Cityroller-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Cityroller ist optimal für kurze Fahrten in der Stadt – ob zum Einkaufen, zur Uni oder zum Büro.
  • Sowohl Erwachsene als auch Kinder können mit dem Roller fahren, durch die verstellbare Lenkerhöhe sogar mit demselben Modell.
  • Die meisten Modelle sind leicht, zusammenklappbar und mit Tragegurt ausgestattet, sodass sie problemlos transportiert werden können.
  • Cityroller zählen offiziell nicht als Fahrzeug. Sie können ohne Aufpreis in Bus und Bahn transportiert werden, sind dafür aber nicht im Straßenverkehr zugelassen.
  • Alternativen sind die komplexeren Footbikes und die mit einem Elektromotor ausgestatteten E-Scooter.

Was macht einen Cityroller aus?

Für die regelmäßige Fahrt zum Supermarkt oder ins Büro, zur sportlichen Betätigung oder für die kurze Spritztour durch den Park – der Cityroller hat sich in den vergangenen Jahren für verschiedene Einsatzzwecke hervorgetan. Er ist längst nicht mehr nur bei Kindern beliebt, sondern dient auch Erwachsenen als Alternative zum Fahrrad oder zuden öffentlichen Verkehrsmitteln. Der kompakte Tretroller ist platzsparend, günstig in der Anschaffung und kann häufig praktisch für den Transport zusammengeklappt werden. Höhenverstellbare Modelle mit unterschiedlichen Reifenformen machen die Roller zu attraktiven Alltagsbegleitern für die ganze Familie.

Mann faehrt auf Roller durch Stadt
Tretroller sind längst nicht mehr nur ein Kinderspielzeug, sondern werden häufig auch von Erwachsenen genutzt.

Bei der Suche nach Cityrollern stößt man auf ebenso viele unterschiedliche Bezeichnungen wie Rollertypen. Kick- oder Tretroller sowie Scooter beschreiben in der Regel dasselbe wie Cityroller. Sie sind auch als E-Roller mit Elektromotor erhältlich. Im Skatepark und auf Halfpipes hingegen sind oft Rollerfahrer mit Stunt-Scootern zu sehen. Erweiterte Modelle sind die Footbikes, die häufig über einen Stahlrahmen, Räder in der Größe von Fahrradreifen und Felgenbremsen verfügen.

Fahrzeug oder Spielzeug?

Anders als E-Roller und Fahrräder zählen Cityroller im Straßenverkehr nicht als Fahrzeuge. Somit sind sie weder für die Fahrbahn noch den Radweg zugelassen, sondern nur auf dem Bürgersteig oder Fußwegen. Auch sind für sie keine Reflektoren an den Rädern sowie noch Vorder- und Rücklicht vorgeschrieben. Da sie in Bus und Bahn ebenso wenig als Fahrzeuge gewertet werden, müssen Sie keine gesonderte Fahrkarte ziehen, wie es beispielsweise für Fahrräder bei vielen Verkehrsgesellschaften der Fall ist.

Aufbau des Cityrollers

Das Gestell des Cityrollers setzt sich aus einer Lenkstange und einer Trittplattform zusammen. Meist bestehen diese aus Aluminium. Das Material ist leicht und gleichzeitig robust, was es für eine langfristige Nutzung und einen unkomplizierten Transport optimal macht. Die Haltegriffe am Lenker sind im Idealfall gummiert und ergonomisch geformt. So wird das Rollerfahren selbst nach längerer Zeit nicht unbequem an den Händen. Die Räder haben in der Regel ein Kerngestell aus Plastik, umgeben von einem Reifen aus Polyurethan (PU). Dieser Kunststoff wird beispielsweise auch bei Rollen für Skateboards und Inlineskates verwendet.

Räder

Je nachdem, wie und wo Sie den Roller nutzen wollen, sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf die Rollen beziehungsweise Räder richten. Gerade auf längeren oder unebenen Strecken spielen große Räder mit einem Durchmesser von 18 bis 23 Zentimetern ihren Trumpf aus. Sie federn bei Kopfsteinpflaster oder anderem unwegsamem Gelände besser ab; Hindernisse auf der Straße, wie kleinere Zweige oder Steinchen, stellen kein Problem dar. Selbst Kieswege können mit Tretroller mit diesen Reifen befahren werden.

