Kaffeemühlen-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Es gibt manuelle und elektrische Kaffeemühlen. Während Erstere günstig sind und einen Retrocharme mitbringen, sind Letztere komfortabler und vielseitiger.
  • Hochwertige Kaffeemühlen setzen auf Kegelmahlwerke aus Keramik oder Edelstahl, da diese besonders robust sind. Weniger präzise, aber günstiger sind Schlag- und Scheibenmahlwerke.
  • Wenn Sie nicht nur Kaffeebohnen, sondern auch Nüsse oder Getreide zerkleinern möchten, sind Universalmühlen die beste Wahl.

So geht Kaffeegenuss

Frisch gemahlener Kaffee hat einen ganz besonderen Geruch, der nicht nur Kaffeeliebhaber begeistert. Diesen Duft müssen Sie nicht länger in einem Café oder einer Rösterei suchen: Mit einer eigenen Mühle holen Sie ihn sich ganz einfach nach Hause. Ohnehin ist die positive Wirkung von Koffein längst belegt. Unter anderem wirkt Kaffee anregend auf das Nervensystem, noch dazu verbessert er die Aufmerksamkeit. Für den optimalen Kaffeegenuss ist jedoch eine gute Kaffeemühle wichtig, welche die Bohnen zuverlässig und schonend zerkleinert.

Forscher haben im Kaffee rund 600 verschiedene Aromen nachgewiesen. Damit übertrifft er jedes andere Lebensmittel. Schon im Reifeprozess beginnt die Ausbildung der ersten Aromen. Diese werden beim späteren Rösten erweitert und verfeinert. Auch der Mahlvorgang und das Aufbrühen des Kaffees haben Auswirkungen auf seinen Geschmack.

Frau geniesst Kaffeearoma

Direkt nach dem Mahlen ist der Kaffee besonders aromatisch. Mit der Zeit verliert das Kaffeepulver nicht nur an Geruch, sondern auch an Geschmack. Kaffeebohnen lassen sich besser lagern und halten das Aroma länger als bereits in der Produktion gemahlenes Kaffeepulver. Warum sollten Sie die Bohnen dann überhaupt mahlen? Theoretisch könnten Sie den Kaffee auch ganz einfach mit Kaffeebohnen aufbrühen. Allerdings würde so nur ein Bruchteil des Kaffeearomas in der Tasse landen.

Durch den Mahlvorgang wird die Oberfläche der Bohnen vergrößert, sodass sich der Geschmack in der Kombination von Druck und heißem Wasser voll entfalten kann. Um jederzeit das Beste aus den Kaffeebohnen zu holen, ist es sinnvoll, diese nur portionsweise zu mahlen. Dafür braucht es das richtige Mahlwerk, denn: Je feiner der Mahlgrad, desto intensiver das Aroma. Das wiederum setzt große Anforderungen an das Mahlwerkzeug beziehungsweise den Mahlvorgang. Die Bohnen sollen schnell zu feinem Kaffeepulver gemahlen werden – und das möglichst schonend. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Bitterstoffe freigesetzt werden. Außerdem haben die Bohnen nach etwa 15 Minuten Mahlen bereits rund 60 Prozent ihres ursprünglichen Aromas eingebüßt.

Manuelle und elektrische Modelle

Es gibt zwei Varianten: manuelle und elektrische Kaffeemühlen. Beide Arten haben jeweils Vor- und Nachteile.

Die Klassiker: Manuelle Kaffeemühlen

Hand-Kaffeemühlen sind die Klassiker. Sie sind oft deutlich günstiger und haben einen authentischen Charme, den viele elektrische Mühlen verloren haben. Typisch sind die Kurbeln, über die Sie mit kreisenden Bewegungen die Bohnen mahlen. Im Design gibt es ähnlich viele Möglichkeiten wie für die elektrischen Modelle. Während die klassischen Handmühlen noch mit sogenannten Kegelmahlwerken arbeiteten, setzen die heutigen Retro-Modelle auf moderne Technik. Manuelle Kaffeemühle aus Edelstahl gibt es ebenso wie Modelle mit Glaselementen, bei denen Sie den Mahlvorgang beobachten können.

Manuelle Kaffeemühlen haben einen entscheidenden Vorteil: Das hier meistverbaute Kegelmahlwerk arbeitet äußerst schonend. Außerdem sind die auftretenden Temperaturen sehr gering, sodass die Aromastoffe der Bohnen nahezu vollständig erhalten bleiben. Auch der Lärmpegel ist im Vergleich geringer.

