Multifunktionsdrucker-Kaufberatung:
So finden Sie das passende Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Multifunktionsdrucker vereinen die Funktionen von einem Drucker, Scanner, Kopierer und Fax in einem Gerät.
- Verbraucher sollten beim Kauf darauf achten, ob ein Laserdrucker oder eher ein Tintenstrahldrucker besser geeignet ist.
- Beim Kauf eines Multifunktionsdruckers spielt die Auswahl von zusätzlichen Funktionen wie Duplex-Druck oder Printing-Services eine große Rolle.
Multifunktionsdrucker – Einer für Alles
Für viele Büros und Privathaushalte sind Multifunktionsdrucker praktische Alleskönner, die mehrere Funktionen in einem Gerät vereinen. Die Geräte können kopieren, drucken und scannen, einige Modelle sind zudem noch mit einer Faxfunktion ausgestattet. Anstatt mehrerer Geräte ist nur die Anschaffung des Multifunktionsdruckers notwendig und bietet neben der Kostenersparnis somit auch einen geringeren Platzbedarf.
Warum ist der Kauf eines Multifunktionsdruckers sinnvoll?
In den letzten Jahren hat die papierlose Kommunikation immer mehr an Bedeutung gewonnen, dennoch können die meisten Menschen nicht vollständig auf einen Drucker verzichten. Sie ermöglichen es, dass im Handumdrehen Fotos und Briefe ausgedruckt werden. Dank der Scannerfunktion werden Schreiben von Behörden, Versicherungsscheine und andere Dokumente eingescannt und elektronisch aufbewahrt. Auch Kopien für das Finanzamt oder die Schule können mit dem Multifunktionsdrucker kostengünstig und ohne großen Aufwand erstellt werden.
Die nachstehende Tabelle bietet einen guten Überblick über die Vor- und Nachteile eines Multifunktionsdruckers im Vergleich zur Anschaffung von vier Einzelgeräten:
Pro | Kontra |
Drucken, scannen, kopieren und faxen in nur einem Gerät | Geringere Druck- und Scangeschwindigkeit |
Geringerer Platzbedarf | Ist das Gerät in Reparatur, sind alle Funktionen nicht nutzbar |
Weniger Strombedarf | |
Kein Kabelsalat |
Welche Drucker-Typen gibt es?
Ein Multifunktionsdrucker vereint unterschiedliche Funktionen in einem Gerät. Es ist lediglich die Anschaffung eines einzelnen Multifunktionsdruckers notwendig; der zusätzliche Kauf von Scanner, Drucker oder Kopierer ist nicht erforderlich. Im Handel gibt es die Wahl zwischen den 3-in-1-Geräten und den meist etwas teureren 4-in-1-Modellen, die nicht nur drucken, scannen und kopieren, sondern auch faxen können.
Unterschiedliche Druckerarten
Bekannte Hersteller wie HP, Brother oder Canon führen diverse Druckerarten im Sortiment, die sich jeweils für verschiedene Anwender eignen. Die wichtigsten Druckerarten sind:
- Tintenstrahldrucker sind ratsam für Privatanwender.
- Schwarz-Weiß-Laserdrucker sind geeignet, wenn überwiegend Dokumente gedruckt werden.
- Farblaserdrucker sind ideal für Profis, die sehr viel in Farbe drucken.
Wie funktioniert ein Tintenstrahldrucker?
Bi einem Tintenstrahldrucker wird das Druckbild auf dem Papier durch Tinte erzeugt, die in winzigen Tröpfchen aufgebracht wird. Das Papier wird automatisch über eine Walze eingezogen. Auf einer Führungsschiene sitzt ein Druckkopf, den ein Motor quer hin und her bewegt, sodass er das Dokument Zeile für Zeile druckt. Im Druckkopf befinden sich Tintendüsen, die Tropfen für Tropfen die Tinte nach dem DOD-Verfahren („drop on demand“) auf das Papier aufbringen. Die genaue Position der einzelnen Tintentropfen wird durch einen Raster Image Processor gesteuert. Bei vielen Modellen sind die Tintenpatronen mit dem Druckkopf verbunden.

Wie funktioniert ein Laserdrucker?
