Auto-Kindersitze-Kaufberatung:
So finden Sie das passende Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland sind Kindersitze für Kinder bis zum Alter von 12 Jahren beziehungsweise bis zu einer Größe von 1,50 Metern Pflicht.
- Gängige Kindersitztypen sind die Babyschale, der Kindersitz und die Sitzerhöhung, wobei Letzteres aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen ist.
- Bis zu einem Alter von 15 Monaten empfiehlt sich die Nutzung einer rückwärtsgerichteten Babyschale.
- Aktuell existieren zwei Prüfnormen nebeneinander: ECE-R44/04 und ECE-R129 (i-Size); in einigen Jahren soll die neuere i-Size-Norm jedoch das ältere System vollständig ablösen.
- Isofix-Kindersitze sind besonders einfach und sicher zu montieren. Allerdings sind nicht alle Modelle für alle Autos zugelassen.
Ein Kindersitz ist in Deutschland Pflicht
Besonders für unsere Kleinsten wird Sicherheit großgeschrieben – das gilt natürlich auch bei Autofahrten. Laut Gesetz dürfen Kinder daher bis zu einem bestimmten Alter beziehungsweise Gewicht nur dann im Auto mitfahren, wenn sie auf einem Kindersitz sitzen. Diese Pflicht endet, sobald das Kind entweder sein zwölftes Lebensjahr erreicht oder die Größe von 1,50 Metern überschreitet. Wer also jüngere beziehungsweise kleinere Kinder im Auto mitnehmen möchte, benötigt einen passenden Kindersitz.
Verstöße werden bestraft
Fahrer, die ein Kind ungesichert im Auto mitnehmen, müssen 40 Euro Bußgeld bezahlen. Bei mehreren ungesicherten Kindern werden 50 Euro fällig. Zusätzlich gibt es jeweils einen Punkt in Flensburg.
Für zwölfjährige Kinder, die kleiner als 1,50 Meter sind, ist der Sitz zwar nicht mehr verpflichtend, aber dennoch empfehlenswert. Experten warnen, dass bei kleinerer Größe der Gurt nicht ausreichend schützt. Ausnahmen erlaubt das Gesetz für Kinder ab drei Jahren, wenn der Rücksitz bereits mit zwei Kindersitzen belegt ist und Platz für einen dritten fehlt. Absolutes Beförderungsverbot ohne geeigneten Kindersitz besteht dagegen für Kinder unter drei Jahren.

Die Anzahl der im deutschen Straßenverkehr verunglückten Kinder ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark zurückgegangen: Während laut dem Statistischen Bundesamt 1978 über 70.000 Kinder Opfer von Verkehrsunfällen wurden, waren es im Jahr 2015 nur noch knapp über 30.000. Dennoch gilt: Die meisten Unfälle, bei denen Heranwachsende zu Schaden kommen, passieren immer noch im Auto, wie die Grafik veranschaulicht. Umso wichtiger ist es, den Nachwuchs beim Transport im PKW auf einen geeigneten Kindersitz zu setzen. Die verschiedenen Arten von Kindersitzen, die entsprechenden Altersklassen sowie weitere wichtige Kaufkriterien erläutern wir im Folgenden.
Welche Kindersitztypen gibt es?
Kindersitze lassen sich hinsichtlich ihrer Bauform in unterschiedliche Typen unterteilen. Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Kindersitzarten beschreiben wir im Folgenden.
Babyschalen
Autokindersitze, die sich zum Transport Neugeborener und etwas älterer Babys eignen, sind auch unter dem Namen Babyschalen bekannt. Diese Art von Kindersitz wird entgegen der Fahrtrichtung montiert, um beim Abbremsen die noch instabile Wirbelsäule des Babys weniger zu belasten. Aus diesem Grund sind Babyschalen auch so konzipiert, dass der Säugling darin liegt, und nicht sitzt. Wichtig: Falls Eltern die Babyschale auf dem Beifahrersitz montieren, müssen sie unbedingt daran denken, den Airbag zu deaktivieren. Ragt der Kopf des Babys über den Rand der Schale hinaus, ist es Zeit für einen größeren Kindersitz.