Kaffeebohnen in einer manuellen Kaffeemuehle

Möchten Sie aber mehr als ein oder zwei Tassen Kaffee kochen, stoßen manuelle Mühlen schnell an ihre Grenzen. Der Mahlvorgang ist zeitintensiv und kraftaufwendig. Die Mühle selbst ist zwar sehr kompakt und benötigt keinen Strom, allerdings ist es anstrengend, eine größere Menge Kaffeebohnen zu mahlen. Auch das Portionieren ist nicht einfach, da Sie selbst einschätzen müssen, wie lang und schnell Sie die Bohnen mahlen. Eine Option ist es, die Drehbewegungen zu zählen und den Mahlgrad daran zu bemessen. Alternativ können Sie die Bohnen abwiegen und genau portionieren.

VorteileNachteile
Günstig in der AnschaffungKraftaufwendig und zeitintensiv
Kein Stromanschluss notwendigSchwieriges Portionieren der Bohnen
Geringe Temperaturen für schonendes MahlenUngeeignet bei größerem Kaffeekonsum
Vergleichsweise leise
Kompakt

Die Vielseitigen: Elektrische Kaffeemühlen

Eine elektrische Kaffeemühle ist um einiges komfortabler als ein Handgerät. Auf Knopfdruck zermahlen sie die Kaffeebohnen zu frischem Kaffeepulver.

Viele Ausführungen verfügen über die Möglichkeit, die Tassenanzahl und Pulvermenge auszuwählen. Das gestaltet die korrekte Portionierung der Bohnen deutlich einfacher. Einige Modelle bieten zusätzlich die Option, die Zubereitungsart des Kaffees anzugeben und so den Mahlgrad des Kaffees zu variieren oder ihn manuell zu justieren.

Kaffeebohnen in einer elektrischen Kaffeemuehle

Die Benutzung einer elektrischen Mühle ist einfach. Sie müssen keine Muskelkraft einsetzen und die Bohnen durch Drehbewegungen zerkleinern. Stattdessen stellen Sie den gewünschten Mahlgrad sowie die Tassenmenge ein und schon geht es los. Ein großer Unterschied zu den Handmühlen, aber auch untereinander, sind die verschiedenen Mahlwerke, die sich in den elektrischen Varianten finden.

VorteileNachteile
Auch bei hohem Kaffeekonsum geeignetTeurer in der Anschaffung
Geringer Kraft- und ZeitaufwandStrom nötig
Einstellbarer Mahlgrad

Das Mahlwerk: Herzstück der Kaffeemühle

In Kaffeemühlen werden entweder Kegelmahlwerke, Schlagmahlwerke, Scheibenmahlwerke oder Walzenmahlwerke verbaut. Sie nutzen jeweils eine andere Technik, um die Bohnen zu zerkleinern. Dadurch erhalten Sie unterschiedlich grobes Kaffeepulver, das für verschiedene Kaffeevariationen geeignet ist. Den Mahlgrad können Sie aber bei fast allen Modellen nach Ihren Wünschen weiter anpassen.

Für das Mahlergebnis spielen die Kaffeequalität, der Grad der Erhitzung beim Mahlvorgang sowie die Frage, wie homogen die entstehende Kaffeemehl ist, eine Rolle. In den meisten Mahlwerken kommen Keramik oder Stahl zum Einsatz, da beide Werkstoffe eine lange Haltbarkeit versprechen.

Scheibenmahlwerk – beliebt und gern verbaut

Das in Kaffeemühlen meistverbaute Mahlsystem ist das Scheibenmahlwerk. Grund hierfür ist der günstige Preis. Im Mahlwerk arbeiten zwei Mahlscheiben in konkaver Form. Zum Zerkleinern der Bohnen wird eine von ihnen durch einen elektrischen Motor angetrieben, die andere bleibt feststehend.

Aufgrund ihrer konkaven Form ist in der Mitte der beiden Scheiben etwas mehr Platz als außen. Die Bohnen gelangen zwischen die Scheiben und werden zunächst aufgebrochen. Durch die kreisende Bewegung werden sie nun langsam nach außen befördert. Da der Abstand der Scheiben kleiner ist, werden die Bohnen immer feiner zermahlen. Jede Bohne durchläuft diesen Weg, sodass das fertige Kaffeemehl im Ergebnis sehr einheitlich ist.

ein Scheibenmahlwerk

Der Nachteil des Scheibenmahlwerks ist die hohe Geschwindigkeit der Drehbewegung. Die Bohnen werden mit etwa 1.300 Umdrehungen in der Minute zerkleinert. Das erzeugt Hitze und beeinträchtigt die Aromastoffe in den Bohnen. Viele Mühlen erlauben es jedoch, den Mahlgrad zu verändern und den Abstand der beiden Scheiben zueinander zu vergrößern. Dazu verfügen sie über separate Bedienrädchen, Knöpfe oder gar ein Touch-Display.