Dort würden die kleineren Rollen, die einen Durchmesser von 10 bis 14 Zentimetern haben, schnell stecken bleiben. Diese Räder eher für gut ausgebaute Strecken geeignet; je geringer der Durchmesser der Reifen, desto stärker sind Unebenheiten zu spüren. Für die regelmäßige Fahrt zur Arbeit oder in den Supermarkt sind sie ein solider Begleiter, wenn Sie dafür nicht jedes Mal einen holprigen Fußweg befahren müssen.

Roller mit Federung

Manche Modelle sind mit einer Federung an der Aufhängung des Vorderrads ausgestattet. Diese funktioniert wie ein Stoßdämpfer und mildert Erschütterungen, etwa beim Fahren auf Kopfsteinpflaster.

Wenn Sie einen Roller für Ihren Nachwuchs besorgen wollen, überlegen Sie vorher, wo das Kind häufiger damit fahren wird. Begleitet es Sie auf Spaziergängen im Wald oder auf Feldwegen, sind größere Räder die bessere Wahl. Fährt das Kind mehr auf asphaltieren Flächen, sind auch die kleinen Rollen gut geeignet. Grundsätzlich versprechen größere Reifen einen höheren Fahrkomfort als kleinere, da Sie mit ihnen sanfter rollen. Dafür sind Roller mit kleineren Rädern wendiger.

Kugellager

Ein wichtiges Teil der Räder von City-Scootern, aber auch Skateboards und Rollschuhen, sind die Kugellager. Je hochwertiger diese sind, desto geringer ist der Rollwiderstand und desto flüssiger ist die Fahrt. Gute Kugellager erkennen Sie an einem hohen ABEC-Wert, benannt nach dem Annual Bearing Engineering Committee, das die neunstufige Skala für die Qualität der Kugellager etabliert hat. Die meisten Cityroller haben einen Wert von fünf oder sieben, Stunt-Scooter, bei denen besondere Präzision erfordert ist, weisen oft den Höchstwert auf.

Klappmechanismus und Tragegurt

Für den Transport, etwa in Bus oder Bahn, ist es praktisch, wenn der Cityroller zusammengeklappt werden kann. So ist er auf seine Länge, meist etwa einen Meter, reduziert und nimmt weniger Platz weg. Dieser Mechanismus ist in der Regel kinderleicht und mit wenigen Handgriffen zu bedienen. Manche Modelle verfügen sogar über einen Tragegurt zum Umschnallen. In diesem Fall spielt auch das Gewicht des Scooters eine Rolle. Die gängigen Modelle sind zwischen drei und sieben Kilogramm schwer.

Person mit Roller in der Hand

Höhenverstellbarkeit

Besonders wenn mehrere Personen den Roller nutzen wollen, etwa innerhalb einer Familie, ist ist es wichtig, dass der Lenker höhenverstellbar ist. Meist können Sie den Lenker im unteren Bereich teleskopähnlich ausfahren und auf diese Weise die Höhe verändern – teilweise haben Sie bis zu 30 Zentimeter Spielraum. Optimal eingestellt ist der Lenker, wenn er sich vom Boden aus gemessen etwa auf Hüfthöhe befindet da Sie so in der schonendsten Haltung fahren. Auf ein paar Zentimeter mehr oder weniger kommt es aber nicht an, wenn es sich für Sie bequemer anfühlt.

Bremsen

Die Bremse des Rollers wird am Hinterrad betätigt. Alle Cityroller verfügen über eine Trittbremse beziehungsweise Reibungsbremse, die wie ein kleines Schutzblech aussieht. Steigen Sie mit dem hinteren Bein darauf, um abzubremsen. Manche Modelle verfügen zusätzlich über eine Handbremse am Lenker. Diese betätigt beispielsweise entweder eine kleine Bremsscheibe am Hinterrad oder unterstützt die Trittbremse.