Kindersitze
Nach der Babyschale folgt der Kindersitz. Je nach Altersklasse des Modells eignet sich dieser für Kinder zwischen neun Monaten und vier Jahren. Kindersitze verfügen über eine Sitzerhöhung, eine Rückenlehne, eine üblicherweise höhenverstellbare Kopfstütze sowie seitliche Stützen. Die meisten Modelle werden im Gegensatz zur Babyschale in Fahrtrichtung montiert. Gängige Anschnallsysteme, die wir in einem späteren Abschnitt genauer erläutern, sind der sogenannte Hosenträgergurt oder der Fangkörper auf Bauchhöhe.
Sitzerhöhungen
Ab einem Körpergewicht von 15 Kilogramm können Eltern den Kindersitz durch eine Sitzerhöhung ersetzen. Hier fehlen im Vergleich zum Kindersitz die Rückenlehne, die Kopfstütze und der seitliche Schutz. So bieten Sitzerhöhungen einen deutlich geringeren Schutz im Falle eines Aufpralls und sind daher auch wenig empfehlenswert. Deutlich sicherer fährt der Nachwuchs mit einem vollständigen Kindersitz, der vor allem Kopf und Nacken schützt.
Spezielle Kindersitze
Neben den gängigen Kindersitzarten bieten Hersteller natürlich auch spezielle Modelle mit besonderen Features an. Hierzu zählen unter anderem:
- Reboarder: rückwärts gerichtete Kindersitze (eine größere Variante der Babyschale)
- Für Kinder mit einer Behinderung: Reha-Autositze mit spezieller Passform, Sicherung und Reha-Features wie einem Therapietisch
- Kindersitze mit integriertem Soundsystem zum Musik- oder Hörspiel hören während der Fahrt
- Kindersitze mit praktischen Zusatzfeatures wie einem Sonnendach, Getränke- und Snackhalter oder Stauraum für Windeln und sonstige Gebrauchsgegenstände
Welcher Kindersitz eignet sich für welches Alter?
Die Economic Comission of Europe (ECE) teilt Kindersitze nach der ECE-Regelung R44/04 in fünf verschiedene Klassen ein. Die Einteilung in diese Klassen erfolgt nach dem Gewicht des Kindes, wie die folgende Übersicht zeigt.
Sitzklasse | Körpergewicht | Sitztyp | Sitzposition |
---|---|---|---|
Klasse 0 | Bis 10 kg | Babyschale | Entgegen der Fahrtrichtung |
Klasse 0+ | Bis 13 kg | Babyschale, Kindersitz | Entgegen der Fahrtrichtung |
Klasse I | 9 bis 18 kg | Kindersitz | In Fahrtrichtung |
Klasse II | 15 bis 25 kg | Kindersitz | In Fahrtrichtung |
Klasse III | 22 bis 36 kg | Sitzerhöhung | In Fahrtrichtung |
Hersteller fassen die genormten Sitzklassen meist zu Gruppen zusammen und bieten dann „mitwachsende“ Kindersitze an. Diese lassen sich beispielsweise durch entnehmbare Polsterungen und verstellbare Kopfstützen und Rückenlehnen an die Größe des Kindes anpassen und auf diese Weise über einen längeren Zeitraum verwenden. Die fünf gängigen Gruppen zeigt die folgende Übersicht.
Normgruppe | Körpergewicht | Altersbereich |
---|---|---|
Gruppe 0/0+ | Bis 13 kg | Geburt bis 15 Monate |
Gruppe 0/1 | Bis 18 kg | Geburt bis 4 Jahre |
Gruppe 1 | 9 bis 18 kg | 9 Monate bis 4 Jahre |
Gruppe 1/2/3 | 9 bis 36 kg | 9 Monate bis 12 Jahre |
Gruppe 2/3 | 15 bis 36 kg | 4 bis 12 Jahre |
ECE-R129: Die neue Norm nach Größe
Aktuell überarbeitet der Gesetzgeber die Regelung für Kindersitze. Die Eignung des Kindersitzes soll sich nicht mehr nach dem Gewicht, sondern nur noch nach der Größe des Kindes richten. Die neue Regelung ECE-R129 oder i-Size soll dabei in drei Phasen in Kraft treten, die jeweils verschiedene Kindersitzgrößen und -typen betreffen:
- Phase 1: Sitze für jüngere Kinder bis zu einer Größe von 105 Zentimetern mit integriertem Gurtsystem und Isofix-Befestigung; der Altersbereich entspricht etwa den Klassen 0+ und 1
- Phase 2: Sitze für ältere Kinde ohne integriertes Gurtsystem; der Altersbereich entspricht ungefähr den Klassen II und III
- Phase 3: Kindersitze mit integriertem Gurtsystem zur Befestigung mit dem Fahrzeuggurt; der Altersbereich entspricht der Klasse III
Phase 1 der neuen Norm ergänzt bereits seit dem Sommer des Jahres 2013 die alte Regelung. Die zweite Phase soll im Herbst dieses Jahres in Kraft treten und die dritte Phase etwa ein Jahr später, nämlich im Herbst 2018. Die Einführung der neuen Regelung bedeutet nicht, dass Kindersitze, die der alten Norm entsprechen, nun verboten sind. Tatsächlich sollen beide Normen noch für mehrere Jahre parallel nebeneinander bestehen. Langfristig soll die ECE-R129 jedoch die ECE-R44/04 ersetzen.