Die Funktion eines Laserdruckers basiert auf der Anziehung und Abstoßung elektrischer Ladungen. Nach dem Startvorgang speichert der Laserdrucker das Dokument als ganze Seite. Die Bildtrommel im Drucker wird negativ aufgeladen und rotiert, während Laserstrahlen auf die Oberfläche der Trommel treffen. Wenn die Laserstrahlen auftreffen, werden ebendiese Stellen neutralisiert, und auf der Trommel entsteht ein Ladungsbild, welches der zu druckenden Seite entspricht. Im nächsten Schritt haftet negativ geladenes Tonerpulver ausschließlich an diesen neutralisierten Stellen an. Die weiterhin noch negativ geladenen Stellen der Trommel stoßen das ebenfalls negativ geladene Pulver ab. Damit diese negativen Tonerpartikel am Papier haften bleiben, wird es positiv aufgeladen. Das Papier wird durch die Fixierwalzen geführt und bei einer Temperatur von rund 200 Grad Celsius bedruckt. Nach dem Druckvorgang wird die Trommel belichtet und ist anschließend bereit für den nächsten Druckvorgang.

Darauf sollten Sie beim Kauf eines Multifunktionsdruckers achten
Bei der Auswahl des passenden Multifunktionsdruckers können Verbraucher aus einer Vielzahl unterschiedlicher Modelle wählen. Die Entscheidung ist nicht leicht, daher geben wir einige Tipps zu Kaufkriterien, die bei der Entscheidung eine wichtige Rolle spielen.
Wichtige Vergleichskriterien
Zur Auswahl stehen 3-in-1- und 4-in-1-Geräte. Die etwas teureren 4-in-1-Modelle sind neben den Funktionen als Drucker, Scanner und Kopierer zusätzlich noch als Faxgerät verwendbar. Für jeden, der diese Faxfunktion nicht benötigt, ist eher die Anschaffung eines herkömmlichen 3-in-1-Multifunktionsdruckers empfehlenswert. Beim Kauf sind jedoch noch weitere Auswahlkriterien entscheidend. Eine wichtige Rolle für die Qualität der Ausdrucke spielt die in dpi angegebene Druckauflösung. Für ein sauberes Schriftbild genügt bereits eine Auflösung von 600 mal 600 dpi, für Fotos und farbig gestaltete Grafiken sind Modelle mit höherer Auflösung sinnvoll. Die Druckgeschwindigkeit ist insbesondere für Vielnutzer von großem Interesse. Wie bei der Druckfunktion sind auch für das Scannen die Scangeschwindigkeit sowie die Scanauflösung wichtige Auswahlkriterien.
Je nach Nutzung sind weitere Ausstattungsmerkmale wie Cardreader und Schnittstellen (LAN, WLAN, USB, WiFi Direct, NFC) ausschlaggebende Kaufkriterien. Ein USB-Anschluss ermöglicht es beispielsweise, auf einem USB-Stick gespeicherte Fotos beziehungsweise Dokumente auszudrucken. In Größe und Gewicht unterscheiden sich die Multifunktionsdrucker je nach Hersteller deutlich; hier ist meist das vorhandene Platzangebot entscheidend für die Auswahl. Moderne Drucker bieten einen vergleichsweise geringen Energieverbrauch, der jedoch im Vergleich mit einem Einzelgerät (Drucker, Scanner oder Fax) in der Regel deutlich höher liegt. Wer eher empfindlich auf Lärm reagiert, sollte beim Kauf auch auf die Angaben zur Lautstärke des Druckers achten.
Tintenstrahldrucker oder Laserdrucker – unsere Tipps für die passende Auswahl:
Schwarz-Weiß-Laserdrucker eignen sich hervorragend für Wenignutzer, da der Toner hier im Gegensatz zu Tintenpatronen nicht eintrocknen kann. Selbst wenn sie den Drucker über eine längere Zeit nicht nutzen, kommt es nicht zu einem Qualitätsverlust. Das Modell ist selbst dann ideal, falls die Nutzer ausschließlich Schriftstücke und Grafiken in Schwarz oder in Grautönen drucken.
Ein Tintenstrahldrucker ist empfehlenswert für Privatanwender, die neben Dokumenten auch gern Fotos ausdrucken. In Verbindung mit der Verwendung von einem Spezialpapier können sie Fotos in hervorragender Qualität ausdrucken. Die meisten Modelle ermöglichen zudem einen randlosen Ausdruck, der auf den weißen Rand verzichtet.
Ein teurer Farblaserdrucker lohnt sich für Profis, die sehr häufig in Farbe drucken. Die Ausdrucke sind etwas günstiger als bei einem Tintenstrahldrucker; allerdings sind für einen Farblaserdrucker höhere Anschaffungskosten fällig.