Trittbrett

Die Tritt- beziehungsweise Standfläche sollte rutschfest sein, etwa mit einem rauen Griptape beklebt. Es hat eine ähnliche Oberflächenstruktur wie grobes Schmirgelpapier und wird unter anderem auch an Skateboards verbaut. Befindet sich die Standfläche maximal fünf Zentimeter über dem Boden, bezeichnet man sie als tiefergelegt. Da der Abstand zum Boden gering ist, können Sie komfortabler Schwung holen. Höher gelegene Trittbretter sind dagegen weniger anfällig gegenüber Hindernissen auf dem Weg, wie Bordsteinen oder Bodenwellen.

Maße und Belastbarkeit

Achten Sie bei den Herstellerangaben darauf, bis zu welchem Gewicht der Roller belastet werden darf. Modelle speziell für Kinder sollten hier einen Wert von mindestens 80 Kilogramm aufweisen. Roller für Erwachsene sind in der Regel bis 100 Kilogramm belastbar. Auch auf die Größe der Standfläche sollten Sie ein Auge haben. Sie ist im Idealfall so breit, dass beide Füße darauf bequem nebeneinanderstehen können, gleichzeitig aber auch so lang, dass sie hintereinander darauf passen. Längere Standflächen haben in der Regel einen größeren Radstand zur Folge, was den Roller beim Gerdeausfahren stabiler macht.

Ein Cityroller ist deutlich leichter als ein Fahrrad. Somit lässt er sich bequemer in den Keller oder ein höheres Stockwerk tragen – vor allem mit einem Tragegurt. Zwar gibt es auch Falträder, die sich einfach transportieren und verstauen lassen, ein Cityroller ist jedoch selbst in der gehobenen Preisklasse wesentlich günstiger.

Keine Tricks

Wenn Sie Stunts und Sprünge mit dem Roller ausführen oder üben wollen, sollten Sie auf einen speziellen Stunt-Scooter zurückgreifen. Diese sind in der Regel kleiner und verfügen über harte Gummirollen – ähnlich wie die von Inlineskates. Stunt-Roller sind sehr stabil gebaut und äußerst belastbar, da sie unter anderem Sprünge aushalten und so manchen Sturz schadlos überstehen müssen. Komfortable Extras wie die Höhenverstellung oder der Klappmechanismus sind hier unnötig.

Nicht nur Vorteile

Bei all den Vorzügen, die Sie im Alltag mit den Rollern – auch gegenüber anderen Arten der Fortbewegung – genießen dürfen, müssen Sie in manchen Punkten auch Abstriche machen. Wenn es einmal schnell gehen soll, ist der Cityroller wahrscheinlich nicht die beste Wahl. Mit dem Fahrrad sind Sie zügiger unterwegs, erst recht, wenn Sie mit dem Roller schlecht ausgebaute Straßen nutzen müssten.

Überhaupt ist eine längere Radtour nicht mit einer ähnlich langen Rollerfahrt zu vergleichen. Durch das kräftige Abstoßen mit dem Bein ist letztere auf Dauer, vor allem bei Anstiegen, anstrengender. Natürlich ist dieser Umstand abhängig von der Fitness des Fahrers. Dennoch sind die herkömmlichen Cityroller eher für kürzere Strecken, etwa zur Arbeit, zur Schule, zum Einkauf oder für kleine Stadttouren geeignet.

Ein weiterer Punkt, der einen Roller grundlegend von einem Fahrrad unterscheidet, ist das Fehlen eines Sitzes. Die ausschließlich stehende Fortbewegung empfinden einige möglicherweise als unbequem. Andererseits ist dies ein Merkmals des Rollers, das von Anfang an bekannt ist und daher nicht in die Bewertung der Kaufkriterien einfließen dürfte.