Worin unterscheiden sich die beiden Normen?
Ziel der neuen Norm ist es in erster Linie, die Sicherheit der Kinder zu erhöhen. Insbesondere geht es dabei um die Sicherheit in Bezug auf seitliche Aufpralle. Zudem soll der Richtwert der Größe den häufig zu frühen Umstieg auf einen größeren Kindersitz verhindern. Die ECE-R129 bringt also im Vergleich zur ECE-R44/04 einige signifikante Änderungen mit sich. So fallen nach der neuen Norm etwa die Unfalltests umfangreicher und genauer aus, und die Einteilung in Altersklassen erfolgt nicht mehr nach Gewicht, sondern nach Größe. Die wichtigsten Unterschiede fasst die folgende Tabelle zusammen:
Unterscheidung | ECE-R44/04 | ECE-R129 (i-Size) |
---|---|---|
Einteilung | Nach Gewicht in Kilogramm | Nach Körpergröße in Zentimetern |
Rückwärtsfahren | Bis zum zwölften Monat | Bis zum 15. Monat |
Befestigung im PKW | Mit Fahrzeuggurt oder Isofix | Phase 1: nur mit Isofix |
Zulassung für | Alle Fahrzeuge | i-Size-Autos |
Unfalltests | Genauer, mit besseren Dummies |
Wie befestige ich den Kindersitz sicher im Fahrzeug?
Für Sitze der bisherigen Prüfnorm ECE-R44/04 gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, sie sicher im Fahrzeug zu montieren:
- Mit dem Dreipunktfahrzeuggurt
- Per Isofix-System
Dagegen erlauben i-Size-Kindersitze entsprechend der ersten Phase der neuen Prüfnorm ECE-R129 ausschließlich die Befestigung mit Isofix. Wie Isofix funktioniert und was es dabei zu beachten gilt, erläutern wir unter diesem Absatz.
Was bedeutet Isofix?
Der Begriff „Isofix“ bezeichnet eine Schnellbefestigung für Kindersitze im Fahrzeug. Es handelt sich dabei um ein international standardisiertes System. Bestandteile dieses Systems sind unter anderem stabile Haken an der Unterseite des Sitzes und fest mit der Karosserie des Wagens verschraubte, genormte Ösen. Das Isofix-System dient dazu, den Kindersitz gleichzeitig besonders einfach und äußerst sicher im Fahrzeug zu befestigen. Das System soll die Gefahr einer falschen Montierung auf ein Minimum reduzieren. Nachteile von Isofix-Sitzen sind lediglich der etwas höhere Preis und die eingeschränkte Eignung. Manche Isofix-Sitze benötigen fahrzeugspezifische Zulassungen. Welche dies sind, erfahren Verbraucher im Internet oder in der Gebrauchsanweisung des jeweiligen Sitzes. Ältere Pkws verfügen häufig über keine Isofix-Ösen, da diese erst seit 2004 für die Außensitze der Rückbank verpflichtend sind.
Pro | Contra |
Einfache Bedienung | Höherer Preis |
Sichere Befestigung an der Karosserie | (noch) nicht universell einsetzbar |
In welche Autos passen Isofix-Sitze?
Zwar sind die Haken und Ösen des Isofix-Systems genormt, dennoch passt nicht jeder Isofix-Sitz automatisch in jedes Auto. Mittlerweile verfügen die meisten neueren Autos über zwei Isofix-Ösen an den hinteren beiden Außensitzen. In selteneren Fällen sind sogar alle drei Sitze der Rückbank mit einer genormten Öse ausgestattet. Für Sitze mit integriertem Anschnallsystem ist allerdings zusätzlich zur Isofix-Sicherung eine weitere Fixierung notwendig, die vermeiden soll, dass sich der Sitz nach vorne bewegen oder drehen kann. Dabei finden sich aktuell zwei Varianten, die jeweils Vor- und Nachteile haben.