VorteileNachteile
Homogen gemahlenes KaffeepulverGeschmackliche Beeinträchtigung des Kaffees durch Hitze
Leichtes Einstellen des Mahlgrads
Geringe Anschaffungskosten

Kegelmahlwerk – der Klassiker unter den Mahlwerken

Kegelmahlwerke sind vor allem, aber nicht ausschließlich in klassischen Handmühlen zu finden. In ihrem Inneren befindet sich ein gezackter Kegel als Mahlwerkzeug. Auch die Außenwand ist mit Zacken versehen.

Gelangen die Kaffeebohnen von oben ins Mahlwerk, werden sie zwischen Kegel und Außenwand mittels der vielen Zacken zerkleinert. Je weiter die Bohnen nach unten gelangen, desto geringer ist der Abstand zwischen Kegel und Außenwand. Alle Bohnen müssen hindurch und werden so immer feiner gehäckselt.

Ein Kegelmahlwerk

Im Ergebnis sind sie alle annähernd gleich fein gemahlen. Durch die geringere Geschwindigkeit der Drehbewegung – bei elektrischen Modellen sind es nur etwa 400 Umdrehungen pro Minute – ist auch die entstehende Hitze gering. Das schont die Aromastoffe der Bohnen.

VorteileNachteile
Annähernd homogenes KaffeemehlHohe Anschaffungskosten
Schonender Mahlvorgang dank niedriger Drehgeschwindigkeit

Schlagmahlwerk – die Einsteigerversion

Das Schlagmahlwerk ist für Einsteiger im Bereich Kaffeemühlen geeignet. Es arbeitet zuverlässig und schnell. Gleichzeitig ist es das Kostengünstigste auf dem Markt. In seiner Technik ist das Schlagmahlwerk mit einem Mixer vergleichbar: Ein rotierendes Messer zerschlägt die Kaffeebohnen.

Die Technik ist zwar kraftvoll, allerdings werden die Bohnen nicht gleichmäßig zerkleinert. Einige werden grob zerhackt, andere zu feinem Kaffeemehl zermahlen. Das Ergebnis ist entsprechend uneinheitlich. Zusätzlich entstehen während des Mahlvorgangs hohe Temperaturen, was die Aromastoffe des Kaffees beeinträchtigt. Der mit diesem Kaffeemehl aufgebrühte Kaffee kann also etwas bitter oder sauer schmecken.

Ein Schlagmahlwerk

Diese Nachteile haben das Schlagmahlwerk im Bereich der Kaffeemühlen trotz seines günstigen Preises in den Hintergrund gedrängt. Von Vorteil ist aber Möglichkeit, auch andere Materialien wie Samen oder Nüsse zu zerkleinern. Wenn Sie das Selbermahlen lediglich ausprobieren möchten, ist eine günstige Kaffeemühle mit Schlagmahlwerk durchaus eine akzeptable Wahl. Nicht zu empfehlen ist es allerdings für Espressobohnen. Die Bohnen werden in diesem Mahlwerk nicht fein genug gemahlen, um einen guten Espresso zu erhalten.

VorteileNachteile
Sehr geringe AnschaffungskostenMahlergebnis eher ungleichmäßig
Auch für Samen und Nüsse geeignetBeeinträchtigung des Kaffeearomas möglich
Nur für Einsteiger geeignet
Unbrauchbar für die Espresso-Zubereitung

Walzenmahlwerk – die Profiversion

Walzenmahlwerke werden auch als Langsammahlwerke bezeichnet. Sie zermahlen die Kaffeebohnen nicht, sondern zerdrücken sie zwischen zwei gerillten Walzen. Diese sind unterschiedlich groß und bewegen sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten. Im Ergebnis zerkleinern sie die Bohnen äußerst schonend und bewahren ein Höchstmaß an Aromastoffen.

Einige Modelle verfügen sogar über mehrere Walzen, sodass der Prozess schneller abläuft. Hier werden die Walzen durchgewechselt, sodass sie zwischendurch abkühlen und die Bohnen nicht zu stark erwärmen. Verglichen mit den zuvor genannten Mahlwerken sind Walzenmahlwerke allerdings sehr teuer. Daher sind sie in Kaffeemühlen für den privaten Einsatz nicht zu finden.

