm verträgt oder nicht. Manche sind nicht aus der Ruhe zu bringen, wenn sich Ihnen eine Hundeschermaschine nähert, andere wiederum erleben großen Diskomfort und Angst. Sie kennen Ihren geliebten Vierbeiner am besten – wählen Sie das Gerät aus, das Ihrer Meinung nach am angenehmsten für ihn ist.

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Im Idealfall kann sich der Hund während der Prozedur entspannen.

Auch die Stärke der Vibration ist entscheidend. Diese ist von der Motorleistung abhängig. Zu starke Vibrationen können den Hund einschüchtern oder ihm sogar wehtun. Hier sollten Sie sich vergewissern, dass Ihr Vierbeiner mit der Vibration zurechtkommt, machen Sie ihn am besten damit vertraut.

Die Temperatur der Klingen ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Klingen, die sich zu stark erhitzen, sind für den Hund unangenehm und stellen in extremen Fällen sogar eine Verbrennungsgefahr dar. Keramikklingen erhitzen sich nicht so stark wie Metallklingen.

Achten Sie bei dem Scheren immer auf die Körpersignale Ihres Hundes, dazu gehören Bellen oder Knurren. So können Sie Anzeichen von Diskomfort schnell erkennen und entsprechend reagieren.

Anleitung zum Scheren

Zur Vorbereitung legen sie alles bereit. Falls Sie eine akkubetriebene Haarschermaschine benutzen, überprüfen Sie, ob der Akku geladen ist.  Bereiten Sie den Tisch mit der rutschfesten Gummiunterlage vor. Waschen Sie Ihre Fellnase gründlich vor dem Scheren und trocknen Sie ihn sorgfältig ab oder lassen Sie ihn an der Luft trocknen. Mit einer Bürste kämmen Sie Verfilzungen heraus, da diese sonst später Schwierigkeiten oder Schmerzen bei der Schur verursachen können.  Bevor Sie mit dem Scheren beginnen, machen Sie Ihren Hund vertraut mit der Schermaschine. Geben Sie Zeit, diese zu beschnuppern und zu beäugen. Danach können Sie dem Vierbeiner die Geräusche vertraut machen, indem Sie das Gerät in der Nähe einschalten. Am besten trainieren Sie Ihren Hund so früh wie möglich mit dem Hundehaarscherer.

Nach den Vorbereitungen geht es an das Scheren. Sie sollten immer mit dem Strich in Wuchsrichtung scheren, sonst kann es zu Schmerzen für den Hund führen. Legen Sie den Scherkopf ohne Druck auf. Welche Länge oder auch welche Frisur die richtige ist, hängt von Ihnen und der Rasse des Hundes ab. Fangen Sie am besten immer etwas länger an, da es einfacher ist nachzuscheren. Für ein gleichmäßiges Ergebnis achten sie darauf, so wenig wie möglich neu anzusetzen. Mit einer Schere können Sie nach der Schur die Feinheiten bearbeiten wie Gesicht, Genitalbereich, Schwanz und Pfoten. Halten Sie die Körpersprache Ihres Hundes im Blick und deuten Sie diese, um Verletzungen abzuwägen. Brechen Sie den Scherprozess notfalls ab.

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Auf die Pfote sollte besonders geachtet werden.

Pflege der Hundeschermaschine

Falls Ihr Gerät einen abnehmbaren Scherkopf besitzt, können Sie diesen einzeln unter laufendem Wasser reinigen und trocken. Manchmal bedarf es auch einer Ölung. Wenn Sie die Maschine nach jeder Schur gründlich reinigen, garantiert dies eine längere Verwendbarkeit. Auch gelangen bei der nächsten Schur keine Rückstände auf das Fell Ihres Vierbeiners. Verstauen Sie das Gerät nach der Reinigung außerhalb der Reichweite kleiner Kinder und Ihrer Fellnase.

Wer hat Hundeschermaschinen getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Hundeschermaschinen. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Bis 2023 gab es keine richtigen Tests für die Hundeschermaschine, jedoch verglich Computer Bild 2023 17 Geräte, die allesamt nicht schlechter als „gut“ abschnitten. Als Vergleichssieger ging der Oneisall RF-676 hervor. Die Klinge besteht aus Edelstahl und es gibt eine Reisesperre, was Sicherheit für Kinder biete. Von allen getesteten Geräten läuft dieses jedoch nur mit Akku, und nicht mit Akku und Netzbetrieb. Durch das Zubehör, zum Beispiel die sechs Aufsätze, konnte dieses Gerät überzeugen. Die Bestnote „sehr gut“ erreichten sieben Hundeschermaschinen im Test. Unter anderem der Bonvet Pet H05 konnte durch die verschiedenen Aufsatzlängen als Preis-Leistungs-Sieger punkten. Die Abnahme der Klinge zur Reinigung und der günstige Preis von circa 25,99 Euro, mit dem es das günstigste Modell im Test ist, begünstigten das Ergebnis. Die Marke Oneisall war mit gleich vier Hundeschermaschinen im Ranking dabei und konnte mit allen überzeugen.


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