Absicherung mit Top-Tether
Einige Isofix-Modelle sind an ihrer Oberseite mit einem zusätzlichen Haltegurt, dem Top-Tether, ausgestattet. Dieser Gurt wird über die Sitzlehne nach hinten geführt und mittels eines Hakens an einem speziellen vom Hersteller vorgesehenen Ankerpunkt im Fahrzeug befestigt. Der Ankerpunkt befindet sich meistens in der Hutablage oder im Kofferraum und ist mit einem entsprechenden Anker-Symbol gekennzeichnet. Ein Nachteil der Sitze mit Top-Tether ist die recht komplizierte Anbringung.

Absicherung mit Stützfuß
Eine Alternative zum Top-Tether-System sind Isofix-Sitze mit Stützfuß zur zusätzlichen Stabilisierung. Diese eignen sich allerdings nicht für die Verwendung in Autos mit Staufächern im Fußraum, da die Deckel solcher Fächer nicht für hohe Belastungen ausgelegt sind. Umgehen können Verbraucher dieses Hindernis durch spezielle Klötze zum Einlegen in den Staukasten. Diese sind im Autozubehör-Handel erhältlich.
Wie funktioniert der Einbau bei Isofix?
Prinzipiell ist der Einbau von Isofix-Sitzen sehr einfach: Die Haken des Sitzes in die entsprechenden Ösen schieben, einrasten – fertig.
Welche Anschnallsysteme gibt es?
Ein sicheres Anschnallsystem, welches das Kind beim abrupten Bremsen oder bei einem Aufprall fest im Sitz hält, ohne es dabei zu verletzen, ist ebenfalls sehr wichtig. Kindersitze, die sich für den Einsatz bei Kindern bis zu einem Alter von vier Jahren eignen (nach ECE-R44/04 die Klassen 0, 0+ und 1) müssen über ein integriertes Anschnallsystem verfügen. Ältere Kinder können dagegen in Sitzen der Klassen 2 und 3 mit dem Dreipunktfahrzeuggurt angeschnallt werden.
Kindersitze für den jüngeren Nachwuchs gibt es mit zwei verschiedenen Anschnallsystemen:

Kindersitze mit Hosenträgersystem
Kindersitze mit einem sogenannten Hosenträgersystem sichern den Nachwuchs mit einem Fünfpunktgurt. Verschlossen wird der Gurt dabei oberhalb des Bauches mit einem einzelnen Schloss. Beim Anschnallen müssen Eltern darauf achten, dass der Gurt richtig festgezogen ist. Im Idealfall passt eine flache Hand zwischen Gurt und Kind. Ein Vorteil des Fünfpunktgurtes ist, dass er bei einem Aufprall den Halswirbel sehr gut entlastet. Zudem sorgt dieses System für eine aufrechte Haltung beim Schlafen.

Kindersitze mit Fangkörper
Eine Alternative zum Hosenträgergurt ist der sogenannte Fangkörper, auch Fangtisch genannt. Dieser ist gepolstert, befindet sich etwa auf Brusthöhe des Kindes und hält das Kind im Falle eines Aufpralls an seinen Platz. Kindersitze mit Fangkörpern schneiden in Unfalltests häufig besser ab als solche mit Hosenträgersystem. Außerdem ist die Bedienung hier sehr einfach: Eltern setzen das Kind in den Sitz und schnallen den Fangkörper fest. Zudem hat das Kind eine größere Bewegungsfreiheit als beim Hosenträgersitz.
Darauf müssen Eltern beim Anschnallen des Kindes achten
Unabhängig vom verwendeten Anschnallsystem ist die richtige Bedienung stets Voraussetzung für eine sichere Fahrt. Was Eltern beim Anschnallen falsch machen können, zeigen die folgenden Beispiele:
Auf den Gurtverlauf achten
Beim Anschnallen mit dem Dreipunktgurt ist darauf zu achten, dass der Gurt nicht unterhalb, sondern oberhalb der Schulter verläuft.
Den Gurt straffen
Ist der Dreipunktgurt zu lose, kann das Kind im schlimmsten Fall aus dem Sitz geschleudert werden. Daher sollte der Gurt immer so straffgezogen sein, dass er gerade über die Schulter zum Schloss hin verläuft.