VorteileNachteile
Äußerst gleichmäßiges MahlergebnisSehr hohe Anschaffungskosten
Besonders schonendNur in Profigeräten verbaut
Für größere Kaffeemengen geeignet

Welcher Mahlgrad für welchen Kaffee?

Je feiner das Kaffeemehl ist, desto größer ist die Oberfläche der Bohnen und umso mehr Aroma kann sich entfalten. Einige Kaffeesorten benötigen daher besonders feines Kaffeemehl, was einen entsprechend hohen Mahlgrad an der Kaffeemühle verlangt. Für Siebträgermaschinen zum Beispiel sollte das Kaffeemehl möglichst fein sein; andernfalls läuft das Wasser zu schnell hin und der Kaffee kann seinen Geschmack nicht voll entfalten. Grob gemahlene Bohnen sind dagegen für eine French Press perfekt. Da der Kaffee hier sehr langsam gebrüht wird, würde ein zu feines Kaffeemehl zu viele Bitterstoffe erzeugen und den Geschmack beeinträchtigen. Der Grundsatz ist also: Je kürzer die Brühdauer des Kaffees ist, desto feiner sollte das Kaffeemehl sein.

Weitere Kaufkriterien für Kaffeemühlen

Mit den Mahlwerken ist bereits eines der entscheidendsten Kriterien für die Auswahl einer Kaffeemühle genannt. Allerdings gibt es weitere wichtige Fragen, die für Kaufentscheidung berücksichtigt werden sollten, etwa das Material des Mahlwerks und das Volumen des Bohnenbehälters.

Keramik oder Edelstahl: Welches Material ist besser für das Mahlwerk geeignet?

Kegel- und Scheibenmahlwerke werden sowohl aus Edelstahl als auch aus Keramik gefertigt. Edelstahl wird oft als die bessere Option angesehen. Es arbeitet sehr präzise und lässt sich gut einstellen. Allerdings ist es teuer und verschleißanfällig. Keramik ist ähnlich leistungsstark, aber verschleißfrei und korrodiert nicht. Dafür ist der Mahlvorgang etwas lauter. Ein weiterer großer Pluspunkt von Keramikteilen: Sie erwärmen sich nicht und schonen daher das Röstaroma der Kaffeebohnen. Außerdem lassen sie sich gut reinigen und sind geschmacksneutral. Wenn Sie die Wahl haben, ist eine Kaffeemühle mit Keramikmahlwerk also immer die bessere Wahl.

EdelstahlKeramik
Gut einstellbarKorrosionsbeständig
PräzisePräzise
VerschleißanfälligVerschleißfrei
TeuerGeschmacksneutral
Kaum Erwärmung
Mahlvorgang etwas lauter

Wie groß sollte der Bohnenbehälter sein?

Die meisten Kaffeemühlen haben Behälter für 180 bis 350 Gramm Kaffeemehl. In einigen Modellen können auch größere Mengen oberhalb des Mahlwerks aufbewahrt werden. Da das eigentliche Ziel allerdings ist, die Bohnen möglichst frisch zu zermahlen, sollten sie nicht über längere Zeit offen gelagert werden. Es ist sinnvoller, nur eine passende Menge jeweils in den Behälter zu füllen und direkt für einen frischen Kaffee zu zerkleinern. Gleiches gilt für den Behälter des fertigen Kaffeemehls.

Was nach dem Kauf der Kaffeemühle wichtig ist

Sie haben sich für eine Kaffeemühle entschieden? Auch nach dem Kauf gibt es einiges zu beachten, damit Sie lange Freude an der Mühle haben.

Der richtige Mahlgrad für Ihren Kaffee

Der ideale Mahlgrad ist je nach Kaffee beziehungsweise Zubereitungsweise unterschiedlich. Da Sie wahrscheinlich nicht für jede Kaffeeart eine eigene Mühle kaufen wollen, bieten viele Modelle die Möglichkeit, den Mahlgrad individuell anzupassen. Schließlich hat er Einfluss darauf, wie fein das Kaffeemehl wird und wie lange die ideale Brühdauer des Kaffeegetränks ist.