Extrafunktionen

Die Funktionen als Drucker, Scanner, Kopierer und Fax sind längst nicht die einzigen Ausstattungsmerkmale, die moderne Multifunktionsdrucker den interessierten Verbrauchern bieten. Nutzer, die ohne großen Aufwand Fotos oder andere Dateien von ihrem Smartphone ausdrucken möchten, sollten beim Kauf darauf achten, dass der Multifunktionsdrucker über eine spezielle Funktechnik verfügt.
So ist Apple AirPrint für iPhone-Besitzer sinnvoll, während Google Cloud Print Android-Smartphones unterstützt. Idealerweise sollte der Drucker mit beiden Varianten ausgestattet sein. Namhafte Hersteller bieten eigene Printing Services: Dies sind beispielsweise HP ePrint, Brother iPrint&Scan, Epson Connect oder Canon Pixma Cloud Link.
Viele Druckermodelle unterstützen den randlosen Druck, der insbesondere für das Ausdrucken von Fotos hervorragend geeignet ist. Mit dieser Funktion kann bis an die Kanten des Papiers gedruckt werden, sodass kein weißer Rand entsteht. Aktuell ist diese Funktion lediglich bei einigen Tintenstrahldruckern möglich, die jedoch in der Regel für den Ausdruck von Fotos ohnehin besser geeignet sind als die meisten Laserdrucker. Wenn der Fokus insbesondere auf dem Ausdrucken von Fotos liegt, sind Modelle mit hoher Auflösung und spezieller Fotodruck-Funktion eine sinnvolle Anschaffung.
Ein weiteres Ausstattungsmerkmal von manchen Multifunktionsdruckern ist der praktische Duplex-Druck. Hierbei handelt es sich um eine Funktion, mit der Blätter doppelseitig bedruckt werden können. Dies spart Papier, da durch den beidseitigen Druck weniger Blätter zum Einsatz kommen und Nutzer auf diese Weise Kosten sparen. Für den automatischen Duplex-Druck muss der Drucker mit einer speziellen Duplexeinheit ausgestattet sein. Wenn die Funktion aktiviert ist (kann auch als Standard festgelegt werden), wird das Papier nach dem Druck der Vorderseite automatisch gewendet und für den Druck der Rückseite erneut eingezogen.
Zubehör: Druckerpatronen

Früher oder später müssen Nutzer bei allen Druckern die Druckerpatronen austauschen. Je nach Hersteller gibt es hier große Unterschiede, daher können sie nicht jede Patrone auch für jeden Multifunktionsdrucker nutzen. Bei vielen Tintenstrahlmodellen können Verbraucher jede Farbe als Einzelpatrone austauschen. Je nach Hersteller sind auch Drucker erhältlich, bei denen keine Einzelpatronen verwendet werden.
Bei dieser Druckervariante kommt meist neben der schwarzen Tintenpatrone noch eine Kombipatrone zum Einsatz. Häufig besitzen diese speziellen Kombitanks jeweils auch einen eigenen Druckkopf. Neben der Patrone selbst wird hier somit bei einem Patronenwechsel auch der Druckkopf ausgetauscht, was zu einer dauerhaft guten Druckqualität beiträgt.
Jeder Hersteller bietet für die eigenen Drucker gleich die passenden Druckerpatronen an. Die Nutzung der Originalpatronen kann bei häufiger Druckernutzung sehr teuer werden. Als günstigere Alternative bietet sich hier die Verwendung von kompatiblen Patronen an, die mit einem deutlich günstigeren Kaufpreis überzeugen. Bei Ersatzteilen sollten Nutzer grundsätzlich die vom Hersteller empfohlenen Originalteile verwenden, damit es nicht zu Funktionsproblemen kommt und die Garantie nicht erlischt. Im Hinblick auf die Verwendung von kompatiblen Patronen anderer Hersteller gilt diese Regel jedoch nicht. Hier kann jeder Verbraucher ohne Probleme zu günstigeren Druckerpatronen greifen, da dies keinen Einfluss auf die Herstellergarantie hat. Wichtig ist hier jedoch, dass die Verbraucher genau darauf achten, welche Druckerpatrone mit dem betreffenden Multifunktionsdrucker auch wirklich kompatibel ist.
Tinte oder Toner – was sind die Unterschiede?
Die flüssige Tinte für den Tintenstrahldrucker wird in unterschiedlichen Farbtönen und meist auf Wasserbasis hergestellt. Das Hinzufügen von bestimmten Additiven verhindert ein schnelles Eintrocknen sowie eine Verstopfung der Farbdüsen.