Das Schloss muss an der richtigen Stelle sein
Bei einem Fünfpunktgurt ist es wichtig, auf die Höhe des Schlosses zu achten: Ist es zu hoch eingestellt, drohen im Falle eines Aufpralls schwere Bauchverletzungen. Zudem müssen auch hier alle Gurte gerade verlaufen, damit sie sich nicht einschneiden.
Wie Gurtverlauf und -einstellung im Idealfall aussehen, veranschaulicht die folgende Grafik:

Hilfreiche Tipps: Was sollte ich beim Kauf eines Kindersitzes beachten?
Wenn es um die Sicherheit ihres Nachwuchses geht, möchten Eltern natürlich in jedem Fall Fehlkäufe vermeiden. Die folgenden Fragen helfen dabei, beim Kauf eines Kindersitzes die richtige Wahl zu treffen:
- Wie groß ist das Kind und wie viel wiegt es?
- Bis zu welchem Alter möchte ich den Sitz verwenden?
- Verfügt der Sitz über ein aktuelles ECE-Prüfsiegel (R44/04 oder R129)?
- Soll der Sitz mit dem Fahrzeuggurt oder per Isofix befestigt werden?
- Ist der Sitz für das vorgesehene Fahrzeug zugelassen?
- Ist der Sitz einfach ein- und ausbaubar?
- Sitzt das Kind bequem im Sitz und ist es gut anzuschnallen?
Keine gebrauchten Kindersitze kaufen
Der Kauf eines gebrauchten Kindersitzes ist nicht zu empfehlen. Nach längerem Gebrauch besteht die Gefahr, dass der Sitz aufgrund von Materialermüdung nicht mehr das nötige Maß an Sicherheit bietet. Daher lohnt es sich in jedem Fall, etwas mehr Geld in einen neuen zu investieren.
So vergleichen wir
Wichtig: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Netzvergleich testet in dieser Kategorie keine Produkte selbst, sondern recherchiert, analysiert und bewertet Kundenbewertungen, Rezensionen, Produktdaten, Tests und Verkaufsrankings.
Die Bewertung des ermittelten Vergleichsergebnisses basiert auf der Skala der deutschen Schulnoten und rangiert von „sehr gut“ bis „ungenügend“. Unsere Redaktion nimmt die besten und bekanntesten Produkte aus jeder Kategorie unter die Lupe und bewertet sie, wobei nur die ersten sieben Plätze aus unserem jeweiligen Ranking angezeigt werden.
Um Eltern eine Orientierungshilfe bei der Wahl des passenden Kindersitzes zu bieten, haben wir uns einige der besten und beliebtesten Modelle genau angesehen und miteinander verglichen. Als Basis für unseren Vergleich dienen drei Bewertungskategorien, die wir im Folgenden näher erläutern. Um ein aussagekräftiges Ergebnis präsentieren zu können, fließen in unsere Bewertung auch Ergebnisse aus Tests der Stiftung Warentest und des ADAC mit ein. Der Durchschnitt der jeweils gesammelten Punkte bildet die Gesamtbewertung, aus der sich dann die Ranking-Platzierung ergibt. Hierbei ist zu beachten, dass die Kindersitze in unserem Vergleich für unterschiedliche Altersklassen konzipiert sind. Somit ist unser Vergleichssieger nicht automatisch der richtige Sitz für jedes Kind. Vielmehr soll unser Vergleich als Orientierungshilfe bei der Kaufentscheidung dienen.
Eignung
In unserer ersten Vergleichskategorie stellen wir uns zunächst einmal die Frage, für welche Kinder sich die verschiedenen Kindersitze eignen. Dies ist der Normgruppe, zu der die Sitze jeweils gehören, zu entnehmen. Im Datenblatt geben wir an, welche Normgruppe für welches Alter und Gewicht des Kindes gilt. Des Weiteren erfahren Leser unter diesem Bewertungspunkt, ob der jeweilige Sitz in Fahrtrichtung oder entgegen der Fahrtrichtung eingebaut wird – oder ob beides möglich ist. Entscheidend bei der Wahl des Kindersitzes kann außerdem der Platzbedarf im Auto sein. Was den Platz anbelangt, den die Sitze in unserem Vergleich einnehmen, orientieren wir uns an den Ergebnissen aus einem Test des ADAC. Hier wurde der Platzbedarf der einzelnen Sitze im Auto anhand einer Skala, die von „sehr gering“ bis „sehr hoch“ reicht, beurteilt. Zusatzpunkte erhalten Kindersitze mit einer Flugzeugzulassung.