Verschiedene Mahlgrade
Kaffee aus der French Press

Die French Press ist unter Kaffee-Fans sehr beliebt. Sie ist nicht nur elegant und günstig, sondern verzichtet auch auf Papierfilter. So wird der Geschmack nicht verfälscht und die feinen Aromastoffe der Kaffeebohnen gelangen ungehindert in den fertigen Kaffee. Die Brühzeit in der French Press ist mit etwa vier Minuten allerdings vergleichsweise lang. Daher sollten die Kaffeebohnen nicht zu fein gemahlen werden. Schon wenige Umdrehungen in einer Handmühle können die Bohnen optimal für die Zubereitung in der French Press vorbereiten. Unter den elektrischen Kaffeemühlen eignen sich vor allem die Modelle mit Schlagmahlwerk.

Filterkaffee

Filterkaffee ist zwar schlicht, hat aber viele Liebhaber. Auf einen Liter Wasser kommen hier circa 60 Gramm Kaffeemehl. Die Brühzeit beträgt etwa zwei Minuten. Sie ist also weder sehr kurz noch sehr lang. Daher sollte sich auch der Mahlgrad der Kaffeebohnen im Mittelfeld bewegen. Hier kann eine manuelle Handmühle ausreichend sein. Aufgrund der größeren Kaffeemenge ist die elektrische Mühle mit Scheibenmahlwerk aber die weniger anstrengende Wahl.

Espresso

Der klassische Espresso ist besonders aromatisch. Er hat mit 25 Sekunden die kürzeste Brühzeit. Daher muss das Kaffeemehl sehr fein sein, um dem heißen Wasser ausreichend Oberfläche zum Herauslösen der feinen Aromen zu bieten. Mit einer manuellen Kaffeemühle kann das ganz schön schweißtreibend werden. Besser geeignet sind elektrische Mühlen mit Kegelmahlwerk.

Bedienung und Pflege: So handhaben Sie Ihre Kaffeemühle richtig

Damit die Mühle langfristig zuverlässig funktioniert, ist eine gute Pflege nebst regelmäßiger Säuberung unerlässlich.

Kaffeebohnen enthalten Öle und Fette. Je länger sie geröstet wurden, desto öliger sind sie und umso mehr Rückstände des Öls können in der Kaffeemühle zurückbleiben. Diese bilden einen feinen Film auf allen Bestandteilen beziehungsweise Oberflächen, die mit den Kaffeebohnen in Berührung kommen. Werden sie nicht beseitigt, oxidieren sie und werden ranzig. Das merken Sie schnell an einem schlechter werdenden Kaffeegeschmack.

Mann reinigt eine Kaffeemuehle

Neben einer möglichen Geschmacksbeeinträchtigung können die Bohnenrückstände auch die Leistung des Mahlwerks negativ beeinflussen. Umso wichtiger ist es, die Kaffeemühle regelmäßig zu reinigen.

Schritt 1: Bohnenbehälter reinigen

Im ersten Schritt reinigen Sie den Bohnenbehälter (Hopper). Dazu reicht ein feuchtes Tuch, mit dem Sie den Behälter gründlich auswischen. Anschließend empfiehlt es sich, den Behälter abzutrocknen, bevor Sie neue Bohnen einfüllen. Sollte er sehr ölig sein, können Sie etwas Spülmittel benutzen. Dies sollte allerdings nur im Ausnahmefall passieren, da fettlösende Reinigungsmittel bei Kunststoffteilen einen synthetischen Geruch hinterlassen können. Dieser kann sich bei häufiger Verwendung im Geschmack des Kaffees bemerkbar machen.

Schritt 2: Mahlwerk reinigen

Im Mahlwerk und im Gehäuse sammeln sich häufig Bohnenrückstände und Kaffeemehl. Ab und an lohnt es sich, alles vorsichtig mit dem Staubsauber auszusaugen. So entfernen Sie die Rückstände besonders effizient und einfach. Danach beginnt die eigentliche Reinigung des Mahlwerks. In manchen Kreisen werden hierfür Dinkel- oder auch Reiskörner empfohlen. Dies ist allerdings nicht ratsam, da sie die Werkzeuge nachhaltig beschädigen können. In Keramik-Mahlwerken können schlimmstenfalls Teile abbrechen. Besser ist es, Sie greifen auf ein spezielles Reinigungsgranulat für Kaffeemühlen zurück; mitunter wird hier auch von Reinigungsbohnen gesprochen.