Der Toner für Laserdrucker ist ein feines Pulver aus mikroskopisch kleinen Teilchen. Dieses Pulver besteht aus Pigmenten, Kunstharz, magnetisierbaren Metalloxiden sowie einigen Hilfsstoffen. Es ist sehr fließfähig und ähnelt daher im Fließverhalten einer Flüssigkeit.
Wer hat Multifunktionsdrucker getestet?
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Multifunktionsdrucker nicht selbst getestet.
Die Stiftung Warentest stellte insgesamt elf Tintenstrahl-Multifunktionsdrucker auf den Prüfstand (Stand: 21.11.2019). Zusätzlich testete die Stiftung sieben Schwarzweißlaser-Multifunktionsdrucker und einen Farblaser-Multifunktionsdrucker, auf die in diesem Testbericht jedoch nicht weiter eingegangen wird. Die Tester überprüften die Geräte auf ihre Druck-, Scan- und Kopierfunktion. Zudem bewerteten sie die Tintenkosten sowie die Handhabung und Funktionsvielfalt. Zu guter Letzt wurden die Umwelteigenschaften, wozu im Detail der Stromverbrauch, die Lautstärke und die Verarbeitung gehören, beurteilt. Auffällig ist in diesem Test, dass ein höherer Preis generell mit einer besseren Qualität einherzugehen scheint.
Der Testsieger ist der Epson Workforce Pro WF-C5790DWF mit der Testnote 2,1. Das Gerät erhielt in nahezu allen Kategorien das Qualitätsurteil „gut“. Einzig die Scanfunktion wurde mit „befriedigend“ bewertet. Der Drucker kostet rund 340 Euro und ist das zweitteuerste Modell im Test. Platz zwei belegt der Epson Expression Premium XP-7100 mit der Testnote 2,4. Das Gerät kostet mit 150 Euro rund 200 Euro weniger als der firmeninterne Konkurrent im Wettstreit um Platz eins. Der Drucker erhielt ebenfalls fast ausschließlich gute Wertungen. Die Vielseitigkeit wurde gar mit „sehr gut“ beurteilt. Einzig die Tintenkosten fielen negativ auf: Die Tester vergaben in diesem Bereich das Urteil „ausreichend“. Die beiden Epson-Drucker sind die einzigen Produkte mit dem Qualitätsurteil „gut“ im Test.
Die rote Laterne des Tests geht an den HP Deskjet 3760 mit der Testnote 4,3. Die Redakteure haben einzig die Umwelteigenschaften des Druckers mit „gut“ bewertet. Die Druckfunktion, die Funktionsvielfalt und die Handhabung fielen negativ auf und wurden mit „ausreichend“ beurteilt. Die schlechte Kopierfunktion, insbesondere beim Kopieren von Fotos, führte zu einer „mangelhaften“ Beurteilung und der Abwertung des Produkts. Das Gerät ist mit rund 80 Euro das zweitgünstigste im Test.
Das Elektronikmagazin CHIP hat 2018 insgesamt 17 Multifunktionsdrucker getestet. Die Redakteure stellten die Geräte in den Kategorien „Druckkosten“, „Qualität“, „Geschwindigkeit“, „Ausstattung“ und „Ergonomie“ auf den Prüfstand. In diesem Test kristallisiert sich heraus, dass ein qualitativ hochwertiger Drucker auch wenig kosten kann. Auffällig ist, dass in diesem Test ebenfalls Epson-Drucker auf den führenden Plätzen liegen.
Der Testsieger ist der Epson Workforce Pro WF-C5710DWF mit der Gesamtnote 1,3. Die Tester gaben dem Gerät in sämtlichen Kategorien Bestnoten zwischen 1,0 und 1,4. Der Preis von rund 190 Euro wurde als vergleichsweise günstig beurteilt.
Den zweiten Platz belegt der Workforce Pro WF-5620DWF (ebenfalls von Epson) mit der Testnote 1,5. Das Gerät erhielt in nahezu allen Kategorien sehr gute Wertungen. Einzig die Resultate im Geschwindigkeitstest fielen durchschnittlich aus. Die Preiseinschätzung des 440-Euro-Druckers beurteilten die Tester mit „exorbitant teuer“.
Das Schlusslicht des Tests ist der HP Envy Photo 7830 mit der Testnote 4,4. In den Kategorien „Ausstattung“ und „Ergonomie“ konnte das Gerät zwar sehr gute Ergebnisse erzielen, enttäuschte jedoch in puncto Druckkosten und Geschwindigkeit. Im Verhältnis zur erbrachten Leistung ist der Drucker mit rund 110 Euro sehr teuer.
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