Schutz und Pflege

Damit Sie sich lange an Ihrem Cityroller erfreuen können, sollten Sie ihn pfleglich behandeln. Ziehen Sie die Schrauben regelmäßig nach, damit sich nichts lockert, und fetten Sie dann und wann die Lenkung, sodass sie flüssig läuft. So beugen Sie auch Schäden vor, die das Gefährt während einer Tour ereilen könnten.

Zubehör für die Sicherheit

Tretroller dürfen, bei angemessener Rücksichtnahme auf Fußgänger, auf Fußwegen genutzt werden. Zwar sind sie nicht von Haus aus mit einem Licht ausgestattet, es lässt sich aber, für vorne wie für hinten, in jedem Laden für Fahrradzubehör oder Baumarkt nachkaufen. Wenn Sie auch im Dunkeln oder während der Dämmerung unterwegs sind, sollten Sie dieses Zubehörteil unbedingt am Roller anbringen. Auch wenn Cityroller nicht für die Straße zugelassen sind, nehmen Sie mit ihnen auf den Verkehr Einfluss und sollten entsprechende Vorkehrungen treffen.

Dazu gehört auch der eigene Schutz. Zwar gibt es keine Pflicht, dennoch ist das Tragen eines Schutzhelms eine vernünftige Entscheidung. Gerade bei Fahrten in belebten Städten oder Fußgängerzonen kann es schließlich immer zu einem Zusammenstoß kommen. Für Kinder, die häufig unbedacht im Straßenverkehr unterwegs sind, ist ein Helm besonders zu empfehlen.

Wer sich auf dem Roller unsicher fühlt, kann auf ein Modell mit zwei Rädern an der Vorderseite – sogenannte Kickboards – zurückgreifen. Diese ermöglichen eine stabilere Fahrt, was nicht nur am zusätzlichen Rad liegt, sondern auch am breiteren Trittbrett. Für Kinder, die ihre ersten Fahrversuche mit dem Spielzeug vornehmen, ist das Kickboard eine sicherere Alternative. Diese Roller-Varianten sind allerdings seltener, da die Nachfrage nicht so hoch ist. Deshalb müssen Sie mit einer geringeren Modellauswahl vorliebnehmen.

Kind faehrt auf Cityroller

Preisliche Einordnung

Während für Modelle mit Elektromotor bisweilen mehrere Hundert Euro investiert werden müssen, sind herkömmliche Cityroller schon für deutlich unter 100 Euro erhältlich. Manche Roller, die beispielsweise bei Aktionswochen von Discountern angeboten werden, kosten lediglich um die 30 Euro. Hier kann es aber passieren, dass Teile wie Reifen oder Bremsen schnell verschleißen. Besonders, wenn Sie Ihren Roller regelmäßig nutzen wollen, sollten Sie auf qualitativ hochwertige Ausführungen Wert legen, um langfristig Freude daran zu haben. Viele Cityroller mit einem Anschaffungspreis von 60 bis 80 Euro kommen in den einschlägigen Portalen auf gute bis sehr gute Bewertungen, weshalb Sie Kosten in dieser Höhe mindestens einkalkulieren sollten.

Wer hat Cityroller getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Cityroller nicht selbst getestet.

In jüngster Zeit führte die Stiftung Warentest keinen Cityroller-Test durch. Der einzige verfügbare Test ist bereits über zwanzig Jahre alt und kann daher nicht als Referenz angeführt werden – ebenso wie der Test zu Elektro-Rollern, die sich in ihren Bewertungskriterien zu sehr von herkömmlichen Rollern unterscheiden. ÖKO-TEST nahm sich im Jahr 2015 lediglich speziellen Kinder-Tretrollern an und empfahl einige Modelle, unter anderem von bekannten Kinderfahrzeugherstellern wie Puky und Kettler.

Ob es seitens unabhängiger Vergleichsportale in naher Zukunft zu Tests herkömmlicher Tretroller kommt, bleibt abzuwarten. In Zeiten von E-Rollern ist ein Fokus auf ebendiese naheliegend; da die muskelbetriebene Variante der Cityroller aber für viele Leute eine erschwingliche Alternative darstellen und obendrein die Aktivität fördern, wäre ein aktueller Test wünschenswert.


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