Für die Reinigung füllen Sie das Granulat wie sonst die Bohnen ein und mahlen es anschließend bei mittlerem Mahlgrad. Dabei werden vom Granulat eventuelle Fett- und Ölrückstände der Kaffeebohnen aufgenommen und die Mahlscheiben gründlich gereinigt. Die regelmäßige Anwendung der Reinigungsbohnen sorgt nicht nur jederzeit für einen Kaffeegenuss, sondern kann auch die Lebenszeit der Kaffeemühle verlängern.

Wie oft sollte die Kaffeemühle gereinigt werden?

Wie oft Sie Ihre Kaffeemühle reinigen sollten, hängt von Ihrem Nutzungsverhalten und den verwendeten Kaffeebohnen ab. Je häufiger Sie die Mühle verwenden, desto kürzer sind die empfohlenen Reinigungsintervalle. Stark geröstete und entsprechend ölige Kaffeebohnen machen ebenfalls eine häufigere Reinigung notwendig. Als kleine Faustregel können Sie sich merken: Nach circa 15 Kilogramm gemahlenen Bohnen sollte die Mühle gründlich gereinigt werden.

Tipp: So bewahren Sie fertiges Kaffeemehl optimal auf

Grundsätzlich sind ganze Bohnen die bessere Wahl für die Lagerung des Kaffees. Dennoch kann es vorkommen, dass Sie einmal zu viele Bohnen gemahlen haben.

Das fertige Mehl müssen Sie dann natürlich nicht direkt wegwerfen. Besser ist es, das Mehl möglichst kühl, dunkel und versiegelt aufzubewahren. So können Sie es auch am nächsten oder darauffolgenden Tag gut verwenden. Länger als etwa zwei Wochen sollten Sie den gemahlenen Kaffee allerdings nicht aufheben, da dann der Großteil des feinen Aromas verloren gegangen ist.

Kaffee in einem Aufbewahrungsbehaelter

Wer hat Kaffeemühlen getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Kaffeemühlen nicht selbst getestet.

Aufgrund der Vielzahl von Kaffeemühlen am Markt sind unabhängige Tests ein gutes Mittel, die Auswahl etwas einzugrenzen. Die renommierte Stiftung Warentest verglich im Jahr 2019 insgesamt 15 verschiedene Kaffeemühlen. Neun Mühlen verfügen über ein Mahlwerk, sechs über Schlagmesser. Testsieger wurde die Kaffeemühle Graef CM 800 mit der Note 2,1. Sie erreichte in den Bereichen Handhabung, Haltbarkeit und Mahlen jeweils eine gute Bewertung. Die Baratza Sette 30 fiel im Test aufgrund verschiedener Sicherheitsprobleme dagegen durch. Ein anderes Modell, die Caso Design Barista Crema, konnte erst gar nicht vollständig bewertet werden, da sie während der Tests vollständig ausfiel. Insgesamt zeigten sich die Tester mit einigen Geräten zufrieden, wobei die Modelle mit Mahlwerk im Kaffeemühlen-Vergleich besser abschnitten als die Mühlen mit Schlagmessern. Es zeigte sich auch, dass es sinnvoll sein kann, mit dem einstellbaren Mahlgrad etwas zu experimentieren. Einige Modelle erreichten so ein besseres Mahlergebnis als mit den Einstellungen aus der Bedienungsanleitung.

Ebenfalls aus dem Jahr 2019 stammt ein Kaffeemühlen-Test von Coffee Circle. Hier wurden zwölf verschiedene Kaffeemühlen miteinander verglichen. Testsieger wurde die Baratza Encore, da sie robust und langlebig ist. Zudem lieferte sie in kürzester Zeit überzeugende Ergebnisse und ist im täglichen Gebrauch der absolute Sieger in Sachen Preis-Leistung.

Einen aktuellen Test gibt es in der Zeitschrift Haus & Garten Test. Hier wurden ebenfalls zwölf elektrische Kaffeemühlen getestet. Verglichen wurden sechs Mühlen mit Schlagwerk und sechs Geräte mit Kegelmahlwerk. Die Bewertung erfolgte unabhängig für beide Gruppen, sodass ein direkter Vergleich der Zerkleinerungstechniken nur bedingt möglich ist. Wichtige Testkriterien für den Kaffeemühlen-Vergleich waren neben der Handhabung auch die Verarbeitung, die Funktion sowie Sicherheit und Ökologie der einzelnen Modelle. Testsieger wurde unter den Geräten mit Kegelmahlwerk die Kaffeemühle EKM 500 von Rommelsbacher. Auch bei den Modellen mit Schlagwerk überzeugte ein Gerät von Rommelsbacher: die EGK 200.


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