Wagenheber-Kaufberatung:
So finden Sie das passende Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Mit einem Wagenheber wird das Auto seitlich hochgehoben, sodass ein Reifenwechsel oder kleinere Reparaturen möglich sind.
  • Tragkraft und Hubhöhe des Hebers müssen zu Ihrem Auto passen.
  • Scherenwagenheber sind günstig, erfordern aber viel Kraft. Stempel- und Rangierwagenheber sind teurer, arbeiten aber hydraulisch.
  • Ein Fahrzeug sollte nicht für einen längeren Zeitraum auf einem Wagenheber stehen, da dieser allmählich absackt.

Hoch mit den Rädern

Spätestens beim ersten Schneefall ist es an der Zeit, die Sommerreifen in der Garage zu parken und die Winterreifen hervorzuholen. Mit einem Wagenheber ist der Reifenwechsel schnell erledigt. Auch bei Pannen werden AutofahrerInnen über einen Wagenheber glücklich sein. Bei manchen Fahrzeugen befindet sich serienmäßig ein Wagenheber im Kofferraum, wobei es sich dabei in der Regel um einfach konstruierte Notlösungen handelt. Vielfahrer und Hobbymechaniker brauchen ein hochwertigeres und langlebiges Gerät.

Welche Wagenheber-Typen gibt es?

Vier verschiedene Funktionsweisen haben sich auf dem Wagenheber-Markt etabliert: Ballon-, Scheren-, Rangier- und Stempelwagenheber. Sie sind in diversen Preisklassen erhältlich und haben verschiedene Vor- und Nachteile.

Scherenwagenheber

Scherenwagenheber sind einfach konstruiert und preiswert. Die günstigsten Ausführungen kosten zwischen 10 und 20 Euro. Sie sind schnell einsatzbereit und eignen sich daher besonders gut als Pannenhelfer. Scherenwagenheber haben die Form einer Raute, die mit einer Seite auf dem Boden aufliegt. Die Konstruktion wird durch ein Gewinde zusammengehalten. Sobald die Kurbel an der Gewindestange in Bewegung gesetzt wird, bewegt sich der Wagenheber nach oben und hebt das Auto an. Das Kurbeln erfordert viel Kraft, was der große Nachteil an diesen Wagenhebern ist.

Ballonwagenheber

Der Ballonwagenheber ist eine simple Variante des Wagenhebers und kostet zwischen 50 und 150 Euro. Er besteht lediglich aus einem Sack aus reißfestem Kunststoff und einem daran befestigten Schlauch. Ebenso einfach ist die Funktionsweise: Der Ballon wird unter dem Auto platziert und der Schlauch mit dem Auspuff verbunden. Sobald der Motor gestartet wird, gewinnt der Ballon durch die Abgase Volumen und hebt das Fahrzeug an. Ballonwagenheber sind nur für Autos mit einem Auspuffrohr geeignet. Fahrzeuge mit zwei Rohren könnten Schaden nehmen.

Es ist ratsam, beim Gebrauch eines Ballonwagenhebers Unterstellblöcke zu Hilfe zu nehmen, da das Auto auf dem Ballon nicht sehr stabil steht. Das Fahrzeug darf zudem nicht mehr als drei Tonnen wiegen, da der Ballon sonst platzen könnte. Dennoch ist der Ballonwagenheber ein praktischer und leicht zu verstauender Pannenhelfer, gerade für kleinere Autos.

Rangierwagenheber

Wie ihr Name schon andeutet, überzeugen Rangierwagenheber vor allem durch ihre Manövrierfähigkeit. Unter einem solchen Heber befinden sich vier Rollen, wobei sich zwei davon um ihre Achse drehen können. Dank dieser Rollen lässt sich der Wagenheber sehr gezielt einsetzen. Sie vereinfachen zudem den Transport, da die Geräte zwischen 15 und 30 Kilogramm wiegen. Dieses Gewicht trägt allerdings zur Standsicherheit bei.

Rangierwagenheber funktionieren hydraulisch, sie verfügen also über eine Pumpe. Bei Betätigung des Hebelarms wird eine Pumpe in Gang gesetzt, die den Arm des Wagenhebers hochstemmt. Zum Herablassen des Autos muss lediglich das Ventil geöffnet werden.

Stempelwagenheber

Bei Stempelwagenhebern handelt es sich um die leistungsstärksten Geräte. Sie funktionieren entweder hydraulisch oder pneumatisch. Durch das Herunterdrücken eines Hebels wird Druck im Inneren aufgebaut, durch den ein Kolben aus dem Zylinder nach oben gedrückt wird. Dieser Kolben hebt wiederum das Auto an. Stempelwagenheber sind äußerst kompakt, sodass sie leicht im Kofferraum Platz finden.

Trotz ihrer geringen Größe sind sie massiv und schwer. Hochwertige Modelle stemmen bis zu 30 Tonnen. Solche Wagenheber kommen daher oft in professionellen Werkstätten zum Einsatz.

Worauf Sie beim Kauf eines Wagenhebers achten sollten

Ein Wagenheber muss in erster Linie zu Ihrem Fahrzeugmodell passen. Für einen einfachen Kleinwagen reicht ein simples Standardmodell aus. SUVs und Sportwagen sind höher beziehungsweise tiefer und brauchen daher eine andere Art Wagenheber. Weiterhin spielt es eine Rolle, wie oft Sie den Wagenheber nutzen. Wer jedes halbe Jahr die Saisonreifen wechselt, kann sich mit einem einfachen Modell begnügen. Wer allerdings regelmäßig unter sein Auto schauen will, benötigt ein professionelleres Modell.

Hubhöhe

Die Hubhöhe bezeichnet, wie hoch ein Wagenheber ein Fahrzeug anheben kann. Sie ist gleichzeitig die Höhe des Geräts selbst. Alle Wagenheber arbeiten stufenlos. Mittels einer Sperrklinke lässt sich die Hubhöhe bis auf den Millimeter genau festlegen. Für den Reifenwechsel an einem Kleinwagen ist eine Höhe von 30 bis 35 Zentimetern ausreichend.

Tragkraft

Neben der Hubhöhe ist die Tragkraft das entscheidende Kriterium bei einem Wagenheber. Dieser Wert wird in Tonnen angegeben und sagt aus, wie viel Gewicht das Gerät maximal heben kann. In der Regel reichen ein bis zwei Tonnen für einen Klein- bis Mittelklassewagen aus. Für einen Transporter oder Geländewagen werden hingegen 20 bis 30 Tonnen Tragkraft benötigt.

Unterfahrhöhe

Die Unterfahrhöhe bezeichnet die rangierbare Höhe des Wagenhebers im eingefahrenen Zustand. Anhand dieser lässt sich feststellen, ob der Wagenheber unter ein Fahrzeug passt oder nicht. Für tiefergelegte Autos und Sportwagen sind flache Rangier- und Scherenwagenheber interessant, die nur rund zehn Zentimeter hoch sind.

Mechanik

Viele Wagenheber funktionieren hydraulisch. Sie befördern mit einer Hubstange den Auflagearm oder Zylinder nach oben. Bei einfachen Scherenwagenhebern gibt es keine solche Unterstützung. Hier müssen Sie eigene Kraft aufwenden. Wagenheber mit Pneumatik arbeiten unterstützend mit Druckluft. Sie erfordern weniger Kraftaufwand und werden oft in professionellen Werkstätten genutzt.


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