Schutz & Sicherheit
Der Zweck eines Kindersitzes besteht darin, für eine maximale Sicherheit des Kindes im Auto zu sorgen. Es wichtig, dass der Sitz das Label einer Prüfnorm trägt – entweder der älteren ECE-R44/04 oder der neueren ECE-R129 (i-Size). Ein solches Prüflabel bestätigt, dass der Sitz die geltenden Sicherheitsstandards erfüllt. Bei der Bewertung der Sicherheit beziehen wir die Noten aus dem Test der Stiftung Warentest ein. Diese hat die von uns gewählten Kindersitze eingehend geprüft. Hierzu wurden Aufprallversuche (frontal und seitlich) mit unterschiedlich großen Dummys durchgeführt.
In unserem Datenblatt erfahren Leser außerdem, über welches Anschnallsystem die Sitze verfügen, wie sie im Fahrzeug befestigt werden können und ob sie über einen Seitenaufprallschutz verfügen. Darüber hinaus berücksichtigen wir in unserer Bewertung die Schadstoffbelastung der Kindersitze. Dabei berufen wir uns auf die Ergebnisse eines Tests des ADAC, der die Schadstoffbelastung von „sehr gering“ bis „sehr hoch“ bewertet hat. Dabei war die Belastung aller Sitze in unserem Vergleich „sehr gering“ oder „gering“.
Bedienung
Unter der Kategorie „Bedienung“ erfahren Interessierte unter anderem das Gewicht der verschiedenen Sitze. Bei Babyschalen ist es von Vorteil, wenn sie möglichst leicht und damit leicht zu tragen sind. Positiv bewerten wir außerdem eine verstellbare Rückenlehne, die individuell an die Größe des Kindes anpassbar ist.
Für eine hohe Punktzahl in dieser Bewertungskategorie sorgen zudem ein einfacher Sitzeinbau, ein einfaches Anschnallen des Kindes und ein unkompliziert entfernbarer Bezug. Hierbei beziehen wir uns wieder auf die Testergebnisse des ADAC. Die Bezüge aller Kindersitze in unserem Vergleich sind einfach zu waschen (per Hand oder Waschmaschine).
Wer hat Auto-Kindersitze getestet?
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Auto-Kindersitzen. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
In der Testdatenbank der Stiftung Warentest finden Interessierte derzeit die Testergebnisse zu 491 Auto-Kindersitzen, wovon 31 Modelle erst kürzlich getestet wurden. Während die meisten Kindersitze im Test im Falle eines Unfalls gut schützen, raten die Tester von zwei Modellen entschieden ab: Der Maxi-Cosi Tobifix enthält Schadstoffe und der Chicco Oasys i-Size Bebecare + i-Size Base versagte im Crash-Test. Fazit: Gute Auto-Kindersitze gibt es bereits ab 50 Euro.
Testsieger 2019 in der Größenordnung bis 10 beziehungsweise 13 Kilogramm wurde der Nania Beone SP für 50 Euro mit der Testnote 2,3 („Gut“). Für ein Körpergewicht von der Geburt bis 18, 25 und 36 Kilogramm sicherte sich der Nachfolger Hy5.1 TT für 350 Euro mit der Testnote 2,7 („Befriedigend“) den Testsieg. In der Kategorie 9 bis 18, 25 und 36 Kilogramm ergatterte der Britax Römer Advansafix IV R für 300 Euro mit der Testnote 2,3 („Gut“) den ersten Platz. Für Kinder mit einem Körpergewicht zwischen 15 und 26 Kilogramm wird am meisten der Britax Römer Kidfix III M für 230 Euro mit der Testnote 1,7 und somit dem Testurteil „Gut“ empfohlen. Für eine Körpergröße bis 105 Zentimeter empfiehlt sich etwa der Maxi-Cosi Jade + 3wayFix. Das Testmodell kostet zwar 420 Euro, erhielt jedoch im Test das Urteil „Sehr Gut“ (Testnote 1,5).
Von 31 Auto-Kindersitzen ergatterten ein Testmodell das Qualitätsurteil „Sehr Gut“ und 23 Produkte das Testprädikat „Gut“. Drei Sitze erhielten ein „Befriedigend“, zwei ein „Ausreichend“ und zwei ein „Mangelhaft“.
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